Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230908
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192309084
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230908
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-09
- Tag1923-09-08
- Monat1923-09
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sprechsaal. 210, 8. September 1923. menter diese Ersolgsrechnung aufmachen, dann erst wird der gesamte deutsche Sortiments-Buchhandel sehen, was er verloren hat. Hätte Herr N. seinerzeit gemeinsame Sache mit uns gemacht, die Buchmark- Jdee richtig organisiert, diese Milliarden-Verluste wären nie entstan den. Ein paar kluge und wirtschaftstüchtige Sortimenter haben allen Bedenken zum Trotz die Vuchmark-Propaganda anfgcnommcn und beispiellose Erfolge damit erzielt. Es ehrt den Börsenvereins-Vorstand, das; er sich seiner Verant wortung gegenüber all den nicht kaufmännisch denkenden Buchhändlern bewußt ist, aber da die Buchmark im Verkehr mit dem Publikum unbe stritten als ein ausgezeichnetes Propagandamittcl sich bereits durchzu- setzcn begann, erwuchs ihm die unabwendbare Pflicht, sich um die Ver wirklichung dieser Idee zu kümmern, die Gefahr zu immunisieren und zur T a t zu schreiten. Wiederholt ist der Börsenverein auch von Krei sen, die uns nicht nahcstanden, zur Verwirklichung dieser Propaganda- idce aufgefordert worden — umsonst! — der Erfolg aller Bemühungen war ein negativer. Die Folge davon war, daß der Buchmark-Gcdanke von einzelnen geschäftstüchtigen Sortimentern allenthalben ausgenntzt wird. Diejenigen Kollegen, welche — ich sage das aus vollem Ver ständnis für die schwierige Lage des Sortiments— nicht so mitgehen können, haben jetzt das Nachsehen. Gewiß wird die Buchmark für den nicht scharf rechnerisch eingestellten Sortimenter und Verleger, für alle diejenigen, die selbst bei einem Dollarstand von 15 Millionen noch nicht »gleitend« denken können, Gefahr. Die Gefahr, die für den Sortimen ter erwuchs, wäre zu beseitigen gewesen. Der Börsenverein hat, und das muß hier ausgesprochen werden, diese Propaganda-Möglichkeit für das deutsche Buch vorübergchen lassen, wie er so häufig Fragen der Propaganda, die zu den wichtigsten Zählen, immer noch als gunntite ae§ll86abl6 behandelt. Leider ist der Verlegerverein auch nicht für die Sache eingetreten, aber die einzelnen deutschen Verleger hätten unter Führung des Bvrsenvereins den Weg zur Buchmark gefunden und von sich aus, im Verein mit den Wirtschaftsverbändcn, Druckern usw., die einsließenden Gelder risikolos anlegcn können. Man be haupte nicht, das sei nicht möglich, wir Buchmark-Vcrleger beweisen sonst, daß es möglich ist. »Versungen und vertan«. Die Buchmark-Idee wird jetzt bis aum Augenblick der neuen Währnngs-Ncsorm von den »Spekulanten« ausgenntzt und -die ohnehin notleidenden Sortimenter haben das Nach sehen. Damit bin ich am Ende: und mag Herr Nitschmann oder ein anderer jetzt nachträglich behaupten, was er will, für mich ist die Buch mark-Debatte nun beendet. Schon tanchen neue Probleme am Horizont auf und jeder Tag beweist aufs neue, daß wir im Börsenvereins-Vor stand nur Führer gebrauchen können, die nicht eingeengt durch Parteipolitik — Wirtschaftspolitik zu treiben imstande sind. Aufgabe der Führenden ist es, rückwärts und vorwärts zu sehen, mit scharfem Blick die Notwendigkeit des »Morgen« zu erspähen und nicht im »Heute« unterzugehen. Alles ist Fluß, alles ist Wandel. - Noch niemals verspürten wir -den Wandel und die Umwertung aller Werte so stark wie in diesen schwarzen Tagen, die noch schwärzere im Gefolge haben werden. Es ist nicht meine Aufgabe, nicht die Aufgabe meiner zahlreichen Freunde, Herrn N. oder anderen Führer-n etwas am Zeuge zu flicken. Die Tage sind viel zu ernst und unsere Aufgabe zu sachlich, als daß wir cs angebracht fänden, kleinlichem Ehrgeiz oder Eitelkeiten zu frönen. Wir meinen: es geht ums Ganze. Um das Letzte geht es. Um Sein oder Nichtsein. Wer Buchhändler als »Be rufner« ist, wer seine Aufgabe darin sieht, dem deutschen Geist seinen Weg zu bahnen, wer davon überzeugt ist, daß nicht Maschinen gewehre und Kanonen das letzte Wort behalten, der findet auch den Weg aus dem Chaos. Aber diese Wege verlangen Gemeinsamkeitsgefühl, ver langen die Ahnung von kommenden Dingen. Ler-nen wir aus den Fehlern vergangener Tage, kämpfen wir miteinander, nicht gegeneinander, dann können die Wellen über uns zusammenschla gen: und wenn die Not auch in diesen Wochen am größten ist, dann werden mir, die wir den Reichtum der ganzen Welt in unseren Läden und Lagern aufgespeichcrt haben, trotz aller wirtschaftlichen Erschüt terungen den Kopf oben behalten können, denn: »Das Reich muß uns doch bleiben«. Prien a. Chiemsee. Fritz Schnabel (Anthropos und Genossen). Zahlbar zur Schlüsselzahl des Einzahlungstages ist ein Unding, wie kurz nachfolgendes Beispiel zeigt. Am 31. August erhalten wir mit der Abendpost drei Drucksachen. Wie es der Zufall will, werden die bestellten Werke kurz nach Eingang abgeholt und mit der Schlüsselzahl 1 200 000 bezahlt. Um 0 Uhr ist Postschluß, und wir können somit erst am folgenden Morgen dem Verleger zahlen. Gegen Mittag erhalten wir das Börsenblatt und sehen, daß die Schlüsselzahl auf 1 600 000 erhöht ist. Was nun? Verkauft haben wir zu Recht mit 1200000, cingezahlt aus Unkenntnis ebenfalls mit 1200 000 statt 1 600 000, wie der Verleger verlangt. Wird letzterer die Differenz nachfordcrn, so haben wir mit Verlust verkauft. Haben sich die vereinigten Verbände so die Auswirkungen der »Richtlinien-- gcdacht? Will sich der Sortimenter in Zukunft vor Schaden schützen, so muß er verlangen, daß unter Nachnahme gesandt oder der Betrag durch die BAG eingczogen wird. Wie stellen sich die Herren Verleger zu denjenigen Firmen, d e obige Berechnung lt. Anzeige im Bbl. ablehnen? Um Antwort wird gebeten. B. K. W. Direkte Lieferung des Verlegers. Ter Verlag des Schwaneberger Album sS ch a u f u ß K Stolpe) in Leipzig machte am 16. Juli einem meiner Kunden nachstehendes Angebot: 100 Globusblätter M. 20 200.— Versandspescn für 50 Blätter 5800.— M. 11 600.— 1 Einbanddecke zum Glob-usalbum M. 22 250.— Versandspesen M. 3 800.— M. 57 850.— Der Kunde bestellte und erhielt vom Verlag vorstehend genannte Waren laut Rechnung vom 23. Juli, pauschal einschl. Versandspesen, für M. 50 000.— (also M. 7850.— billiger). Wäre ich oder ein anderer Buchhändler der Auftraggeber gewesen, so hätte die Rechnung für mich gelautet: 100 Globusblätter M. 20 200.— 1 Globusblätter-Decke M. 22 250.— M. 42 450.- 25°/o Rabatt M. 11610.— M. 30 840.- Versandspesen M. 15 200.— M. 46 040.— Ta ich noch Unkosten an Bestellgeld, Überweisung des Betrages und Umsatzsteuern habe, so hätte ich bei dem Geschäft Geld zugelegt, wenn ich den Kunden ebenso billig bedient hätte wie der Verleger. Da ich demselben Kunden unmittelbar zuvor 1 Globus-Album für M. 8L0 -l- 10°/, Spcsenaufschlag, Grundzahl mal Schlüsselzahl des Börsenvereins angeboten hatte, so erstattete er Anzeige beim Wucher- amt wegen Preistreiberei. Cottbus, 13. August 1923. Albert Petersdorf. Entgegnung. Die Beschwerde der Firma Petersdorf in Cottbus ist dem Verlag unverständlich. Am 20. Juli d. I. schrieb besagte Firma an den Ver lag, daß sie nicht die Absicht habe, für -den Anfragenden die Sachen zu bestellen. Aus diesem Grunde ist es naheliegend, noch dazu, nachdem diese Firma dem betreffenden Interessenten die Verlagsadresse aus gegeben hat, damit er sich direkt mit demselben in Verbindung setze, daß der Verlag den Betreffenden beliefert. Für diese Ersatzartikel, um die es sich hier handelt, ist vom Verlage allgemein für Wiedervcr- käufer ein Nabattsatz von 25°/, festgesetzt. Der Verlag hat korrekt und einwandfrei gehandelt und hält -die Handlungsrveise der Firma, welche, ohne informiert zu sein, dem Interessenten einen beliebigen Preis nannte, welcher zu hoch rvar, für lischt richtig. Leipzig. Verlag des Schwaneberger Album Schaufnß L StolpeG. m. b. H. Portoersparnis. Die Herren Verleger wollen die BAG-Fakturen nicht direkt senden, da so das Porto oft höher ist als der Fakturenbetrag. Ich habe heute eine solche Faktura über Mk. 21 040.— in einem Briefumschlag mit Mk. 60 000.— frankiert bekommen. Ich weiß nicht, ob die Frankatur richtig war, es wäre aber doch richtiger gewesen, die Faktura durch den Kommissionär zu expedieren. Budapest, den 27. August 1923. Friedrich Kiliän ' s Nachf . Kgl. ung. Unw.-Buchhandlung. Verantwort!. Redakteur: Richard Albert t. — Verlag: D e r B S r s e n v e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhaus Druck: Ramm L Seemann, sämtlich in Leipzig — Adresse der Redaktion und Trped-ition: Leipzig. Gerichtsweg 26 lBuchhändlcrhauss 1256
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder