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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1876
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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Meinung, daß die Bewilligungen der letzten Jahre die laufenden Mittel des Vereins fast bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit ange spannt haben und die Kosten der Jubelfeier sehr bedeutende gewesen sein dürften. Sie würden es daher unter diesen Verhältnissen kaum wagen, die Aufwendung einer bedeutenden Summe aus dem Vcreinsvermögen für ideelle und weiter in die Zukunft greifende Ziele zu befürworten, wenn sie nicht, wie schon Eingangs gesagt, ihr Vertrauen auf ein verständnißvolles Entgegenkommen der ent- schcidungsberechtigtcn Cantateversammlung durch den Erfolg der stattgehabtcn Ausstellung gestärkt fühlten, — wenn sie nicht schon Gelegenheit gehabt hätten, ein Keimen der gestreuten Saat zu beobachten, — wenn sie nicht von der Hoffnung getragen würden, daß alle Betheiligten gern und freudig die Hand dazu bieten dürften, der so würdig verlaufenen Jubelfeier in diesem Ankauf ein den kommenden Geschlechtern sichtbares und bleibendes Denk mal zu stiften. Aber selbst von dem nüchtern rechnenden Finanzmannc dürfte der befürwortete Ankauf kaum als eine irrationale Anlage bezeichnet werden können. Denn es handelt sich keinesweges darum, reale Werthe des Vereinsvermögens gegen imaginäre auszutauschen; viel mehr läßt sich mit Bestimmtheit behaupten — weiter oben wurde dies schon in anderer Verbindung berührt —, daß der realisirbare Geldwerth derartig er Sammlungen nicht sinken, im Gegentheil im Lause der Jahre wesentlich steigen wird. Die Erfahrungen im Buch-, Kunst- und Antiquitätenhandel dienen dieser Behauptung zur Stütze. Die Unterzeichneten wagen es sogar die Hoffnung auszu- sprcchen, daß es eines Angreifens des Vereinsvermögens nicht bedürfen wird. Das Schreiben des Herrn Lempertz enthält schon von vorn herein die Zusicherung, sich bezüglich der Zahlungsmoda litäten auf das entgegenkommendste verhalten zu wollen; es bietet sich also wahrscheinlich die Möglichkeit, die Zahlung auf mehrere Jahresraten zu vertheilen und auf diese Weise nur die Jahres überschüsse zu verwenden. Sie können sich außerdem des Gedan kens nicht entschlagen, daß mehr als einer der mit Glücksgütern gesegneten Collcgen, der sein für die Sache gewecktes Interesse nicht durch directe Zuwendungen an die Sammlungen zu bethätigen in der Lage ist, gern geneigt sein dürfte, dasselbe durch besondere Beiträge — seien es einmalige, seien es eine gewisse Zeit laufende — zu thun, daß also eine dahin zielende kräftige Agitation nicht fruchtlos verlaufen würde. Ueber die Modalitäten einer solchen sich übrigens jetzt schon auszusprechen, halten die Unterzeichneten für verfrüht. Sollte der geehrte Vorstand noch eine weitere Begründung, beziehentlich eine mündliche Besprechung für wünschenswerth oder erforderlich halten, so werden sich die Unterzeichneten mit Ver gnügen zur Verfügung stellen. Nur bitten sie um eine vorläufige, möglichst baldige Notification darüber, ob der geehrte Vorstand ge neigt sei, die Angelegenheit ernstlich in Erwägung zu ziehen, um Herrn Lempertz gegenüber hiervon Gebrauch machen zu können. Den schließlichen definitiven Entscheid kann ja selbstverständlich erst die Cantateversammlung geben. Mit besonderer Hochachtung Leipzig, den 11. October 1875. A. Kirchhofs. F. List. A. Ulm. III. An den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Infolge des befürwortenden Antrages vom 11. October vor. I., mit welchem die ergebenst Unterzeichneten in Gemeinschaft mit Herrn Ad. Ulm das Schreiben des Herrn Heinr. Lempertz sen. in Cöln vom 17. Juli vor. I. — in welchem derselbe seine Bereit willigkeit zur Ueberlassung seiner Sammlungen an den Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu erkennen gibt — begleiteten, wurde denselben von Seiten des geehrten Vorstandes der ehren volle Auftrag, diese Sammlungen einer sachverständigen Wür digung zu unterziehen und in persönlichen Verhandlungen mit Herrn Lempertz die Basis einer eventuellen Vereinbarung zu fin den, welche der bevorstehenden Generalversammlung vorgelegt und zur Annahme empfohlen werden könnte. Die Unterzeichneten haben sich der ihnen gestellten Aufgabe in den Tagen vom 20—22. Januar d. I. unterzogen. Indem dieselben sich hiermit erlauben, ihren Bericht zu erstatten, können sie nicht umhin, vor allem ihrer aufrichtigen Gcnngthnung darüber Ausdruck zu geben, nicht nur, daß überhaupt ein Resultat zu er zielen war, welches ihren eigenen persönlichen Wünschen entspricht — bei dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Herrn Lempertz und bei dem ihn selber beseelenden Wunsche, die Früchte seines jahrelangen Sammelns vor einstmaliger Zersplitterung gesichert zu sehen, war ja von vorn herein daran nicht zu zweifeln — son dern auch ein solches, welches sie mit vollster Ueberzeugung als ein günstiges und vortheilhastcs zu bezeichnen im Stande sind. Es muß von vorn herein besonders betont werden, daß die den Unterzeichneten gestellte Aufgabe Schwierigkeiten eigener Art dar bot, — Schwierigkeiten theils persönlicher, theils sachlicher Natur. Es hatte sich nicht nur wenigstens der eine der beiden Unterzeich neten gegen eine Beeinflussung durch seine eigenen Neigungen und Liebhabereien zu wappnen — es hatten sich auch beide gegenwärtig zu halten, daß sowohl die Stellung ihrer Mandanten, als auch des Mannes, mit dem sie zu verhandeln hatten, ein geschäftsmäßiges Feilschen und Markten selbstverständlich verbot, die Verständigung im Moment erfolgen mußte, oder nie erfolgen konnte. In sachlicher Hinsicht aber hatten sie zu bedenken, daß ein fester und unanfecht barer Maßstab für die zahlenmäßige Würdigung aller einzelnen Objecte nicht vorhanden war, ja daß eine detaillirte Taxirung eines jeden dieser Objecte an sich fast eine Unmöglichkeit war, — daß ferner ein wesentlicher Theil des Werthes eben in dem Complex an sich bestand und die Bemessung dieses Theiles nothwendiger Weise eine subjcctive und intuitive sein mußte. Wenn aber un geachtet dieser Schwierigkeiten der Aufgabe die Unterzeichneten sich in allen den — thatsächlich nur wenigen — Punkten, in welchen eine Verschiedenheit der Anschauungen zwischen ihnen und Herrn Lempertz hervortrat, untereinander stets in unbedingtester Ueber- einstimmung der ihrigen begegneten, — wenn dieselben nach sorg fältiger Durchmusterung der umfangreichen Sammlungen, als es galt, das entscheidende Wort über die zu vereinbarende Kaufsumme zu sprechen, in der Abmessung der Höhe derselben — ohne sich vorher darüber privatim besprochen zu haben und jeder von ihnen seinen besonderen Gedankengang verfolgend — genau übereinstimmteu, so glauben sie nicht nur zu dem Eingangs dieses Berichtes gethanen Ausspruch berechtigt zu sein, sondern auch für die Richtigkeit ihrer Werthbestimmung dasjenige Ausmaß von Ga rantie zu bieten, welches bei Objecten, wie das vorliegende eines ist, überhaupt möglich erscheint. Einer erneuten Schilderung der fraglichen Sammlungen glau ben sich die Unterzeichneten füglich enthalten zu können; nicht nur hat ein Theil der schönsten und hervorragendsten Stücke derselben in der verflossenen Ostermesse die Ausstellung geziert, — es hat auch Herr Lempertz dieselben in seinem bereits angezogenen Schrei ben schon derart ausreichend charakterisirt, daß die Unterzeichneten seiner Schilderung nur noch wenig hinzuzufügen haben, überhaupt nur derartige Moniente, welche geeignet erscheinen, einen annähern den Einblick in den Gedankengang zu gewähren, welcher sie mehr
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