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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1876
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18760424
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93, 24. April. Amtlicher Theil. 1447 besonders die historische Commission bei der Akademie der Wissen schaften zu München großartige und umfassendeWerke herausgegeben. Es erscheint mir aber als eine Ehrensache des deutschen Buchhandels, selbst dasür zu sorgen, daß seine Geschichte in würdiger Weise ge schrieben werde. Und glücklicher Weise besitzt der deutsche Buch handel in dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler eine Organi sation, die im Stande ist, diese Aufgabe zu lösen. Unser Verein hat in den ersten fünfzig Jahren seines Bestehens neben den ihm zu nächst liegenden Zwecken die höheren Interessen des deutschen Buch handels bereits in der mannigfachsten Weise gefördert und sich da durch das Recht erworben, als der berufene Vertreter des deutschen Buchhandels zu gelten, er hat sich namentlich um die buchhändlerische und literarische Gesetzgebung große, allgemein anerkannte Verdienste erworben und daraus große Summen verwendet. Und auch um die Geschichte des deutschen Buchhandels hat er sich durch die Heraus gabe der „Publicationen des Börsenvereins der Deutschen Buch händler", zu denen der Vorstand die daukenswerthe Anregung ge geben, schon sehr verdient gemacht. Mein Vorschlag ist nur ein weiterer Schritt auf diesem Wege. Aber allerdings würde sich unser Verein durch eine glückliche Ausführung eines solchen Unternehmens im zweiten halben Jahrhundert seines Bestehens ein noch größeres Verdienst um die Wissenschaft und seine mit dieser Hand in Hand gehenden eigenen Interessen erwerben, als er dies bereits in dem ersten durch seine Wirksamkeit gethan hat. Daß die Herstellungskosten eines solchen Unternehmens be deutende sein werden, verhehle ich mir nicht, ja ich habe dieses Moment bereits als einen Hauptgrund dafür genannt, daß cs nur von unserm Vereine ausgeführt werden könne. Allein zunächst sind die finanziellen Verhältnisse des letztem so günstige, daß er selbst vor einem ansehnlichen Opfer dafür nicht zurückzuschrecken brauchte. Dann aber habe ich auch die feste Ueberzeugung, daß eine von unserm Vereine unternommene und entsprechend ansgeführte Geschichte des deutschen Buchhandels ein guter Verlagsartikel werden, die daraus verwendeten Unkosten decken und, wenn auch erst nach längerer Zeit, selbst eine Einnahmequelle für den Verein werden würde. Die Schwierigkeit der Lösung einer solchen Aufgabe durch unfern Verein verhehle ich mir ebenso wenig, halte eine glückliche Lösung aber durchaus nicht für unmöglich. Ohne darin anderen Ansichten vorgreifen zu wollen und nur um zu zeigen, wie ich mir die Ausführung denke, erlaube ich mir folgende Vorschläge zu machen. Die erste Generalversammlung, welcher der Vorstand meine Anregung mittheilt, würde sich bloß darüber schlüssig zu machen haben, ob sie dieselbe einer weiteren Erwägung und Prüfung für würdig hält. In diesem Falle würde sie vielleicht den Vorstand be auftragen, unter Hinzuziehung einer Commission von etwa 5 Mit gliedern (die vom Wahlausschüsse zu ernennen wären) die Idee zu prüfen und der nächsten Generalversammlung mitzuthcilen, ob und in welcher Weise (unter Aufstellung einer geschäftlichen Calculation) sie dieselbe für ausführbar hält. Fiele dieses Gutachten günstig aus, so würde die zweite Generalversammlung einen definitiven Beschluß über das Unternehmen zu fassen haben und vielleicht einen Preis für einen ausführlichen Plan zu einer Geschichte des deutschen Buch handels ausschreiben, die frühere Commission aber beauftragen und bevollmächtigen, unter den eingehenden Plänen den geeignetsten aus zuwählen oder selbst einen solchen festzustellen und das Unternehmen in Gang zu bringen. Dieser Weg ist ein etwas langwieriger, aber ein sicherer, vor jeder Uebcreilung sichernder. Vielleicht wäre schon die erste General versammlung bereit, einen Preis auszuschreiben und den Auftrag zur Ausarbeitung eines Plans zu erthcilen, ohne damit noch den definitiven Beschluß zu fassen, daß das Unternehmen wirklich aus geführt werden solle. Doch kann und will ich dies nicht Vorschlägen, um eine reifliche Prüfung meines Vorschlags vor jedem weitergehen den Schritte zu ermöglichen. Als selbstverständlich betrachte ich cs, daß das Werk auf Kosten des Vereins gedruckt und debitirt würde (in ähnlicher Weise wie unser „Börsenblatt"). Ich bin aber ferner der Ansicht, daß es auch den Mitgliedern unseres Vereins nicht gratis, sondern nur zu einem wesentlich billigeren Preise als den Nichtmitglicdern und dem übrigen Publicum geliefert würde. Die Frage, wen ich mir als den Bearbeiter eines solchen Werks gedacht habe, liegt zu nahe, als daß ich sie nicht noch beantworten sollte. Ich gestehe offen, daß ich Niemand kenne, den ich dieser Auf gabe für gewachsen hielte oder von dem ich voraussetzen könnte, daß er sie übernehmen würde. Aber ebensowenig bezweifle ich, daß sich zahlreiche Bewerber melden würden, sobald unser Verein ein Preis ausschreiben erläßt, und daß man unter diesen einen vollständig ge eigneten Bearbeiter (oder auch mehrere, falls die Aufgabe für einen zu groß erschiene) fände. Bei solchen Bewerbern denke ich ebenso an gelehrte Kreise, z. B. an Bibliothekare, junge Historiker u. s. w., als an buchhändlcrische Kreise, z. B. an ältere Buchhändler, die sich vom Geschäfte zurückziehen wollen, aber noch rüstig genug sind, um sich einer solchen Aufgabe zu widmen, oder an jüngere (Prinzipale oder Gehilfen), die nach einer kürzer» buchhändlerischcn Thätigkeit dieses Werk zu ihrer Lebensaufgabe machen wollten. Allerdings gehe ich hierbei immer von der Voraussetzung aus, daß das dem Bearbeiter zu gewährende Honorar so hoch bemessen sein müßte, um ihm zu ge statten, sich diesem Werke mehrere Jahre laug ausschließlich Widmen zu können. Ich habe dabei einen jährlichen Gehalt im Auge, sowohl während der Vorarbeiten als während der Ausarbeitung selbst, außerdem aber ein nach Bogen oder Bänden zu bemcssendes Honorar, alles selbstverständlich unter fortwährender Controle des Vorstands und der Redactionscommission. Auf sonstige Einzelheiten gehe ich vorläufig nicht ein, bin aber gern bereit, über den von mir bereits reiflich durchdachten Plan weitere Auskunft zu ertheilen. Hiernach ersuche ich den geehrten Vorstand, folgenden Antrag der Generalversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buch händler zur Beschlußfassung vorzulegen: Die Generalversammlung wolle den Vorstand beauftragen, unter Zuziehung einer durch den Wahlausschuß zu ernennenden Com mission von 5 Mitgliedern meinen Vorschlag einer vom Börsen verein der Deutschen Buchhändler herauszugebcnden Geschichte des Deutschen Buchhandels zu prüfen und darüber der nächsten Generalversammlnng Bericht zu erstatten. Sollte der Vorstand selbst meinen Vorschlag einer solchen nähern Prüfung für würdig halten, so würde mich das lebhaft freuen und eine gleichzeitige Aeußerung darüber bei Mittheilung an die Generalversammlung wäre für mich von besonderem Werthe. Alles Uebrige in Bezug auf die weitere Behandlung der An gelegenheit, z. B. die eventuelle Veröffentlichung meines Schreibens im „Börsenblatt" zur Orientirung der Mitglieder vor der General versammlung und zur Anregung einer Debatte darüber in diesem Organe, überlasse ich vertrauensvoll dem bessern Ermessen des Vorstands. Insbesondere gebe ich demselben anheim, meinen An trag beliebig der bevorstehenden oder erst der nächstjährigen Generalversammlung vorzulegen. Ersteres schiene mir deshalb un bedenklich, weil ich zunächst nur eine Entscheidung darüber erbitte, ob mein Vorschlag einer nähern Prüfung für würdig erachtet werde; auch würde cs mich lebhaft freuen, wenn das Jubiläum unseres Vereins dadurch hoffentlich der Ausgangspunkt dieses Unternehmens würde. Doch bescheide ich mich im voraus, wenn der Vorstand dies bei der Kürze der Zeit bis zur nächsten Generalversammlung und bei der voraussichtlichen längeren Dauer derselben oder aus andern 193*
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