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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1876
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- Deutsch
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1232 ^5 79, 5. April. Nichtamtlicher Theil zu ihren Vorschlägen ein Urtheil zu gewinnen war nicht möglich, da die Conferenz aus nahe liegenden Gründen Mitthcilungen über ihre Berathnngcn ans den Abschluß derselben verschob, übrigens auch ge wichtige Stimmen gewiß sich nicht früher hätten vernehmen lassen, bevor durch den Abschluß der Bcrathungen ein Bild des gesammten Vorschlages zu gewinnen war. In Erwägung dieser Umstände ist zunächst dafür Sorge getragen worden, daß die Verhandlungen der Conferenz jetzt durch den Buchhandel den weitesten Kreisen leicht zu gänglich gemacht werden. Durch die authentische Publication wird den inzwischen im Scherz und Ernst verbreiteten Schrcckbildern von den Vorschlägen der Conferenz und von den Absichten der Regie rungen der Boden entzogen, und cs wird, wenn die Vorschläge der Conferenz in den gebildeten Kreisen des Volkes die ihnen gebührende unbefangene Erwägung finden, ermöglicht werden, darüber eine Neberzcugnng zu gewinnen, ob eine auf Grund der Anträge der Conferenz an die Schulen zu erlassende Vorschrift die unentbehrliche Zustimmung außerhalb der Schule erwarten darf." Literarische Notiz. Zugleich als Erwiderung ans Börsenbl. Nr. 71, S. 1108. — Im Jahre 1850 erschienen in Leipzig zwei kleine Broschüren: Liv nun trvinti-- sprsolrvvooräor vosr Norir Haupt. XXVII. Inli 1850. 4. 4 UI. und 'Irvst, lAnsaruIrsit. I'cvv nun toltiA sprsolrvrörck lör Norm Haupt, up iscksn 8ünäaK sn. 24. Ososrubsr 1850. 24. 55 LI. Ersteres war dem berühmten Philologen als ein harmloses Geburtstagsgeschenk, letzteres zu Weihnachten „von einem bekannten Leipziger Gelehrten- und Buchhändler-Kreise" (K. F. Köhler's .... 257. Katalog. S. 68) gewidmet worden. Es war das Jahr seiner Entlassung aus sächsischem Staatsdienste infolge seiner Erklärung gegen den Berfassungsbruch, vielleicht ein Grund mehr für seine Freunde, ihm besondere Zeichen ihrer Anhänglichkeit und treuen Gesinnung zu geben. Die Mitglieder dieses „bekannten" Kreises hier anzuführen, ist nicht geboten; Gustav Frcytag, damals Mit- redacteur der Grenzboten, gehörte zu ihm, wie dies zur Genüge aus den „Bildern aus neuer Zeit" hervorgcht. Inwieweit er zu den be sagten Schriften in Beziehung stand, ist mir bisher unklar gewesen. Ich danke ihm für die Mitthcilung, daß er „mit der Aufzeichnung und Herausgabe völlig nichts zu thnn hatte"; es führt dies in der höchst interessanten Literargcschichte des bezeichnten Kreises einen Schritt weiter, wenn auch nicht zu einem bestimmten Ziele. Nur ist mir eines merkwürdig; als im Jahre 1864 eine ähnliche Schrift von Leipzig aus versandt wurde: „Lutiliiatss Zoriuauioas uaockii aovi etc. 12. 6 LI.", die aus dem gleichen Kreise herrührte, war Haupt, wie ich mich aus einem Gespräche mit ihm erinnere, über den Herausgeber nicht ganz klar. Damals ist mir der Gedanke gekommen, daß Freytag der Verfasser oder Herausgeber der Schriften sei. Ganz „leere Conjectur" ist es also nicht, was mich zur Anführung von Freytag's Namen führte. Dagegen lag es mir fern, ihm eine Stelle unter den Autoren von „Facetten" zu geben, wenn auch die kleine Schrift nicht gerade für „schreckhafte" Gcmüther geeignet ist. Ich denke auch, daß ich, wie mein Geschäft von dem Rufe frei bin, derartige Schriften zu verbreiten. — Noch bemerke ich, daß in dem Kataloge selbst sich ein ziemlich unscheinbarer Druckfehler befindet, dessen Correctur vielleicht das Urtheil des Hr». Hosrath Frcytag ge mildert hätte; der Apostroph, den Hr. Freytag mit kritischer Ge wissenhaftigkeit hat abdrucken lassen, war bestimmt, ein Fragezeichen zu werden. Ucbrigens erscheinen Exemplare nicht so häufig im An- tiqnarhaudcl, wie Hr. Frcytag auuiinmt; die Exemplare, welche in den letzten Jahren in den Handel kamen, werden sich auf zwei oder drei rednciren, welche ans einer Hand in die andere gingen; demnach scheint mir wieder die Annahme eines Nachdruckes eine „leere Conjectur". Soviel zur Sache. — Nicht umhin kann ich, der Redac tion des Börsenblattes wiederholt einen Vorwurf daraus zu machen, daß sie von der früheren guten Sitte, Angriffe gegen Buchhändler und namentlich gegen Mitglieder des Börsenvcrcins vor dem Ab drucke zur Kenntnis; der Beteiligten zu bringen, auch in diesem Falle abgewichen ist. Ich weiß nicht, ob ich hier eine Liebedienerei zu suchen habe.*) Berlin, den 28. März 1876. G. Heinrich Simon (S. Calvary L Co.). Zur Erinnerung an den hundertjährigen Geburtstag der Königin Luise von Preußen beabsichtigt Hr. R. Lieh- mann in Berlin, Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins, die für diesen Tag erschienenen Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Prologe, Reden, Bilder, Musikalien rc. zu sammeln, um diese Sammlung daun dem Verein für die Geschichte Berlins zu über weisen. — Wir bringen dies im Interesse der guten Sache auch an dieser Stelle zur weitern Kenntniß und bemerken, daß Hr. Alfred Weile in Berlin die Gefälligkeit hatte, die buchhändlerische Ver mittlung von bezüglichen Gratiszusendnngen und Offerten zu über nehmen. Aus dem deutschen Reichs-Post- und Tclegraphen- weseu. — Ueber den Verschluß der gewöhnlichen Postpackete hat das kaiserl. General-Postamt unterm 20. März folgende Verfügung an die Postanstalten erlassen: „Obgleich durch die Postordnung vom 18. December 1874 im tz. 9. IV. bis VI. erleichternde Vorschriften bezüglich des Verschlusses der mit der Post zu versendenden gewöhn lichen Pallete gegeben worden sind, kommt es immer noch vor, daß die Postanstalten bei der Annahme solcher Päckereien in Bezug auf den Verschluß erhöhte Anforderungen stellen, welche mit jenen Vor schriften durchaus nicht im Einklänge stehen und von dem Publicum nur als unnöthige Belästigung empfunden werden. Namentlich wird die Versiegelung verlangt, wo sie gar nicht nöthig ist, und wo eine Verklebung, oder auch eine bloße, gutgeknotete Verschnürung, sowie bei Kisten eine hinreichende Vernagelung genügt. Das General- Postamt nimmt hieraus Veranlassung, die Bestimmungen im tz. 9. der Postordnung den Postanstaltcn zur Nachachtung in Erinnerung zu bringen und denselben anzuempfehlen, den Einlieferern von ge wöhnlichen Palleten jede Erleichterung, welche sich mit den Anfor derungen der Sicherheit der Sendungen selbst und des Postdienstes verträgt, zu gewähren." SS" Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckcrkunst — Aufsätze aus dein Gebiete der Preßgesetzgebung. des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mitthcilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte au? dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung *) Die Redaction des Börsenblattes glaubt mit gutem Gewissen be haupten zu dürfen, daß die bekannte Ordnung für „Angriffe" von ihr streng und sorgfältig beobachtet wird. Dabei aber hält sich dieselbe im Interesse der Publicistik allerdings für verpflichtet, dieses umständliche Verfahren nur auf wirkliche Angriffe beschränkt zu erhalten und un berechtigten Empfindlichkeiten schlechterdings keinen Vorschub zu leisten, indem sonst wohl bald kaum noch ein Artikel ausgenommen werden könnte, ohne daß derselbe erst Einem oder Mehreren, deren Namen, wie in dem vorliegenden Falle, in nicht gerade verbindlicher Weise darin erwähnt sind, zur Vorlage zu bringen gewesen wäre. Ich weise daher den vor stehenden Vorwurf gegen das Verfahren der Redaction aufs bestimmteste zurück, während ich die gegen mich persönlich gerichtete unwürdige Beschuldigung der „Liebedienerei" nach einer mehr als zwanzigjährigen Amtsführung einfach mit Stillschweigen übergehen zu dürfen glaube. Julius Krauß.
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