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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1908
- Sprache
- Deutsch
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in Frage stellen können, mindern den Wert, während breiter Rand, schöner Einband der Zeit, Frische des Papiers, Schärfe der Holzschnitte oder Kupferstiche ein Exemplar auf das Doppelte und mehr des gewöhnlichen Preises steigern können. Bei sehr vielen Büchern hat sich ein ganz bestimmter Marktpreis gebildet, den der Antiquar nicht übersehen darf. Geht aus dem Vorhergehenden hervor, daß die Preis bestimmung eine ebenso wichtige wie schwierige Sache ist, die neben natürlicher Anlage Erfahrung erfordert, so möchte ich doch noch einige Anhaltspunkte geben. Vor allem ist zu fragen, wen denkt man sich als Käufer des Buches? Sind es Geistesarbeiter, sind es Sammler, kommt nur eine Nation in Frage, ist es die ganze Welt, wie kaufkräftig ist der Käufer? So können Seltenheiten, für die amerikanische und englische Bücherkäufer in Frage kommen, höher angesetzt werden, als solche, für die nur deutsche zu erwarten sind, da Amerika und England kaufkräftiger sind als Deutschland. Ein Buch, das für Englands Geschichte oder Wirtschafsleben Bedeutung hat, ist mehr wert, als ein ähnliches deutsches, da England für seine Vergangenheit mehr Interesse hat und auch mehr Geld aufwendet als Deutschland für die seinige. Freilich kann ich nur Andeutungen geben; das beste wird immer das eigene Ingenium des Antiquars tun müssen. Das Streben des Antiquars, namentlich des Spezia listen, muß es sein, seine Preise so zu gestalten, daß das Publi kum sie nicht nur zahlt, sondern überzeugt ist, daß die Preise auch wirklich sachgemäße sind. Jedem Käufer gegenüber das zu erreichen, wird kaum einem Antiquar gelingen; danach streben muß jeder! In sehr hübscher Weise charakterisiert dieses Streben Max Weg, der in seinem im Jahre 1884 erschienenen Büch lein: »Das deutsche wissenschaftliche Antiquariat« die beste bis heute existierende Arbeit über diesen Gegenstand geliefert hat, deren Lektüre mich immer deshalb mit Bedauern erfüllt, weil Max Weg die Zusage, die er auf der Rückseite des Titels gegeben hat, als Fortsetzung eine umfangreiche »Ge schichte des deutschen wissenschaftlichen Antiquariats« schreiben zu wollen, bisher nicht erfüllt hat. Ich kann mir nicht versagen, die betreffende Stelle wörtlich anzuführen: »Aber Mut gehört nicht nur zum Kaufen, sondern auch zum Fordern. Es ist kühn, Preise zu verlangen, welche die allgemein üblichen überragen, diese mit Energie und Beharrlichkeit aufrecht zu halten und sie dem Publikum abzutrotzen. Wer das vermag, und es gibt einen, aber auch nur einen, welcher das durchsetzt, der darf von sich sagen, daß er die Bücherliebhaber beherrsche. Sein Macht gebot stempelt Unbedeutendes zu Wertem, souverän spielt er mit der Sammler Launen und lenkt diese nach Belieben auf ihm genehme Gebiete. Urteil und Geschmack modeln sie unbewußt nach seinem Willen, und willig zahlen sie die höchsten Preise seiner Autorität — dem Tyrannos im Reiche der Bibliophilen.« (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. * Berstrigerung vo« Handzrichuuuge«, Aquarelle«, Miniature«, Kupferstiche« u. a. — In den Tagen vom 16. bis 20. März d. I. wurden in der Kunsthandlung Gilhofer L Ranschburg in Wien die Sammlungen Hofrat Petzold, Z. von Lachnit und Prince C*** versteigert. Die Sammlung Petzold vereinigte eine Fälle von wertvollen Handzeichnungen des 1b. bis 17. Jahrhunderts, Aquarelle und Miniaturen des 18. und 19. Jahrhunderts. Eine wesentliche Bereicherung ver> dankte diese Sammlung dem 1823 versteigerten ersten Teile des berühmten Handzetchnungen-KabinettS Grünling. Die Sammlung Z. von Lachnit bestand zum größten Teil auS englischen und französischen Kupferstichen des 18. Jahrhunderts von der Hand hervorragender Meister und brachte auch schöne Wiener Ansichten von Schütz, Ziegler u. a. Ein weiterer Teil der versteigerten Werke entstammte der Sammlung eines ausländischen Diplomaten in Wien. Die Firma Gilhoser L Ranschburg hatte diese Sammlungen in einem kleinen Prachtwerk von Katalog zusammengestellt und diesen mit einer Fülle von Bildertafeln in bemerkenswert guter Ausführung ausgestattet. Von erzielten Versteigerungspreisen sind wir in der Lage fol gende anzugeben: (XXIV. Kunstauktton Gilhofer L Ranschburg, Wien ) Künstler Kat. Nr. 5 Anonym 18 Karl Sebastian van Bemmel 19 do. 33 Caravaggio 42 I. M. Daffinger 51 Johann Ender 53 do. 56 Thomas Ender 60 do. 69 Franz Eybl 74 Leopold Fischer 76 do. 80 Fr. Heinr. Füger 81 do. 84 Jos. v. Führich 90 Pierre Gavarni 92 Karl Jos. Geiger 93 do. 96 Jos. Fr. v. Goez 103 Eduard Gurk 130 G. V. Kininger 137 Ehr. H. Kniep 140 Leopold Kupelwieser 162 Kart Markö 169 Gottfried Mind 181 I. M. Daffinger 182 do. 183 Emanuel Peter 184 do. 185 Karl v. Saar 186 Adolf Theer 187 Robert Theer 188 do. do. do. do. do. 212 Miniatur 229 Sigm. v. Perger 231 Emanuel Peter 232 do. 233 do. 236 do. 238 do. 245 Aug. Prinzhofer 248 Auguste Raffet 249 do. 250 Karl Rahl 252 M. I. Ranftl 262 Wilh. Aug. Rieder 270 Jgn. Rungaldier 271 do. 272 do. Preis Xronen 300 189 190 193 200 232 310 360 1000 1820 400 250 304 230 530 200 1100 1240 560 270 310 670 200 280 1680 580 1400 900 230 220 220 1880 420 1660 340 1220 1420 210 200 200 210 230 350 370 1120 220 200 200 260 210 220 510 310 220 590 720 420 Kat.- Nr. Künstler Preis Lronsn 273 Ferdinand Runk 290 296 Maerten Schouman 210 305 Eduard o. Steinle 410 312 Jacob van Strij 210 323 Adolf Theer 620 324 do. 280 327 Jacob Toorenoliet 200 330 Friedr. Treml 240 331 do. 270 333 Karoline Tridon 250 335 I. Umlauf 710 338 Bens. Vautier 320 349 Balth. Wigand 1200 356 F. F. Ziem 220 360 Nil. Zulauf 250 365 Joh. Nep. Della Croce 6000 366 Böhmische Schule des 1b. Jahrh. 410 367 do. 860 379 Franc. Bartolozzt 710 401 L. M. Bonnet 300 451 CH. M. Descourtis 500 453 do. 450 523 F. Lambert 220 587 Moritz o Schwind 580 722 Joshua Reynolds 280 750 H. Singleton 200 754 John Raphael Smith 370 715 Karlsbad 700 826 George Stubbs 430 836 James Walker. 420 887 Dresden 300 941 Preßburg 210 966 Luftschiffahrt 220 999 Wien 220 1000 do. 240 1002 do. 320 1027 do. 420 1034 do. 1200 1044 do. 480 1045 do. 480 >073 do. 380 1091 Praterfahrt. Equi pagen. Schlitten. 4100 1092 do. 700 >093 do. 440 1094 do. 520 1095 do. 230 1203 Albrecht Dürer 200 1204 do. 240 1208 do. 400 1216 do. 780 1278 Rembrandt van Rhyn 260 * Gesetzentwurf betreff««- Änberuug de» Mü«,gesetzt». — Die Kommission des Reichstags zur Vorberatung des Gesetz entwurfs betreffend Änderungen im Münzwesen hat am 3. d. M. den vorgelegten Gesetzentwurf mit geringen Änderungen an genommen. Damit ist die Ausprägung von 25 Pfennig-Stücken von der Kommission angenommen und wird von ihr befürwortet werden. * Wettbewerb für «in Plakat »um Kaiser »JubtILumS- Aestzug 1» Wieu. (Vgl. Nr. 67 d. Bl ) — Auf daS Preis ausschreiben des Festzug-Komitees in Wien für ein Plakat zum Festzug beim Kaiser - Jubiläum sind 61 Entwürfe eingelaufen. Der erste Preis von 2000 L, mit dem die Ausführung deS Haupt-
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