Georg Müller Verlag München ; t Mitte März wird ausgegeben: Lud. Ariost Der rasende Roland in vollständiger Übertragung mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Alfons Kissner Prof, an der Universität in Marburg Mit mehreren Kunstbeilagen. Titel und Einband nach Entwürfen von Prof. Peter Halm Einmalige Auflage in 835 in der Presse numerierten Exemplaren 2 Bde. von zusammen 1400 Seiten geh. M. 30.— ; geb. in Halbleder M. 36.— Luxusausgabe (Nr. 1 — 35) auf van Geldern in Ganzleder M. 60.— K8. Infolge des gegen den Voranschlag bedeutend größeren Umfangs sehe ich mich genötigt, den Preis auf M. 36.— für das gebundene Exemplar entgegen der Angabe auf dem bereits versandten Prospekt zu erhöhen. Zur Vermeidung von Reklamationen bitte ich darum freundlichst Kenntnis zu nehmen. Ein Exemplar für die Privatbibliothek liefere ich mit 40»/«. Einband netto ü cond. nur sehr mäßig und nur bei gleichzeitiger Barbestellung Das unbestrittene Meisterwerk der Renaissancezeit Ariosts Orlando furioso das Goethe zu begeisterter Bewunderung hinriß und Vöcklins liebste Lektüre war, steht trotz des Ruhmes, den die Dichtung auch bei uns genießt, dem „Volk der Über setzer par excellence" noch nicht in einer deutschen Fassung zu Gebote, die diesen Ehrentitel hier rechtfertigte. Zum ersten Male unternimmt es nun ein Fachmann, auf Grund subtilster Sachkenntnis den Rasenden Roland mit feinstem Sprachgefühl und einem Formgeschick von überraschender Elastizität in deutsche Form bannend, uns eine endgültige Nachdichtung des gewaltigen Gedichts voll Farbenglanz und sprühenden Lebens zu bescheren. Kistners Arbeit ist ein Dokument jener in Deutschland zu unerhörter Vollendung gediehenen Kunst der nahezu restlosen Aneignung fremd sprachlicher Meisterwerke. Die Anmerkungen am Schluffe jedes Bandes bieten die erforderlichen historischen und sachlichen Erläuterungen. Sie vermeiden unnützen gelehrten Ballast, doch hielt es der Übersetzer für angemessen, da, wo im Text sich Zitate oder Anlehnungen an antike oder spätere Schriftsteller finden, in wichtigeren Fällen wenigstens, die Quelle zu bezeichnen. Da das erste Zeugnis von Ariosts werdendem Gedicht aus dem Jahre 1507 herrührt, begeht der Rasende Roland gewissermaßen die vierhundertjährige Jubelfeier seiner Entstehung. — Möge dieser Anlaß Mitwirken, dem deutschen Roland die Teil nahme der Literaturfreunde zu sichern!