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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.02.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.02.1908
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- Deutsch
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2448 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 50, 29. Februar 1908. der Autor nochmals ein, nachdem er dieses Thema im 2. Band ebenfalls schon ausführlich genug behandelt hat. Mit einem letzten Lobhymnus auf das Buch beschließt Cim den Haupttext des 5. Bandes, der von den 544 Seiten des .letzteren allerdings nur 147 umfaßt. Der weitaus größere Teil ist von dem Anhang (S. 148—292), den Nachträgen und Verbesserungen (S. 293—432) und dem Generalregister (S. 439—544) eingenommen. Im Anhang finden wir einige sehr brauchbare Tabellen, die meines Erachtens den Hauptwert des vorliegenden Bandes ausmachen. Zuerst die Abkürzungen, die auf 3l Seiten in außerordentlicher Vollständigkeit zusammen gestellt sind und neben den französischen auch viele lateinische Ausdrücke bringen. Wenn man das lange Register der 700 Wortkürzungen, allein aus diesen beiden Sprachen, über sieht, so ist man wirklich erstaunt über die große Rolle, die sie offenbar spielen. Es sind allerdings viele darunter, die nur ausnahmsweise angewandt werden, bezw. veraltet sind oder aber nur in mehr oder weniger ausgeprägten Spezial werken Vorkommen. Aus der recht interessant dargestellten Einleitung dazu, an deren Beginn der Autor nochmals auf die tironischen Noten zurückkommt, entnehmen wir einige humoristische Fälle von beabsichtigten und unab- fichilichen Mißverständnissen infolge unangebrachter Abkürzungen oder gar zu sehr verkürzter Wortbilder. Cim warnt vor letzteren und empfiehlt beispielsweise, von Ab kürzungen wie k. und x. abzusehen, da diese ebensogut für lorruat und taseisule bezw. pa^s, papisr, pstit, peigne (Schnilt) gelesen werden können. Er fordert mit den meisten Linguisten, daß Abkürzungen, wie auch im Deutschen, stets auf den einem Vokal vorhergehenden Konsonanten enden sollten. Dagegen erscheint mir das englische Prinzip, nach dem die Abkürzungen in jeder Form zulässig sind und namentlich auch auf einen Vokal enden können (oergl. 8sx. für 8eptsmbsr, Rri. für Rriäa^), durchaus berechtigt; das Wort bild ist durch die Abkürzung ja doch schon verstümmelt, und der Grundsatz: »Kurz aber absolut deutlich« müßte dann die einzige Richtschnur bilden, während ästhetische oder philo logische Bedenken unangebracht sein dürften. Mit Cim da gegen bin auch ich der Ansicht, Abkürzungen nur dann an zuwenden, wenn eine tatsächliche Ersparnis dadurch erzielt wird. — Der 2. Teil des Anfangs bringt die Übersetzung und Erklärung einer großen Reihe von lateinischen Aus drücken, wie sie sich noch heutigentags in historischen, philoso phischen, literarischen Werken vielfach finden (aä usum — loco eitato — us yaristur — sie — supra — viä« — vulgo rc. re.), nebst einer Wiedergabe in Ziffern der lateinischen Kardinal- und Ordinalzahlen. Daran schließt sich als 3. Teil auf 48 Seiten ein ebenfalls sehr umfangreiches Alphabet lateinischer geographischer Namen mit gegenüberstehender Übertragung und Erklärung In Klammern beigefügte Jahreszahlen bedeuten das Datum des ersten Druckerzeug nisses in den mit Druckerei versehenen Städten; diese Zahlen erstrecken sich auf rund hundert Jahre nach Erfindung der Buchdruckerkunst. Als Anhang dazu bringt der 4. Teil eine sehr genaue Erklärung und Tabelle des komplizierten römischen Zahlensystems, dessen Kenntnis für Bibliophilen und Anti quare von unbestreitbarer Wichtigkeit ist. Wie notwendig für diese eine gründliche Vertrautheit mit den römischen Ziffern sein dürfte, erhellt am besten aus der von Cim mit geteilten Tabelle, nach der z. B die Zahl 1499 in fünf verschiedenen Formeln zum Ausdruck gebracht werden kann: Nil) oder NooXciX oder NoooolO oder N6066X0VIIII oder schließlich N6DX6IX. Nicht weniger empfehlenswert ist auch das Studium des 5. Teiles des Nachtrages, der ein Ver zeichnis der Satz- und einiger andrer typographischer Zeichen enthält, die mit ausführlichen Erläuterungen und Beispielen versehen sind, wenn auch diese vom Autor dargelegten Jnter- punktionsregeln in keinem direkten Zusammenhang mit der Bücherliebhaberei stehen. Den dritten Hauptteil des Bandes bilden die »Zusätze und Verbesserungen«, die den in den vorhergehenden Bänden behandelten Gebieten Kapitel für Kapitel folgen. Diese bringen in erster Linie neue Lesefrüchte und bibliographische Belege und erstrecken sich besonders reichhaltig auf die den geschichtlichen Teil behandelnden ersten beiden Bände, die der Bibliophilie und Lektüre gewidmet sind. Wir begegnen hier neben einer Unmasse von biographischen und anekdotischen Ergänzungen, deren Übergehen den Wert des Werkes kaum ver ringert haben dürfte, u. a. einer interessanten kritischen Dar stellung der Erfindung des Bleistiftes und der Stahlfeder, die allerdings gleichfalls nur entfernte Berührungspunkte mit dem eigentlichen Thema aufweist. — Bei Gelegenheit der Bücher statistik reproduziert Cim die Ausführungen Le Soudiers in dessen »Rapport oküeisl äs 1a seetiou äs librairis L l'Rxpositiov äs 8t. Rouis 1904«, dessen Ansichten im Börsenblatt ver- verschiedentlich Gegenstand von Erörterungen geworden sind, da durchaus nicht alle Leser des letztern Le Soudiers Argumente kritiklos wie Cim hinnehmen, nach denen die Bücherproduktion in Frankreich derjenigen in den Ländern deutscher Zunge, also Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, proportionell überlegen sei. (Vgl. auch die Be sprechung des Le Soudierschen Berichts durch Schreiber dieses im Börsenblatt 1906, Nr. 287.) Es folgen interessante Notizen über einige französische Provinzialbibliotheken, über die berühmte »^.rubrosiaua« in Mailand, eine Kritik zweier neuen Literaturführer: »Lsuri Narsl, 6s qu'il kaut lirs äaus sa vis« und »llosl äs O^ris, 6s sboix ä'uus bibliotbtzqus« (letzterer mit speziell katholischer Richtung); ferner das Ergebnis einer Rundfrage bei den französischen Volksschullehrern über die bevorzugten Schriftsteller auf dem Lande, die ergab, daß bei den Benutzern der Volks bibliotheken für Poesie so gut wie gar kein Verständnis vorhanden und unter den Romanciers nur einer wirklich volkstümlich und den andern weit voraus ist: Viktor Hugo, besonders dessen Nissrablss, Iravaillsurs äs la ivsr und Xotrs vams äs Raris. Nach ihm kommen Alexandre Dumas Vater und Eugene Sue, von den neueren Autoren Loti, Zola und Theuriet. Köstlich sind die weiterhin aufgeführten »10 Gebote des vollkommenen Bibliophilen« von Alfred Melly; es sei ge stattet, sie hier im Original vollständig wiederzugeben: Os beaux Uvrss aebstsras / Laus Issiosr auouusiusut. Xuiusrotss tu lss prsuäras / L. pstit uoiubrs ssulsuisut. Oollauäs ou vsliu edoislras / Oläus ou japou s^alsaasut. ^u rslieur tu lss portsras / Ru Is oboisissaut pruäsunusut. Os maroguiu lss eouvriras / Ru uu slszaut rstsiusut. O'uu ex-libris lss orueras / Oss sberissaut jaloussmsut. Daus uu bsau ursubls lss uisttras / Lisu s, l'aiss, saus krottsiusut. ^lors tu Iss coutemplsras / Oaus uu exquis resusillsmsut, Rt yuslguskois tu lss liras / Oes prsuaut aiuouisussiueot. Oors, saus ts vautsr tu xourras / 1s äirs bsursux coiuxldtsiusut. Daß sogar im Nachtrag Wiederholungen Vorkommen, hätte meines Erachtens vermieden werden können; so finden wir auf Seite 323 und auch 43 Seiten später die gleiche Anek dote von Petrarca erzählt, der, das Haupt auf Homers Ilias und Odyssee gelagert, entschlafen sei. Die Sintflut aller der artigen, zum Teil unkontrollierbaren Anekdoten ist überhaupt ein Mißstand des vorliegenden Bandes. Sie erschwert die ruhige Lektüre des Buches außerordentlich, und der Autor wiederholt dabei ganze Stellen aus früheren Bänden manch mal nur, um einige unwesentliche Worte hinzuzusetzen. Wir begegnen weiter einer willkommenen Ergänzung der Statistik über die Papierfabrikation; bei Gelegenheit der Format bezeichnungen, für deren Wiedergabe in Millimetern Cim eingetreten war, gibt er den Bedenken eines »sehr erfahrenen
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