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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1906
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- Deutsch
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11640 Nichtamtlicher Teil. 266, 15. November 1906. als ein bedeutsames Ereignis bezeichnet werden darf. — Daß speziell der Kunstverlag unter dem neuen Gesetz sich in manchen Punkten zu gewissen Modifikationen seines Verfahrens veranlaßt sehen wird, sei nur andeutungsweise bemerkt. Kleine Mitteilungen. Südafrikanischer Zollverein. -Zollamtliche Behand lung von Katalogen und Preislisten. — Nach einer Mit teilung deS High Commissioner für Südafrika ist nunmehr zwischen den zum Südafrikanischen Zollverein gehörigen Kolonien und Gebieten vereinbart worden, daß gewöhnliche Kataloge und Preis listen, die mit der Post in Mengen von weniger als 8 Unzen eingesührt werden, ohne Zoll einzulasscn sind; für den Fall jedoch, daß südafrikanische Firmen große Mengen von Katalogen und Reklamedrucksachen mit der Post versenden, soll davon Zoll er hoben werden, auch wenn die Kataloge usw. weniger als 8 Unzen wiegen. Die Regierungen von Natal, Transval, der Oranjeflußkolonie und Südrhodesias sind ferner übereingekommen, die bisher bei der Einfuhr von Katalogen und Preislisten mit der Post er hobene Abfertigungsgebühr von 6 Pence fallen zu lassen. Eine gleiche Entscheidung hat die Regierung der Kapkolonie mit bezug auf ähnliche Artikel bei der Einfuhr durch die Drucksachen- oder die Briefpost getroffen. (Aus den im Reichsamt des Innern zu Berlin zusammengestellten »Nachrichten für Handel und Industrie-.) Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen An preisung unzüchtiger Schriften ist am 6. April d. I. vom Land gericht Marburg der Reisende Gotthold Beermann zu zwei Wochen Gefängnis und 300 ^ Geldstrafe verurteilt worden. Er erschien eines Tages mit einem Musterkoffer in dem Geschäfts lokal einer Buchhandlung in Marburg und stellte sich als Reisen der einer Berliner Firma vor. Er zeigte zunächst Liederbücher, von denen 100 bestellt wurden, dann Bücher mit den Titeln -Auf zeichnungen eines Venuspriesters-, -Geschichten aus einem Mädchenpensionat-, -Der Maler und sein Modell-, Der Buch. Händler entgegnete, so etwas könne er doch nicht verkaufen. Der Angeklagte riet ihm, die Bücher zu verleihen. Dann zeigte er Karten mit mehr oder weniger nackten Frauen von großer Un anständigkeit. Das Gericht hat festgestellt, daß die Bücher und die Karten unzüchtig sind. Der Angeklagte hat diese Exemplare nur als Muster bei sich geführt. Zum Zweck der Verbreitung hat er sie angepriesen. — Die Revision des Angeklagten, der ein wendete, daß eine Anpreisung beim Publikum nicht stattgefunden habe, wurde am 13. d. M. vom Reichsgericht verworfen. Lentze. Geschäftsjubiläum. — Am heutigen 15. November begeht die angesehene Firma Andreae L Comp, in Ruhrort, Buch-, Kunst- und Musikalien-, auch Verlagshandlung, den Gedenktag ihrer vor fünfzig Jahren erfolgten Gründung. Am 15. November 1856 eröffneten Julius Andreae und Johann Brendow in Ruhr ort eine Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung unter der Firma Andreae L Brendow. Aber schon zur Ostermesse 1857 schied Jo hann Brendow aus der Firma aus. Julius Andreae blieb allei niger Inhaber und firmierte fortan Andreae L Comp. Nach seinem am 16. Mai 1882 erfolgten Tode ging das inzwischen gut entwickelte und durch Schulbücher-, Musik- und Lokalverlag er weiterte Geschäft in den Besitz seiner Witwe über, die ihrem Sohne, Herrn vr. piiil. Julius Andreae, unter Prokura-Erteilung die Leitung des Geschäfts übertrug. Am 1. Januar 1894 über nahmen die Geschwister Herr Or. Julius Andreae und Fräulein Emilie Andreae neben Herrn Fritz Schubert, der dem Geschäft schon längere Zeit als Mitarbeiter angehört hatte, Besitz und Leitung der Handlung. Am 1. Juli 1899 schied Herr vr. Julius Andreae aus der Firma aus. Diese blieb zunächst unter der ge meinsamen Leitung von Fräulein Emilie Andreae und Herrn Fritz Schubert; seit 1900 ist Herr Fritz Schubert alleiniger Inhaber. Ihm und seinen Mitarbeitern wünschen wir zum ehrenvollen Gedenktage aufrichtig weiteren Segen. Red. * Schülerhefte in den Leipziger Volksschulen. — Das Leipziger Tageblatt vom 8. November 1906 bringt folgende Be kanntmachung: Von Ostern 1907 an wird in den hiesigen städtischen Volks schulen eine neue Liniatur der Schülerhefte eingeführt. Die Hefte mit alter Liniatur dürfen von diesem Termin an in den städtischen Schulen nicht mehr als »gute« Hefte verwendet werden; damit aber bei den Lieferanten etwa noch lagernde Bestände auf gebraucht werden können, ist es den Kindern gestattet, Hefte mit alter Liniatur als Diarium zu benutzen. Hefte mit neuer Liniatur vor Ostern 1907 in den Schulen zu verwenden, ist verboten. Als Muster für die neuen Liniaturen sind Hefte angefertigt worden, deren einzelne Blätter die Liniatur der verschiedenen Hefte darstellen. Diese Musterhefte können von den Papier- und Schreibwarenhändlern re. zum Zwecke der Herstellung neuer Hefte im Schulamte — Neues Rathaus, Zimmer 274 — gegen Be zahlung von 12 pro Heft entnommen werden. Bei Herstellung der Hefte sind die dem Muster beigedruckten Bestimmungen genau zu beachten; denn Hefte, die diesen Be stimmungen in irgend einer Beziehung nicht entsprechen, müssen zurückgewiesen werden. Leipzig, den 5. November 1906. (gez.) Der Rat der Stadt Leipzig. Schulamt. Das Deutsche Museum in München. — Das auf Anregung des Baurats Oskar von Millner 1903 begonnene und unter lebhafter Förderung des Prinzen Ludwig von Bayern und Beteiligung weiter Kreise im deutschen Volke schnell zu ansehn lichem und wertvollem Bestände erwachsene Deutsche Museum für Geschichte der Technik hat am 13. d. M. einen bedeutsamen Fortschritt in seiner Entwickelung gemacht durch die feierliche Grund steinlegung zum cignenHause, einem auf dcr Jfarinsel in München zu errichtenden Prachtbau von gewaltigem Umfange und in reizvoller Lage. Die feierliche Handlung erfolgte unter Mitwirkung des Prinzregenten Luitpold wie des gesamten bayrischen Hofes und des Deutschen Kaiserpaares. Aus dem Wettbewerb der Architekten ist der Entwurf des Münchener Meisters Gabriel von Seidl als Sieger hervorgegangen. Sein Bauplan wird mit wenigen Änderungen ausgeführt werden. Bei den Plänen war sowohl mit den Eigentümlichkeiten des Baugrundes, einer fast 36 000 gm großen Jfarinsel, die von der Stadt München dem Unternehmen geschenkt worden ist, als auch mit den ganz besondern Bedürfnissen dieses eigenartigen Museums zu rechnen, das Gegenstände von überaus verschiedenen Größenverhältnissen aufzunehmen bestimmt ist. Diesem Umstand ist in dem Entwurf ausgiebig Rechnung getragen. Von einem einheitlichen Stil ist daher bei dem ge waltigen Gebäudekomplcx abgesehen worden. Die Repräsentations bauten zeigen Anlehnung an Renaisfanceformen, während andre augenscheinlich unter Rücksicht auf ihre Zweckmäßigkeit realistisch ausgeführt werden. Der Museumsbau bildet ein 13 000 Quadrat meter bedeckendes, von drei Türmen überragtes Quadrat; ihm sind mit der Front flußabwärts die Gebäude für die Bibliothek, die Plansammlung, die Vortrags- und Experimentiersäle vor gelagert. Gärtnerische Anlagen werden die Gebäude umgeben; Platz für spätere Erweiterungsbauten ist auf der Insel, die von jeder Jsarseite her auf drei Brücken zugänglich ist, vorhanden. Die Kosten des Baues sind auf 4 850 000 ^ veranschlagt. Red. Reliefkarten. — Landkarten, die die Bodenerhebungen und -Senkungen des Landes genau wiedergeben, sind ein sehr wert volles Lehrmittel, dessen weitere Ausbreitung nur durch den hohen Preis solcher Karten gehindert ist. Neuer dings wurde Herrn A. Geiber, Lehrer in Gorze in Lothringen, ein Verfahren geschützt zur Herstellung wohl feiler Reliefkarten. Er nimmt als Grundlage eine Landkarte, auf der die Erhebungen des Bodens in Form von Schichten linien (Niveaulinien) eingezeichnet sind. Die Linien geben die Erhöhungen in gleichmäßigen Abstufungen je nach dem Maß-
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