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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5736 «Srscnblau s. d. Dtschn Buchhandel Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 118, 22. Mai ISOb, -Zentralblatts für die gesamte Unterrichtsocrwaltung in Preußen- abgedruckt und hat folgenden Wortlaut: Auf Grund der Berichte, welche auf meinen Erlaß vom 14. September 1907 — bl I1 1788 — von den Prooinzialschulkollegien erstattet worden sind, bin ich geneigt, die Einführung biologischen Unterrichts unter den in dem bezeichnet«» Erlasse genannten Bedingungen zu genehmigen. In bezug auf die Ansetzung der Stundenzahlen und die Auswahl der Fächer, denen einzelne Stunden zugunsten des biologischen Unterrichts entnommen werden können, wird den Direktoren und Lehrerkollegien ein weitgehendes Maß von Freiheit einzuräumen sein. Aus den eingehenden Gutachten der Provinzialschulkollegien werden folgende Gesichtspunkte zu allgemeiner Beachtung und Verwertung hervorgehoben: 1. Bei dem in Aussicht genommenen biologischen Unterricht bandelt es sich nicht um stoffliche Vollständigkeit oder um die Vermittlung abfragbaren Wissens, sondern vielmehr darum, Inter esse und Verständnis für biologische Betrachtungsweise zu wecken und den Sinn für eigene Beobachtung in dieser Richtung anzu regen. Die eigene Anschauung des Schülers ist möglichst zur Grundlage der Belehrung zu machen und auf Schülerübungen Wert zu legen. Hiervon ausgehend hat der Lehrer aus der großen Fülle des Lehrstoffes eine mäßige Auswahl zu treffen; seine persönliche Erfahrung und seine Studienrichtung wird dabei mitbestimmend sein; jedoch ist vor jeder Einseitigkeit in der Be handlung und besonders in den theoretischen Erörterungen zu warnen. 2. Cs ist zu vermeiden, daß ein weiterer Fachlehrer mit einer vereinzelten Wochenstunde an dem Unterricht der oberen Klaffen beteiligt wird. Ein einstündiger biologischer Unterricht ist also nur dann zuzulassen, wenn er von dem Lehrer der Physik oder der Chemie übernommen werden kann, überhaupt wird es für den neuen Unterrichtszweig wie für die gesamte Unterweisung in den Naturwissenschaften förderlich sein, wenn ihre einzelnen Disziplinen, Physik, Chemie, Biologie, sich weniger starr von einander abschließen und möglichst viel gegenseitige Anknüpfung suchen. 3. Wo die Schwierigkeiten erheblich sind, die Stunden für die Biologie ohne Erhöhung der Gesamtstundenzahl zu beschaffen, und wo doch der lebhafte Wunsch nach biologischer Belehrung besteht, darf unter den im Vorstehenden dargclegten Voraus setzungen auch folgende Anordnung in Erwägung gezogen werden: Statt durchgehend. 1 bis 2 Stunden für das neue Unterrichts fach zu bestimmen, können in den drei oder zwei oberen Klassen halbjährige biologische Kurse von je einer Wochenstunde eingelegt werden. Das Hauptlehrmittel würde hierbei der Vortrag des Lehrers sein, dem praktische Übungen zur Seite gehen müßten. Die nötigen Stunden könnten auch wöchentlich abwechselnd ver schiedenen Fächern entnommen werden. Des Zusammenhangs wegen wären diese Kurse in der Unterprima auf das zweite, in der Oberprima auf das erste Semester des Schuljahres zu legen. Das Königliche Provinzialschulkollegium wolle diejenigen An stalten seines Amtsbereichs, die den Wunsch nach Einführung biologischen Unterrichts geäußert haben und bei denen die Be dingungen des Erlasses vom 14. September v. I. zutreffen, unter Mitteilung der im Vorstehenden gegebenen Richtlinien auffordern, eingehende Vorschläge zu machen, die mir zur Genehmigung vor zulegen sind. Auch etwaige Anträge auf wahlfreie Einführung biologischen Unterrichts sind zu berücksichtigen. *Gtsttze-V«kkü«dt-UNg. — In der am 18. Mai ausgegebenen Nummer 24 des -Deutschen Reichsgesetzblattes- wird das Gesetz betreffend die Änderung des BörsengeseZes vom 22. Juni 1896 veröffentlicht. Das neue Gesetz trägt das Datum des 8. Mai 1908. Kataloghtkstrllung. — Wenn Kataloge zu einem verab redeten Preise -fertig- geliefert werden sollen, sind handelsüblich in diesem Preise Papier, Satz, Druck- und Buchbinderarbeiten, sowie die sog. Hauskorrekturen, d. h. solche Korrekturen, die durch fehlerhafte oder unsachgemäße Ausführung des Textes oder des Arrangements verursacht worden sind, einbegriffen. Nicht einbegriffen sind dagegen sog. Besteller- oder Autoren korrekturen, d. h. solche Korrekturen, die unvorhergesehene Satz-l änderungen und Zusätze oder Änderungen in der im übrigen sach gemäß ausgeführten Ausstattung betreffen und die vom Katalog unternehmer oder dessen Inserenten nachträglich angeordnet werden. Sind diese Korrekturen vom Katalogunternehmer oder mit dessen ausdrücklicher Autorisation von den Inserenten angeordnet worden, so hat der Katalogunternehmer dem Buchdrucker für die Kosten aufzukommen; sind diese Korrekturen dagegen von den Inserenten ohne Genehmigung des Katalogunternehmers ausgegangen, so muß sich der Buchdrucker wegen der Kostenerstattung an die In serenten halten. (Gutachten der Berliner Handelskammer.) Wtel««d al- Lehrer. — In der Aprilsitzung der Gesell schaft für deutsche Literatur in Berlin machte der Geheime Regierungsrat Professor Or. Erich Schmidt interessante Mit teilungen über einen Fund, der bei der Vorbereitung der Wie land-Ausgabe, die von der Königlichen Akademie der Wissen schaften in Angriff genommen ist, gemacht wurde. Es handelt sich um drei Schulhefte aus der Zeit, als Wieland in Zürich vier Knaben Privatunterricht erteilte. Die Hefte hat damals einer dieser Schüler Wielands mit Namen Konrad Ott geschrieben. Eins der Hefte enthält Aufzeichnungen über Wielands Unterricht über Theorie der theologischen Wissenschaften, das zweite handelt von den vornehmsten Staaten Europas mit besonderer Berück sichtigung Preußens, während das dritte eine Theorie und Ge schichte der Rede- und Dichtkunst bietet. Das Heft stammt aus dem Jahre 1757, und da ist zunächst auffällig, daß in ihm weder Haller noch Klopstock erwähnt werden (Vodmers Name wird auch nur einmal genannt) und daß Shakespeare von Wieland bereits gegen die Angriffe des französischen Klassizismus verteidigt wird. Auch die Kunst Shakespeares in der Charakteristik, seine Phantasie und sein inniges Verhältnis zur Natur werden von Wieland mit feinem Verständnis anerkannt. Eine wunderliche Beigabe des Schülerhcstes ist eine »Werttabelle- der Dichter. In ihr sind mit Ziffern, die zwischen 5 und 20 schwanken, den Dichtern Zen suren erteilt über ihre »ivvsvtiov, oowpositiov, ^rLes, Zranäsur, vsrsiLoation und oxprsesion«. Es ist dabei bezeichnend, daß der Dichter der »Jahreszeiten- Thomson überall mit der Ziffer 20 an erster Stelle steht. Shakespeare hat in ivv. 20, oomp. 5, oxpr. und Zravä. 20, giaos 18; Homer hat in inv. 20, Virgil 10, dagegen steht Virgil in sxxr. über Homer. * Zola i« Japan. — Der »Nativ« teilt mit, daß der japa nische Ministerpräsident Sainji sich möglicherweise in die Lage versetzt sehen wird, sein hohes Amt niederzulegen, weil er eine lobende Vorrede zu der japanischen Ausgabe von Emile Zolas Roman »Laris» geschrieben hat. Vor einigen Tagen verbot der japanische Minister des Innern das Buch unter dem offiziellen Vorwände, daß es -unmoralisch- sei. In Wirklichkeit soll aber dieser Beschluß auf Anordnung des Kaiserhauses gefaßt worden sein, weil in Zolas Sozialismus und Antipathie gegen das Kaisertum eine politische Gefahr erblickt werde. Dadurch sei eine feindliche Bewegung gegen den japanischen Ministerpräsidenten entstanden. Sprechsaal. Schutz der Büchertitel. (Vergl. Börsenblatt Nr. 103 u. 107.) Die Redaktion dieses Blattes wird weiter auf das »Titel register über deutsche Anthologien, Dramen, Erzählungen, Ge dichte, Jugendschriften und Romane- hingewiesen, das dem Lager verzeichnis Oktober 1907 von K. F. Koehler Barsortiment beigefügt ist. Dieses enthält Nachweise über etwa 12 000 Titel der neueren deutschen gangbaren schönen Literatur und ist für den Zweck, das Borhandenscin eines Titels festzustellen, auch wohl zu benutzen. Es enthält zwar nur die Titel der gangbaren schönen Literatur, aber diese kommt doch auch hauptsächlich in Be tracht; denn auf die Titel unbekannt bleibender oder veralteter Bücher braucht doch weniger Rücksicht genommen zu werden. Daß alle Titel der bekannteren und gangbaren Werke — ganz gleich, wann sie erschienen sind — bei dem Koehlerschen Titelregister in einem Alphabet geboten werden, erleichtert die notwendige Fest stellung sehr. (Red.)
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