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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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12880 Nichtamtlicher Teil. 287, 11. Dezember 1906. Oildoksr L kLusobburA in Wien. 8". X1.IV, 112 8. ^ Lu.ts.IoT). 8°. 112 8. m. XbliläunASu in Umsoblax. 2) Nachtrag vom Januar 1901 bis Dezember 1906 zum Ver lags Katalog 1803—1900. 8°. 30 S. 3) Verzeichnis der bisher erschienenen 300 Bände von A. Hartleben's chemisch-technischer Bibliothek. 8". 16 S. Weihnachts - Almanach 1906. Mitteilungen der Herder'schen Verlagsbuchhandlung zu Freiburg im Breisgau. Neue Folge No. 3. 8°. 48 S. mit zahlreichen Abbildungen. In zweifarbigem Umschlag. ^Vsibnaedts- und kleujs.brs-Lg.ts.IoT äsr Uuedds-näluvT 3s.v« Losrbsr in Lern. 43. labiTanA 1907. 8". 124 8. w. H.d- ssutsr Ossebsulr^erks 2U s-usssrordsntliob billi^on preisoo. Vorrs-tiT dsi Ottmar 8oböndutk in Nünobon. 8". 34 8. Usus öüebsr äos Is-br^s 1906. Lin VsrLsiebuis äor ^viedtiTstso 8obönbutb in Nünoben. 8". 16 8. Odei roiodt äureb (... 8ort.-Ls.....). 160. 96 8. i. UmsoblaT riix, Ulbert Loob L 6o. in 8tuttA3.rt. Lsx.-8o. 38 8. vom 6. veoember 1906. 40. 12 8. Pers onalnachrichten. Gestorben: am 5. Dezember, im 38. Lebensjahr, unerwartet infolge eines Schlaganfalls, Herr Constantin Ritter von Holder, seit 1. Januar 1898 Teilhaber der hochangesehenen Beck'schen k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhandlung in Wien. (Sprechsaal.) »Sortimenters Leiden — Verlegers Freuden??« (Vgl. Nr. 2S6, SSI, L7S, 27g, 284, 288 d. Bl.) Herr Gustav Horn i/Fa. L. Saunier's Buchhandlung, Danzig, versendet seine »Sortimenters Klagen- jetzt auch direkt per Post, und er tut gut daran. Wer etwas erreichen will, muß öfter an klopfen, wenn er das erste Mal kein Gehör findet. Bei mir hat das Rundschreiben gewirkt. Ich werde versuchsweise vom 1. Januar n. I. für das Jahr 1907 alle meine Neuerscheinungen L cond. mit 30 Prozent und bar mit 40 Prozent Rabatt liefern. Ich fasse diesen Entschluß aus zwei Gründen: erstens, um meinen Verlagswerken ein größeres Interesse und damit größeren Absatz zu sichern, zweitens, um des Sortimenters Leiden zu verringern. Ich bin mir wohl bewußt, daß ich, da mein Verlag fast nur koloniale und weltwirtschaftliche Werke, ferner Mecklenburgica und plattdeutsche Bücher bringt, nur bei einer ganz bestimmten Zahl von Sortimentern gehört werde, und zwar nur von den besten und vornehmsten Firmen. Ich kann aber hierbei den Wunsch nicht unterdrücken, daß viele der andern Herren Sorti menter mehr als bisher der »geistigen Ausbildung unsrer Nation dienen möchten. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Manches Sortiment ist nahe daran, den Ruf eines »soliden, Vertrauen erweckenden Bücherladevs- zu verlieren. Mag man die Hände ringen; es ist doch so. Man sehe sich nur die Schaufenster dieser Firmen an. Welch eine Menge Bücher liegen da in grellsten Farben mit mehr oder weniger pikanten, prickelnden Bildern geschmückt, ausgestellt, die bestimmt nicht, wie Herr Horn schreibt, der »geistigen Ausbildung unsrer Nation- dienen. Besinnt sich dieses Sorti ment wieder auf sich selbst und legt sich mit dem ganzen Sorti ment nur für Verleger ins Zeug, die bei gutem Verdienst für den Sortimenter nur gute Literatur auf den Markt bringen, so wird es bald sehen, daß es sich mit dem Vertrieb der —nennen wir's ruhig — Schmutzliteratur — keine dauerhaften Kunden erwirbt, sondern nur Eintagsfliegen, daß aber das gute Publikum sich nach und nach von dieser Art von Sortiment ab wendet und entweder mit dem Verleger direkt verkehrt oder so lange sucht, bis es ein ihm passendes Sortiment findet. Ich selbst war acht Jahre Sortimenter. Bei dem alten treff lichen Herrn Christian Boysen in Hamburg durften während meiner Lehrjahre nur Bücher bestellt und verschickt werden, die mit geistigem — nicht geistlichem — Brot vergleichbar waren. Die Schaufenster, die Auslagen, waren so gehalten, daß jedes junge Mädchen den Laden betreten konnte. Ebenso war es in Zürich bei Herrn C. M. Ebell. Nicht so in Lausanne. Ich bin kein so zurückgebliebener »unmoderner- Mensch, daß ich nicht mit der veränderten Zeit fortschreite; aber welcher Zweig »geistiger Ausbildung unserer Nation- durch — Druckschriften wie Satyr, Sekt, Kl. Witzblatt, Album rc. gepflegt wird, ist mir rätselhaft. So lange sicy Sortimenter — und der Bahnhofsbuchhandel — für solche Literatur verwenden, wird es schwer halten, bessere Sachen zu verkaufen. Die Kauflust ist da — das beweisen die vielen direkten Bestellungen — das Sortiment muß sich nur sein Publikum erziehen. Das solide deutsche Publikum will auch nichts von dem Schmutz wissen. Aber er wird ihm ja, besonders auch auf Bahnhöfen, direkt aufgedrängt. Wer ist denn schuld daran, daß vorgenannte Blätter so hohe Auslagen haben, daß manche guten Blätter dagegen ganz verschwinden? In Nr. 275 des Börsenblatts schreibt Herr Pontzen und er wähnt dabei »Jene bekannten Verlagsgewaltigen, die bei Bar bestellungen nur 25 Prozent Rabatt gewähren»! Da entschlüpft mir die Frage, ob Herr Pontzen von diesen Verlagsgewaltigen überhaupt Bücher vertreibt. Ich würde es nicht tun, und wenn das Sortiment einig wäre, müßten die »Gewaltigen- gar bald nachgeben. Aber gerade die Artikel dieser Gewaltigen liegen in den Fenstern und stapelweise in den Auslagen der Sortimenter. Ich als Verleger rate den Sortimentern einig vorzugehen, einig nur wirklich gute Literatur, mehr Wissenschaft statt aufregender Lektüre zu vertreiben und nur von Verlegern zu be ziehen, die gut rabattieren. Ich glaube, daß sich des Sortimenters Leiden dann in Freuden verwandeln werden. Berlin. Wilhelm Süsserott. Direkter Verlagsvertrieb. (Vgl. Nr. 28S, auch 288 d. Bl.) Es bleibt wohl übrig, nachzuweisen, ob die sechs Firmen in Calw denn auch wirklich und ausdrücklich keine andre, als eine direkte Expedition von Berlin aus wünschten. Wenn dem wirk lich so ist, so ist die geschäftliche Gepflogenheit der Firma C. Regenhardt G. m. b. H, Berlin, in etwas entschuldbar. Haben aber die hier in Frage kommenden sechs Privaten keine dahin gehende Direktive vorgeschrieben, so durfte die Firma C. Regen hardt G. m. b. H. nicht anders als durch ein dortiges Sortiment liefern. Ich will aber damit nicht dokumentieren, daß auch im ersten Fall, also selbst wenn ein direkter Weg gewünscht wurde, die Firma C. Regenhardt doch gehalten gewesen wäre, die Ver rechnung durch ein Sortiment am Platze zu bewerkstelligen. Unser Verlag braucht das Sortiment. Wer Pflichten hat, sollte daher auch Rechte genießen. Niemand wird heute im Buchhandel verkennen, daß auch das Sortiment ohnedies schwer genug unter einem unkontrollierbaren Zwischenhandel zu leiden hat. Cs wäre daher sehr zu wünschen, daß kein Verleger ihm durch der artige Gepflogenheiten den Boden noch mehr entzieht. Ist doch nachgewiesenermaßen dessen Mittelstellung zwischen Produzenten und Konsumenten von so eminenter Bedeutung und Wichtigkeit! Bühl (Baden). Anton Oser.
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