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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1906
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- Deutsch
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286, 10. Dezember 1906. Nichtamtlicher Teil. 12827 appretiert ist, und gebrauchen zum Färben Indigo, Catechu, Soganbraun und einige andre Pflanzenfarben. »Das Färben muß auf kaltem Wege vorgenommen werden. Das Wachs wird in heißem Wasser, dem etwas Soda zngesctzt wird, ausgewaschen. Das ist die primitive Batik kunst, die wir, unsern modernen Bedürfnissen entsprechend, etwas verändert und entwickelt haben. »Wir können jetzt auf Kattun, Leinen, Seide, Samt, Perga ment und Leder batiken. Unser Tjanting ist durch eine unmittel bare Befestigung des Gefäßes an einem beweglichen Halter ver einfacht und verbessert. Wenn unsre Farben auch noch nicht so echt sind, wie die der Javaner, so haben sie dafür andre Vorteile, die sie für unsre Zwecke sehr geeignet machen. -Für Seide verwenden wir die Catigenfarbstoffe der Farben fabrik Friedrich Bayer L Co. in Elberfeld, die sich mit großem Erfolg der Herstellung dieser besondern Batikfarben gewidmet hat. Das Farbbad enthält 5 v. H. Farbstoff und 5 v. H. Essigsäure als Beize. -Für Baumwolle eignen sich die Benzidinfarben. Das Farb bad erfordert 5 v. H. Farbe und 6 v. H. Beize, für die Glauber salz oder auch Kochsalz verwendet wird. -Zur Entfernung des Wachses von Seide, Samt, Pergament Leder und feiner Baumwolle ist heißes Wasser nicht geeignet, weil diese Stoffe darunter leiden würden. Sie verlangen zur Lösung des Wachses ein Benzinbad, das die Stoffe nicht schädigt. -Die alten javanischen Muster der Vatikfärberei in ihrer primitiven Ornamentik ergeben sich aus der Technik des Ver fahrens. Es sind meistens traditionelle Zusammenstellungen von Linien, Punkten, kleinen Flächen, pflanzlichen und mythologischen Motiven, die mit dem Tjanting am leichtesten herzustellen sind. Gewöhnlich pflegt man die Wachsdeckung, bevor das Gewebe in den Farbbottich kommt, zu brechen; durch die entstandenen Ritzen dringt die jeweilige Farbe, und nachdem die Wachs schicht entfernt ist, zeigen sich über das ganze Muster ver breitet, als ob sie dieses mit dem Grund organisch ver bänden, feine Äderchen, die den Stoff besonders reizvoll ge stalten. Natürlich kann das Gewebe auch mit mehreren ver schiedenen Farben gefärbt werden; aber vorher müssen jedesmal die Stellen, die von der jeweiligen Farbe unberührt bleiben sollen, mittels des Tjanting mit Wachs überfahren werden. »Bei jeder Farbe wiederholt sich also der Vorgang des Wachs zeichnens, Färbens und Auswaschens oder Auskochens. »So einfach also ist diese Technik nun doch nicht, wie sie von gewisser Seite hingestellt wird, und es ist lächerlich, zu empfehlen, man möge sie in der Buchbinderei anstelle der Hand vergoldung und Lederauflage pflegen. »Die ersten Batikoersuche sind von den Holländern Thorn- Prikker, CH. Lebeau in Hartem und dem deutschen Künstlerehepaar Fleischer-Wiemans in Charlottenburg gemacht worden. Besonders dem letztgenannten deutschen Künstler Fleischer, dessen Frau auf Java geboren ist, und der viele Jabre auf Java gelebt hat, ver danken wir eine Fülle der herrlichsten Batikarbeiten. »Was Thorn-Prikker nicht erreichte, wonach die später eröffnete Versuchsstalion des Harlemer Museums noch heute vergeblich sucht, dem Ehepaar Fleischer-Wiemans gelang es, genaue Einsicht in das Färbcverfahren der Eingeborenen zu bekommen. -Und nun zu den Gründen, die sich gegen die allgemeine Ein führung des Batikens in die Buchbinderei geltend machen. Aus der vorhergegangenen Beschreibung der Technik ist klar hervor gegangen und schon weiter oben erwähnt worden, daß es eine und mühevoller als die Handvergoldetechnik und Lederauflage. Dann kann sie nur wirklich gut ausgeübt werden von einem ganz geübten Zeichner, der hervorragende Sicherheit im freihändigen Zeichnen besitzt, da das Wachszeichnen mittels des Tjantings ziemlich schnell geschehen muß, ohne daß vorher die Einzelheiten der Zeichnung auf dem zu batikenden Stoff gezeichnet werden können, denn nur die Grundzüge der Zeichnung können aufge paust werden. -Jedem Buchbinder ist wohl so viel vom Handvergolden bei zubringen, daß er wenigstens einfache Bände vergolden kann; es kann aber von ihm nicht verlangt werden, gebrauchsfähige Batik arbeiten auszuführen, sofern er eben nicht sehr gute Begabung für das Zeichnen besitzt. »Wer diese Begabung besitzt, aber nur ein solcher, der soll nicht verhindert werden, diese Technik zu erlernen. Diese Zeilen richten sich nur gegen diejenigen, die diese Kunst allge mein in der Buchbinderei eingeführt wissen wollen. -Die batikten Bucheinbände der Elberfelder Schule auf der diesjährigen Dresdner Kunstgewerbe-Ausstellung haben noch nicht die Überzeugung gewinnen lassen, daß sich mittels der Batiktechnik schönere, geschmackvollere oder gar wertvollere Wirkungen erzielen lassen als mittels der wirklich buchbinderischen edlen Techniken der Handvergoldung und Lederauflage. Und wenn behauptet wird, das Batiken sei eine glückliche Bereicherung der buch binderischen Verzierungstechniken, so wird dies aus oben an geführten Gründen widerlegt; wohl aber ist es eine ganz vortreff liche Verzierungstechnik für Gewebe aller Art und sieht dafür mit Hilfe der neuen Beizfarben einer guten Zukunft entgegen. Darauf allein sollte sie sich beschränken. 1^.« Deutscher Buchdruckertarif.— Die Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker, Steindrucker rc. (Leipzig, Deutscher Buchdrucker verein) bringt in ihrer Nr. 50 vom 6. Dezember als besondere Beilage mit einleitender Bekanntmachung des Tarifamts der Deutschen Buchdrucker den genauen Wortlaut des vom 1. Januar 1907 ab gültigen revidierten Deutschen Buchdruckertarifs. (Red.) Preußische Staatsarchive. — Im Extraordinarium des Ausgaben-Etats der preußischen Staatsarchive für das laufende Rechnungsjahr finden sich, wie das »Korrespondenzblatt des Ge samtvereins der deutschen Geschichts- und Altertums- veretne« mitteilt, vorgesehen: 127 009 ^ als dritte und letzte Rate für den Umbau des Staatsarchivs in Breslau; 8000 ^ für eine Erweiterung des Geschäftshauses beim Staatsarchiv in Münster; 75000 ^ als erste Rate der auf 295000 ^ (außer den Kosten für innere Einrichtung und Außenanlagen) veranschlagten Kosten für den Neubau des Staatsarchivs zu Magdeburg. Für diesen Neubau hat die Stadt Magdeburg einen zwischen der Augustastraße und dem Fürsten-Ufer an der Roonstraße gelegenen Bauplatz mit einem Flächeninhalt von 2700 Quadratmeter kosten- und lastenfrei an den Fiskus ab getreten. Die unzureichenden Räume in dem sogenannten Dom dekanatsgebäude in der Straße am Dom, in dem das Magde burger Staatsarchiv zurzeit untergebracht ist, sollen dem unmittel bar benachbarten Konsistorium zur Erweiterung seiner jetzt gleichfalls unzureichenden Bureau- und Registraturräume über wiesen werden. (Red.) -Sphynx- Verein jüngerer Buchhändler Hamburg- Altonas. — Der Verein kann mit großer Befriedigung auf den letzten Unterhaltungsabend mit Damen zurückblicken. Alles ist wohlgelungen, und besonders die geladenen Familien waren der »Sphynx. dankbar für die anregenden Stunden. Noch vor ganz kurzer Zeit wurde dem Verein von einem langjährigen Mit glied jede Existenzberechtigung abgesprochen mit der Be gründung, daß solche -geselligen. Berufsoereine ohne soziale Ziele zu einem waschechten Vergnügungsverein ausarten müßten. Aus diesem Saulus ist längst ein Paulus ge worden; der Herr hat sich überzeugen lassen, daß die alte -Sphynx. kaum jemals diesen Vorwurf verdienen wird. Der Verein löst in ganz andrer Weise einen Teil der sozialen Frage: er gibt den Mitgliedern erstens (wie am Falke- und Poeck-Vor- tragsabend) Gelegenheit, sich mit unsern heimischen Poeten be kannt zu machen, eine gerade für Buchhändler doch recht wichtige Sache —, und zweitens durch seine freundschaftlichen Beziehungen zu guten Hamburg - Altonaer Kreisen den ortsfremden jungen Kollegen die Möglichkeit, jeden Monat einige Stunden mit diesen Familien zu verleben und dadurch einen kleinen Ersatz für die Heimat zu finden. Alle Festlichkeiten sind so eingerichtet, daß den Teilnehmern nur ganz geringe Kosten entstehen. — Für den nächsten Damenabend steht die Teilnahme des Freiherrn Detlev von Liliencron in Aussicht. (Hamburger Nachrichten.) * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: 1677*
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