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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1923
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- 1923-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1923
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stellerei widmete und unter dem Decknamen »Jgnotus« tm Neuen Wiener Tagblatt Vielgelesene Wiener Skizzen und Sittenbilder ver öffentlichte. Er hatte das Schmabcnalter längst erreicht, als er sich dem Roman zuwandte und in rascher Folge eine Reihe von zugkräftigen Werken erscheinen lies;: den Roman »Ter kleine Schwabe«, den Linzer K'ulturkampfroman »Cs war einmal ein Bischof«, die Nomantrilogie >Von Eugenius bis JosephuS«, die dreibändige Lenaudichtung »Das Dichterherz der Zeit«, das autobiographische Buch »Meister Jakobus nnd seine Kinder* u. a. Auch mehrere Wiener Ckizzenbücher hat er veröffentlicht. Co war er denn heimisch sowohl im deutschen Banat, als auch im deutschen Wien. -- Wien, den 7. Januar 1923. Friedrich Schiller. Meine Mitteilungen. Richtig frankieren! — Am heutigen Tage, dem 1k. Januar, treten die neuen Postgebühren in Kraft, uns es ist in jedem Gesästift streng nach der neuen Portotaxe zu frankieren. In Nr. 9 des Börsen blatts vom 11. Januar hatten mir auf dem Bcstcllzettelbogen eine Portotabelle abgedruckt, die sich jeder aus Pappe zum täglichen Hand gebrauch aufklcbcn kann. Tie Hauptsache ist, daß sich alle mit der Expedierung von Postsachen Beschäftigten die neuen Sätze schnellstens etnprägen und in der ersten Zeit stets die Tabelle zu Hilfe ziehen, damit unnötiges Strafporto vermieden wird. Die unpünktliche und verspätete Bezahlung von Rechnungen über Bücherliescrungcn von seiten der Behörden hat dem Vorstände der »Korporation der Berliner Buchhändler« Veranlassung gegeben, Vorstellungen bei den zuständigen Ministerien zu erheben und darauf hinzuweiscn, daß die bedauerliche, immer noch fortschreitende Entwertung des Geldes in den letzten Monaten sich bet der Verzöge rung von Bezahlungen der Blicherrechnungen, wie sie vom Berliner Buchhandel häufig beobachtet wird, sehr nachteilig bemerkbar macht. Der Vorstand der Korporation hat an die in Frage kommenden Ministerien die Bitte gerichtet, die Nachgeordneten Instanzen anzu weisen, daß die Blicherrechnungen pünktlich bezahlt werden. Erfreu licherweise haben sich die Behörden diesen Vorstellungen nicht ver schlossen und versprochen, die erforderlichen Anweisungen zu erlassen. So hat z. B. der Preußische Finanzminister die Eingabe wie folgt beantwortet: »Wegen beschleunigter Anweisung der den genannten Staatsbehörden eingcreichten Rechnungen habe ich das Erforderliche ewranlaßt«. — Der Neichsverkchrsministcr: »Flir die Reichsbchördcn besteht sie bestimmte Weisung, die Zahlbarmachung aller Rechnungen aufs äußerste zu beschleunigen«. Diese entgegenkommende Haltung der Neichsbehörden und des Preußischen Finanzministeriums sollte den buchhändlerischen Organi sationen der übrigen Bundesstaaten Veranlassung geben, im gleichen Sinne, wie es in dankenswerter Weise vom Vorstande der »Korpo ration der Berliner Buchhändler« geschehen ist, bei ihren Landes behörden vorstellig zu werden. Sächsische Sachvcrständigenkammer für Werke der Literatur. In der Zuisammensetzung dieser Kammer sind folgende Veränderungen ein- getretcn: Die ordentlichen Mitglieder VerlagSbuchhändlcr Professor l)r. Ernst Dcbes und Verlagsbuchhändler Ilr. Emmanuel Rein icke, beide in Leipzig, sind auf ihr Ansuchen entlassen und an ihrer Stelle Rechtsanwalt vr. I o h. M i t t e l st a c d t und Geh. Hofrat vr. Max Le Blanc ernannt worden. Zu stellvertretenden Mit-, gliedern wurden an Stelle der beiden Letztgenannten vr. Ml. Hans ^ Fischer und Vcrlagsbuchhändler Georg Merseburger, beide in Leipzig, ernannt. Das neue Buchbinderlohnabkommcn, das am 2. Januar in Berlin abgeschlossen wurde, sicht gleich dem Buchdrucker-Lohnabkommen, das am 91. Dezember zustande kam, wieder ganz wesentliche Lohnerhöhun gen vor. Es sei noch erwähnt, daß die flir das Buchbindergewerbc und verwandte Organisationen in Frage kommenden Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbändc bereits am 29. und 99. Dezember verhandel ten; die Beratungen wurden aber am zweiten Tage ergebnislos abge brochen, und zwar hauptsächlich wegen der von den Gewerkschaften hochgeschraubten Mädchemspitzenlöhnc. Nachdem aber das Ergebnis der Verhandlungen der Buchdrucker bekannt geworden war, nahmen die Buchbinder ihre Beratungen am 2. Januar wieder auf, und es kam zu einer Einigung, auch hinsichtlich der Mädchenspitzenlöhne. Zweifel los wirkte die Höhe der den Buchdruckern gemachten Zugeständnisse auf Arbeitgeberscite überraschend. In den »Mitteilungen des Ver bandes Deutscher Buckbindereibesitzer« wird daher gesagt, daß ange sichts der durchaus offenen politischen und wirtschaftlichen Verhält nisse, des Nachlassens der Großhandelspreise und der Tatsache, daß die Brotverteuerung erst Mitte Januar eintritt, die Lohnzulagen im Buchdruckgewerbe so hoch seien, daß sie wohl wiederum den To) eunger Zeitungen und einiger Unternehmungen auf dem Gewisstli haben würden. Man wird den »Mitteilungen« beipflichten müsste aber solange die Arbeitnehmer (Buchdrucker wie Buchbinder usw.) nicht einsehen, daß mit Lohnerhöhungen allein aus diesem Wirtschaftselend nicht hermuszukommen ist, sondern daß Mehrleistungen, bzw. Mehr arbeit kompensierend cingrcifen muß, solange werden sich die einzel nen Arbeitnehmerverbändc, und namentlich die berufSverwandtcn, den Rang abzulaufen suchen hinsichtlich der Lohnerhöhung. Zweifellos be findet sich das gesamte graphische Gewerbe in einer schweren wirt schaftlichen Krisis, die sich Tag für Tag verhängnisvoller gestaltet. Was das finanzielle Ausmaß des neuen Lohnabkommens im Buch bindergewerbe betrifft, so beträgt die Lohnzulage in der Spitze (für verheiratete, über 24 Jahre alte Gehilfen) je nach der Ortsklasse 99.50 bis 78.— Mlk., für gleichaltrige ledige Gehilfen 58^0 bis 72.— Mk. Der gegenwärtige Stundenlohn beträgt 304,50 bis 376F0 Mk., bzw. 286.— bis 356,50 Mk., so daß sich bei 48,ständiger Arbeitszeit ein Wochenverdienst von 15 916.—, bzw. 18 078.— Mk. für die vorhin erwähnte Gruppe der verheirateten Gchilfcn und 13872 — , bzw. 17 112.— Mk. für ledige Gehilfen ergibt. Für die Arbeiterinnen ! bewegen sich je nach dem Alter und der Ortsklasse die neuen Lohn zulagen auf 15.— bis 56.— Mk., der gegenwärtige Stundenlohn be wegt sich zwischen 74.— und 224.— Mk., so daß sich ein Wochenlohn ! von 3552.— bis 10 752.— Mk. ergibt. Das neue Lohnabkommen gilt ! vom 28. Dezember bis 17. Januar d. I. einschließlich. Der Zuschlag I zu den im Ncichstarif fcstgelegten Löhnen beträgt während dieser Zeit 8350N (bisher 6600N). Die Wirtschaftskrise in der Tschechoslowakei nnd der Buchhandel. — Die deflationistische Finanzpolitik der Tschechoslowakei mit ihren Folgen (Steigen der Krone, Abbau der Preise und Löhne) hat not wendig zu einer Krise geführt, die auch den Buchhandel betrifft. Die »Prager Presse« veröffentlichte in ihrer Weihnachtsnummer die Ergebnisse einer Umfrage bei führenden Geschäften des Kleinhandels, darunter auch die Antworten zweier Buchhanblungen. Tie An- dre'sche Buchhandlung schrieb: »Tie Frequenz bewegt sich Heuer auf derselben Höhe wie im Vorjahre, was wohl darauf zurück zuführen ist, daß dir Preise nur einen geringen Bruchteil der vor jährigen bilden. Dcr Umsatz ist infolge der niedrigen Preise be deutend gesunken. Tie Regie aber ist bcdeuten-d gewachsen. Aus dem deutschen Büchermarkt herrscht ein noch nie dagewesencs Prcischaos, das sich allerdings allmählich klären wird. Das deutsche Buch hat ! deshalb auch beinahe den Weltmarktpreis erreicht. Die Inderziffcr stieg innerhalb der letzten zwei Monate von 60 auf nahezu 500«. — Die tschechische Firma TopiL äußert sich ähnlich: »Das Bücher- geschäft ist Heuer entschieden schwächer als im Vorjahre. In fran zösischen und cnglisckcn Büchern rechneten wir Heuer, da die Preist um die Hälfte billiger sind als im Vorjahre, mit einem größeren Absatz. Wir sahen uns indes in unseren Erwartungen enttäuscht. Viel Schuld trägt daran der Gchaltsabbau in den Mittelstandsklassen, namentlich unter den Lehrern und Beamten, da diese Klassen vor allem als Käufer für Bücher in Betracht kommen. Auch die tschechi schen Bücher finden schwachen Absatz. Die Papier- unb Drucktasten sind zu hoch und die Regie ist nicht geringer geworden. Auch Bilber finden nur geringen Zuspruch. Unsere Branche leidet stets, wenn eine Jndustrickrise eintritt«. Angesichts dieser Verhältnisse hatte die »vmäleckä keoecko« für den 15. Dezember des vergangenen Jahres eine Versammlung einbe- rufen, an der Vertreter der Schriftsteller- und Journalistcnorgani- sationen wie auch des erzeugenden und vertreibenden Buchhandels Icilgcnommcn haben und auf der der Stand der Tinge und die Ur sachen der Krise eingehend erörtert wurden. Unter den Rednern wirs der Verlags! uchhändler E. öolc nachdrücklich auf einen Um stand hin, der früher oder später auch im deutschen Buchhandel von Bedeutung werden wird. Auch in der Tschechoslowakei ist die Er höhung der Bilchcrpreise hinter der Steigerung der Preist der übrigen Gegenstände des täglichen Bedarfs zurückgeblieben. Dies sei ein Fehler gewesen, denn trotz dieser nachweisbaren Tatsache ver lange man j-ctzt in dcr Offentliclkeit eine ebenso rasche Senkung der Preise für die Blicker, wie bei -den sonstigen Waren. Weiter kamen zur Sprache die Fragen des Bankkredits, der hohen Papier-, Druck- und Anzeigenpreise, sowie der Portokostcn, dann ausgiebig das Ver hältnis zur Presse. Zum Schluß wurde ein engerer Ausschuß ge wählt, bestehend aus Vertretern des Syndikats dcr Schriftsteller unb Journalisten, der vmeleekä Ve8e6o und -es Verlags, de'r die er örterten Punkte weiter bearbeiten und bei dem Post- und Eiscnbahn- minrsterium geeignete Schritte unternehmen soll, um eine Herab setzung der Porto- und Frachtsätze für Büchersendungcn herbeizuführen. 5ö
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