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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1906
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- 1906-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1906
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- Deutsch
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12918 Nichtamtlicher Teil. ^ 288, 12. Dezember 1906. Arbeit fortgeblieben waren, entlassen, nach und nach jedoch bis auf 18 Arbeiter und 14 Arbeiterinnen, die jetzt noch ausständig sind, wieder eingestellt worden. In einer Firma soll, wie berichtet wurde, die Wiederaufnahme der Ausgesperrten vom Austritt aus der Gewerkschaftsorganisation abhängig gemacht worden sein. Die Verbandsleitung hat diesen Hilfsarbeitern und -Arbei terinnen, um sie nicht zu schädigen, empfohlen, ihre Verbands bücher auf dem Bureau der Leipziger Verbandsverwaltungsstelle niederzulegen. Die vorübergehende Aussperrung habe der hiesigen Verwaltungsstelle 300 bis 400 ^ Kosten verursacht. Es hat hierauf eine Besprechung zwischen Prinzipals- und Arbeiter-Vertretern stattgefunden, wobei Beschlüsse nicht gefaßt wurden, von den Prinzipalen aber die Einführung eines all gemeinen Tarifs zur Regelung der Lohn- und Arbeits-Verhältnisse Nunmehr soll ein Kongreß der Hilfsarbeiter der Buchdruckereien Deutschlands einberufen und daselbst dieser Prinzipals-Tarif- Entwurf beraten werden. Danach wird eine gemeinschaftliche Prinzipals- und Hilfsarbeiter-Vertreter-Sitzung zur Einführung des Tarifs Entschließung fassen. Die Versammelten waren hiermit, wie mit der Haltung ihrer Leitung einverstanden. (Leipziger Neueste Nachrichten.) Königliches Kunstgewerbemuseum in Berlin. — Im Königlichen Kunstgewerbemuseum zu Berlin hat der Umbau eine größere Reihe besonders stattlicher Neuerwerbungen zugänglich gemacht, die aus Mangel an Platz bisher nicht halten ausgestellt werden können. Hierher gehört vor allem ein französisches Zimmer aus dem Hotel Sillery in Paris, um 1720 entstanden. Die Ausstattung ist in allen Teilen erhalten und hierher über tragen, die Täfelung aus Nußholz reich geschnitzt, die bemalten Supraporten, die Stuckdecken, die Spiegel, der Kamin, Fenster und Türen mit allen Schlössern. Das Haus, dessen Empfangs saal es war, zwischen der Akademie und dem Münzgebäude gelegen und jetzt zum Abbruch bestimmt, hat ganze Reihen bekannter Künstler und Gelehrter beherbergt. — Der kleine Pariser Salon, den das Museum seit längerer Zeit besitzt, aus einem Hause der Ninon de Lenclos stammend, hat jetzt seine richtige Seitenbeleuchtung erhalten. — Höchst reizvoll ist ein kleines Zimmer aus Florenz aus der Villa torrs äsKli ^.xli um 1570, ausgemalt von Bernardo Poccetti, der die großen Säle der Uffizien geschmückt hat. Die Decke des zierlichen Raumes stellt eine Weinlaube dar, die in Ornament felder und einen Wappenfries übergeht. Zur Aufstellung gelangt ist auch die Kassettendecke aus dem Palast Bartolini in Florenz um 1520. Auf diese Weise sind zwei kleine Zimmer aufgestellt, die besondre Perlen der edelsten Florentiner Kunst enthalten. — Aber auch alle übrigen Gruppen der Möbelsäle haben sich neu und reich entfalten können. In die gotische Abteilung ist die Tür einer Sakristei gelangt mit herrlicher figuraler Schnitzerei aus dem süd lichen Flandern um 1300, in den Renaissancesaal ein mächtiger Steinkamin aus Arezzo, in den anstoßenden Vorraum die orna mentalen Steinskulpturen, die bisher im Treppenhaus ungenügend ausgestellt waren. Ganz besonders entfaltet haben sich die Zimmer des siebzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts. Von dem Rokokosaal abgesondert ist das Zimmer Ludwig XVI. mit den Möbeln der Marie Antoinette und anstoßend das Zimmer Empire mit der Frühzeit des neunzehnten Jahrhunderts bis in die Biedermeierzeit hinein- Auch aus der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts und dem Anfang unsers Jahrhunderts sind bereits einzelne geschlossene Gruppen gebildet. (Dtschr. Reichsanzgr.) Naturdenkmalpflege in Preußen. — Vom preußischen Kultusministerium sind jetzt die Grundsätze für die Wirksamkeit der Staarlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen auf gestellt worden. Hiernach bezweckt die Stelle, die einstweilen ihren Sitz in Danzig hat, im Bereich des Staatsgebiets die Förderung der Erhaltung von Naturdenkmälern, d. h. von besonders charak teristischen Gebilden der heimatlichen Natur, seien es Teile der Landschaft oder Gestaltungen des Erdbodens oder Reste der Pflanzen- und Tierwelt. Zu den Aufgaben der Staatlichen Stelle gehört vornehmlich die Ermittlung, Erforschung und dauernde Beobachtung der in Preußen vorhandenen Naturdenkmäler sowie die Erwägung der Maßnahmen, die zur Erhaltung der Natur denkmäler geeignet erscheinen, und die Anregung der Beteiligten zur ordnungsgemäßen Erhaltung gefährdeter Naturdenkmäler. Die Erhaltung von Naturdenkmälern selbst und die Beschaffung der dazu notwendigen Mittel bleibt Sache der Beteiligten; Fonds für derartige Zwecke stehen der Staatlichen Stelle nicht zur Verfügung. Die Staatliche Stelle wird in Sachen der Naturdenkmalpflege Behörden und Privatpersonen auf Anfragen jederzeit Auskunft geben, insbesondere darüber, ob ein bezeichnter Gegenstand als Naturdenkmal anzusehen ist, und welche Maß nahmen zu seiner Erhaltung zu empfehlen sind. Wo es sich um die Erhaltung eines gefährdeten Naturdenkmals handelt, wird sie sich mit den für die Übernahme des Schutzes in Frage kom menden Stellen (Behörden, Gemeinden, Vereinen, Privat besitzern usw.) in Verbindung setzen, auch je nach Lage des Falls den beteiligten Aufsichtsbehörden (Landrat, Regierungs präsident usw.) von dem Sachverhalt Mitteilung machen. Sofern es zur Erreichung des Zieles erforderlich erscheint, wird sich der staatliche Kommissar an Ort und Stelle begeben. Die staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege steht unter der Aussicht des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen- heiten, dem sie unmittelbar berichtet und alljährlich einen Ver waltungsbericht vorlegt. (Deutscher Reichsanzeiger.) Aus Dänemark. — Preiswettbewerb in Dekoration eines Buchladenfensters. — Zum Drachmannfest in Dänemark hatte, wie schon in Nr. 241 d. Bl. erwähnt, die Redaktion der Zeitschrift dänischer Buchhandlungsgehilfen »Bogormen« zu einem Preiswettbewerb für das schönste Schau fenster zu Ehren Drachmanns aufgefordert. Die Gyldendalsche Buchhandlung, in deren Verlag zum Feste eine gesammelte Aus gabe der Werke des Dichters zu erscheinen begann, hatte dazu fünf Preise zur Verfügung gestellt: 1. Vs,v8k dioxraÜ8lc UsxUcov, heraus gegeben von Bricka (Ladenpreis 151 Kr.); 2. P. Hansen, U1u8tr. ckangk Interaturü^torls (52 Kr.); 3.-5. Drachmanns »Lawlsäs Lkriktor« in der neuen Lieferungsausgabe (ca. 35 Kr.). Außerdem durfte jeder nicht prämiierte Teilnehmer, um wenigstens durch etwas für seine Mühe belohnt zu werden, eins der folgenden 3 Bücher sich auswählen: Drachmanns neuestes Drama »Hr. Oluf Han rider»; -de Unges Bog til Holger Drach- mann« (Festschrift jüngerer Dichter zu seinem fünfzigsten Geburts tag 1896) und Paludan-Müllers berühmtes Epos »Adam Homo«. An der Konkurrenz beteiligten sich 46 Firmen (40 Gehilfen und 6 Chefs, die persönlich dekoriert hatten), darunter 27 aus der Provinz. Die dazu eingesandten Schaufenster-Photographien waren an einem Abend des Buchhandlungsgehilfenvereins in Kopenhagen ausgestellt. — Als Dekorationsmaterial standen durch den Verlag hauptsächlich zur Verfügung: das 1. Heft der gesam melten Werke mit Umschlagbildnis (meistens reihenweise ausgelegt oder in die Höhe führend aufgehängt; ein größeres Porträt in Lichtdruck und Passepartout; ein sehr großes farbiges Plakat 125x88 orv) mit Motiv nach Kröyers Gemälde von Drachmann an Skagens Strand (mehrere Dekorateure schnitten die Figur des Dichters aus und stellten sie im Vordergrund auf) und daneben eingedrucktem Huldigungsgedicht von V. Stuckenberg, das Ganze einen vorzüglichen Hintergrund abgebend; endlich ein paar Pro spekte mit kleinen Porträts aus verschiedenen Lebensjahren, sowie Szenenbildern seiner Dramen, dazu bestimmt, unmittelbar an die Fensterscheibe gedrückt zu werden. Dazu kamen natürlich die Einzelausgaben seiner Werke, geheftet oder in komponierten Ein bänden, sowie auch die Musiknoten zu seinen Liedertexten mit ihren bildprangenden Umschlägen. Auch in der mittelalter lichen Tracht des fahrenden Sängers, als den dieser Dichter sich selbst gern hinstellt, war er auf einem Verlagsprospekt von dem tüchtigen Plakatkünstler Bald. Andersen gezeichnet worden, in Barett, Wams, Kniehosen, die Laute über die Schulter ge hängt usw. Das mag wohl eine Kopenhagener Firma auf den Einfall gebracht haben, neben einer Bronzebüste Holger Drach manns eine Mandoline, Weinbouteille, Trauben und Degen an zubringen. Eine noch originellere Idee, um den Sänger des Meeres zu verherrlichen, hatte ein Gehilfe in der Hafenstadt Rönne (Bornholm): in seinem Fenster sah man das Modell einer dort beheimateten Bark -Holger« vor vollen Segeln, im Vordergrund Gras, Seetang und Sand. Mehrere andre brachten eine aus-
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