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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1908
- Sprache
- Deutsch
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2S, 6. Februar 1S03. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtsch». Buchhandel. 1439 slepsntiss-Nonnen inne hatten. Hier sollen sich alsbald neue Uni versitätsgebäude, nämlich das Chemische Institut und das Institut für Ozeanographie erheben. Die Nonnen, die staatlich anerkannt sind, sollen ganz zufrieden mit ihrem Auszug stammten aus der Zeit Ludwigs XIII. und waren höchst baufällig. Desto wertvoller war der Grund und Boden, nämlich 23 000 Quadrat meter L 130 Fr., was ein Kapital von 3 Millionen darstellt. Um diesen Preis kauften Staat und Stadt das Terrain, und die Nonnen siedelten sich in der Umgebung von Paris an. Die neu zu errichtenden Universitätsgebäude werden 1680000 Frcs. kosten. Zum Bodenerwerb hat der Fürst von Monaco 300 000 Frcs. für das ozeanographische Institut beigesteuert. Im November 1910 sollen die Bauten fertig sein und in 3 Jahren wird man sie ein- weihen können. Das chemische Institut wird 140 w lang. Es erhält im Parterre zwei große Hörsäle, um welche herum die Laboratorien liegen. In den 1. Stock kommt die Bibliothek. Das ozeanographische Institut soll sich an der Ecke der kue Fläche bleibt für einen Unioersitätsgarten übrig und soll gleich- zeitig eine Reserve für etwa später notwendig werdende Neu bauten bilden. Neuerwerbuitget» d»S Kör»ig»ichen Kupfersttch.Kabinetts i« Berlin — Wenn man im Treppenhaus des Neuen Museums in Berlin an den Kaulbachschen Fresken vorüber emporsteigt, eröffnet sich oben rechts, dem bisherigen einzigen Zugänge zum Kupferstich-Kabinett gegenüber ein zweiter, der zu den Schätzen der neueren graphischen Kunst führt. Die Türen zu den dort aus gestellten Schränken sind für auswechselbare Kunstblätter zu Aus- stcllungszwecken eingerichtet. Dort sind zurzeit (unentgeltlich) unter Glas die neu erworbenen Stiche, Radierungen, Schabkunst blätter, Lithographien und Holzschnitte zu sehen, die im ver gangenen Jahre den alten Beständen hinzugefügt worden sind. Ein großer Teil davon bildet ohne Zweifel schätzbare Bereicherung des bisherigen Besitzes; sie sind so zahlreich, daß wir uns hier auf Hervorhebung einer kleinen Auswahl beschränken und es den Berliner und Berlin besuchenden Kollegen überlassen müssen, sich durch eigne Anschauung weiter zu unterrichten und zu erfreuen. Wir beginnen unsre Wanderung nächst dem Eingang, wo wir französische Lithographien finden: Lunois: »Arabischer Kirchhof«, von demselben: »llursuss Xdsz-ntds-, farbig. — Manet ff: -Loli- oon demselben Künstler eine hervorragende Landschaft mit Figuren im Hintergründe. — Eugene Carrisre ff: ein treffliches Steindruckporträt des Bildhauers Rodin. — Henry Fantin- Latour: -Ltuäs äs kswms-, eine herrliche Aktstudie. Von Klinger sind erworben: ein Schabkunstblatt, »weiblicher Akt- und der radierte erste Entwurf zu Blatt IX der »Rettungen ovidischer Opfer-, — von Greiner eine Steinzeichnung: »Atlas«. Ganz hervorragend in Idee und Ausführung ist: -Das Lotsen boot-, mit einem Wrack im Hintergründe, von Carlos Grethe. — Hermann Gatttker, Zürich, schuf eine Radierung: -Wolkenschatten» aus dem Hochgebirge, die in Naturwahrheit und Größe der Auf fassung auf kleinem Raum Imposantes zeigt. Von Bedeutung sind auch desselben Künstlers farbige Steinzeichnungen: »Rückkehr vom Fischfang- und -Böiges Wetter-, — Ernst Liebermann, München, bietet ein interessantes Motiv in Radierung: »Kanoncnbastei auf der Feste Koburg-, Von Ernst Moritz Gcyger, dem großen Bild hauer und vielleicht noch bedeutenderen Radierer, ist ein wunderbar feiner Stich und zugleich eine herrliche Reproduktion des Gemäldes von Simon Marmion im Kaiser Friedrich-Museum: -Darstellung aus dem Leben des heiligen Berlin- erworben worden, der die Vielseitigkeit dieses Stechers von neuem bezeugt und sich den vorhandenen Geygerschen Künstlerdrucken des Kabinetts als wert volle Ergänzung anfügt. Indes wir müssen uns kurz fassen. Man übersehe keines falls das Bildnis Hugo von Hoffmannsthals in Steindruck von Karl Bauer, Berlin, noch weniger die wunderbaren radierten Studienköpfe von Marie Stein in Steglitz. Von Engländern verdienen besondere Beachtung: Whistler ff, »Utzrs 6srsrä-, Radierung, ferner Architekturen, von Shaw radiert, auch Muirhead, »Ooäslminx- und-ObsrinA 6ross Ltstion, douäov», und Charles Holroyd, -Jrn Garten der Villa Borghese-. Von großer Feinheit der Beobachtung und der Ausdrucksmittel ist Edward Carltons »IlsAstts äsz-». Ein Steindruckbildnis Whistlers hat Thomas R. Way zum Autor. Von Joseph Pennel sind zwei her vorragende Radierungen erworben: »St. Pauls-Kathedrale- und »lös äocd besä-. — Bilder aus Japan in Steinzetchnungen und Radierungen, farbig, vertreten Emil Orlik u. a. Im Vorraum zum alten Kupferstich-Kabinett stoßen wir auf eine größere Anzahl von Büchern und Plattendrucken Ludwig Richterscher Werke: Volksbücher aus dem Verlage von Otto Wigand, aus einer ungedruckten Familien-Chronik der Firma Georg Wigand in Leipzig mit einer Titelvignette von Ludwig Richter, ein gestochenes Titelblatt zum Dresdner Album zur Unterstützung der Notleidenden im sächsischen Erzgebirge, im Vogtland und in den Weberdörfern der Oberlausitz (1847, Meinhold L Söhne), einen schönen Steindruck: -Römische Pilgerinnen und Pilger gehen durch einen Bach». Im gleichen Raum ist noch ein in Farben gedruckter Kupferstich von Francesco Bartolozzi -d'^lisgro- nach Angelica Kauffmann ausgestellt. Die Bezeichnungen an den ausgestellten Blättern sind mit Sorgfalt erfolgt; ein kurzgefatzter erklärender Führer würde vielen Besuchern sicher erwünscht sein. Paul Hennig. * Kaufmanr»»aerichtSwahle«. (Vgl. Nr. 16 d. Bl.) — Wie handlungsgehtlfen-Verbandes, die Ortsgruppe Berlin der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen) sür die am Sonntag, 9. Februar d. I., bevorstehenden Wahlen zum Kaufmannsgericht gemeinsam ein als Liste Vll bezeichnetes Verzeichnis ihrer Kandidaten sür diese Wahlen aufgestellt. Bersteigerunge« im Hotel Dronot in Pari» (Dezember 1807). (Schluß aus Nr. 28 d. Bl.) — Am b. und 6. De zember brachten Delestre und Paul die Bibliothek Quarre- Reybourbon unter den Hammer, die besonders reich an alten Büchern war und auch einige nennenswerte moderne Exemplare auswies. — -Lssltsrium, scriptum s. ä. 1340- altsranzösisches Manuskript, auf Velinpapier, mit Zier buchstaben, brachte 520 Frcs., — ein niederländisches, aber in lateinischer Sprache verfaßtes Gebetbuch (livrs ä'bsures) aus dem fünfzehnten Jahrhundert, Manuskript mit neun großen und einer kleinen Miniatur, 1000 Frcs., — ein andres von Senault, Paris 1650, mit Zierbuchstaben, 105 Frcs., — ein vom vierzehnten bis sechzehnten Jahrhundert, 149 Frcs. — Der höchste Preis, 3400 Frcs., wurde für ein mit 64 Ortginalaquarellen verziertes Manuskript aus dem Jahre 1730 bezahlt, dessen suivsnts pour ls nsisssncs äs Nonssißnsur Is Osupbin (später Louis XV.). — Ein Miniaturenalbum von Mademoiselle Dela- vallse, das Persönlichkeiten aus der Zeit Ludwigs des Vierzehnten darstellt, brachte 235 Frcs., — eine Originalausgabe der Oper Voltaire, am 27. November 1745 in Versailles aufgeführt, 210 Frcs., — das mit einem alten Einband versehene Werk »8scrs st couronnsmsnt äs douis XVI.- von Abbs Pichon, Paris 1775, bei Vente und Patas, Stiche von Patas, 500 Frcs. — Ferner noch folgende alte Werke: -Inbio äs 1s. ns- turs äi Lsvslli- aus dem Jahre 1517, mit verschiedenen Holzschnitten, 285 Frcs., — »des Oräovvsvcss äs l'Orärs äs Is loison ä'Or-, Antwerpen 1560, Christ. Plantin, auf Velin papier, 262 Frcs., — »des ruses, ünsssss et impostures äss ssprits msilvs- von Lombart, Cambray 1563, kleines Quartformat, 245 Frcs., — -ds 6srmsnis Interieurs- von Petrus Keerius, 100 Frcs., — »ds Lollsnäe sn 12 ksuillss», Paris 1748, Wappen Ludwigs XV., 208 Frcs., — -llistoirs äss Ausrres äs I'Isvärs-, von ' Kardinal Bentivoglio, Paris 1769, bei Desaint, 4 Bände, Einband 186'
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