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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1908
- Sprache
- Deutsch
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Vermischte Anzeigen. 2, 3. Januar 1SÜ8. K. F. Koehler, Barsortiment, Leipzig. Permanente Lehrmittel - Ausstellung in Buenos Aires betreffend. Air eine Anzahl Lehrmittel-Verleger versandte ich folgendes Rundschreiben: Sehr geehrter Herr Kollege! Der Deutsche Lehrerverein in Buenos Aires, der eine emsige und segensreiche Tätigkeit zur Erhaltung des Deutschtums in Argentinien entfaltet, hat es seit langer Zeit als drückend empfunden, daß trotz der Einführung des deutschen Schulwesens in Argentinien doch fast nur Nachahmungen deutscher Lehrmittel im Gebrauch sind, und zwar minderwertige Erzeugnisse nordamerikanischen, fran zösischen und englischen Ursprungs. Man kam daher auf die Idee, durch ein Schulmuseum den maßgebenden Stellen die Vortrefflichkeit der deutschen Erzeugnisse dauernd vor Augen zu halten, und wurde darin unterstützt durch das wachsende Interesse, das man in ganz Argentinien dem auf strebenden Deutschtum und deutschen Handel entgegenbringt. Da ich von jeher der Verbreitung deutscher Lehrmittel meine besondere Aufmerksamkeit widmete, nahm ein An gehöriger meiner Firma an Ort und Stelle Rücksprache mit den in Frage kommenden Herren in Buenos Aires und ebenso mit dem dortigen Kaiserlichen Gesandten Herrn von Walthausen. Ebenso verhandelte ich vor Jahresfrist in Leipzig mit dem Präsidenten des Deutschen Lehrervereins, der nach Deutschland kam, um mit dem preußischen Herrn Kultusminister das Nötige zu besprechen. Das Resultat dieser Unterredung war, daß ich die Alleinvertretung für das ganze Unternehmen übernahm unter der Bedingung, daß 1. die argentinische Regierung ein geeignetes Lokal kostenlos zur Verfügung stelle, 2. die zollfreie Einfuhr der Gegenstände gewährleistet würde, 3. die Dampfergesellschafte» die spesenfreie Beförde rung der Ausstellungsgüter übernähmen. Seitdem werde ich von dem Deutschen Lehrerverein offiziell auf dem lausenden erhalten. Durch eine Minister krisis verzögerte sich im letzten Sommer die Durchführung der Pläne etwas, doch schließlich erschien im letzten herbst folgendes Regierungsdekret: Buenos Aires, den 22.jMugust 1907. Nach Kenntnisnahme des Gesuchs des Präsidenten des Deutschen Lehrervereins in Argentinien, in welchem derselbe um Aeberlassung eines geeigneten Lokals zwecks Ausstellung deutscher Lehrmittel, die Eigentum der Regierung bleiben, nachsucht, sowie um Steuererlaß für die betreffenden Artikel, nach eingelaufener Infor mation des Finanzministeriums und der General-In spektion, die sich mit diesem Erlaß der Einsührungs- zölle einverstanden erklären, dekretiert der Präsident der Republik: Leipzig, den 2. Januar 1908. Artikel l. Dem Deutschen Lehrerverein unter dem Vor sitz des Herrn C. Sennewald wird die Er- iaubnis gewährt, Apparate, Instrumente und Anschauungsmittel deutschen Fabrikats aus zustellen. Dieselben sind von Einfuhrzöllen befreit, doch verbleiben sie Eigentum der Nation. Artikel 2. Das slnterrichtsministerium wird zu gelegener Zeit ein Lokal bestimmen, in dem diese Aus stellung stattfinden wird. Die Artikel wer den an das Unterrichtsministerium geschickt und stehen unter der Aufsicht des Schul museums und der Schulbibliothek, welche unter der Zentralinspeklion des Mittclschul- wesens stehen. Mitzuteilen usw. usw. gez. Tigusora Aleorta gez. Juan Antonio Bibiloni. Zugleich teilte mir der Lloyd und die Lamburg-Süd- amerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft mit, daß sie die betreffenden Ausstellungsgegenstände frachtfrei befördern würden. Das Dekret erhielt ich Ende Oktober und traf nun sofort alle Vorbereitungen, um das Gelingen des Unter nehmens stcherzustellen. Dazu gehörte vor allem die Be stellung eines tüchtigen Vertreters, der an Ort und Stelle ist, Fühlung mit der Regierung hat und geeignet ist, die deutschen Interessen in jeder Beziehung zu vertreten. Ich bin nun in der Lage, Ihnen zu meiner Genug tuung mitteilen zu können, daß ich ineine Wahl getroffen habe, und trete nunmehr an Sie heran mit der Aufforde rung, niir die Ihnen für den Export nach Südamerika geeignet erscheinenden Artikel Ihres Verlags zum Zwecke der Ausstellung gratis übersenden zu wollen, damit ich sie von hier aus auf meine Kosten nach Hamburg resp. Bremen befördern kann. Von dort erfolgt die Ver schiffung und Einfuhr frei von allen Spesen. Ich bitte Sie, mir die betreffenden Artikel möglichst bald zustellen zu wollen, da ich die erste Sendung schon Mitte Januar abgehen lassen möchte, weil im April jedes Jahres die Regierung ihre großen Aufträge vergibt und ein ganzes Jahr verloren geht, wenn ich bis dahin nicht schon wirken kann. Aus allen diesen Ausführungen ersehen Sie, daß ich der offizille Vertreter des gesamten Anternehmens bin, und daß also nur meine Firma in der Lage ist, die Verantwortung für eine sachgemäße Behandlung der Angelegenheit übernehmen zu können, was ich bei An fragen von anderer Seite zu beachten bitte. hochachtungsvoll A F Koehler.
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