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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1908
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- Deutsch
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86 »»rftnblatt f d. Dtschn^ Buchh»nd-l^ Nichtamtlicher Teil. 2, 3. Januar 1906. ländische Konkurrenz der deutschen Bücherausfuhr Schranken setzte. Die Resormation war im Norden Deutschlands ent standen und hatte dort festen Fuß gefaßt; Luthers Flug schriften, die in vielen Tausenden von Exemplaren ins Volk drangen, hatten die Leselust geweckt l") Bei diesem ganz übermächtigen Einfluß, den Luther und die Reformation auf das literarische und Geistesleben und auf die Entwicklung des Buchgewerbes ausgeübt haben, wäre eine etwas ausführlichere Darlegung dieses Einflusses hier wohl am Platze gewesen. Den Schluß des Kapitels bildet die Betrachtung der Staatsideale von Thomas Morus, Thomas Campanella, Niccolo Macchiavelli und Johannes Allhusius. In einer Schlußbetrachtung gibt Koehler ein Verzeichnis der ersten Druckwerke in Deutschland wie im Auslande, ohne aber die ersten Drucke Gutenbergs und Schössers zu erwähnen. Zu dem Buche Koehlers kritische Stellung zu nehmen, will ich mir bis zum vollständigen Erscheinen aufsparen. Es ist ein Werk großen Fleißes, das ein umfangreiches Material bietet, das aber nicht immer gleichmäßig verarbeitet ist. Aus derartige ungleichmäßige Behandlung habe ich bereits hin gewiesen. Trotzdem wird aber jeder, der sich die allerdings nicht geringe Mühe gibt, das Werk durchzuarbeiten, mannig fache Belehrung daraus ziehen. Hoffentlich erscheinen bald weitere Bände. * » * «Fortsetzung folgt.) Aus den Papieren eines Wiener Verlegers. 1858—1897. Persönliches, Literarisches, Theatralisches. Herausgegeben von Friedrich Äruold Mayer. 80. 180 Seiten. Wien und Leipzig 1908, Wilhelm Braumüller, k. u. k. Hof- und Universitäts-Buch händler. Gebunden 3 Leopold Rosner (1838—1903). Tiefer war ursprünglich Schau- 1861 als Gehilfe in die Buchhandlung Wallishausser, die Grill selbst eine Buchhandlung mit Verlag, die er bis 1889 führte. Die noch jetzt bestehende Firma ging damals an Ernst August Schulze über und wurde 1899 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Als Verleger war Rosner zunächst um Stücke bemüht, die das Repertoire der Wiener Bühnen beherrschten. Er führte Anzen gruber in die Literatur ein und blieb durch zehn Jahre sein ein zählende Werke von Wilbrandt, die bekannten -Wiener Spazier gänge- von Spitzer, ferner Werke der Ebner, Kürnbergers, Nissels, Bauernfelds u. a. Sein Verlagskatalog von 1880 weist aus, daß Rosner auch über das Theater und die Dichtung, sein eigentliches Feld, hinausgrifs und Werke aus der Literatur- und Kunst geschichte, Politik, Industrie, sowie über akiuelle Zeitfragen aller Art brachte. allerdings knappe Biographie Rosners und druckt dann eine größere Anzahl Briefe aus dessen Nachlaß ab. Einen breiten Raum nehmen die Briefe aus der Schauspielerwelt ein, doch finden sich daneben auch Briefe bekannter Schriftsteller, wie Kon- außerdem in einem Anhang zahlreiche Erläuterungen beigefügt. Über die ziemlich umfangreiche literarische Tätigkeit Rosners orientiert ein bibliographischer Anhang. Da der Hauptteil d-s Werkes aus Briefen besteht, deren Ur heber den verschiedensten Kreisen angehören und dementsprechend doch mancherlei interessante Notizen, die noch manchem Schrift steller für andre Arbeiten erwünscht sein werden. Deshalb hat der Verfasser das Werk mit drei Registern versehen, die das Nach schlagen sehr erleichtern. Lobenswert ist auch die große Sorgfalt, die der Verfasser auf die biographischen und andern tatsächlichen Angaben verwandt hat. Aus dem Inhalt, soweit er speziell für Buchhändler von Interesse ist, seien zwei Stellen erwähnt. Vorerst eine Äußerung aus Rosners »Erinnerungen an Anzengruber«: lange übermütig freuen, denn längst lauert draußen ein deutscher Bruder, der ihm neidisch die Buttersemmel aus der Hand schlägt und ihm den Autor abfischt«. Aus den Mitteilungen F. A. Mayers läßt sich nicht ersehen, 'nwieweit Rosner vielleicht selbst Schuld daran trug, daß Autoren seines Verlages ihm untreu wurden, denn über seine geschäftliche Tätigkeit erfahren wir nur sehr wenig. Rosner hat offenbar keine Reichtiimer gesammelt; aber dafür darf man wohl nicht seine Autoren verantwortlich machen, denn mit der Konkurrenz muß jeder Verleger rechnen. Rosner diente gelegentlich der Reclamschen Universal- Bibliothek als literarischer Vermittler in Wien. Interessant ist, was Reclam 1^91 an ihn schrieb: -Die Universal-Bibliothek hat nur den neuerlichen großen Aufschwung genommen durch Bellamy und andre moderne, aktuelle Sachen! Theater zieht im Durchschnitt überhaupt weniger, nichts ist aber älter als veraltete Theaterstücke! Nur Neues geht. Niemand glaubt, welche Unmasse von Offerten mir zugehen — und wie schwer die richtige Wahl ist! Wenn der Tag doch 24 Arbeitsstunden hätte und ich alle 2 Stunden die Augen wechseln könnte, nur um die Manuskripte lesen zu können!- Zur Zeit, wo Reclam diesen Brief schrieb, herrschte noch eine große Begeisterung für Bellamys -Rückblicke aus dem Jahr 2000 auf 1887-, aber wer liest Bellamy jetzt noch? Sicher greifen nur mehr wenige darnach, die sich speziell für utopistische Literatur interessieren. In einer Veröffentlichung über die Universal-Biblio thek ist übrigens früher vom Verlage selbst mitgeteilt worden, daß von allen Bändchen Schillers Wilhelm Tell die höchste Auf lage erreicht hat. Allerdings ist Tell kein veraltetes Theaterstück Tony Kellen. Kleine Mitteilungen. Zum UrheberrechtSschutz irr Holland. — Der Vorstand des Niederländischen Literarischen Vereins hat an die Zweite Kammer sei. In den beiden Adressen wird ein Votum der Kammer über das Wünschenswerte eines Anschlusses der Niederlande an die Berner Lilerar-Konvention verlangt. Der Vorstand erklärt, doch nicht gut annehmen zu können, daß die Kammer den Interessen der Schriftsteller und Künstler gleichgiltig gegenübersiehe, da die sittliche und künstlerische Entwicklung des niederländischen Volks stets eine Hauptaufgabe des Parlaments gewesen sei. ^Deutsche Wochenzeitung für die Niederlande und Belgien sAmsterdamj.) Kaiser Maximilians I. Gebetbuch. — Welche unschätzbaren Dienste die Photographie der reproduzierenden Kunst leistet, ist in allen graphischen Kreisen, ja in denen aller Gebildeten be kannt; gleichwohl werden diese Dienste vielfach nicht im vollen Um fang und nur nach der am meisten in die Augen fallenden Seite, nach der farbigen R-Produktion berühmter Gemälde rc., anerkannt und gewürdigt. Bedeutende Bild- und Schriftwerke sind zwar auch schon als umfangreiche photochemigraphische Reproduktionen erschienen — man braucht hier nur auf das von C. Angerer L Göschl in Wien reproduzierte gewaltige Werk der Dürerschen
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