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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1923
- Strukturtyp
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- 1923-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1923
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- Deutsch
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7410Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 250, 25. Oktober 1923. Buchbinders einfach als »Schlagwort« abtnt, ist außerordentlich be quem und beweist nur, daß er darauf nichts vernünftiges zu erwidern hat! Daß natürlich der Buchbinder, der für das Material Gold- niarkpreisc bezahlen mußte, diese bezahlten Preise seiner Preis anstellung zugrunde legen muß, ist ja selbstverständlich. Aber es ist ein großer Unterschied, ob ich meinem Auftraggeber bei Ertei lung des Auftrags dieses Material mit dem üblichen Zu schlag berechne und es bezahlen lasse, oder ob ich ein oder mehrere Monate später bei Fertigstellung der Arbeit den verdoppelten Betrag gesondert als Goldmarkpreis in Rechnung stelle, sodaß der Auftraggeber fast auf den Rücken fällt und nicht weiß, wo er die Mittel zur Deckung hernehmeu soll. Diese Spekulation in der Zeit zwischen Auftragserteilung und Fertigstellung zum Schaden des Auf traggebers ist es ja gerade, was ich bemängele, und was nicht einer der Herren richtig verstanden hat, die sich zur Gcgeukritik aufge- schwungeu haben. Die Entwertung des Geldes zwischen der Nechnnngserteilung und der Bezahlung ist ja ein Kapitel für sich und hat mit meinem Vorwurf gar nichts zu tun. Es ist selbstverständlich, daß eine unange messene Verzögerung der Zahlung nach Empfang der Rechnung durch einen Zuschlag ausgeglichen werden muß. Ich halte es aber für falsch, die Schlüsselzahl des »Zahluugstages« zur Bedingung zu machen, wenn die notwendige Frist zur Zahlung nicht überschritten wird. Noch verrückter ist ja die Forderung, daß die am »Ein gangstage der^ Zahlung« gültige Schlüsselzahl maßgebend sein soll, denn dann würde man mit der Bezahlung unter Umständen nie fertig werden, weil, während das Geld unterwegs ist, der Dollar ebenfalls steigt. Eine mehrtägige Frist zwischen Ncchuuugscrteilung und Zah lung muß billigerweise zwischen Geschäftsfreunden gelten, sie trifft den einen wie den andern, und wenn mau das Geld erhalten hat, vermehrt es sich auch nicht dem Dollaranstiege entsprechend. Die erwähnten 30 000°/, einfach als Schreibfehler erklären zu wollen, ist ein billiger Rückzug, wo es sich hier offenbar um einen »Denkfehler« handelt. Sie sollen angeblich auch in meinem Schreiben an den betreffenden Buchbinder ein Gegenstück finden. Das ist aber eine Irreführung. In dem betreffenden Briese steht richtig, daß der Buchbinder das 300 fache — 30 000 °/, des früheren Preises be rechnet habe. Diesen 30 000 war handschriftlich eine weitere Null angehängt worden, was bei der Eile der Unterschrift des Briefes allerdings versehentlich geschehen war. Der Herr Syndikus dagegen gibt die Steigerung der Lohnsumme von 70 000 auf 230 000 Mark mit 30lM?L an. Das ist doch etwas ganz anderes und ist gar nicht mit meiner brieflichen Bemerkung in Parallele zu stellen. Also mit der Widerlegung meiner Ausführungen sicht es doch verdammt schwach aus! Daß sich auch die anderen Kritiker an den anderen Existenz bedingungen des Buchhandels gestoßen haben, zeugt nur von ihrer schwachen Logik. Sie verwechseln erst einmal »Lebensnotwendig keiten« mit »Existenzbedingungen«. Selbstverständlich muß der Buch binder ebenfalls existieren können wie jeder Mensch. Aber die Be dingungen, unter denen er sein Geschäft betreiben muß, sind eben wesentlich andere als die beim Verlag. Ich habe die Gründe dafür angegeben, und nicht einer hat sie widerlegt, noch kann er es. Handel und Handwerk sind eben zwei ganz verschiedene Dinge, die man nicht mit einem Maß messen kann. Der Handwerker erhält bei normalen Zahlungsvcrhältnissen sein Geld sofort nach der Leistung bezahlt, der Verleger erst in Jahren. Das sind doch Tatsachen, die sich nicht einfach fortlengnen lassen! Deshalb muß der Verleger in seine Berechnungen eine Nisikoprämie einstellcn, die für den Handwerker nicht in Frage kommt. Wer das nicht anerkennen will, der ist entweder zu dumm dazu, das einznsehen, oder will es nicht einsehen. Alles andere sind billige Redensarten oder allgemein bekannte Dinge, ans die weiter einzugehen ich für Zeitverlust halte. Der Kuriosität wegen will ich nur noch erwähnen, daß einer der Kritiker meinen Vorschlag, daß der Verleger das Material im voraus bezahlen soll, als einen Versuch anfsaßt, den Buchbinder »zum Heimarbeiter« her- abzudrücken. »Daß der Verleger noch die Mittel dazu hat und damit spekulieren kann«, wie er sagt, betrachtet er als eine kleine Ohrfeige (sic!). Also wenn ich als Verleger das Geld dazu habe, meinen Auftrag zu bezahlen, dann könne ich damit spekulieren! Wie sonder bar malt sich doch in manchen Köpfen die Welt! Ich würde es für eine Bankrotteur-Politik anschen, wenn ich einen Auftrag erteilen würde und nicht das Geld zur Verfügung hätte, ihn auch ordnungsmäßig zu bezahlen! Lebende BuLbespreiLunpen. Am 2. November beginnt in München das Wintersemester an der Universität. In der philosophischen Fakultät haben erfahrungsgemäß literaturgeschichtliche Vorlesungen über die jüngste Zeit großen Zu lauf, selbst dann, wenn sie nicht vom beliebtesten Dozenten gehalten werden. Die Hörerschaft seht sich nicht nur ans Studenten germa nistischer und benachbarter Sektionen zusammen: es finden sich Ver treter aller literarisch interessierten Kreise der Stadt ein, besonders wenn die Stnnden'günstig liegen und publice gelesen wird. Auch sind cs nicht die Unbcgütertcn, die heute noch Zeit und Mittel haben, als Studierende oder Hörende Universitäten zu besuchen. Diese Tatsachen legen den Gedanken nahe, daß man Professoren dazu veranlassen sollte, ein Kolleg über nencrscheinende Bücher zu lesen, besonders über schöngeistige, da wissenschaftliche Neuerscheinun gen von Belang eo ipso von Fachgelehrten lausend berücksichtigt werden müssen. Dank mancherlei persönlicher und geschäftlicher Be ziehungen müßte es den Führern des Buchhandels ein Leichtes sein, geeignete Persönlichkeiten für diesen Gedanken zu gewinnen. Wer diesem Gedanken zum Kapitel »Werbung für das Buch« Interesse entgegenbringt, wird ihn weiter denken. München. Ernst Heimeran. Jugendschristen - Verleger! Der Vorhof Hamburg der Vereinigten Deut schen I u g e n d s ch r i f t e n - Prüfungsausschüsse erhält seit längerer Zeit keinerlei Zusendungen mehr und richtet durch mich an die Herren Verleger die Bitte um Zusendung von Neuigkeiten als Prüfungsstücke. Tie Ausschüsse beschränken sich keineswegs lediglich auf das Beurteilen von Büchern; durch die Herausgabe des Jugendschriftenverzeichnisses, bas alljährlich vor Weihnachten in vielen tausend Stücken in den Schulen verteilt wird, durch das Anregen und Fördern von Schulansstellungen leisten sie eine wertvolle Werbe arbeit für das gute Buch, die die Verleger, von denen Bücher in das Verzeichnis ausgenommen werden, voll zu würdigen wissen. Ter Unterzeichnete ist gern bereit, Sendungen an den Ausschuß gegsn Empfangsbescheinigung zu vermitteln. Hamburg 30, Hohelustchaussee 15. Ed. L a n z e n b e r g c r. Der Bezug von Zeitschriften. lZuletzt Bbl. Nr. LM, 2L2 u. 228.» Da der Bücherabsatz neuerdings nachzulassen beginnt, ist cs an der Zeit, die Sortimenter wieder mehr aus den Zeitschriftcnoertrieb Hinzuwelsen, den sie in den letzten Jahren sehr vernachlässigt habe». Der Grund lag in allen möglichen Unzuträglichkeiten hinsichtlich der Bestellung, der Rabattvcrgütung und der Verrechnung. Es ist an der Zeit, de» vielen Unzuträglichkeiten, die sich in dieser Beziehung heransgebildet haben, energisch zu Leibe zu rückeu. Wir haben kürzlich an dieser Stelle bereits einen Vorschlag gemacht, der sich mit de» Nabattvergütungen befaszte und der darauf hinauslies, das, in Leipzig eine Zentralstelle gebildet werden möge, die das gefaulte Rabatt- vcrgütungsweseu zu erledigen hätte <vgl. Bbl. Nr. 228, E. l>8Wj. Heute gehen wir eine» Schritt weiter, indem wir dieser noch zu bildenden Stelle eine neue Ausgabe zuweisen, nämlich die Herausgabe von Listender Z e i t s ch r i s t e n o e r I e g e r*>, mit all den Bedingungen, die sllr den Bezug ihrer Zeitschriften maß gebend sind. Diese Liste müßte aus Kosten der Zeitschristenverleger hcrgcstcllt und allen Sortimentern zugesicllt werben. Diese hätten daun die Möglichkeit, an Hand dieser Liste an den jeweiligen Be zugsterminen die Bezugsgebühren für die Zeitschriften a» die Ver leger einzufenden, ohne daß es nötig wäre, daß diese ihnen scrncrhin Rechnung erteilen. Voraussetzung wäre natürlich, daß die Verleger die Preise ihrer Zeitschriften in Grundzahlen ausbrückcn. Heute kommt cs täglich vor, daß ein Sortimenter sich weigert, die Schlüsselzahl des Tages anzuertcnnen, weil er z. B. bei MonatLbezug die Faktur über seine Fortsetzung nicht gleich in den ersten Tagen des Monats, sondern erst später erhalten hat. Die Verleger sind bei den immer Kürzer werdenden Bezugszeiten nicht in der Lage, rechtzeitig alle die Fakturen herauszubring-en, und es wäre beiden Teilen - Verlegern und Sortimentern — gedient, wenn diese Fakturen in Wegfall kämen. «) Die Redaktion des Bbl. hat zuletzt in den Nrn. 248, 240, 234 usw. Zusammenstellungen über die Bezugspreise und Licserungs- bcdingungen von Zeitschriften veröffentlicht, die ihr durch Anzeigen im Bbl. usw. gemeldet worden sind.
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