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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1906
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- Deutsch
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296, 21. Dezember 1906 Nichtamtlicher Teil. 13209 stücks oder Romans kann, wenn er noch ledig sein und jemand zu seiner Pflege brauchen sollte, auch immerhin hoffen, eine gute Partie zu machen. Taine konnte, als er noch nicht 5000 Francs jährlich verdiente, die einzige Tochter eines reichen Mannes heiraten und abwarten, bis er eigne Einnahmen aus seinen literarischen Arbeiten und später aus seinem Lehrstuhl für Ästhetik an der keolo äes 6sa.ux-^.rt3 hatte. Dann gibt es auch zahl lose Bibliotheken, Museen rc., die es verdienten Schrift stellern ermöglichen, ihr literarisches Einkommen zu ergänzen. Jedes Schloß hat seinen Kurator und Bibliothekar, als wenn es von einem Hof belebt wäre. W. Weiß, den Ollivier zum Minister für Kunst machte, erhielt auf Verwendung Gambettas den Posten eines Bibliothekars in einem leeren Schlosse. Octave Feuillet konnte im Alter, nachdem er Bibliothekar des Schlosses in Fontainebleau geworden war, und auch von der Mitgift seiner Frau bequem leben. In seinen jungen Jahren waren seine Romane schwer abzusetzen. Wenn Victor Hugo während seiner Verbannung ein Vermögen erwarb, so ruinierte er dabei seine Verleger in Brüssel und in Paris; er stellte seine Bedingungen und sagte, daß sie »L xrsncire ou ä. Iai886r. wären, bevor er gestattete, einen Blick in das Manuskript von »U68 Ni8srn.d1s3- zu tun; sie hatten »die Katze im Sack zu kaufen- und eventuell die bittern Folgen zu tragen. Da sie damals aus dem Wagnis aber glorreich hervorgingen, hatten sie sich zunächst nicht zu beklagen. Louis Blanc verdiente nur Geld in England und dadurch, Porter Zeitung schrieb. Er gab sein Meisterwerk »Ü'Lli8toir6 äs vix ^.v8« mit Verlust heraus und verlor ebenso bei der -Ui8t.oir6 äs lg. Revolution-. abgesehen von deren billiger illustrierten Aus gabe; diese Werke machten ihn aber berühmt und erwarben ihm die Sympathie von Tausenden. Bevor Victor Hugo in die Ver bannung ging war er nicht reich, und abgesehen von dem Roman »Notre vaws äs kari8-, der sehr große Nachfrage fand, können seine Verleger aus seinen Werken keinen großen Gewinn ge zogen haben; er selbst hatte auch nur aus den Bühnenwerken gute Einnahmen. Der Journalismus in Frankreich, der sich von plutokratischen Wegen fernhält, ist, soweit die politische und literarische Redaktion in Frage kommt, hoch geachtet; die hier in Betracht kommenden Mitarbeiter streben nach Lehrstühlen in der Akademie, nach hohen Verwaltungsposten bei der Deputiertenkammer und dem Senat. Pichon, Clömenceau, Pelletan, Geoffroy, Jaures, Jean Dupuy, Hanotaux sind Beispiele. Es ist nicht denkbar, daß Zeitungen wie »U'^urore-, »Ue 1'6wp3-, »IiS Journal äs8 vebatZ- usw. zu abseits liegenden Unternehmungen ihre Zuflucht nehmen könnten, — wie das doch jetzt bei der ersten englischen Zeitung der Fall ist. Bruno Conrad. Handelshochschule in Berlin. — Von der Handelshoch schule in Berlin ist nunmehr das amtliche Verzeichnis des Personals und der Studierenden erschienen. Daraus geht hervor, daß an der neuen Hochschule bereits im ersten Semester 212 voll immatrikulierte Studierende vorhanden sind. Von diesen sind 186 Inländer und 26 Ausländer. Danach hat sich die Be fürchtung, die Handelshochschule Berlin werde von Ausländern überschwemmt werden, bisher nicht bewahrheitet. Von den Ausländern sind die meisten aus Rußland (15) und Österreich-Ungarn (5). Mit je einem Studierenden sind vertreten: die Schweiz, Frankreich, Norwegen, Schweden, Griechen land und die Türkei. An dem inländischen Zuzug sind beinahe alle Teile des Reichs, insbesondere auch Süddeutschland, beteiligt. Auf Berlin und seine Vororte entfallen 77, so daß auf den Bezirk der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, aus deren M itteln die Hochschule gegründet ist und unterhalten wird, nicht weniger als ein Drittel sämtlicher Studierenden entfällt. Der Vorbildung nach sind von den 186 Inländern weitaus die meisten (118) gelernte Kaufleute mit Cinjährigfreiwilligenzeugnis. 31 sind auf Grund eines Abiturientenzeugnisses immatrikuliert; auch von diesen jedoch besitzen acht außerdem noch Zeugnisse überkaufmännischeAusbildung. 31 sind Lehrer, die sich zu Handelslehrern ausbilden. Nur bei zweien hat der Aufnahmeausschuß in Rücksicht auf eine besonders bedeutende Tätigkeit im kaufmännischen Leben von der Ein reichung der sonst notwendigen Schulzeugnisse Befreiung erteilt. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Vier der immatrikulierten Inländer sind Damen, wozu eine fünfte Dame unter den Ausländern kommt. Außer den 212 imma trikulierten Studierenden wird die Hochschule noch von 261 ein geschriebenen Hospitanten, sowie von 901 Hörern einstündiger Vorlesungen besucht. (Dtschr. Reichsanzeiger.) Remittendenfaktur-Vordrucke O.-M. 1907. (Vgl. Nr. 290, 293, 295 d. Bl.) — Weitere Eingänge von Remittenden- und Disponendenfaktur-Vordrucken für O.-M. 1907: Martin Hager, Bonn; Alfred Janssen, Hamburg; Verlag für Sprach-und Handels missenschaft (S. Simon), Berlin; Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G., München; Helwingsche Verlagsbuchhandlung, Hannover; Moritz Schauenburg, Lahr. (Red.) Pers onalnachrichten. Theodor Ritter von Sickel. — Am 18. d. M. beging der Nestor der österreichischen Geschichtsforschung, Sektionschef vr. Theodor Ritter von Sickel, den achtzigsten Geburtstag. 1826 in dem magdeburgischen Städtchen Aken geboren, habilitierte sich Sickel vor einem halben Jahrhundert (1856) als Dozent für histo rische Hilfswissenschaften in Wien, nachdem er das Jahr vorher auf Chmels, des damaligen Direktors des Staatsarchivs in Wien, Einladung eine Abhandlung: »Zur Geschichte der Erwerbung Mai lands durch Franz Sforza- im »Archiv für österreichische Geschichte veröffentlicht hatte. Vis 1891 entfaltete nun Sickel eine äußerst fruchtbare Lehrtätigkeit an der Wiener Universität, hauptsächlich in dem 1854 gegründeten Institut für österreichische Geschichts forschung, doch auch in Vorlesungen für einen größern Zuhörer kreis; insbesondere werden die über »Deutsche Geschichte im Mittel- alter- allen, die sie gehört haben, unvergeßlich bleiben. Von seinen literarischen Arbeiten war die größere Hälfte gleich falls den historischen Hilfswissenschaften gewidmet; es sind darunter solche von epochaler Bedeutung, wie insbesondere seine Editionen von Kaiser-Urkunden (^.ota re§uw et imperatoruw Oarolinoruw äiA68tg. et enarrata 1867, Kaiser- Urkunden in der Schweiz 1877, das Privilegium Ottos I für die römische Kirche vom Jahre 962 s1883j, die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser sKonrad I. bis Otto Ill.j s1882 bis 1893j u. a.); die andre Hälfte beschäftigt sich mit der Geschichte des Konziliums von Trient; auch hier sind Sickels Publikationen mit grundlegend gewesen (Zur Geschichte des Konzils von Trient, 1870; Römische Berichte über die Vatikan-Akten des Konzils, 1895 bis 1901). Von 1891 bis 1901 leitete Sickel das österreichische Institut für Geschichtsforschung in Rom. 1884 durch die Erhebung in den Ritterstand ausgezeichnet, wurde er 1889 ins Herrenhaus berufen und erhielt 1899 den Titel eines Sektions chefs. Seit 1901, in welchem Jahre er in den dauernden Ruhe stand trat, lebt Sektionschef Ritter von Sickel in Meran. (Wiener Abendpost.) (Sprechsaal.) »Sortimenters Leiden.- ,Vgl. Nr. SSK, 281. 27b. 27S. 284. 286. 288, 28g. 292. 2S3. 284 d. Bl.) Die dankenswerte Anregung des Herrn Kollegen Horn-Danzig fällt leider in eine für den Sortimenter so bedeutungsvolle Zeit, daß ich die geringe, bisher erfolgte Aussprache allein darauf zurückführe. Die Herren Verleger werden ja wohl der Meinung sein, daß sie durch ihr geschlossenes Eintreten für eine Herabminderung des Kundenrabatts dem Sortiment einen bedeutenden Mehroerdienst erwirkt haben. Wenn das Sortiment den Verlegern für ihre Einmütigkeit in der Rabattfrage auch dankbar ist, so ist doch damit die Lage des Sortiments kaum gebessert. Die Tätigkeit des Sortimenters ist wohl die arbeitsreichste im Detailhandel. Die ideale Auffassung seines Berufs ist auf die Dauer nicht Entschädigung genug für seine mühevolle und auch entsagungsreiche Arbeit. Die Freude am Gewinn und am Vor wärtskommen bleibt ihm meistens versagt. Und doch gehört gerade in der heutigen Zeit auch der materielle Erfolg wesentlich zur Erhöhung der Arbeitsfreudigkeit. Ich halte eine Erhöhung der Rabattsätze für ein unbedingtes Erfordernis; denn neben den erhöhten Spesen (Ladenmiete, Ge hälter, Steuern usw.) muß der Sortimenter eine ganz bedeutende Reklame entwickeln, um nicht zurückzubleiben. 1728
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