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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1907
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- Erscheinungsdatum
- 16.12.1907
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- Deutsch
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13684 LSrsenblatt I- d. Dlschn. Luchhardel. Mchtamtlicher Teil. 292, 16 Dezember 1907. in letzter Zeit so viele Romane erschienen seien, die mit ab schreckender Ausführlichkeit sexuelle Themen behandeln, und noch bedauerlicher sei es, daß dies gerade Erzeugnisse eng lischer Schriftstellerinnen seien. Die Jugendschriftenliteratur sei ebenso zahlreich wie bisher vertreten, in ihrer Ausstattung sei keine wesentliche Änderung zu bemerken. Viele junge Leser dürften beklagen, in diesem Jahre nichts Neues von G. A. Henty in den Bücherkatalogen zu finden, dessen Neuerscheinungen von den Knaben mit derselben Sehnsucht wie die — Weihnachts ferien erwartet würden. Die Literatur über Sozialismus und soziale Reform sei umfangreich, und — der Aufmerksamkeit nach zu urteilen, die dem Studium dieser Fragen gewidmet werde —, müßte man annehmen, daß der alte Ausspruch »W-r sind jetzt alle Sozialisten« der Verwirklichung nahe sei. Man könne nicht bestreiten, daß der Sozialismus in den Vordergrund des öffentlichen Interesses gedrängt sei, und ob man wolle oder nicht, man müsse sich mit diesen Fragen befassen. Zu Mr. George Bernard Shaw würden viele als dem Führer auf- blicken; man wisse freilich nie, wann er ernst zu nehmen sei, und wann er seinem Humor und seinen ironischen Anwand lungen die Zügel lasse; alles aber, was er schreibe, errege un bedingt die allgemeine Aufmerksamkeit. Das Thema scheine alle Klassen zu interessieren. Mr. I. Keir Hardie habe eine kleine Bücherserie herausgegeben (Verleger: George Allen in London), die die einzelnen Punkte des sozialistischen Pro gramms behandele von allen denen gelesen werde, die sich über das Thema im allgemeinen zu orientieren wünschten. Von eingehenderem Studium dieser Frage zeugten die Werke von Helen Boianquel, Sir John E. Gorst. Charles Booth, E. B. Bax und Edmund Carpenter. Zu Anfang des Jahres wurden die meisten Werke John Ruskins druckfrei. Seither haben etwa zwölf Verleger Aus gaben und Abdrucke einzelner seiner Werke herausgebracht; die Bewegung, die dadurch hervorgerufen wurde, müsse die Werke des Autors zur Kenntnis Vieler gebracht haben, die vorher nur den Namen des großen sozialen Reformers kannten. Immerhin scheine es — dem Verkauf der ein zelnen Ausgaben nach zu urteilen —, daß nur zwei oder drei seiner Werke unsre Generation überleben würden. Die interessantesten Literaturzweige, Biographie und Geschichte, zeigten ein sehr befriedigendes Resultat. Das bedeutendste Werk dieser Klasse bildeten die von A. C. Benson und Lord Esher herausgegebenen Briefe der verstorbenen Königin Viktoria, die mit dem Tode des Prinz-Gemahls abschließen und nicht nur eine Übersicht über das Jugendleben der Königin bieten, sondern auch den großen Einfluß zeigen, den die Krone auf Politik und Wohlfahrt der Nation ausübe. Auf diesem Literaturgebiet verlangten noch die nach stehenden Werke mehr als gewöhnliche Aufmerksamkeit: »IVilliam Litt«, I)i'. Von Ruvills; 8ir »Obarlss Luvbur/8 lülsr; »Völlig.in Llalrs's 8sttsr8«, b^ V llatbain; 8artiv Hums's »Hu66N8 ol 8pain«; »Osslis 8tspbsn«, bz^ 8. V. 8aitlaoä; äabsr Dallour's »8z- lüls in Lrison«; »IValtsr Latsr's Inte«, b^ 1. IVrigbt; 6. IV. 8. Russell 8 »8ssivg avä Hearing«; »8z- 8smoirs«, bz- ^lexanärs Dumas; »llbs Dils anä Dotters ok 8ir äawss 8rabam«, bz- 0. 8. Larlrer; V. IV. Reolrstt's »Rsoollsetious ol aHumourist«; »Ilaäams äs 8tasl anä 8er Dovers«, bz- Francis 6ribble; 8. -I. Dilis' »'l'bs Real Dlalrs«; »(juesu Llargot«, bz- 8. 8. IVilliaws; Daviä Obristis 8urraz-'s »Rsoollsetious ot a Diketims«; 8ir Osorgv 8rsz-«, bz- 8. 0. Hsnäsrsou; IValtsr Orauv's »Rsmiuisosuoss«; 8rs. ^.lies Divbl's »Mus 8torz- ot 8 z- Dils«; 8ir 8surz- Irving's Dils«, b^ Rram 8tolrer; »6sorgs III. a8 8ouarob, 8an. anä 8tatssmau«, bz- lleebles IVilsou. Allen aber müßten Mrs. Seilers »Rseollsotious anä Im- prsssious«, ein Buch, das Erinnerungen an viele Berühmt heiten bringe, vorangestellt werden. Die Napoleon-Literatur habe viele wertvolle Ergän zungen erfahren; besonders zu bemerken seien: »Nbs Rail ol Napoleon«, bz- Oscar Rrovning; »lensen 8ortsn8s«, bz- >1. Nsz-lor; »Napoleon at tbe Oamp ol Loulogus«, bz- N. Nioolaz-, und »Napoleon anä tbe Invasion ok Lnglanä«, bz- 8. 8. 8. Wbsslsr. Die Theologie habe gleichfalls mehrere bedeutende Werke zu verzeichnen. Obwohl diese zweifellos ein wachsendes Interesse für die Religionsforschung zeigten, sei es doch zu früh, zu entscheiden, ob etwas im Laufe des Jahres er- chieuen sei, was einen neuen Abschnitt in der Lehre der Theologie bezeichnen werde. Des Rev. R. I. Campbells Werk »Nbs Nsw Ibsolo^z-«, das zu Anfang des Jahres erschienen sei, habe den heftigsten Widerspruch erfahren. In einem späteren Bande »Nsv Nbvo- loxz- 8srmous« habe Campbell auf die Kritiken über das erst erschienene Buch geantwortet. Gedanken und Ereignisse wechselten heutzutage aber so schnell, daß diese sogenannte »Neue Theologie« in ein paar Jahren veraltet, wenn nicht vergessen sein könnte. »Vbs 8ub8tavoo ol Raitb« bz- 8ir Olivsr Doägs habe durch die hohe Stellung, die der Autor in der wissenschaftlichen Welt einnehme, gleichfalls bedeutendes Aufsehen gemacht. Als auf diesem Gebiete sonst noch be merkenswert seien zu bezeichnen: ^.. Rlummsr's »Ruglisb Oburob üistor^«; 8. 8almon'8 »Dbs Human Dlsmsut io tbs Dospsls«; 8. Dz-rrsll's rOxtsruai Religion«; ll. auä 1. Olarlrs's > Diotionarz- ok Obrist anä tbs Oospsls«; 8 IV. Dusssl's »Obristiau Dboolo^z- anä 8ooial Drogrsss«; 8. IV. Dals's »8istorz- ol Duglisb Oou^rsgatioualism«; ^äolpb 8aruseb's »Dssaz^s ou tbs 8ooial Oospol«; 8 8. Obszmo's »Iraäitious anä Reliels ol Vuoisut Isrsol«; 8 8arrisou's »Oresä ot a Daz-mau«; IV. 8. Ings's »8tuäis8 ol Dn^Iisb 8z-stios« ; ^.bbot Oasgust's »Rarisb Dils in 8säissval Iluglanü«. Die Poesie halte sich nach wie vor in bescheidenen Grenzen; bisher habe sich niemand gefunden, vollwertig den Platz derer auszufüllen, die ihren Namen in der Geschichte englischer Dichtkunst verewigt hätten. Erwähnt zu werden verdienten immerhin ckobu Daviäsou's »ll'bv Nriumpb ol 8ammon«; Olilrov Liu^bam's »Darios vitbout 8u8io«; ässsiv Rops's »Rapsr Rsllsts« und 8auries Lariv^'s »8onust8«. Im Drama bleibe G. Bernard Shaws Popularität un bestritten. Sein »äobu 8ull's otbsr Islavä« verrate sein Ge schick als Dramatiker, und der Verkauf dieses Werkes bezeuge, daß es von einem großen Kreise geschätzt werde. Das interessanteste und jetzt am meisten besprochene Experiment sei der Neudruck. Seit vielen Jahren sei der broschierte Sixpenny-Roman sehr populär gewesen; in diesem Jahre habe der Verkauf freilich etwas nachgelassen. Die Qualität dieser Werke habe sich durchaus erhalten; diese Literatur scheine sich aber in ein paar Verlegerhänden zu zentralisieren und vorzugsweise bei solchen, die Zeitungen und Zeitschriften verlegen. Jedes Jahr werde nachdrücklich dargelegt, daß der broschierte Band durch den in Leinen gebundenen ver drängt werde; der geheftete Band sei bald zerstört und würde mit der besseren Ausgabe eines absatzfähigen Werkes nicht konkurrieren; die neuen Romansammlungen aber, wie sie von den Firmen Nelson L Co., Collins L Co. und der vail^ 8ail herausgegeben würden, seien, ganz abgesehen davon, daß sie Werke der leitenden Autoren enthielten, so gediegen hergestellt, daß sie auch den Bibliotheken einverleibt werden können. In der Sektion für allgemeine Literatur zeige die von Cassell Lr Co. verlegte Sammlung »ksopls's lübrarv«
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