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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-12-13
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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ca. 60 000 Kronen erfordert, im ganzen also über 1 Million Kr. verschlungen. Die finanzielle Garantie dieses gewaltigen Vor habens hat von vornherein die jahrhundertalte Universitäts buchdruckerei Jens Hostrup Schultz, die den Druck besorgte, auf sich genommen. Im Laufe der Jahre aber erreichte das Lexikon wirklich die 5000 Abonnenten, die nötig waren, um die Kosten zu decken. Daß es so große Verbreitung finden konnte, ist ein schönes Zeugnis von der Kauflust und Kaufkraft des dänischen Büchermarktes, beträgt doch der Gesamtpreis 214 Kr. 50 Öre gehestet, 277 Kr. 50 Öre gebunden. Mit musterhafter Pünktlichkeit, die in der Buchhändlerwelt Bewunderung gefunden hat, brachten Verleger und Redakteur alle vierzehn Tage ein 50 Öre-Heft von 48 zwei spaltigen Seiten heraus, in grauem Umschlag, der mit einer brennenden antiken Lampe geschmückt ist. Als Hauptredakteur hat von Anfang bis zu Ende der Premierleutnant, spätere Kapitän Chr. Blangstrup, jetzt schon seit Jahren Chefredakteur der alten angesehenen Kopenhagener Zeitung -SsrlivAelrs Mäsnäs-, die Lei- tung gehabt. Als Redakteur für Norwegen stand ihm der Biblio thekar I. B. Halvorsen in Christiania (bekannt durch sein großes norwegisches Schriftsteller-Lexikon »I^orslr korkattsr-Uexitzon 1814 -1880-, das, 1881 begonnen, immer noch unvollendet ist) und nach dessen Tode Bibliotheksassistent oavä. wax. Karl Fischer und Redaktionssekretär K. V. Hammer, ebendort, zur Seite.» — Uber die illustrative Ausstattung noch einige Worte. Sie ist allerdings nicht so reich, vor allem nicht so farbenprächtig wie in den deutschen Enzyklopädien; von Aquarelldruck-Beilagen findet man nur einige Tafeln »Volkstypen», die aus dem Biblio graphischen Institut in Leipzig stammen. Das Material an Land karten und nordischen Stadtplänen ist dagegen gut und reich, ausgesührt in Axel E. Aamodts lithographischem Etablissement in Kopenhagen. Von instruktiven Textabbildungen sind einige tausend eingestreut. — Ein Ergänzungsband wird sich sofort dem Hauptwerke anschließen. Uber den Buchhandel und die ihm verwandten Zweige gibt das Lexikon gute und erschöpfende Auskunft. Es enthält größere Aufsätze über »Antikoarboghandel» und »Boghandel», die ebenso wie die zahlreichen Cinzelbiographien vom Verleger selbst ge schrieben sind. Vertreten sind von skandinavischen Buchhändler namen: Bojesen, Bonnier, Cammermeyer, Johan Dahl, Deichmann, Delbanco, Gad, Gyldendal, Hegel, Höft, Lynge, Milo, Philipsen, Reitzel, Schubothe, Tryde und Wcoblewski. Auch die großen Namen des Auslandes findet man ausgenommen: Brockhaus, Charpcntier, Cotta, Hachette, Perthes, Tauchnitz u. a. m. - G. Bargum. Buchha«d»Ut»gKgehttfer»-Bewegung in Leipzig-*) — Die von der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buch- Handlungsgehilfen am 11. d. Mts. in den -Drei Lilien» abge haltene, von etwa 400 bis 500 Personen besuchte Buchhandlungs- gehilfen-Versammlung beschloß nach einem Referat über die von den Vertretern des Buchhändler-Hilfsoerbandes auf die einge reichten Gehalts- und andern Forderungen gemachten Zugeständ nisse, mit etwa zwei Drittel Mehrheit, von Donnerstag den 2. d. M. ab in die passive Resistenz einzutreten, da die Zu- geständnisse ungenügend seien. Dieser Antrag wurde von den Mitgliedern des »Zentralverbands der Handlungsgehilfen Deutsch lands- gestellt. Die Leitung der Allgemeinen Vereinigung erklärte, dem Beschlüsse vorläufig, da noch in Unterhandlungen mit dem Buchhändlerhilssverband stehend, nicht beitreten zu können. (Leipziger Neueste Nachrichten.) Studium fremder Sprache« i« Japan. — Kaum in irgend einem Lande ist das Erlernen fremder Sprachen so verbreitet wie in Japan. Man kann getrost sagen, daß drei Viertel von den Japanern, die in der Zeit nach der Reform studiert haben, eine oder zwei Sprachen, wenn auch nicht vollkommen beherrschen, so doch so weit verstehen, daß sie sich einigermaßen verständlich machen können. Hauptsächlich werden drei Sprachen gelernt: Englisch, Deutsch und Französisch. Dem Erlernen des Russischen haben die Japaner erst nach dem japanisch-chinesischen Kriege be gonnen ihre ernstere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bis dahin war das Sprachenlernen nur etwas Gelegentliches, Zufälliges. Erst nach jenem Kriege fing man an, rationeller vorzugehen; es wurden Schulen der fremden Sprachen errichtet, eine nach der andern. *) Vgl. die Bekanntmachung im amtlichen Teil d. Bl. Red. An der Spitze dieser Schulen stand die Normalschule fremder Sprachen in Tokio, wo Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Italienisch und Spanisch gelehrt wird. Der Kursus ist zweijährig und der Unterricht so gut eingerichtet, daß sich die Zöglinge schon nach dieser Zeit in zweien dieser Sprachen ziemlich gewandt aus- drücken können. Unter den Schülern dieser Anstalt befinden sich viele Offiziere, die zumeist Russisch lernen. Da sie am Tage durch den Dienst behindert sind, sind Abendkurse für sie eingerichtet. Gleichzeitig verfolgt man in Japan mit beständiger Aufmerksamkeit, wie sich die Russen zum Studium der japanischen Sprache verhalten, und nimmt von jedem Fortschritt Kenntnis, den sie in dieser Richtung tun. Gleich nach Eröffnung des Orientalischen Instituts in Wladiwostok wurde von den Japanern die Schule der russischen Sprache in Tsuruga eröffnet, und das Kriegsministerium schickt seitdem auf eigene Kosten fünf junge Leute in die Normalschule in Tokio, die nach Beendigung des Kursus in den Militärdienst zu treten haben. Man versteht in Japan den Wert der Sprach- kenntnisse zu schätzen und sucht daher den Sprachunterricht nach Möglichkeit zu heben. (»Charbinskij Wjestnik.-) * Ei« Wie«er Buchhändler über »die Bücher des Jahres». — Die Redaktion des Fremdenblatts (Wien) hat einen Wiener Buchhändler, den unfern Lesern aus seinen -Wiener Briefen- auch als Mitarbeiter des Börsenblatts bekannten Herrn Fried rich Schiller (in Firma Moritz Perles), um eine Äußerung über -die Bücher des Jahres- ersucht. Dieser Aufforderung ist Herr Schiller mit nachfolgender Äußerung gefolgt, die im Fremdenblatt vom 8. Dezember 1907 veröffentlicht ist: So mächtig der deutsche Bücherwald rauschte, weit und breit war im Jahre 1907 kein -Jörn Uhl-, kein »Jena und Sedan- zu erblicken, kein sensationeller Schlager, doch eine nicht geringe Zahl gangbarer und verkäuflicher Bücher. Leselustig, lesehungrig ist vor allem die Damenwelt, und die Pausen zwischen Tennis- und Ruderpartie wurden am Wörther- und am Zellersee von den dort froh vereinten Wienerinnen, Pragerinnen und Groß- Kanizsaerinnen ausgefüllt mit Berliner Romanen. -Nachbarin, Euer Jettchen Gebert-, rief Gleichen (nicht jenes im Bürger theater), und Aranta oder Bozena antwortete: Recht gern, doch müssen Sie mir Ihren Band von der Viebig mit dem unverständ lichen Titel leihen (^bsolvo ts). — Im Spätsommer erreichte ein Buch binnen wenigen Monaten eine fünfstellige Auflagenziffer, selbst verständlich wiederum Berliner Erzeugnis, einer Sammlung be währter Anekdoten und Scherze, Witzblättern entnommen und geschickt gruppiert. Moszkowski war der Herausgeber, der Titel klang sonderbar genug: »Die unsterbliche Kiste». An wie viel Stammtischen hat sie seither ihre zwerchfellerschütternde Wirkung erprobt! Wir vermißen noch immer den langersehnten großen Wiener Roman. Unsre Schriftsteller sollten längeren Aufenthalt auf dem Kahlenberg nehmen; sie bieten meist nur kleine Ausschnitte aus dem Wiener Leben. Nach Pötzl, Chiaoacci, Stüber- Günther greifen viele Hände. In Conte Scapinellis Roman -Phäaken- sind die Wiener nicht gut davongekommen; sonst heißt es wohl »wer beschimpft wird, wird gekauft»; aber diesmal versagte ein angeblich sicheres Mittel zum Erfolg — der starke Tadel in öffentlicher Sitzung. Wer jemals einen Jour gehabt oder besucht, liebt Auernheimer und kauft seinen neuen No- vellcnband: »Die ängstliche Dodo», die die Erbschaft der treulosen aber munteren Renöe angetreten hat; Schnitzler hat eine treue Gemeinde, seine -Dämmerseelen- werden manche Träne fließen lassen, manche einsame Stunde verschönen; in seiner Schätzung begegnen sich die Ästheten mit den Nur-Laien. Hoffmannsthal muß sich mit dem Beifall der elfteren begnügen, er tritt diesmal mit einem Prachtwerk: -Der weiße Fächer- auf. — Wohl zu keiner Zeit wurden so viele Werke über Kunst und Kunstwissen schaft gedruckt und — verkauft wie jetzt seit einigen Jahren. An diesem starken Interesse für moderne und klassische Kunst hat ja ihr temperamentvoller Rufer im Streite, Hevesi, ein großes Verdienst. Den bekannten Künstlermonographien von Knackfuß gesellen sich zahlreiche ähnliche Publikationen (»Klassiker der Kunst», -Berühmte Kunststätten- rc.) zu, denen die vorgeschrittene Ver- vielsältigungstechnik niedrige Preise gestattet, die man noch vor einer Reihe von Jahren für unmöglich gehalten hätte. Dieselbe Billigkeit zeichnet auch die neuen Gesamtausgaben moderner und
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