12606 Börsenblatt s. b. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 272, 22. November 1907. 2m 6.^9. gelangt zur Ausgabe: Lieder Paul Gerhardts Mit Bildern von Rudolf Schäfer Weit über 200 eingehende Rezensionen und Aufsätze liegen über dies Werk vor. Einige Auszüge nachfolgend: . . . Sie ist hartknochig, diese neue Kunst, seht ihre Linie kräftig und fest auf, ja sie kann herb sein, aber sie ist dann auch wieder so zart und seelenvoll, und wo es jene feine Grenze zu treffen gilt, an der gerade das seelische Empfinden in die Linie überfließt und durch das Medium, auf den Wellen der Linie, ohne daß man es erklären kann, in das Lierz des Menschen tritt, da erreicht der junge Meister Schäfer fast ohne Rest seine Vorbilder Dürer und W. Steinhaufen. Mit dem letzteren ist er sehr verwandt. Die Feinheit, Zartheit und stille Tiefe des Empfindens hat er ihm ganz abgelauscht. In der Gestaltungssreude und Beweglichkeit des Schaffens übertrifft er ihn. Ja, es will mir scheinen, als käme hier zu Steinhaufens Tiefe und Ernst noch eine edlere Abrundung der Linie hinzu. Ich kann dieses Buch aufschlagen, wo ich will, auf jeder Seite ist eine Freude. Ja, es ist unter allen Er scheinungen des Jubeljahres das beste, und es ist nicht Schwärmerei, die mir ein solches enthusiastisches Urteil diktiert. Ich weiß, was ich sage . . . Dresdner Anzeiger. . . . Gebhardt, Steinhaufen, 'Thoma und Ludwig Richter unter den neueren, dann aber vor allem Rem- brandt sind die Schutzpatrone dieses hoch selbständig fühlenden und eigenartig gestaltenden Künstlers, der nicht nur durch die glückliche Vereinigung der Gemütlichkeit Richters mit der Größe Steinhaufens und der energischen Charakteristik Rembrandts für sich einnimmt, sondern auch in diesen kleinen Bildern ein so hervorragendes raum technisches Geschick bewährt, daß ich sicher bin, er würde auch großen monumentale» Arbeiten gewachsen sein. . . . Der Türmer. . . . Das sind in der Tat kleine Meisterwerke eines hochbegabten Künstlers. . . . Christliche Welt. . . . Schäfer hat die große hier starke, dort innige Stimmung des Dichters in ergreifender und rührender Weise in seinen Bildern getroffen. Er besitzt nicht nur Phantasie und Gemüt, sondern ihm ist auch eine psychologische Tiefe und Feine, diskret doch deutlich fühlbar wiedergebende Charakterisierungskunst . . . Königsberger Allgem. Zeitung. . . . Dieser Zeichner ist von jeder Originalitätssucht frei; wenn er's nicht verheimlichen könnte, wieviel er z. B. Richter und Steinhaufen verdankt, so erfreut es, daß er das auch gar nicht versucht, daß er sich schlicht und recht als einer gibt, der innerhalb der besten Überlieferung das Eigene zu gestalten sucht. Liber er nimmt nichts auf, das er nicht mit dem eigenen Lerzen durcharbeitete. Es ist eine erquickliche Wärme, eine im guten Sinne er- bauende Innerlichkeit in seiner Kunst. . . . Kunstwart. . . . Seine Schöpfungen sind fast alle köstliche Meisterwerke, die den Beschauer, der mit der Seele zu sehen vermag, in ihren Bann zwingen . . . Deutsche Tageszeitung. —— M. 5.— ord., M. 3.75 netto, M. 3.5V bar und 13/12 Exemplare. Gustav Schloeßmann ' Verlagsbuchhandlung (Gustav Fick) ' Hamburg. < -