Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19071114
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190711149
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19071114
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-14
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
266, 14. November 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f, d, Dtschn. Buchhandel. 12159 Diese besteht aus Leseräumen, in denen wenigstens zweihundert Personen Platz haben, einer Bibliothek von Nach schlagewerken (Referenzbibliothek) und einer Ausleih bibliothek. In den Leseräumen liegen Zeitschriften und politische Zeitungen jeder Art und Richtung aus. Die Referenzbibliothek besteht aus Hauptwerken aller Wissens gebiete, Wörterbüchern, Enzyklopädien, bibliographischen Werken, Atlanten u. a. m. Sie bildet die Handbiblio thek des die Leseräume besuchenden Publikums, und ihre Werke werden nicht verliehen. In den Leseräumen können auch die Bücher der Ausleihbibliothek benutzt werden, soweit sie disponibel sind. Sie brauchen nicht vorausbestellt zu werden, sondern werden sofort vorgelegt. Die Ausleihbiblio thek besteht aus folgenden Hauptabteilungen: Deutsche klassische Literatur und Literatur fremder Völker (mit Ausschluß der den Bezirksbibliotheken vorbehaltenen modernen Unterhal tungsliteratur), Literaturgeschichte, Geographie und Reisen, Geschichte, Biographien und Memoiren, Naturwissenschaften, Volkswirtschaft, Technologie und Handelswissenschaften. Die Zahl der Bände der Referenzbibliothek ist im Anfang min destens auf 3000 und die der Ausleihbibliothek mindestens auf 30 000 Bände zu bemessen. Bevor diese Zahlen nicht erreicht sind, wird mit dem Betriebe nicht begonnen.« — 1901 wurde von den Gemeindebehörden denn auch beschlossen, eine Stadtbibliothek zu gründen und ihr ansehnliche Mittel zu zuwenden. über die Begründung selbst berichtet der leitende Biblio thekar vr. A. Buchholtz im ersten Bande des Katalogs. Die Stadtbibliothek entwickelte sich, wie er dort aussührt, glück lich unter der Leitung des nach Gemeindebeschluß für sie und die städtischen Volksbibliotheken und Lesehallen einge setzten Kuratoriums, das aus fünf Mitgliedern des Magi strats und zehn Mitgliedern der Stadtverordnetenversamm lung besteht und Stadtrat Geheimen Regierungsrat vr. Ernst Friede! zum Vorsitzenden hat. Den Grundstock der Stadt bibliothek bilden nach Buchholtz 7000 Bände, die im Januar 1900 aus der Magistratsbibliothek ausgeschieden wurden, hauptsächlich Werke über außerdeutsche Geschichte, Zeitschriften und Zeitungen; 2000 Bände der Rudolf Mosse - Stiftung, erworben aus einem Geschenk von V0 000 das der Ver lagsbuchhändler Rudolf Mosse der Stadt mit der Bestim mung übergeben hatte, daß daraus Literatur aus dem Ge biete der Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts unter besondrer Berücksichtigung der Geschichte Deutschlands und Preußens angeschafft würde; die aus der Magistrats- Bibliothek stammende Friedlaendersche Sammlung zur Ge schichte der Bewegung von 1848, ein Vermächtnis des in Berlin 1892 verstorbenen vr. weck. George Friedlaender*), 800 Bände meist geschichtlichen und belletristischen Inhalts, fast ausnahmslos in kostbaren Einbänden, als Vermächtnis des 1891 verstorbenen Chemikers und Bibliophiler, vr. Theodor Wagener, 1400 Bände mannigfaltigen Inhalts aus der Bibliothek des 1898 verstorbenen Stadtverordneten Professor vr. Friedrich August Leo, der den Bibliotheken der Stadt Berlin außerdem eine Stiftung im Werte von über 2 Millionen Mark zuwendete. Dazu kamen später die sprachwissenschaftliche Spezialbibliothek des 1903 ver storbenen Rektors Professor vr. August Engelien, die aus 5000 Bänden bestand, 800 Bände aus Virchows Nachlaß, 1000 vom Märkischen Prooinzialmuseum über wiesene Bände geschichtlichen und geographischen Inhalts aus dem Nachlaß des 1898 verstorbenen Forschungsreisenden und Bibliophilen Karl Künne. Die bedeutendste unter allen ihr zuteil gewordenen Bücherschenkungen verdankt aber die *) Vergl. Magistrats-Bibliothek zu Berlin. Verzeichnis der Friedlaenderschen Sammlung zur Geschichte der Bewegung von 1848. Berlin 1897. (VI, 292 S.) Stadtbibliothek als Zentralstelle der städtischen Volksbiblio theken und Lesehallen dem am 24. August 1905 verstorbenen Buchhändler Albert Cohn. Dieser hatte eine Bibliothek zu sammengebracht, deren bibliographische Abteilung nach Buch holtz in Deutschland ihres Gleichen sucht. Neben diesen Ge schenken wurde etwa die Hälfte der gegenwärtig vorhandenen Werke während der letzten Jahre aus städtischen und Stiftungs mitteln käuflich erworben. Es standen nämlich seit 1902 ansehn liche, durch den Etat bewilligte Gemeindemittel und außerdem seit 1904 die Zinsen der Leo-Stiftung zur Verfügung. Der jährliche Vermehrungsetat wird im Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken auf 27 900 ^ angegeben. 1906 zählte die Sammlung bereits rund 70 000 Bände. Sie besitzt einen alpha betischen Zettelkatalog, der nach dem System Staderini auf bewahrt wird. Außer dem Bibliothekar waren 1906 an der Anstalt laut Angabe des Berliner Bibliothekenführers von Schwenke und Hortzschansky 2 Bureaubeamte, 2 Gehilfinnen und 2 Diener tätig. Nach ß 1 der vom Magistrat am 2. August 1907 bestätigten Benutzungsordnung ist die Benutzung der Ausleih bibliothek und des Lesesaals unentgeltlich. Die Ausleihbibliothek ist (tz 2), von Feiertagen abgesehen, an jedem Wochentage von 12 bis 3 Uhr mittags und von 6 bis 9 Uhr abends geöffnet. Die Benutzung (Z 3) ist jedem Berliner Einwohner gestattet, der mindestens sechzehn Jahr alt ist und der Verwaltung die Gewähr bietet, daß er die sich aus der Benutzung der Bücher ergebenden Pflichten erfüllen wird. Die Verwaltung ist berechtigt, von den ihr unbekannten Personen, die die Bibliothek zu benutzen wünschen, die Vorlegung von Ausweispapieren oder von Empfehlungsscheinen ihr bekannter oder zuverlässig er scheinender Personen zu fordern. Schüler städtischer Schulen haben einen Empfehlungsschein ihres Klassenordinarius vor zuweisen. Die Stadtbivliothek (Z 4) verleiht Bücher un mittelbar und durch Vermittelung der städtischen Volks- vibliotheken. Eine Vorausbestellung (Z 5) der Bücher ist zulässig, aber nicht erforderlich. Die Leihfrist beträgt einen Monat (Z 7). Leser, in deren Wohnung eine ansteckende Krankheit herrscht, dürfen die Stadtbibliothek und den Lesesaal in der Zeit der Ansteckungsgefahr nicht benutzen (Z 9). Der Lesesaal ist an jedem Wochentag von 12 bis 3 mittags und von 6 bis 10 Uhr abends geöffnet (Z 11). Der Zutritt zum Lesesaal steht jeder Person, die das 16. Lebensjahr überschritten hat, ohne jede Förmlichkeit frei. Mit Erlaubnis der Ver waltung dürfen auch jüngere Personen den Lesesaal benutzen tz 12). Im Lesesaal stehen zur Benutzung an Ort und Stelle zur Verfügung: Zeitschriften, Tageszeitungen, Nachschlage werke, die gedruckten Kataloge der Stadtbibliothek (tz 13). Für die ausliegenden Zeitschriften und Zeitungen ist (Berlin 1907, 16 S.) ein besonderes Verzeichnis erschienen. Die Zeitschriften verteilen sich auf 28 Fächer: Armen wesen, Bibliographie und Bibliothekswesen, Erziehung und Unterricht, Frauenzeitschriften, Gemeindewesen, Geschichte, Gewerbekunde, Handel und Verkehr, Judentum, Kirchen geschichte, Kulturgeschichte, Kunst, Länder- und Völkerkunde, literarische und kritische Zeitschriften, Literaturgeschichte, Medizin, Naturwissenschaften, Rechts- und Staatswissenschaften, Reli gionswissenschaft, Schach, Sozialdemokratie, Sozialwissenschaft, Sprachwissenschaft, Stenographie, Theologie, Turnwesen, Unterhaltungsblätter, Volkswirtschaft und Statistik. Inner halb dieser Fächer liegen 303 Journale aus, so z. B. auf dem Gebiete der Bibliographie und des Bibliotheks wesens das Zentralblatt für Bibliothekswesen, die Zeitschrift für Bücherfreunde, die Bücherwelt, das Wöchentliche Ver zeichnis der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels sowie die Blätter für Volksbibiotheken und Lesehallen, auf dem Gebiet der Erziehung und des Unterrichts: die Comenius- 1582-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder