12004 BörscnNatt f, d, Dtschn, Buchende!. Künftig erscheinende Bücher. 263, 11. November 1907, :: Wilhelm Violet, Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. :: Trotz Esperanto, Volapük, Novilatin und sonstiger Kunstsprachen beschäftigt man sich heut zutage mehr als sonst mit der Erlernung fremder, lebender Sprachen. Da ist es ganz natürlich, daß sich auch die Mittel zur Erlernung dieser Sprachen mehr und mehr vervollkommnen, daß sich das durchbricht, was seinen Zwecken bester entspricht, was rascher und besser zum Ziele führt als das bisher Gebrauchte. Auf dem Gebiete der Sprachenerlernung hat sich in den letzten Jahren die Methode Schliemann immer zahlreichere Anhänger erobert, mehr und mehr hat man die Vorzüge dieses Werkes erkannt. Ein Beweis dafür ist z. B., daß die im Mai 1906 erschienene zweite Auflage des französischen Lehrgangs dieses Llnterrichtswerkes bereits jetzt, also nach 1V- Jahren vollständig vergriffen ist. Eine neue, verbesserte (3.) Auflage gelangt in den nächsten Tagen zur Ausgabe. Ferner beginnt jetzt eine neue, veränderte und verbesserte (2.) Auflage des italienischen Lehrgangs zu erscheinen, wovon alle 8 bis 14 Tage ein Lest zur Ausgabe gelangt. Aber nicht in der verbesserten verausgabe dieser Lehrgänge liegt der Fortschritt, von dem wir sprechen ein ganz gewaltiger Schritt vorwärts ist dadurch gemacht, daß jetzt allen Lehrgängen der Methode Schliemann eine doMlscitill besprochene Sprechmlischmeil-PIlltte beigefügt ist. Dadurch ist eine der größten Erfindungen unserer Zeit dem Sprachunterricht in wirksamster Weise nutzbar gemacht worden. Bisher mußte man sich ja damit begnügen, die Aussprache der fremden Sprachen durch Umschrift wiederzugeben; man hat sich auch viele Mühe gegeben, durch phonetische Zeichen, sowie durch photographische Wiedergabe von Mundstellungen zu veranschaulichen, wie die fremden Laute hervorgebracht werden sollen soweit man in dieser Beziehung auch ging, vollkommen konnte man den der fremden Sprache eigenen Sprachton doch nicht wiedergeben. Durch die den Lehrgängen der Methode Schliemann beigegebenen Sprachplatten hört der Lernende nun ganz genau: so wird die fremde Sprache gesprochen. Die doppelseitig besprochenen Platten, durch deren Beifügung sich der Preis jedes Lehr gangs nur um M. 2.50 erhöht, bieten genügenden und wohlausgewählten Stoff zum Erlernen einer durchaus einwandfreien Aussprache. Man hört nicht irgend einen deutschen Sprachlehrer, sondern gebildete, dialektfrei redende Nationale, die vom Institut für experimentelle Phonetik und Phonautographie für die phonographische Wiedergabe von Gesprächen gewonnen wurden. Darin, daß die Sprachplatten mit Liste dieses Institutes hergestellt wurden, liegt eine Gewähr, daß in jeder Beziehung Zuverlässiges geboten ist. Bei der wachsenden Verbreitung von Platten-Sprechmaschinen (Grammophonen usw.) und angesichts der Tatsache, daß gute Apparate schon zum Preise von 30 Mark an zu haben sind, ist die Benutzung der Sprachplatten eine einfache Sache geworden.