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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Buchhandlungsgehülfen erhöhen möchten. Ihr Vorstand kommt diesem Wunsch gern nach und hat beschlossen, den Beitrag für nächstes Jahr zu verdoppeln. Sie finden im Voranschlag für 1908 den Betrag mit 1000 Mark verzeichnet an Stelle der bisher gezahlten 500 Mark. Wir bitten um Ihre Genehmigung dieser Erhöhung. Ihr Vorstand konnte zu mehreren freudigen Gedenk feiern in diesem Jahre den Glückwünschen der Korporation Ausdruck geben. Die älteste Vereinigung im deutschen Buchhandel, die KorporationderWienerBuch-,Kunst-undMusikalien- händler in Wien, feierte am 2. Juni 1907 ihr hundert jähriges Bestehen. Die Wiener Korporation legte Wert darauf, daß bei dieser Gelegenheit die freundschaftlichen Be ziehungen zwischen dem Berliner und Wiener Buchhandel zum Ausdruck gelangten, und bat uns, einen Delegierten mit unsrer Vertretung zu betrauen. Unser Vorstandsmit glied Herr Albert Sepdel entschloß sich, als Delegierter unsrer Korporation nach Wien zu reisen. Die Wiener Kor poration hat, wie sie uns nach dem Feste schrieb, »Herrn Seydel mit großer Freude begrüßt, und die Worte, die er iü der Festversammlung sprach, haben auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruck gemacht. Die Adresse, die Herr Sepdel in unserm Namen überreichte, soll von nun ab das Vor standszimmer in Wien schmücken. Es wird den Kollegen in Wien eine besondere Befriedigung gewähren, wenn auch fernerhin zwischen der Wiener und der Berliner Buchhändler- Korporation freundschaftliche Beziehungen herrschen«. Die Jubiläumsfeier ist nach allen uns zugegangenen Berichten harmonisch und ungetrübt verlaufen. Die uns übersandte Festschrift wurde unsrer Bibliothek übergeben. Die Verlagshandlung des Leipziger Tageblatts übersandte unsrer Korporation die zur Feier des hundert jährigen Jubiläums erschienene Festnummer. Wir über wiesen sie unsrer Bibliothek und sandten unfern Glückwunsch nach Leipzig. Mit der diesjährigen Hauptversammlung des Unter stützungsvereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs- gehlllfen waren fünfundzwanzig Jahre verflossen, in welchen Herr Geheimrat Elwin Paetel ununterbrochen im Vor stand, davon viele Jahre als Vorsitzender, tätig gewesen war. Von allen buchhändlerischen Vereinigungen gingen ihm die herzlichsten Glückwünsche zu. Er empfing sie als ein Schwerkranker. Die Wünsche, die wir alle für seine Genesung hegten, sollten sich leider nicht erfüllen. Am 3. September 1907 feierte der um den Berliner Buchhandel sehr verdiente Herr Max Winckelmann seinen siebzigsten Geburtstag. Möge ihm ein langer und glücklicher Lebensabend beschicken sein! Denselben Wunsch sprechen wir Herrn Or. Theodor Toeche-Mittler aus, der am 8. September 1907 seinen siebzigsten Geburtstag feierte. Der verehrte Jubilar hatte die Freundlichkeit, uns ein Werk seiner Feder zu übersenden, das er zu diesem Festtage unter dem Titel »Raum und Zeit« erscheinen ließ. Das Buch enthält eine Fülle von Gedanken und Sentenzen, die der Verfasser seinen Tagebucheintragungen entnommen hat, in denen er die Eindrücke und Beobachtungen seines reichen Lebens darlegt. Wir sind dem Verfasser für seine Gabe sehr dankbar und werden das Buch in unsrer Bibliothek aufbewahren; es liefert den Beweis, daß trotz unsrer eilfertigen und anspruchsvollen Zeit einer unsrer ersten und beschäftigtsten Verleger die Muße gefunden hat, eine der artige Sammlung von Denksprüchen niederzuschreiben; er forderte doch deren Abfassung eine von allen Berufssorgen völlig getrennte geistige Frische und Erhebung. Von den im Laufe der Jahre vom Vorstand der Korporation versandten Adressen und Glückwunschschreiben waren in unserm Archiv Abschriften nicht zurückbehalten worden. Wir erbaten nun diese Abschriften von unfern Mitgliedern oder ihren Hinterbliebenen und wollen hierdurch allen, die unserm Wunsche nachgekommen sind, unfern Dank aussprechen. Auch im vergangenen Jahre hatte unsre Korporation schmerzliche Verluste durch den Tod zu beklagen. Am 7. November 1906 starb Herr Ernst Neumann, Inhaber der Simon Schroppschen Landkartenhandlung, Hof kartenhändler Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Der geschätzte Kollege entschlief im 66. Lebensjahre. Am 27. Dezember verloren wir durch den Tod einen der angesehensten deutschen Buchhändler, Herrn Ferdinand Springer, der nach kurzem Leiden im 61. Lebensjahre starb. Er galt im Geschäftsleben als ein Mann von größter Tatkraft und vornehmer Gesinnung, als ein offener Charakter ohne Falsch. Er ist am 21. Juli 1846 als ältester Sohn unsers verehrten Julius Springer geboren. Seine erste Schulbildung empfing er auf der Diesterwegschen Seminarschule, von hier kam er auf das Friedrichsgymnasium, und im Jahre 1862 trat er in die berühmte Anstalt Schul- pforta ein. Als im Jahre 1864 die Zeit herankam, wo der Jüngling, seiner Neigung folgend, Buchhändler werden wollte, erklärte sich Wilhelm Hertz bereit, des Freundes Sohn in seiner Besserschen Buchhandlung auszubilden. Ein Schweizer angesehener Kollege, der eine biographische Schilderung Fer dinand Springers verfaßt hat, sagt von ihm: »Ein frischer, froher Sinn, ein lebhaftes Naturell, scharfer Verstand, ein dringliches Streben nach Wissen und Können, das charakte risierte unfern Ferdinand Springer von seiner Jugend an bis zu seinem Lebensende.« Im Jahre 1867 kam Ferdinand Springer — sein Vater war gerade an die Spitze des Börsenvereins getreten — als Gehilfe zu Carl Ed. Müller in Bremen, kehrte aber schon im Frühjahr 1868 nach Berlin zurück, arbeitete wieder einige Monate in der Besserschen Buchhandlung und trat im Herbst 1868 in die Dalpsche Buchhandlung in Bern ein. Im Früh ling 1873 gründete er einen eignen Hausstand, nachdem sein Vater ihn in die Firma ausgenommen hatte. Fünf Jahre hindurch war es Ferdinand Springer vergönnt, an der Seite seines Vaters zu arbeiten. Julius Springer schied am 17. April 1877 aus dem Leben. Im Januar 1878 trat unser Fritz Springer, der von Haus aus nicht Buchhändler war, dem älteren Bruder zur Seite. Der Verlag hatte inzwischen einen großen Umfang an genommen. Namentlich pflegte er auch die Elektrotechnik, wie überhaupt die reinen und angewandten Naturwissen schaften, daneben Medizin, Pharmazie, Forstwissenschaft. Das Familienleben Ferdinand Springers war ein sehr glückliches. Seine Frau Anna geborene Görz hatte ihm sechs Kinder geschenkt; nach zwölfjährigem ungetrübten Zusammen leben führte eine kurze Krankheit 1885 den Tod der ge liebten Frau herbei. Ein gütiges Geschick führte ihm in Emilie Koeniger eine zweite treue Lebensgefährtin zu, die den Kindern eine gütige Mutter wurde. Zwei Töchter sah unser Ferdinand Springer noch glücklich ver heiratet, Enkel wuchsen ihm auf. So schien er auf der Höhe des Lebens zu stehen, da meldete sich eine schwere Zuckerkrankheit, an der er am 27. Dezember 1906, 1515'
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