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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1907
- Sprache
- Deutsch
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132, 10. Juni 1907. Nichtamtlicher Teil. Bör^nbratt s. d. Dtschn. Buchhandel. 5901 ist, zu erfreuen, die Dinge des täglichen Lebens zu verschönern, und das Bestreben des Schaufensterdekorateurs muß immer sein, die Waren so schön wie möglich erscheinen zu lassen. Der eigent liche Zweck der Dekoration ist, daß sie nicht nur auffällt, sondern daß sie die Eigenschaften der ausgestellten Gegenstände heroorhebt; jeder einzelne Artikel im Schaufenster muß an sich wirken. Das Schaufenster soll dazu beitragen, daß speziell dieser oder jener Artikel gekauft wird. Die einzelnen Gegenstände sollen so gruppiert sein, daß der Vorübergehende veranlaßt wird, zunächst das ganze Schaufenster überhaupt zu betrachten und dann auch die einzelnen Artikel anzusehen. Dann soll er etwas finden, was er brauchen kann. Jede Überfüllung ist zu vermeiden, denn dadurch schafft man weder eine hübsche künstlerische Gesamtdekoration, noch erreicht man dadurch, daß jeder einzelne Artikel für sich wirkt und ins Auge fällt. Aufschriften, Plakate, Prciszettel sind sehr wichtig für jedes Schaufenster; ein der Dekoration angemessener Hinter grund darf nie fehlen. Aus dem wahllosen Nebeneinanderstellen wurde das Hervor- tretenlassen der einzelnen Gegenstände; man sucht Kontrast und Maffcnwirkungcn zu erzielen, letztere durch Stapeldekoration, man erreicht Effekte durch Farbenwirkungen und erweckt das Interesse durch Belehrung im Schaufenster. Der Endzweck jeder Dekoration ist immer: »Bleib stehen, schau her!» und die Wirkung dement sprechend verschieden, indem man das Schaufenster entweder »be wundert- oder sich einprägt, was da zu haben ist, oder in den Laden eintritt, um zu kaufen. Die Dekoration muß immer neu artig sein; nur durch Kontraste, nur durch die Verschiedenartigkeit können alle Schaufenster wirken. Es gibt keine für alle Arten von Schaufenstern geltende Grundregel, außer der, daß sie wirken sollen wie ein Bild in einem Rahmen. Auch der Schaufenster dekorateur sollte zur Natur in die Schule gehen und sich nicht auf Nachahmungen stützen. Als besonders charakteristisch für englische Schaufenster ist die in den Aufschriften zum Ausdruck kommende Höflichkeit, z. B.: -Bitte, treten Sie ein, wenn Sie im Schaufenster nicht sehen, was Sie suchen.» Von der französischen Schaufensterkunst rühmte der Vortragende zum Teil die Eleganz und das Belehrende der Dekoration. Bruno Senf. Post. — Briefsendungen, die für Empfänger in den Vor orten von Leipzig bestimmt sind, in der Aufschrift als Bestim mungsort aber nur die Angabe -Leipzig- tragen, erleiden Ver zögerungen in der überkunft und in der Bestellung, weil sie von den Postanstalten — auch von denen in Leipzig selbst — und von den Bahnposten ihrer Aufschrift entsprechend zunächst nach dem Briefpostamte (Poststraße) geleitet werden. Erst von da ge langen sie nach den Vorortspostanstalten, nachdem ihre Aufschrift vervollständigt worden ist. Die Zahl dieser Sendungen ist trotz wiederholter Hinweise immer noch sehr erheblich. Es liegt im eignen Interesse der in den Leipziger Vororten wohnenden Em pfänger, dafür zu sorgen, daß in der Aufschrift der für sie be stimmten Sendungen stets auch der Vorort mit angegeben wird. Als geeignetes Mittel hierzu wird den Bewohnern der Vororte dringend empfohlen, im Kopfe der von ihnen selbst ausgehenden Briefschaften oder im Firmenvordruck zu der Ortsbezeichnung Leipzig immer auch die Angabe des Vororts sowie Straße und Hausnummer hinzuzufügen. Diese Mahnung der Leipziger Post behörde ist für den Buchhandel besonders wichtig, weil viele Buch handlungen Leipzigs in dessen Vororte Reudnitz wohnen. (Red.) Ausstellung alter u«d neuerer BucheinbänSe in Ttratz« t»urg i. Eis. — Aus Veranlassung des Ministeriums für Elsaß- Lothringen, Abteilung des Innern, wird in der Zeit vom 6. bis 20. Oktober d. I. in den von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellten Räumen des alten Schlosses zu Straßburg eine Aus stellung alter und neuerer Bucheinbände veranstaltet werden, die entweder kunstgeschichtliches Interesse beanspruchen oder wegen des Geschmacks und der Gediegenheit der Arbeit dem Buchbindergewerbe des Landes als Vorbilder dienen können. In erster Linie sollen Einbände elsässischer und lothringischer Her kunft in Betracht kommen, dann aber auch solche, die sich im öffentlichen oder privaten Besitz des Landes befinden, ohne Rück sicht auf den Herstellungsart. Zur Vorbereitung der Ausstellung ist am 1. d. M. in Straßburg ein Komitee unter dem Vorsitz des Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. Unterstaatssekretärs Mandel zusammengetreten, dem weiter folgende Herren angehören: aus Straßburg: Buchbindermeister Paul Baczynski, Mitglied der Handwerkskammer für Elsaß-Lothringen; Geh. Regierungsrat vr. Böhmer; l)r. weck. P. Bücher; vr. wsä. F. Dollinger; Geh. Regierungsrat Professor l)r. Euting, Direktor der Unioersitäts- und Landesbibliothek; Universitätsprofessor vr. Johannes Ficker; Handelskammersekretär vr. jar. H. Haug; Domherr Prälat Keller, Superior des Priesterseminars, Vorsitzender der Gesellschaft zur Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler des Elsasses; Buchdruckerei- Direktor Fritz Kieffer; Kanonikus vr. Paul Müller-Simonis; Uni versitätsprofessor vr. Polaczek, Direktor des Kunstgewerbe-(Hohen- lohe)-Museums; Bürgermeister vr. Schwanker und Fabrikant Caesar Winterhalter; aus Sankt Leonhardt bei Börsch: Landesausschußabgeordneter A. Laugel; aus Mülhausen: Direktor August Hänsler, Konservator des Museums; aus Colmar: Stadtbibliothekar A. Waltz; aus Rappoltsweiler: Herr C. Schlumberger-Steiner; aus Metz: Archivdirektor Geh. Archivrat vr. Wolfram, Schrift führer des Vereins für lothringische Geschichte. Das Komitee wendet sich an alle Bücherfreunde des Landes mit der Bitte, durch Bereitstellung geschichtlich interessanter alter sowie geschmackvoller und gediegener neuerer Bucheinbände zu dem Gelingen der Ausstellung beitragen zu wollen. Die Kosten der Ausstellung werden aus Landesmitteln gedeckt werden, insbesondre übernimmt die Landeskasse die Kosten der Versicherung der ausge stellten Bücher, sowie auf Verlangen diejenigen ihres Hin- und Rücktransports. Zu weiterer Auskunft sind die Mitglieder des Komitees sowie insbesondre des von diesem gewählten geschäfts führenden Ausschusses, der sich aus folgenden Herren zusammen setzt, gern bereit: Geheimrat vr. Böhmer, Straßburg, Aller- heiligcngaffe 7 (Ministerium), Vorsitzender, — Or. Haug, Straßburg, Handelskammer, Schriftführer, — Buchbindermeister P. Baczynski; Beigeordneter Dominicus; Geheimrat vr. Euting; Professor vr. Ficker; Prälat Keller; Professor vr. Polaczek, sämtlich zu Straßburg, — Direktor August Hänsler zu Mülhausen, Dornacher- straße 1 (für das Ober-Elsaß) — und Archivdirektor Geheimrat vr. Wolfram in Metz (für Lothringen). (Straßburger Korrespondenz.) Londoner Bücherauktion. — Außerordentlich hohe Preise sind jüngst in Sothebys Verkaufsstube in London für alte Drucke und Shakespeareausgaben bezahlt worden. Wie der -Vossischen Ztg.-mitgeteilt wird, wurden für eine aus d. I. 1483 stammende, von Caxton gedruckte Ausgabe -lös xoläen voxsock- trotz des beschädigten Zustandes des Buchs, in dem 75 Blätter fehlten, 480 Pfd. Steil, gezahlt, 'weil außer ihm nur noch zwei Exemplare vorhanden sind. Lord Byrons Exemplar seiner -vuxitivs kisoss- mit eigenhändigen Abänderungen und Zusätzen brachte 182 Pfd. Sterling, Sir Walter Scotts -Geschichte Schottlands in eigenhändiger Handschrift 510 Pfd. Sterl. Von den vier zum Kauf ausgebotenen Folioausgaben Shakespeares wurde ein erster Foliant mit 240 Pfd. Sterling bewertet, das sind 1200 Pfd. Sterl. weniger, als im März für den Folianten van Antwerps be zahlt wurde. Der zweite Foliant wurde für 140 und der vierte für 80 Pfd. Sterl. verkauft. Der dritte Foliant, der bei einer früheren Versteigerung nicht mehr als 545 Pfd. Sterl. gekostet hatte, wurde nach regem Angebot für 1550 Pfd. Sterl. verkauft. 47 Bühnenstücke aus der Zeit vor Shakespeare erzielten zusammen über 2000 Pfd. Sterl. Für das Lustspiel -Lowwon Lonckition,», von dem kein andres Exemplar bekannt ist, wurden 255 Pfd. Sterl. gezahlt. Etwa 20 echte und zweifelhafte Shakespearesche Schauspiele in der Quartausgabe fanden ebenfalls hohe Nachfrage. Am meisten begehrt war eine Erstausgabe des dem Shakespeareschen -Heinrich VII., Teil 2- zugrunde liegenden Schauspiels. Obschon das kleine Buch nur 32 Blätter zählt und keinen Einband hat, war das erste Angebot 400 Pfd. Sterl., daS letzte 1910 Pfd. Sterl., d. s. 200 Pfd. Sterl. mehr, als je zuvor für eine Quartausgabe bezahlt worden ist. Eine Erstausgabe des »L.räsn ok vavsrsobaw- aus dem Jahre 1592 kostete 1200 Pfd. Sterl., eine Ausgabe des -Kaufmanns von Venedig- aus dem Jahre 1600 erzielte 510 Pfd. Sterl., ein -König Lear» in der Ausgabe des 772
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