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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1907
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- Deutsch
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3716 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 128, 5. Juni 1907. ComeniuS - Druckeret und Buchbinderei G. m. b. H. in Lissa i/P. — Handelsregistereintrag: In das Handelsregister Abteilung L ist heute unter Nr. 4 die Comenius-Druckerei und Buchbinderei Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Lissa i/P. eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von typo graphischen Unternehmungen aller Art. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 80 000 Geschäftsführer der Gesellschaft sind: Buchhändler Oskar Eulitz und Buchhändler Karl Winckler, beide in Lissa i/P. Jeder der beiden Geschäftsführer ist be rechtigt, für sich allein die Gesellschaft zu vertreten. Der Buch händler Oskar Eulitz bringt als Stammetnlage in die Gesellschaft ein: 1. die von ihm unter der Firma -Comenius-Druckerei und Buchbinderei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung« betriebene Buchdruckerei und Buchbinderei mit allen Aktiven und Passiven nach dem Stande der Bücher vom 1. Juli 1906; doch gilt das Geschäft seit dem 1. Juli 1906 als für Rechnung der Gesellschaft fortgeführt; 2. seine Berechtigung zur Führung der Firma Comenius- Druckerei und Buchbinderei; 3. das Warenzeichen Klasse 28 Nr. 86 434. Der Gesamtwert dieser Einlagen (unter Abzug der Passiva) wird auf 40 000 festgesetzt, so daß die Stammeinlage des Herrn Eulitz hiermit geleistet ist. Der Gesellschaftsvertrag ist am 25. April 1907 festgestellt. Die Dauer der Gesellschaft wird vorläufig bis zum 30. Juni 1917 bestimmt. Wenn jedoch bis zum 1. Juli 1915 keine Aufkündigung der Gesellschaft seitens eines der Gesellschafter erfolgt, so ver längert sich die Dauer der Gesellschaft aus unbestimmte Zeit; die Gesellschaft kann alsdann durch Aufkündigung seitens jedes Gesell schafters aufgelöst werden; diese Aufkündigung ist nur mit zwei jähriger Frist und nur zum Schluß eines Geschäftsjahres zulässig. Lissa i. P., den 21. Mai 1907. (gez.) Königliches Amtsgericht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 129 vom 31. Mai 1907.) Personalnachrichten. Kart Trübner — Nach Fertigstellung der vorliegenden Nummer des Börsenblatts empfingen wir die Trauernachricht von dem am Sonntag den 2. Juni erfolgten Ableben unsers hoch geachteten und allgemein verehrten Kollegen Herrn Verlags buchhändlers Kommerzienrat Or. xbil. b. o. Karl Trübner in Straßburg i. Elf., Gründers und bis 1. Januar 1906 (wo ihm Herr vr. Walter de Gruyter als Gesellschafter zur Seite trat) alleinigen Inhabers und Leiters der angesehenen Verlagsbuchhandlung Karl I. Trübner in Straßburg, langjährigen Mitglieds der Historischen Kommission und des Vereinsausschusses im Börsenverein, dessen Vorsitz er geführt hat. — Ausführliche Würdigung seines Lebens und Wirkens bleibe Vorbehalten. (Red.) (Sprechsaal.) Antiquariat der Anstalt Bethel. (Vgl. Nr. 116 d. Bl.) Erwiderung. Die Antwort des Herrn Cludius auf meine Einsendung zwingt mich zu einer Erwiderung, da sie den Sachverhalt in ein falsches Licht rückt: 1. Es sei hiermit zum dritten mal festgestellt, daß die Anstalt Bethel kein Verein ist, sondern eine Anstalt zur Aus übung christlicher Liebestätigkeit, freilich wohl die größte, aus gedehnteste und vielseitigste ihrer Art in ganz Deutschland. 2. Die -Buchhandlung- der Anstalt Bethel und das -Anti quariat- find ganz getrennte Geschäfte; erstcre existiert schon seit 1874, letzteres seit 1892. Beide werden durchaus buchhändlerisch verwaltet und haben ein Recht zu existieren so gut wie Dutzende andrer ähnlichen Geschäfte, jedenfalls ebensogut wie die -Anstalt zur Verbreitung gediegener Volksliteratur- unter der Firma Cludius L Gaus. 3. Wenn ich von unfern »eigenen» Adressen geschrieben habe, so meinte ich damit selbstverständlich die Adressen der Freunde und Gönner der Anstalt Bethel, die schon seit 1867 besteht, als solcher, wie ich dies auch in meiner Einsendung ausdrücklich erwähnt habe, und nicht die Adressen des -Antiquariats-, die Herr Cludius gern als -bereits- so umfangreich darstellen möchte. Jeder junge Gehilfe weiß übrigens, daß von allen versandten Katalogen, Prospekten rc. nur ein sehr kleiner Prozentsatz Bestellungen ver anlaßt. 4. Wenn Herr Cludius so sehr davon überzeugt ist, daß Kataloge und Prospekte von allen Sortimentshandlungen und überallhin versandt werden, warum verschickt er dann seinen 200 Seiten starken Katalog nicht nur an seine Berliner Kunden, sondern an alle Welt mit der Bitte, die gewählten Bücher »nur durch uns- und zwar-allein direkt« zu beziehen, -da wir porto frei liefern und keine andre Handlung so schnell und so preiswert liefern kann wie wir-? (Siehe Katalog der Firma Cludius L Gaus, 20. Tausend, 1800.) Auf die übrigen Bemerkungen des Herrn Cludius einzugehen, kann ich mir ersparen, da jeder vorurteilsfreie Leser selber urteilen mag, ob Herr Cludius ein Recht hat, meine Angaben in Zweifel zu ziehen. S. Stamm, i. Fa. Antiquariat der Anstalt Bethel. Antwort. Die Anstalt -Bethel» ist ebenso wie irgend ein Wohltätig keitsverein zu Zwecken des Gemeinwohls gegründet worden, er hält auch, wie solch ein Verband, die Beiträge zu ihrem Unter halt von Freunden und Gönnern. Ihre buchhändlerischen Unternehmungen haben dem Sortiment gegenüber dieselbe Wirkung wie diejenigen der Vereine. Wurster und Hennig (»Innere Mission- Seite 264) weisen auf den Zentralverband der Arbeiterkolonten hin, deshalb sprach ich von einem Vereine und nicht von einer Wohltätigkeitsanstalt. Ob Wohltätigkeitsanstalt oder Verein, das ist ein Streit um Worte. Die angeführten Tatsachen bleiben dieselben. Daß Buchhandlungen dieser Art ein Recht haben zu existieren, betont Herr Stamm ausdrücklich. Die Behauptung, daß ähnliche Geschäfte nun schon zu Dutzenden vorhanden sind, ist sehr richtig. Sie nehmen an Zahl und Ausdehnung sogar leider immer mehr zu. Jedenfalls wird durch diesen Umstand die Existenz der Sortimente schwer bedroht. Bei den eingeführten gleichen Lieferungsbedingungen würde es Sortimenten kaum gelingen, Kunden in solchen Orten zu er werben, in denen bereits Buchhandlungen existieren. Dazu sind die persönlichen Beziehungen zwischen den Buchhändlern und ihren Kunden gerade in der Provinz zu rege. Hingegen wies ich darauf hin, daß zwischen den Vereinen, zu denen auch noch die Wohltätigkeitsanstalten kommen, die den Buchhandel betreiben, und den andern Sortimenten Licht und Luft nicht gleichmäßig im Konkurrenzkampf verteilt sind. Die Kunden erhalten selbst wenig Rabatt. Sie sind aber in der Lage, einem Vereine oder einer Wohltätigkeitsanstalt, durch Überweisung ihrer Bücherbestellungen, den ganzen Buchhändlerverdienst zuzu wenden, um entweder so eine gute Sache zu unterstützen, ohne daß ihnen dadurch selbst Kosten entstehen, oder um als Mitglieder eines Verbands besondere Vorteile zu genießen. Unter dieser Voraussetzung werden wohl fast alle Vereins buchhandlungen und andere Buchhandlungen dieser Art gegründet und geleitet. Sicher wird kein Sortimenter Lust dazu haben, durch Ver sendung von Katalogen und Prospekten sich Mühe und Kosten zu machen, damit die Aufträge, die nach diesen Verzeichnissen er folgen, den Vereinen zufallcn. Zum großen Teil besorgen auf diese Art die Buchhandlungen jetzt schon die Geschäfte der Verbände. Jeder Sortimenter müßte diesem Ubelstand entgegenwirken. Die Anstalt -Bethel«, auf deren segensreiche Arbeit für die Armen und Elenden ich in meiner Rede ausdrücklich hinwies, be sonders treffen zu wollen, lag mir ferne. Ich wollte nur ein Beispiel aus der buchhändlerischen Tätigkeit der Vereine geben. Die Konkurrenz der Buchhandlungen der Anstalt Bethel, die anderseits doch so viel Gutes stiftete, würde, so schwer sie auch sein mag, ertragen werden. Jedoch die Überhandnahme des Buchhandels der Vereine rc. überhaupt ist eine große Gefahr für den Sortimentsbuchhandel geworden. Auf die persönlichen Angriffe einzugehen, verzichte ich. Die Angaben des Herrn Stamm zu bezweifeln, fiel mir nicht ein; sie lieferten eben ein gutes Bild zu den Tatsachen, die ich ansührte. Karl Cludius in Fa. Cludius L Gaus.
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