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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1907
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- Deutsch
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die gemeinsamen Interessen des österreichischen Buchhandels zu vertreten, wodurch die Wiener Korporation den Charakter einer Lokalvereinigung annahm, wahrend sie früher als erstes Gremium des Reichs »unter dem unmittelbaren Schutze des Thrones« die allgemeinen Interessen zu vertreten gehabt hat. Von den nächsten Jahrzehnten ist daher von der Korporation auch weniger zu berichten. Sie teilte das Schicksal der Ge werbeordnung und ihre Statuten wurden mit Rücksicht auf die Novellen vom Jahre 1884 und 1897 einer Änderung unterzogen. Auf Grund der ersten Statutenänderung wur den die Gehilfen organisiert und eine Gehilfenkrankenkasse gegründet, infolge der zweiten die Hilfsarbeiter, die seit dem Jahre 1899 eine eigene Krankenkasse im Verband des Gremiums besitzen. Die Korporation umfaßt heute 165 Buch-, 30 Kunst-, 56 Musikalienhändler, 105 sonstige Unternehmer, die teils Leihinstitute, teils die erwähnten Gewerbe in beschränktem Umfange betreiben und zusammen 710 Gehilfen und 1151 Hilfsarbeiter beschäftigen. Herr Konsulent Junker schließt seine interessanten Aus führungen mit den Worten: »Es wäre verlockend gewesen, das Jubiläum der Korporation zum Anlaß zu nehmen, eine Geschichte des Wiener Buchhandels zu entrollen, zumal dieser bis zum Anfang des neunzehnten Jahrhunderts fast mit dem österreichischen Buchhandel überhaupt identisch war, die imponierende Gestalt des Johann Thomas von Trattner zu zeichnen, das Wirken der Familien Kaliwoda, Kurzböck, van Ghelen, Gerold, Wallishausser, Doll, Schaum burg, Beck, Lechner und Artaria und lange vor ihnen das der Alantse zu beleuchten, die Tätigkeit eines Haslinger, Grösser, Waldheim, Paterno, Armbruster, von Mösle und vieler andrer zu schildern, des Sammelfleißes und der Bücherkenntnis eines Binz und Kuppitsch zu gedenken. Dem Zweck und Charakter dieser Darstellung entsprechend, konnte aber nur ein oberflächlicher Blick auf die Entstehung und die Entwicklung der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler geworfen und bei weitem nicht aller jener gedacht werden, die sich um sie Verdienste erworben, für sie gearbeitet und gelebt und sich — es gibt auch solche — für sie geopfert haben. Aber selbst dieser kurze Überblick hat langwierige Studien in mehreren Archiven und die Katalogisierung der zahlreich vorhandenen Gremialakten zur Voraussetzung gehabt. »Auf Grund des nun gesammelten und geordneten reichen Materials wird hoffentlich bald eine ausführliche Geschichte der Wiener Korporation geschrieben werden können. Sie wird zeigen, wie im Laufe eines Jahrhunderts aus einem Häufchen schwer um ihre Existenz ringender Männer dank der Entwicklung von Kunst und Wissenschaft, dank den Erfindungen auf dem Gebiete der Buchtechnik und dank dem modernen Geist eine wichtige, achtunggebietende Körperschaft wurde, und ich werde mich glücklich schätzen, wenn es mir gelungen ist, durch meine Ausführungen anzudeuten, was der künftige Historiograph des näheren darzulegen und zu erweisen haben wird.« Kleine Mitteilungen. Besuch englischer Journalisten in Deutschland. (Vgl Nr. 122, 123, 125 d. Bl.) — Von dem Aufenthalt der englischen Journalisten in Berlin ist folgendes nachzutragen: Die eng lischen Gäste wohnten am Freitag den 31. Mai auf der Rampe des Stadlschlosses in Potsdam, die einen bequemen Überblick über das glänzende militärische Bild bot, der Kaiserparade über die Potsdamer Garnison bei. Mit dem Kaiser waren auch die Kaiserin und der gesamte kaiserliche Hof zugegen. Der Kaiser führte persönlich das Regiment Gardes du Corps der Kaiserin vor. Nach der Parade machten die englischen Gäste in Hofequpagen eine Rundfahrt durch den prächtigen Park von Sanssouci, zunächst nach dem »Neuen Palais-, dem Sommer wohnsitz des Kaiserlichen Hofes, dessen Inneres sie unter Führung des Hofmarscballs besichtigten. Weiter ging darauf die Fahrt nach der »Königlichen Orangerie-, einem prächtigen Bau des kunstsinnigen Königs Friedrich Wilhelm IV., auf einer Anhöhe über dem Park, wo ihnen im Raffaelsaal ein Frühstück angeboten wurde. Nach dessen Beendigung versammelte sich die Gesell schaft bei angeregter Unterhaltung im Portikus und im Vor garten, der einen wundervollen Überblick über Baumwipfel, Stadt und Land gewährt. Alsbald erschien Seine Majestät der Kaiser zu Pferde mit Gefolge. Er begrüßte die Herren in englischer Sprache mit freundlichem Willkomm und ließ sich von dem Führer der Gäste, dem Herzog von Trachenberg, den Präsidenten des eng lischen Komitees und mehrere andre Herren vorstellen, mit denen er lebhafte Unterhaltung pflog. Kurz vor dem Wegreiten richtete der Kaiser an alle Herren die Worte: »I am plsasoä to msst z-ou, z-ou arg vsloows in w/ eountrz-, anä z-oa arg voivowo to wx lrouss.- Als der Kaiser wegritt, brachten die englischen Gäste spontan zwei mal ein dreifaches Hipp Hipp HurraI aus, für das der Kaiser sreundlichst dankte. In seinen Gesprächen mit den englischen Journalisten sprach der Kaiser seine Befriedigung auS, daß die Reise der Engländer durch Deutschland so genußreich für sie sei. Er freue sich sehr, daß er die leitenden Herren der englischen Presse hier begrüßen könne, und er glaube auch, daß ein solcher Besuch gute Folgen haben werde. Cr möchte aber wünschen, daß nicht nur die eng lischen Journalisten, sondern auch andre einflußreiche politische Persönlichkeilen Englands nach Deutschland kommen möchten, um die deutschen Verhältnisse kennen zu lernen. Von der gegenwärtigen englischen Regierung kenne er nur Kriegsminister Haldane. Im Kgl. Opernhause fand abends eine Festvorstellung zu Ehren der englischen Journalisten statt. Gegeben wurden Nicolais »Lustige Weiber von Windsor». Nach der Vorstellung begaben sich die Journalisten zu einem ihnen zu Ehren veranstalteten Souper bet dem britischen Generalkonsul 1)r. v Schwabach, wo eine auserlesene Gesellschaft beisammen war. Das Fest gestaltete sich zu einer intimen Abschiedsseier. Von allen Gästen wurde der große Eindruck heroorgehoben, den der Empfang in Berlin, Bremen und Hamburg auf sie gemacht habe, die Herzlichkeit und der Ausdruck ausrichtiger Sympathie, die ihnen seit dem Betreten deutschen Bodens überall entgegengebracht worden seien. Reden waren für diesen Abend verbeten. Nur der Herzog von Trachenberg Fürst von Hatzfeldt, nahm in kurzen, herzlichen Worten Abschied von den in Berlin seiner bewährten Führung anoertrauten Gästen. Für diese dankte Mr. Thomp son, Herausgeber von Reynold's News Papers, unter dem Beifall aller mit großer Herzlichkeit. Am 1. Juni morgens erfolgte die Weiterreise nach Dresden. (Red.) Berlagöanstalt K. BruSmann, Aktieugesellschaft tu München und Augsburg. — M t Generalversammlurigsbeschlutz vom 11. Mai 1907 wurde btschloffen, das Grundkapital der Gesellschaft um 140 000 ^ zu erhöhen. Zugleich wurde jedem Besitzer einer alten Aktie L 1000 ein Sechstel und jedem Be sitzer einer alten Aktie ä 500 ein Zwölftel Bezugsrecht ein geräumt. Die neuen Aktien werden zum Nennwert mit 1000 ausgegeben. Wir fordern die Herren Aktionäre zur Ausübung ihrer Bezugsrechte binnen 2 Wochen auf. Die Zeichnung erfolgt bet der Gesellschaft. München, 25. Mai 1907. Der Vorstand. (Deutscher Reichsanzeiger.) Bersteigerungen. — 3.—6. Juni 1907: Paris, Hotel Drouot (Saal 9), durch Maurice Delestre und Buchhändler A. Durel: Bibliothek des Herrn de S .... Neuere Romantiker und zeit genössische Autoren in ersten Ausgaben. 3.—12. Juni 1907: Leiden (Holland), bei Burgersdijk L Niermans: aus verschiedenen Bibliotheken: Rechtswissenschaft — Staats- und Volkswirtschaft — Theologie — Kirchengeschichte — Geheimwissenschaften — Philosophie — Geschichte, Geographie und Reisen — Anthropologie — Ethnographie — Klassische Philologie
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