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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1924
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59, 1V. März 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d Dtt-lm. Buchhandel. 3051 Redaktioneller Teil. <Nr. 34.) Bekanntmachung. Gemäß Beschluß des Vorstandes ist für dis Bearbeitung der Gesuche um Aufnahme in das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels bei Einreichung des Gesuches eine Gebühr von 30 Goldmark zu entrichten. Von diesem Betrag erhält der das Aufnahmegesuch bearbeitende inländisch« Organverein 15 Mark. Der Beschluß tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Leipzig, den K. März 1924. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, zu Leipzig, vr. Heß, Syndikus. Organisation u. Vertretung des Buchhandels. Von vr. Friedrich Oldenbourg. I. Viel« werden sagen: »Warum diese Trennung der Begriffe? Die Organisation ist doch die Vertretung«. Es ist aber doch ein großer Unterschied zwischen beiden, obwohl geschichtlich die Ver- tretung aus der Organisation erwachsen ist. Es handelt sich aber bei letzterer um die Gestaltung des Buchhandels in sich, bei der Vertretung um das Verhältnis zur Außenwelt. Die Organisation wird bestimmt durch das Verhältnis der einzelnen Glieder des Buchhandels zu einander, die Vertretung durch die Einstellung zur Außenwelt. Gewiß hat der geschichtliche Verlauf diese Tren nung nichi gemacht, soweit der Börsenverein in Frage kam: Die große Reform Ende des vorigen Jahrhunderts baute den ganzen Verein nach innen und außen zu gleicher Zeit. Man schuf den festen Ladenpreis und schnitt die Organisation darauf zu, daß sie dessen Erhaltung gewährleistete; da aber der Ladenpreis nicht nur den Händler, sondern auch den Käufer angeht, so ergab sich von selbst, daß eine Organisation, die auf dem Grundgedanken des festen Ladenpreises gegründet war, auch dem Vertretungsgedanken nach außen gerecht wurde. Stellt man dem gegenüber die Entstehung von Verleger- Verein und Gilde, so zeigt sich, daß der Vertretungsgedanke bei ihnen ganz einseitig entwickelt wurde, einseitig im Vergleich mit dem Börsenverein deshalb, weil jener Zusammenhang mit einer so weitgreifenden Aufgabe, wie es die Erhaltung de» festen Ladenpreises ist, nicht gegeben war. Man organisierte sich immer mehr aus den wirtschaftlichen Kampf zwilchen Verlag und Sor timent und bekam dadurch keine wirkliche Vertretung, wenn auch Einzelerfolge wie die des Verlegervereins in der Regelung des Verhältnisses zum Akademischen Schutzverband etwa nicht geleugnet werden sollen. Diese allgemeinsten Tatsachen müssen vorausgestellt werben, wenn man an die Frage herangeht, ob und wie im Buchhandel eine Umstellung nötig ist. Daß eine Umstellung notwendig ist, soll zuerst in aller Kürz« bewiesen werden. 1. Die jetzige Organisation entspricht nicht mehr den Erfor- dernissen des Buchhandels selbst, s> weil eine Überorganisation eingetreten ist, die zu einer unerträglichen inneren Reibung geführt hat. Ein Beispiel zeige das rein äußerlich: Eine größere Verlagsfirmo ist durch Mitgliedschaft mehrerer Teilhaber an folgenden Vereini gungen beteiligt: Vereinigung Münchner Verleger, Bayeri scher Buchhändlerverein, Arbeitsgemeinschaft wissenschaft licher Verleger, Vereinigung der Schulbuchverleger, Ver legerverein, Börsenverein, Verein der Fachpresse. Man sollte schon an dieser Aufzählung sehen, daß «ine solche An zahl nicht nur etwa wegen der damit verbundenen Kosten, sondern auch rein organisatorisch ein Unsinn ist. Dieser Unsinn wird aber noch größer, wenn man bedenkt, wie säst immer die gleichen Fragen in allen diesen Vereinigungen aus der Tagesordnung stehen, sodatz eine Wiederkäuernatur sogar mit Schauder erfüllt werden muß. Man kann aber nicht dem Börsenverein angehören und dessen Vorteile ge nießen, ohne einem Kreis- oder Ortsverein anzugehören, man muß als wissenschaftlicher Verleger der Arbeitsgemein schaft wissenschaftlicher Verleger angehören, weil der Ver- legerverein den Sonderwünschen des wissenschaftlichen Ver- lags nicht genügend Rechnung trogen kann, ebenso wie die örtlichen Sonderverhältnisse die Zugehörigkeit zur Ver einigung Münchner Verleger notwendig erscheinen lassen. Verlegerverein und Börsenverein sind aber so aufgebaut, daß die Vertretung der Mitgliedsrechte eigentlich nur durch unmittelbare Teilnahme an den Hauptversammlungen er reicht werden kann. Dies deshalb, weil die Stimmüber- trogung zu wenig beweglich ist: Kann man schon nichi be stimmten Personen die Stimme übertragen, so sollte man wenigstens die Möglichkeit haben, im eilten Fall einem wis- senschastlichen Verleger, im anderen einem Münchner Kol legen usw. die Vertretung anzubertrauen. dj War in früheren Zeiten der Orts- oder Kreisvercin als Keimzelle des großen Börsenvercins einerseits, als Orts vertretung des Buchhändlerstandes andererseits sinnvoll, so mutzte das ganze System des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine unsinnig werden in dem Augenblick, wo erheb lich« Teile der Mitgliedschaft nur gezwungen durch dir Satzungen des Börsenvereins den Kreis- und Ortsvereinen treu blieben, weil für sie die örtliche Vertretung entweder belanglos oder durch andere Vereinigungen besser gewahrt erschien, oder weil sie sich als eine Minderheit fühlten, die den in der Mehrheit zur Geltung kommenden Vereinswillen bewußt außerhalb des Vereins bekämpfen mußte, wenn sie sich nicht selbst aufgeben wollte. Solche Unlerhöhlung der Vereinsdisziplin läßt sich auch nicht mit schönen Sprü chen beseitigen, auch.läßt sich ein Gemeinschaftsgeist nicht mit Zwang von oben herbeisllhien, ein Verein ohne diesen Geist ist aber auf Sand gebaut, wenn man nicht gleich sagen will: er ist innerlich verlogen. c> Darüber hinaus ist cs aber geradezu phantastisch, tvas dieser Kunterbunt kostet: Man rechne nicht nur die Vereinsbei- träge, sondern auch die Opfer an Reisekosten und vor allem an Zeit! Dieser Punkt scheint mir der zu sein, der jeden vernünftigen Buchhändler zwingen sollte, eine Neuordnung zu verlangen. Ja, noch mehr, ich bin der Überzeugung, daß «ine Reform unter diesem Gesichtspunkt genügt: Sie muß auch alle die Schwierigkeiten beseitigen, die uns bisher unlösbar schienen. 2. Die Vertretung nach außen aber muß anders aufgc- baut werden, weil »> die jetzige Vertretung zu sehr durch die inneren Reibungen der Organisation gelähmt wurde, d> die jetzige Form zu große Anforderungen an die Personen des Vorstandes stellt, o> di« immer mehr zum Durchbruch kommende berufsständisch« Vertretung (Reichswirtschastsrat I) wesentlich größere An forderungen stellt, als sie der jetzigen Form zugemutet werden kann.
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