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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1924
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- Deutsch
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59, 10. März 1924. Redaktioneller Teil. Das Ausland war wohl vertreten, scheint sich aber mit Aufträgen einstweilen zurückgehalten und nur Angebote mitgenommen zu haben, deren Erledigung man einer besseren Zeit und günstigereren Zahl- und Zollvcrhältnissen überläßt. Im allgemeinen ist die Meinung von einer weiteren günstigen Entwicklung der Leipziger Messe vorherrschend. Ein großer Teil der im Innern der Stadt liegenden und vom Meßverkehr berührten Ge schäfte, darunter auch Buchhandlungen, hatte bischer seine Ladenräume und seine Schaufen-ster an Meßausstellcr vermietet. Das kommt mehr und mehr ab oder wird bedeutend eingeschränkt; die Meßbesucher, vor allem die Besucl-er der Technischen Messe, machten auch in den hiesigen Sorlimentsbuchhandlungen nicht unbedeutende Einkäufe, wie auch der Bllcherabiatz auf der Technischen Messe ein guter gewesen sein soll. Der Musikalienhandcl auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1924. — Voller Hoffnungen auf ein gutes Geschäft begannen, wie auch alle anderen Aussteller, die Musikalienverlcger ihre Stände zur großen Musterschau aufzubaucn. Übersichtlich und doch abwechslungsreich zeigten sich wieder die vielen Kojen und Staude dem Sortimenter, ihm ein anschauliches Bild der neuesten und gangbarsten Erscheinun gen des Musikalienhandels bietend. 31 Verleger hatten diesmal einen Platz im Bugra-Meßhaus in der Petersstraße gefunden und stellten dort ihre Band- und Heftausgabcn aus. Sehr zu bedauern ist, daß eine gemeinschaftliche Ausstellung noch immer nicht erreicht werden, ebenso daß noch eine ganze Reihe auch großer Verleger uoch kein Unterkommen finden konnte. Die AnAstellungsleitung trägt sich zwar mit dem Gedanken, den Musikalienhandel im 4. Stock zu vereinigen, dagegen sträuben sich aber die Firmen, die jetzt im 2. Stock ihre Plätze schon lange im Besitz haben. Ter Besuch war am Sonntag, Montag und Dienstag außer ordentlich stark. Am Mittwoch flaute der Verkehr merklich ab, um am Donnerstag wieder aufzuleben. Die allgemeine Geldknapp heit kam bei Erteilung von Aufträgen vielfach zum Ausdruck, denn belangreiche Lagerbestellungen wurden nur vereinzelt gegeben, doch wurde trotzdem von den vielen Händlern, die erschienen waren, gut gekauft, wenn auch nicht so wie während der Inflation. Es darf auch nicht vergessen werden, daß wir bald der stilleren Zeit in un>serm Handelszweige entgcgengehen. Das Ausland war nur schwach ver treten, was nicht wundernimmt. Zu großen Abschlüssen kam es in folge der Valutaverhältnisse nicht. Klavier und Grammophon brachten »Leben in die Bude-, um mit dem neuesten Potpourri-Schlager zu redeu, und veranlaßt«» manchen, den neuesten Schlagern zu lauschen und auch sie sich anzu schassen, soweit sie ansprachen. Mit der diesmaligen Messe dürften alle Verleger zufrieden sein. Tie Weltmessestadt Leipzig hatte für Theater-, Konzert- und sonstige Aufführungen und Darbietungen in großzügiger Weise gesorgt. Einzelheiten brachte das Börsenblatt ln einem kurzen Bericht vor der Messe. Carl Schubert. Das Buchgewerbe aus der Leipziger Frühjahrsmesse 1924. — Tie graphische Industrie, besonders Bnchdruckereien, Buchbindereien und Steindruckereien, kann auf der Messe nicht verkaufen wie der Ma- schinensabrikant, der Verleger oder das Fachgeschäft. Für diese Be triebe ist die Messe der Ort, neue Verbindungen anzukniipsen und durch eine Ausstellung zu zeigen, wie leistungsfähig die einzelnen Be triebe sind. Die Stände einzelner graphischer Betriebe hatten fort während Besuch, und überall wird versichert, daß man die besten Eindrücke gewonnen habe und daß eine gute Aussicht dafür vor handen sei, daß das Truckcreigewcrbe in diesem Fahre, wenn nicht wieder schlechtere Verhältnisse eintrctcn, ein befriedigendes Ergebnis zu erwarten hat. Besonders nach besseren Drucksachen, vor allem nach solchen mit künstlerischen Entwürfen, wurde viel gefragt. Tie Verleger gehen immer mehr von dem Romandruck und von der ein fachen Ausführung der letzten Jahre ab. Verschiedene Anfragen haben gezeigt, daß auch die Verleger wieder mehr Wert legen und mehr Geld ausmenden auf künstlerische Ausstattung der Werke sowohl im Buchdruck wie im Einband. Ter Gänzleinenband wird wieder bevor zugt. Das gewöhnliche holzhaltige Papier tritt in den Hintergrund, und es wird fast holzfreies und auch sehr viel gänzlich holzfreies Pa pier verlangt. Es besteht also, wie man sieht, das Bestreben, die Ausstattung jedes Buches wieder so vorzunehmen, daß es jeder Biblio thek gerecht wird. Für alle Meßbesucher hat sich der Nundgang durch die besonders für das graphische Gewerbe in Frage kommenden Meß- Häuser Bngra-Messe, Petersstraße, Buchgewerbchans, Dolzstraße, Ctentzlers Hof, Großer Reiter, Jägerhof gelohnt. Bei diesem Nund- gan>ge fällt besonders aus, daß die neuesten Errungenschaften aui drucktechnischem Gebiet, die durch Offset- und Farbtiefdruck in Er- jcheinung treten, ihre praktische Nutzanwendung gefunden haben. Auch der Postkarten- und Kartonnagenmarkt war reich mit Neuerungen beschickt. Wenn auch sowohl aui dem Postkartenmarkt wie auch bei den Kartonnagen noch keine große Geschäftstätigkeit zu verzeichnen war, so zeigte doch besonders das Ausland großes Interesse für Postkarten in bester Ausführung wie auch für Luxuskartonnagen. Verschiedene Firmen haben auch recht gute Abschlüsse getätigt. Ter sogenannte »Kitsch« ist fast bei allen Drucksachen verschwunden. Kunst und Kunst verständnis haben iich wieder Bahn gebrochen und beherrschen die Druck- ausfllhrung. Papier war sehr reichlich vertreten. Besonders umfang reiche Abschlüsse sind jedoch nicht getätigt worden, dagegen wurden neue Verbindungen angeknüpst, und auch das Ausland zeigte Inter esse für die Papierausstellung. Die deutschen Preise wurden aber verschiedentlich als zu hoch bezeichnet, und infolgedessen kamen Ab schlüsse wenig zuitaude. Das Buchgewerbehaus in der Dolzstraße zeigte reges Leben. Ausgestellt waren hier die Osssetpressen, Tiegel druckpressen, Bostonpressen, Setzmaschinen, Bronzier- und Liniier- maschincn, Ausstoß- und Schüttelmajchinen, Anreibe- und Gummier maschinen, Falzmaschincn, Schneidemaschinen usw., serncr Schriften, Metalle, Farben, Bronzen, Materialien für Buch- und Steindruck. Das Gebäude in der Dolzstraße ist die Technische Messe für das Buch gewerbe geworden, und die darin ausstellendcn Firmen sind durch schnittlich mit dem Erfolg der Messe zufrieden. Es werden in erster Linie solche Maschinen bevorzugt, bei denen größtmögliche Leistungs fähigkeit mit dem geringsten Aufgebot an Kräften gewährleistet ist. Diese Forderung erfüllen die neuen Maschinen wohl sämtlich. Be sonders viel gefragt wurde nach schnellaufenden Tiegeldruckpressen mit 4900 bis 5000 Leistung in der Stunde. Tie Spiclwarenindustrie, die auch in das graphische Gewerbe fällt, hatte einen guten Absatz, wogegen die Bilderbücherverkäuser klagten. Ter erste Ausstellungs tag fiel für die B u r e a u b e d a r s s m e s s e besonders gut aus. ES wurde viel nachgesragt und ebenso viel gekauft. Tie letzten Messe tage haben die Erwartungen nicht restlos erfüllt; das Gesä)äft flaut« zum Schluß merklich ab. Trotzdem sind aber aus dem Bureanartikel- markt noch recht gute Abschlüsse getätigt worben. Das Gesamtergebnis kann als gut bezeichnet werden. Es zeigt überall das Bestreben, die frühere technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wieder zuerlangen. Ni. Die beiden Meßausstcllungcn in der Deutschen Bücherei »Durch das Buch zum Erfolg« und »Landkarten des Kauf manns« finden lebhaften Zuspruch bei allen Interessenten. Die Ansstellungen bleiben noch die ganze Woche nach der Messe bis zum Sonntag, dem 16. d. M., täglich von 10—4 Uhr geöffnet. Der Besuch ist nach wie vor unentgeltlich. Ausstellungen. — In Berlin war in der Buchhandlung von Neuß L Pollack eine Ausstellung der Marecs-Gescllschaft zu sehen, die schöne Werke, wie die »Mappe der Gegenwart«, »Venisc«, »Ee8 Oix- Uuitieme« und die »Antiken Fresken« zeigte. Gleichzeitig hatte in denselben Räumen bie Verlagsbuchhandlung N. P i p e r k C o. G. m. b. H. in Münche n ihre Piperdrucke ausgestellt, von denen be sonders van Goghs »Jrrenhausgartcn« und Cezannes »Dorfstraße« genannt seien. Am 7. März wurde bei Neuß L Pollack eine Aus stellung der Firma Georg Müller, Verlag A. - G. in München eröffnet, vr. Otto Grautoff sprach einleitende Worte. — Eine Gedächtnisausstellung für Jacoba van Hcemskerck zeigt die Berliner Kunstausstellung »Der Sturm« im März. Es sind Werke aus allen Schassensperioden der holländischen expressionisti- chcn Künstlerin, zum Teil aus Privatbesitz, ausgestellt. Tie März- Stnrm-Äesamtschau enthält Werke aller Meister des Expressionismus. Tie Ausstellung ist täglich von 10—6 Uhr, Sonntags von 11—2 Uhr geöffnet. — In Dresden veranstaltete die Kunsthandlung Max Sinz im vergangenen Monat eine Wilhelm Steinhaufen- G e d ä ch t n i s - A u s st e l l u n g, die auch eine Anzahl bisher unbe kannter Handzcichnungen des verstorbenen Meisters enthielt. Zurzeit findet eine Otto Schubert-Ausstellung statt. In Vorbe reitung ist eine größere Sondcransstellung von Ernst B a r l a ch. — Das Graphische Kabinett in München, Barerstraße 46, bringt im März die vorher in der Berliner Nationalgalcric gezeigten neuen Pastelle und Lithographien von Otto Mucller zur Ausstellung. Vorträge für das Buch. — In Chemnitz veranstaltet die G. Ernesti' sche Buchhandlung G. m. b. H. am 14. März einen Vortragsabend, betitelt »Ter neue Mensch in der deutschen Dichtung von Goethe bis zur Gegenwart«. Nach einem einleitenden Vortrag des Leipziger Ctadtdibliothekars I)r. Johannes Hvsmann spricht Thea 391»
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