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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1924
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- Deutsch
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305^Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 59. 10. März 1924. daß die Preise für reichsdeutsche Bücher zu hoch und tschechische und französische Verlagserzeu-gnisse wesentlich billiger sind. Aus allen Gebieten der Wissenschaft und der Belletristik erschienen ausländische Konkurrenzwerke, die ihrem Inhalt nach durchaus den Vergleich mit der deutschen Produktion aushielten. Der deutsche Verlag dürfe nicht nur nach den Produktionskosten kalkulieren, sondern müsse auch der Kaufkraft Rechnung tragen und Opfer bringen, um den Absatz nicht schwer zu gefährden. Für den Auslandabsatz sei es von größter Wichtigkeit, daß der Auslandsortimenter Lagerbestellungen machen könne, was bei den jetzigen Preisen unmöglich sei. Ter Verlag müsse daher unbedingt bestrebt sein, auf Vorkriegspreise zurückzukommen, solle nicht das deutsche Buch durch das billigere französische und tschechische völlig verdrängt werden. Seitens der Vertreter des Bör senvereins wurde entgegnet, daß ein Zurückgehen auf Vorkriegspreise in absehbarer Zeit kaum in Frage kommen könne, vor allem aber könne mit der Möglichkeit eines besonders verbilligten Bezugs für die Tschechoslowakei nicht gerechnet werden. Im Rahmen des Möglichen würde aber der deutsche Verlag schon aus Gründen der Selbsterhaltnng seine Preise niedrig ansctzcn. Von den Vertretern des Verbandes wurde zur Erwägung gegeben, inwieweit wieder in Kommission geliefert und beim Rabatt entgegcngekommen werden könnte, wenn sich durch allgemeine Preissenkung feste Lagcrankäuse nicht in ausreichendem Maße ermöglichen lassen. Die Einrichtung von Ausliefcrungsstellen in der Tschechoslowakei wurde nicht willkommen geheißen, da man daraus eine Verteuerung des Buches befürchtet und die Sortimenter auch aus verschiedenen anderen Gründen den di rekten Verkehr mit dem deutschen Verleger vorziehen. Außer diesen wichtigsten Punkten wurden noch einige Angelegenheiten von lokaler Bedeutung in der Sitzung behandelt. Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig. — Nachdem die ordentliche Hauptversammlung dieses Vereins am 1. März 1924 die eingereichten Wahlvorschläge einstimmig angenommen hat, setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: Herr P. I. Tanger in Köln, Vorsteher. 1923—4926. Herr A u g. Zimmermann in Leipzig, Vorfteher-Stellvertrster. 1924—1927. Herr vr. B e r nhard Klemm in Leipzig, Schriftführer. 1923 —1926. Herr Georg Heinrich in Leipzig, Schatzmeister. 1923—1926. Herr E r n st B i s s i n g e r in München, Schriftführer-Stellvertreter. 1924—1927. Herr Robert Lien au in Berlin, Schatzmeister-Stellvertreter. 1923—1926. Gesellige Vereinigung Leipziger Buchhändler. Die Gesellige Vereinigung Leipziger Buchhändler hatte für Mittwoch, den 5. März, Uhr ihre Mitglieder und deren Meßfreunde sowie eine Anzahl Ehrengäste zu einem Meßabcnd in das Bnchhändlerhaus eingcladen. Ter Besuch war über Erwarten stark, ein Zeichen dafür, daß der Ge danke derartiger Veranstaltungen Beifall findet. Unter den Gästen befanden sich auch einige Vertreter des Auswärtigen Amts, die aus Anlaß der Messe in Leipzig weilten und am Vormittag die Koehler L Volclinar A.-G. besichtigt hatten, darunter Ministerialdirektor Knip st i n g, der Leiter der Ostasienabteilung. Nach gemeinsamem kalten Abendbrot, während dessen der Vorsitzende der Vereinigung Herr G c o r g M e r s e b u r g c r in bekannt launiger Weise die Erschienenen herzlich begrüßt hatte, erhielt Herr Geheimrat Prof. vr. Wieden feld, der frühere deutsche Gesandte in Moskau, das Wort Zu einem Vortrag über Rußland. In einstündigen, überaus packenden und an schaulichen Ausführungen entwarf der Redner auf Grund seiner um fassenden Kenntnisse ein lebendiges Bild des Sowjet-Staates, von gespanntester Aufmerksamkeit aller Zuhörer begleitet und zum Schluß mit lebhaftestem Beifall bedankt. Daran schlossen sich sehr interessante Nadiovorsührungen. Vom Aufnahmeraum im Meßhause am Markt richteten der Erste Vorsteher des Börsenvereins Herr Hofrat Dr. Meiner und der Vorsitzende des Deutschen Buchgewerbevereins Herr Geheimrat vr. Volkmann Ansprachen an die Versammlung, die den deutlich erkenn baren vertranten Stimmen ans dem Lautsprecher mit Spannung und Vergnügen lauschte, um so mehr, als ja bedacht werden mußte, daß die Ausführungen auch von allen Anschlußstellen des Leipziger Senders gehört wurden, sodaß sich der Buchhandel mit einem Male im Mittel punkt allgemeinsten Interesses fühlen konnte. Des weiteren berichtete Herr Studienrat Korsett von der Buchhändlcrlehranstalt auf gleich drahtlosem Wege über die Nadioeinrichtung der Lehranstalt, ferner folgten musikalische Vorführungen, die ebenfalls lebhaftes Interesse fanden. Eine gemeinsame Aufnahme bannte die Teilnehmer schließlich noch auf die photographische Platte. Die Gesellige Vereinigung ist zu dem Erfolg des Abends, der allen in angenehmer Erinnerung bleiben wird, aufrichtig zu beglückwünschen. Prcsscabend aus Anlaß der Frühjahrsmesse. — Am Montag abend hatte der Bezirksverband Leipzig des Ncichsverbandes der deutsche^ Presse, dem auch zahlreiche Verlags- und Zcitschriftenredakteure ange- hörcn, die Vertreter der auswärtigen Presse zu einem geselligen Bei sammensein in den Räumen der Apollologe eingcladen. Die sehr gut besuchte Zusammenkunft erhielt üblicherweise ihre besondere Bedeutung dadurch, daß zahlreiche Vertreter der Reichs- und der sächsischen Negie rung neben anderen Ehrengästen erschienen waren. Auch mehrere Ver treter des Leipziger Verlages, darunter der Erste Vorsteher des Börsen- Vereins der Deutschen Buchhändler Hofrat Vr. Meiner, nahmen teil. Auf die Begrüßungsworte des Vorsitzenden vr. Günther (Leipziger Tageblatt) antworteten namens der Vertreter der ausländischen Presse ein holländischer Kollege, namens der Ncgierungsvertreter und der übrigen Ehrengäste der sächsische Justizminister vr. Bünger und Oberreichsanwalt vr. E b e r m a y e r. Im weiteren Verlauf nahmen auch noch der ja aus der Presse hervorge gangene sächsische Finanzminister vr. Neinhold und der Leiter des Weltwirtschaftsinstituts an der Leipziger Handels hochschule Rektor Professor Vr. Ernst Schultze das Wort. Am Dienstag waren die auswärtigen Pressevertreter im Anschluß an eine Besichtigung der Deutschen Bücherei zu einem vom Börsenverein ge gebenen Frühstück eingeladen. Der Erste Vorsteher des Börsenvereins und Vorsitzende des geschüftsführenden Ausschusses der Deutschen Bücherei Hofrat vr. Meiner widmete ihnen dabei herzliche Worte der Begrüßung, für die ein Vertreter der russischen Presse dankte. Zum Abschied konnten den Gästen von den Verlagen Johann Ambrosius Barth, Dieterich'sche Verlagsbuch handlung, Kurt Kobitzsch, Klinkhardt L Biermann, K. F. Koehler, E. A. Seemann, B. G. Tcubner und Leopold Voß gestiftete Bücher als Erinnerungsgaben überreicht werden. Zum Schluß der Leipziger Frühjahrsmesse 1924. (Vgl. Bbl. Nr. 57.) — »Es ist nicht gut mehr operieren. Komm, wir wissen genug«. (Schiller, Wallensteins Tod. 1. Auftritt.) An diese Worte wurde ich erinnert, als ich bei einem meiner letzten Nundgänge durch die Bugra- Ausstellung die Glöben des Columbus-Verlags, Berlin, erblickte. Nicht allein Globen in der uns seit Jahren bekannten Aufmachung sind dort vorhanden, nein, Globen mit Holzgcstell, Mcssingring und Durch messer versehen, wie man sie in Bibliotheken oder bei einer Ausfüh rung von Wallensteins Tod sieht. Und da taucht ja auch der Astrologe anf( mit lang herabwallendem Gelehrren-Bart begrüßt er die zu ihm Kommenden, die in ihm den seit Jahren dem deutschen Buchhandel bekannten Herrn L. aus Stgt., Vertreter des Columbus-Ver lags, erkennen. Bei der Unterhaltung zwischen den Ausstellern und Einkaufenden wurde verschiedentlich die Frage berührt: »Sind über haupt für den Buchhandel zwei Messen, die Frühjahrsmesse und die Kantatemesse, notwendig?« Die Frage wurde fast allerseits, obwohl durch eine Beschickung beider Messen den Verlegern große Spesen er wachsen, bejaht. Einmal kann der einigermaßen bedeutende Verleger sich bei der Frühjahrsmesse nicht ausschließen, denn es stellen sich zur Frühjahrsmesse in größerer Anzahl die Inhaber solcher Geschäfte ein, oie außer dem eigentlichen Buchhandel in ihren Geschäften auch die Nebenzweige, wie Papier- uns Lcderwaren, pflegen. Dieser Firmen wegen, die zu Kantate die Reise nach Leipzig nicht immer unternehmen, muß auch die Frühjahrsmesse weiter von seiten des Verlagsbuchhandcls beschickt werden. — Das Drängen und Schieben auf den Straßen, das Kommen und Gehen der Einkäufer, wie wir es am Meßsonntag beobachten konnten, hatttn den darauf folgenden Tagen mehr und mehr nachgelassen, man rüstet sich heute, am Freitag, wo diese Zeilen ge schrieben werden, zum Aufbruch und denkt an das Einpacken. Ein abschließendes Urteil über den Ersolg der Messe, über den Umfang des Verkauften läßt sich schwer fällen, jedoch kann man nach vielen Befragungen wohl behaupten, daß die heute zu Ende gehende Messe eine gute Mittelmesse gewesen ist. Anerkannt wird ejpe Besserung des Geschäfts, seitdem uns die Nentenmark Wcrtbeständig- keit gebracht hat, g e k l a g t wird — und zwar nicht allein im Buch- banöel, sondern allgemein — über das lange Ziel, das der Einkäufer verlangt und bei der jetzigen Geldknappheit leider verlangen muß. An vielen unter solchen Bedingungen abgeschlossenen Geschäften wird der Verleger unter Umständen keine reine Freude empfinden, denn er hat seine Papier-, seine Drnckcrrechnnng in absehbarer Zeit zu bezahlen, möchte aber doch auch den vom Besteller übergebenen Auf trag nicht ablehncn. Daß ans dem besetzten Gebiet, aus der Rhein- und Nuhrgegcnd, aus der Pfalz und Polen eine Reihe der kaufkräf tigsten Einkäufer fehlte, übte auf den Gang der Messe auch keinen ^ günstigen Einfluß aus.
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