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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.06.1907
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- Deutsch
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Wien bietet Sie enthält drei wundervolle Radierungen: den »Pont Saint-Louis in Paris« von Eugdne Rsjot, den in der Behandlungsweise an Whistler gemahnenden »Canal d'Eu« von Gustave Leheutre, die »Felsschlucht« von Rudolf Jettmar, und drei farbige Steinzeichnungen von großen koloristischen Feinheiten: »Ziegelöfen bei Heiligenstadt« von Josef Danilowatz, einen lebensgroßen Studienkopf »Arbeiterfrau« von Käthe Kollwitz und den »Marienturm in Krakau« von Josef v. Rapacki. — Als eine wirklich zeit gemäße und sehr verdienstvolle Publikation darf betrachtet werden: »Germanische Frühkunst«, herausgegeben von Pro fessor Karl Mohrmann und vr. Ferdinand Eichwede, 120 Tafeln in Lichtdruck mit erläuterndem Text. (Verlag von Chr. Herm. Tauchnitz in Leipzig.) Das Werk räumt gründ lich mit der von vielen vertretenen irrigen Ansicht auf, daß die Gernianen ihre ganze künstlerische Kultur einzig und allein von Rom empfangen hätten. Denn nach dem Ergebnis der Forschung ist die Tatsache nicht zu übersehen, daß unsre Urväter über eine Kunst echt nordischen Charakters ver fügten, wie solche die Ornamentik der alten Schmucksachen und vor allem die eigenartigen Holzbauten erkennen lassen, von denen wir heute noch viele Spuren in norwegischen «Kirchen und in Stein ausgeführten Schmuck-Motiven in Mngland und Schottland vorfinden. In den 120 Tafeln Mres Werks haben die Herausgeber solche Schöpfungen der Dristlichen Zeit vom siebenten bis zum beginnenden drei zehnten Jahrhundert zusammengestellt, die den charak teristischen germanischen Einfluß unzweifelhaft erkennen klaffen. Anderseits sind auch Beispiele gegeben, die deutlich veranschaulichen, wie das Germanische im Süden sich mit dem Byzantinischen und Weströmischen oder im Norden mit dem Keltischen verschmolzen hat. Die Motive stamnien aus Deutschland, Italien, Österreich, Skandinavien, England und Schottland, und bestehen aus Zierformen der Bauwerke, die teils in Stein, teils in Holz oder Metall ausgeführt find. Die nach genauen Messungen sorgfältig aufgenommenen Zeichnungen lassen die Größenverhältnisse und Gliederungen klar erkennen und da, wo plastische Wirkung vonnöten war, ist diese wirksam zum Ausdruck gebracht. Trägt der Cha rakter der modernen dekorativen Ausschmückung einen un verkennbar einfachen Zug, so können speziell unsre kunst gewerblichen Kräfte garnichts besseres tun, als an die groß zügige Linienführung der alten germanischen Flechtwerke, Bandverschlingungen und phantastischen Tiergestalten mit ihrer strengen eigenartigen Stilistik wieder anzuknüpfen. Wer sich heute mit dem Wesen alter und neuer Werke der Malerei vertraut machen will, dem werden die beiden Publikationen, die der Verlag von E. A. Seemann in Leipzig bietet, gewiß hochwillkommen sein, da die farbigen Nachbildungen, die sie enthalten, von solcher Vollkommenheit sind, daß sie mit zu den besten Erzeugnissen dieser Art ge hören, die unsre heutige photochemische Technik zu erreichen imstande ist. Das Werk, das die Kunst der alten Meister vermittelt, trägt den Titel: »Die Galerien Europas« und enthält 200 Farbenreproduktionen in 25 Heften. Ein mit ausgestelltes Probeheft gibt mehrere farbenschöne Gemälde Rembrandts wieder, die uns »Die Staalmeesters« (in Amster dam), »Landschaft mit Ruinen« (Kassel), »Die Judenbraut« (Amsterdam), »Die Holzhackerfamilie« (Kassel), »Die steinerne Brücke« (Amsterdam), das »Bildnis des Nicolaus Bruyningk« (Kassel), »Die heilige Familie« (St. Petersburg) und »Der Architekt« (Kassel) vor Augen führen. Als besondre Beigabe ist jedem Heft noch ein einleitender Aufsatz, sowie jedem Bilde eine eingehende Beschreibung hinzugefügt. Das Rem- brandt-Heft bringt als Einleitung einen interessanten Artikel »Rembrandt und die Bühne« von Rudolf Wustmann. Die ausgezeichneten Reproduktionen sind von Förster L Borries in Zwickau ausführt. — »Meister der Farbe« nennt sich die andre Ausgabe, die der Malerei der Gegenwart Rechnung trägt und eine vorzügliche Auswahl moderner Werke ver anschaulicht, deren vortreffliche Reproduktionen dieselbe Kunst anstalt ausgeführt hat. Die »Denkmäler der Malerei des Altertums«, heraus gegeben von Paul Hermann (Verlagsanstalt F. Bruck mann A.-G. in München) sind um deswillen von tieferen: Interesse, weil sie zeigen, daß die Hinterlassenschaft der Antike sich nicht bloß auf die Plastik beschränkt, sondern auch die Malerei eine hohe Stellung in der alten Kunst eingenommen hat, wie ja auch aus den Angaben und Be richten der antiken Literatur über Polygnot, Zeuxis und Apelles hervorgeht. Der bildliche Inhalt des schönen Werkes gibt Malereien aus Pompeji und Herkulanum wieder. — »Jordaens' Leben und Werke« von Max Rooses, Direktor des Museum Plantin-Moretus in Antwerpen, mit 33 Kunstbeilagen und 149 Abbildungen im Text, (Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart, Berlin und Leipzig), wird neben Rubens und van Dyck auch dem dritten großen Meister der Antwerpener Schule des siebzehnten Jahrhunderts gerecht, indem es den Forscher und Kunstfreund das ganze Lebenswerk dieses Künstlers übersehen läßt, das der Herausgeber mit eingehenden und fesselnden Schilderungen begleitet. — Neben den bereits erwähnten Werken seien heute als besonders hervorragende Erscheinungen noch angeführt: »LIIss«, elf farbige Lithographien in Faksimile-Reproduktion von Toulouse-Lautrec (Verlag von R. Piper L Co. in München). — »Aus Schwaben«, Originallithographien von Richard Zimmermann und Ernst Schlatter in Heften, heraus gegeben von Eugen Fischer in Stuttgart (zu haben bei Ad. Emil Müller in Stuttgart). — »llisok-üt«, moderner Flächenschmuck. Eine Sammlung brauchbarer Motive für Musterzeichner, Dekorationsmaler, graphische Zeichner, Archi tekten rc. (Verlag von Max Spielmeyer in Berlin). — »Das Interieur«, Wiener Monatsschrift für angewandte Kunst (Kunstverlag von Anton Schroll L Co. in Wien). — »Die Bildnisse der Königin Luise«, herausgegeben von Paul Seidel (Verlag der Gesellschaft zur Verbreitung klas sischer Kunst G. m. b. H. in Berlin). — »Dekorationen für Innen- und Außen-Architektur«, 34 farbige Tafeln für Dekorationsmaler und Architekten, entworfen unter Leitung von Professor Rudolf Rochga, herausgegeben von Hugo Matthäs (Verlag von I. F. Steinkopf in Stutt gart). — »Die Louis XVI-Möbel des Louvre«, gesammelte Dokumente, herausgegeben von Egon Heßling, 36 Lichtdruck tafeln mit erläuterndem Text (Verlag von Bruno Heßling in Berlin, Paris und New Aork). — »Studien aus Kunst und Geschichte«, Friedrich Schneider zum siebzigsten Geburtstage gewidmet von seinen Freunden und Verehrern, mit Friedrich Schneiders Porträt nach einer Radierung von Peter Halm, 18 Tafeln in Lichtdruck und 25 in Autotypie (Herdersche Buchhandlung in Freiburg im Breisgau). — »Reise nach Rom«, 50 Blatt Feder zeichnungen, Oktober 1905 bis Mai 1906, von Paul Buerck (G. Grotesche Verlagsbuchhandlung in Berlin). — »Adolph von Menzel, Architekturen«, herausgegeben von Arthur Biberfeld (gedruckt und verlegt bei Ernst Wasmuth A.-G. in Berlin). — »Neue Malereien«, zweite Folge, Sammlung praktischer Vorbilder für Werkstatt und Schule, entworfen und ausgeführt von Albert Maennchen, Maler in Berlin (herausgegeben und verlegt bei Ernst Wasmuth A.-G. in Berlin). — »Indianertypen aus dem Amazonas gebiet«. Nach eignen Aufnahmen während seiner Reisen in Brasilien von vr. Theodor Koch-Grünberg, 100 Tafeln in Lichtdruck in fünf Lieferungen (Verlag von Ernst Wasmuth A.-G. in Berlin). — »Moritz von Schwind, Die Hochzeit Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. 735
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