Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070604
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190706048
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070604
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-04
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
personal rc. fordern, steht, ist die Gründung neuer Geschäfte viel seltener als in andern Berufszweigen, da jeder, der Lust hat sich diesem Stande zu widmen und ein neues Sortiments geschäft zu gründen, auf eine Reihe sehr schwerer Jahre gefaßt sein muß, und deshalb ziehen Anfänger meist vor, schon längere Zeit bestehende Geschäfte zu erwerben. Häufiger dagegen, namentlich in letzter Zeit, kommen Gründungen von Verlagsgeschäften vor, von denen aber viele nach kurzer Zeit wieder verschwinden, wenn sie ohne genügende Fachkenntnisse gegründet wurden, während viele von tüchtigen Fachmännern geführte Unternehmungen sich einen Weltruf erworben haben. Ich nenne nur die Namen: Braumüller, Deuticke, Fromme, Hartleben, Hölder, Hölzel, Lechner, Manz, Perles, Seidel, Urban L Schwarzenberg, Waldheim und andre. In gleicher Weise haben sich Wiener Antiquare einen bedeutenden Ruf erworben, unter denen Bermann, Bretzner, Eisenstein, Gilhofer L Ranschburg hervorgehoben werden müssen. Ein besondres Verdienst hat sich die Korporation der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, insbesondere ihr gegenwärtiger Vorsteher Franz Deuticke, der seit zehn Jahren dieses Amt bekleidet, erworben durch Errichtung eines Fortbildungskurses für Lehrlinge und durch Errich tung einer Unterstützungskasse für Angehörige des Buch handels. Die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, die noch vor hundert Jahren aus sechsundzwanzig Firmen bestand, umfaßte Anfang der fünf ziger Jahre 32 Buchhändler und 14 Kunsthandlungen, jetzt 165 Buchhändler, 30 Kunst- und 56 Musikalien händler, das heißt Firmen, die im Besitz einer vollen Konzession sind, und 105, die nur Teilkonzesstonen besitzen, das heißt diese drei Zweige nur in beschränktem Maße be treiben. Die Zahl der Angestellten in der Korporation ist auf 1861 gewachsen. Diese große Anzahl erklärt sich durch den Anschluß der Kunst- und Musikalienhändler an die Korporation, unter denen sich Firmen befinden, die ebenfalls auf einen mehr als hundertjährigen Bestand ihres Geschäfts — Artaria, Haslinger u. a. — zurückblicken können. Es wäre für mich, in Erfüllung des Wunsches der Redaktion, außerordentlich verlockend gewesen, noch weitere interessante Mitteilungen zu machen, doch hoffe ich, den Zweck, auf die Feier und Festschrift aufmerksam zu machen, mit meinen Ausführungen erreicht zu haben. Je mehr die Erkenntnis der schwierigen Verhältnisse, unter denen die Wiener Buchhändler arbeiten, Platz greift, je mehr wird ihnen die Unterstützung, die sie für ihren mühevollen Beruf benötigen, wohl auch in Zukunft zu teil werden, und es wird gewiß jeden Angehörigen der Korporation mit Be friedigung erfüllen, wenn durch die Jubelfeier ein weiterer Einblick in die Verhältnisse des Buchhandels ermöglicht worden ist. Bücher — Menschen — Dinge. Besprochen von R. L. Prager. Neue Folge. II. (I siehe Börsenbl. f. d. D. B. Nr. 95, 96.» (Schluß aus Nr. 125 u. 126 d. Bl.) Die Denkschrift der Mittelstands-Vereinigung*) steht auf einem ganz andern, man kann sagen gerade entgegen gesetzten Standpunkt als das von mir jüngst angezeigte Buch *) Verlag von Julius Maser, Leipzig-Reudnitz 1907. 8°. Preis 1.—. von Wernicke. Während Wernicke die moderne Kapitals kon- zentration als gesund und die Volkswirtschaft fördernd ansieht und den Mittelstand auf die Selbsthilfe verweist, verlangt die »Denkschrift«, daß der Staat die »'Auswüchse« des Kapi talismus beschneiden und die dienlichen Maßregeln zur Er haltung des Mittelstandes treffen solle. Zwischen beiden Anschauungen wird sich schwer eine Brücke bauen lassen; ich glaube aber nicht, daß die Mittelstandspolitiker irgendwelche Aussicht haben, daß die von ihnen empfohlenen Maßregeln das Licht der Welt erblicken. Auch den Buchhandel erwähnt die Denkschrift (S. 48), aber lediglich um einer Vereinigung an dieser Stelle zu gedenken, »der Vereinigung, die in akade mischen Kreisen ihre Anhänger besitzt und die nichts Geringeres bezweckt, als den Buchhandel, Verlag wie Sortiment, für wissenschaftliche Werke wenn nicht auszuschalten, so doch auf das empfindlichste zu schädigen«. Ohne etwa für den Akade mischen Schutzverein Partei nehmen zu wollen, muß diese Äußerung doch als eine starke Übertreibung bezeichnet werden. An eine Ausschaltung des Buchhandels hat der Schutzverein nie gedacht, wohl aber an eine Ausschaltung entbehrlicher Elemente im Buchhandel. Wird über die Frage, welche Elemente entbehrlich sind, der Buchhandel und der Schutz verein verschiedener Ansicht sein, so muß doch hier darauf hingewieseu werden, daß auch der Buchhandel die Ausschaltung ihm entbehrlich erscheinender Glieder sehr gern sehen würde. * » Einen schon oft gefaßten, niemals ausgeführten groß artigen Gedanken: die Schaffung eines Repertoriums der Weltliteratur sucht der Direktor des internationalen Instituts sür Sozial-Bibliographie in Berlin vr. Hermann Beck*) auf einem neuen Wege der Verwirklichung näherzu bringen. Verfaßt sind diese Ausführungen im Auftrag des Vorbereitenden Bureaus der Stiftung des Internationalis mus im Haag für die erste Nummer der »Zeitschrift für Internationalismus« (Verlag von Maas L van Suchtelen, Amsterdam). Verfasser will »die Richtungslinie aufzeigen, in der sich eine großangelegte internationale Durchführung der Aufgaben der Bibliographie wird bewegen müssen. »Wenn ich dabei keinerlei unmittelbare Rücksichten auf enge Geldbedenken genommen habe, so entspricht das nur den ausdrücklichen Wünschen meiner Auftraggeber, deren Gesamt werk mit dem für kontinentale Begriffe ganz ungewöhnlichen Stiftungskapital von mehreren hundert Millionen Mark rechnet«. Verfasser bespricht das bis jetzt in dieser Beziehung Ge leistete und glaubt, daß auf den bisherigen Wegen das ge wünschte Ergebnis nicht zu erreichen sei. Auch mit Gesamt katalogen könne man dem Ziel nicht nahe kommen: die außerordentlich hohen Kosten der Drucklegung von Gesamt- katalogen, wie sie in Angriff genommen sind, sollten zur Aufgabe dieses Gedankens führen. Er denkt sich die Aus führung des Gedankens einer Bibliographie folgendermaßen: Jedes Land übernimmt die Ausarbeitung seiner National bibliographie; jede Nationalbibliographie ist an der Zentrale zur Schaffung des internationalen, nach Materien eingeteilten Universalrepertoriums zu verwenden. Die Arbeiten der nationalen Buchhändlerorganisationen sind mit denen der bibliographisch-wissenschaftlichen Unternehmungen und denen der Bibliothekarwelt zu verbinden. Den Bibliotheksver waltungen läge namentlich die Sammlung der nicht in den Buchhandel kommenden amtlichen Publikationen, Gelegen heitsschriften, Selbstverlagswerke, sowie ihre Übermittlung an das nationale Bureau ob. Die internationale Zentralstelle *) Die internationale Bibliographie und ihre Zukunft. I Von vr. Hermann Beck. gr. 8°. 13 S. Verlegt von O. V. ! Buchwert in Dresden. Preis 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder