Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070604
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190706048
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070604
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-04
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ferner wurde der Antrag Schuster (London) angenommen: Die internationale Assoziation spricht den Wunsch aus, daß, falls eine magnetische Messung eines Breitenkreises zustande kommt, gleichzeitig magnetische Messungen an möglichst vielen Orten der Erde ausgeführt werden sollen. Über das gemeinnützige Marey-Jnstitut in Paris berichtet S. Exner (Wien) und gibt eine Darstellung über dessen Fort schritte. Die internationale Assoziation bezeichnet die Unterstützung dieses Instituts seitens der Regierungen für wünschenswert und spricht der französischen Regierung und der Stadt Paris den Dank aus. (Neue Freie Presse.) BNdeediebstahl. — In der Nacht von Montag auf Diens tag (27./28. Mai) wurde in London ein äußerst verwegener Bilderdiebstahl ausgeführt. In der Bildergalerie der New Bond-Street Nr. 103 hatte der bekannte Landschaftsmaler Herbert I. Finn eine Kollektion von See- und Wolkenstudien ausgestellt, die in etwa 70 Aquarellen das Resultat mehr monatiger Arbeit zeigte. Zu der privaten Besichtigung waren etwa 2000 Einladungen ergangen. Als der Kommissionär früh morgens die Galerie betrat, um die nötigen Vorbereitungen zum Empfang zu treffen, fand er alles in größtem Durcheinander. Keins der Bilder hing mehr an den Wänden. Die Rahmen lagen aufgestapelt in einer Ecke; die Bilder aber waren, mit Ausnahme von 10, die die Diebe wahrscheinlich vergessen haben, sorgfältig entfernt. Von den Dieben selbst fehlt jede Spur. Die Diebe haben ferner einen Schreibtisch erbrochen, fanden aber darin nur Mr. Finns Scheckbuch, das sie Mitnahmen. Der Maler schätzt seinen Verlust auf etwa 25 000 (Leipziger Tagebl.) Graphische Arbeiten bei Beyer L Sohn in Leipzig. — Im Kunstsalon von P. H. Beyer L Sohn in Leipzig, Schul straße 8, nimmt unter den graphischen Blättern eine Reihe farbiger französischer Radierungen zurzeit besonderes Interesse in Anspruch. Diese schönen Blätter lassen erkennen, bis zu welcher Farbenfreudtgkeit die moderne Radierung sich entwickelt hat. Außer einigen malerischen holländischen Kleinstadlmotiven bringen sie vornehmlich landschaftliche Schilderungen, und unter diesen find es wieder die Abendstimmungen und Nachtstücke, denen der Vorrang gebührt. Der vor kurzem allzu früh aus dem Leben ge schiedene Fritz Thaulow, der französierte Nordländer, der über ein so ungemein feines Farbengefühl verfügte, ist mit zwei neuen Blättern vertreten, die nun erst nach seinem Tode druckfertig vor liegen; sie tragen daher außer dem aufgedruckten faksimilierten Autogramm des Künstlers noch das eigenhändige seiner Gattin Alexandra. Das eine Blatt ist eine Wiedergabe der -blauen Fabrik», deren Original sich im städtischen Museum der bildenden Künste zu Leipzig befindet; das andre ist die wundervolle Dämmerungs schilderung eines kleinen Marktfleckens mit der vor dem Wirts haus haltenden Postkutsche. — Sehr schöne koloristische Wirkungen hat O. Eharbonian in einem venetianischen Nachtstück und einem -Sonnenuntergang- am Meeresstrand erzielt. — M. Joudin ent faltet ungewöhnliche Kraft des Tons in einem abendlichen Dorf motiv, das sich scharf silhouettiert gegen den goldigen Abend himmel abhebt, und in einer höchst malerischen -Parklandschast». — Von andern Darbietungen seien noch George Bergss' -Herbst und Latenay's -Winter- hervorgehoben. Die Zeichnungen von Schmidt-Rottluff (Dresden) lassen zwar eine gewisse malerische Begabung erkennen, sind jedoch von fo oberflächlicher Art der Behandlung, daß man sie beim besten Willen nicht ernst nehmen kann. Die Nachlaßausstellung des seinerzeit als Hochgebirgsmaler sehr beliebten Carl Heyn ch enthält neben einer größern Anzahl Ölgemälde auch eine Reihe farbenfrischer Aquarelle, Motive aus Tirol, vom Gardasee u. a. Ernst Kiesling. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Der Rechnungsabschluß des Jahres 1906 verzeichnet (einschließlich eines Kassenoortrags von 11 065 X 37 ü am 31. Dezember 1905) eine Gefamteinnahme von 27 868 X 95 b, an Ausgaben 15 824 X 59 b, so daß sich ein Überschuß der Einnahmen im Betrage von 12 044 X 36 b ergibt. Der Voranschlag für 1907 sieht in Ein nahme und Ausgabe je den Betrag 16 110 X vor. (Red.) Deutsches Buchgewerbemuseum (im Deutschen Buch gewerbehause zu Leipzig). — Die Ausstellung graphischer und buchgewerblicher Arbeiten von Franz Hein, Professor an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig, bleibt auf mehrfach geäußerten Wunsch noch bis nächsten Dienstag, 11. Juni, einschließlich, geöffnet. An ihre Stelle tritt eine von der Abteilung für Kunstpflege des Leipziger Lehrer vereins veranstaltete Ausstellung graphischer Werke von Hans Thoma. (Red.) * Reu« Bücher, «alaloge ie. für Buchhändler r Xorporatiov cksr IVionsr Luob-, Xunst- unä Nusibslisvbällälsr 1807—1907. Xestsobrikt rur IHsr ckos bunckortjübriASv Ls- stobovs cksr Xorporatiov am 2. ckuvi 1907 von 6arl ckuvlcsr. 4". 60 8. IVisn, XravL Osutiolrs. In?srgamsnt-HmsobI»,g mit doickpräguvA. Personalnachrichten. Gestorbeur am 31. Mai, unerwartet im fünfundfünfzigsten Lebensjahre, der Buchhändler Herr Fidelis Steurer in Linz a/Donau. Der Verstorbene hatte am 15. November 1891 die dortige Buchhandlung Ed. Koniakowsky (vormals S. Tagwerker, ge gründet 1. November 1876) übernommen und seitdem unter der Firma seines Namens weitergeführt. Das arbeitsfreudige Leben eines in weiten Freundeskreisen verehrten Mannes hat mit seinem unerwarteten Abscheiden ein vorzeitiges Ziel gefunden. (Red.) (Sprechsaal.) Unrichtige Berechnung. Nachstehenden Fall möchten wir nicht vermeiden der All gemeinheit zur Kenntnis zu bringen. Wir bestellten am 4. März d. I. von Hans Hedewig'S Nach folger in Leipzig bar: 1 Die geschlechtlichen Verhältnisse usw. in Vraunschweig usw. Der Verleger berechnet uns 80 H ord., 75 H netto. Auf unsere Reklamation schreibt H.: -Braunschweig, Oldenburg, das Sie bezogen, kostet nicht 80 H ord., sondern 1 ^ 10 ->) ord., 70 netto. Es sind also 5 ^ zu viel erhoben worden« usw. Auf unsere nochmalige Reklamation, worin wir anführten, daß laut Vordruck der Faktur das Buch nur 80^ kostet, erhielten wir den eigentümlichen Bescheid: -Wenn Ihnen diese Kleinigkeit so viel Schreiberei wert ist, erheben Sie den Betrag von 10 H per Barfaktur.- Der Firma Hedewig'S Nachfolger teilen wir hierdurch öffentlich mit, daß es nicht diese Kleinigkeit (nebenbei bemerkt, kostet das Buch nur 50 netto,*) also sind 25 H zu viel erhoben) ist, die uns zu so viel Schreiberei veranlaßt hat; wir haben nur keine Lust, uns von einem Verleger die Hälfte mehr abnehmen zu lassen, als er nach seiner Lieferungsbedingung zu beanspruchen hat. Berlin, 28. Mai 1907. Anders L Bufleb. *) Stimmt nicht! —Laut Anzeige im Börsenblatt Nr. 53 vom 4. März 1905 kostet das Heft ^ 1.10 ord. Hans Hedewig'S Nachf. Curt Ronniger. Ein Aufklärungsgegner. Ein Buchhändler in einer kleinen Stadt Österreichs empfing dieser Tage folgende Zuschrift eines unbekannten Schreibers: (Red.) -Ich sah unlängst in Ihrem Schaufenster philosophische Bücher von Höckel, Bölsche und andere. Insbesondere das Buch ,Der Mensch der Urzeit' erregt sehr den Unwillen vieler ver nünftig denkender Männer. Ich weiß, daß Sie im Geschäft un parteiisch sein müssen, aber als rechtschaffener Mann sollten Sie doch Ihren Kunden nicht solchen Schund bieten, denn dadurch wird insbesondere bei den halbwissenden Arbeitern und auch den bessern Klaffen oft furchtbares Unheil angerichtet. Ersuche Sie daher höflichst, insbesondere den .Affenmenschen' sobald als möglich aus Ihrem Fenster zu entfernen! Ihnen Alles Gute wünschend, verbleibe ich mit deutschem Turnergcuß: X. X.»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder