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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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7722 Mchtamtlicher Teil 188, 15. August 190k? Angabe des Bestellungspostamts im Lieferungsschreiben feststeht. Immer muß daran gedacht werden, daß Zeitungen und Lieferungs schreiben nicht wie gewöhnliche Briefe ohne weiteres nachgesandt werden. Es mag ja mitunter vereinzelt einmal Vorkommen, daß so ein mangelhaftes Lieferungsschreiben aufs Geratewohl an eine Bcstellpostanstalt in einem großen Orte übersandt wird, um dann von dieser die richtige zu erfahren, aber abgesehen davon, daß dies ganz dienstvorschriftswidrig ist, geschieht die Lieferung bis zur richtigen Ermittlung verspätet, und es entsteht ein unnötiger, eigentlich verbotener Schriftwechsel. Die Dienstvorschrift nimmt ohne weiteres an, daß einem Verleger die von ihm gewonnenen Bezieher oder die Empfänger von Tausch- und Freiexemplaren soweit bekannt sind, daß er imstande ist, die Bestellungs- oder Abholungspostanstalt oder die Wohnung, Straße und Haus nummer anzugeben. Es muß dies auch vorausgesetzt werden, denn der Verleger bescheinigt im Lieferungsschreiben durch seine Namensunterschrift oder durch den Abdruck seines Firmenstempels, daß die Lieferung der Exemplare zu das sind Exemplare für gewonnene Bezieher, im Einverständnis mit diesen Beziehern, zu 8, das sind Tausch und Freiexemplare, im Tausch gegen andre Zeitungen oder ohne Entgelt erfolgt. Mithin muß in jedem Falle eine gegenseitige Vereinbarung oder Verabredung vor dem Bezug der Zeitung stattgefunden haben. Bei Überweisungen an wirklich gewonnene Bezieher und im Tausch gegen andre Zeitungen kommen auch mangelhafte Angaben im Lieferungsschreiben weniger vor, als bei Frei- und sogenannten Reklameexemplaren der Annoncen zeitungen. Da segelt viel unter der Flagge »gewonnener Be zieher-, Vermerke auf den zurückgekommenen Lieferungsschreiben wie »Annahme verweigert- oder »Firma seit 3 Jahren erloschen sagen alles. An Tausch- und Freiexemplaren dürfen nur 10A der Postauflage, d. h. der durch die Post direkt beim Verleger be stellten Exemplare überwiesen werden, das gibt aber bei solchen Zeitungen nur eine geringe Anzahl der zulässigen Exemplare. Deswegen wird häufig versucht, die Bestimmung zu umgehen und solche Exemplare als Exemplare an gewonnene Bezieher auszugeben, deren Anzahl unabhängig von der Postauflage ist. Als das Reichspostamt nach einer Probezeit dazu überging, Lieferungsschreiben in Kartenform*) zuzulassen, da wurde diese Neuerung von den Postbeamten im Zeitungsdienst freudig be grüßt, weil mit den großen Lieferungsschreiben aus Schreibpapier so unhandlich umzugehen war. Leider können sich aber die meisten Verlage noch nicht entschließen, diese Karten einzuführen. Aus welchem Grunde eigentlich nicht? Der Anschaffungspreis dürfte wohl derselbe, höchstens aber um eine Kleinigkeit höher sein, da für sind aber solche Karten viel bequemer zu handhaben. Als überaus praktisch würde sich empfehlen, wenn jeder Be zieher nach dem oben beschriebenen Muster seine Bezugskarte hat, hinter dieselbe ein gleichlautendes Lieserungsschreiben in Karten form zu legen, bezw. zu stecken. Dies Vorschreiben der Über weisungen kann in der ruhigen Zeit der Bezugszeit geschehen, so daß für die neue Bezugszeit das Lieferungsschreiben schon fertig ist, wenn es gebraucht wird. In jedem Vierteljahr werden die Verleger gebeten, die erfahrungsgemäß große Massen von Über weisungsschreiben aufliefern, dies ja im Interesse der Aufrecht erhaltung der dienstlichen Ordnung und Abwicklung rechtzeitig zu tun, mit dem Hinweis, daß die Verlagspostanstalt zur technischen Bearbeitung der Anmeldeverzeichnisse, hauptsächlich aber der Lieferungsschreiben eine bestimmte Zeit in Anspruch nehmen müsse, aber stets lautet die Antwort auf gelegentliche Anfragen: »wir haben gerade erst angefangen, die Lieferungsschreiben aus den Listen und Verzeichnissen herauszuschreiben-. Dann wird's natürlich immer die höchste Zeit. Cs soll ja zugegeben werden, daß Verlage mit großen Auflagen überhaupt keine ruhige Zeit haben, auch daß das mechanische Herausschreiben der Lieferungsschreiben keine Arbeit für einen Buchhändler ist, aber wohl in j'eder Stadt, in der sich große Verlagsfirmen befinden, bestehen Einrichtungen wie Schreib stuben für stellungslose Kaufleute rc., die solche mechanische Arbeiten gern übernehmen und trotz der billigen Bezahlung gut ausführen. Naht dann die Zeit der Überweisung für die neue Vezugszeit, dann werden nur die fertigen Lieferschreiben hinter der Vezieher- *) Siehe Börsenblatt Nr. 34 vom 10. Februar 1906, S. 1531. karte herausgenommen, mit dem Gesicht aufeinandergelegt, auf mechanischem Wege links oben mit der laufenden Nummer im Anmeldeverzeichnis versehen und die Reihenfolge für das einzig und allein anzufertigende Anmeldeverzeichnis ist von selbst gegeben. Durch rechtzeitige Überweisung der Lieferschreiben an die Ver lagspostanstalt tut der Verlag sich selbst den größten Gefallen. Nachzügler werden ja nie ausbleiben, die machen aber dann keine Schwierigkeiten mehr. In der Hauptsache werden dann auch für diese die Lieserungsschreiben schon fertig sein. Erfahrungsgemäß werden beim überweisen der Hauptmasse alle erdenklichen Kräfte des Geschäfts herangezogen, so daß manchmal andre Arbeit wäh rend dieser Zeit liegen bleibt. Kommen dann Nachzügler, die müssen erst noch warten, bis das Liegengebliebene aufge arbeitet ist. Denkt der Abonnent bei Aufgabe seiner Bestellung daran, daß andres vor seiner Bestellung den Vorzug hat? Wie viel nervöse Bezieher gibt es, die lieber auf das Journal ver zichten, wenn sie es nicht bald haben! Und wem wird gern die Schuld in die Schuhe geschoben, immer dann der Post. Nein, die Schuld an den meisten Beschwerden von Beziehern liegt an den zum Teil mangelhaften Einrichtungen des Adressenmaterials beim Verlag selbst, und Zweck dieser Zeilen soll sein, Abhilfe zu schaffen, ein Unterlagsmaterial beim Verlag herzustellen, das nicht der Ebbe und Flut unterworfen, das im stände ist, Nachfragen umgehend zu beantworten und dem Abonnenten oder Bezieher die Gewähr zu bieten, die er bei Aufgabe seiner Bestellung ohne weiteres als vorhanden angenommen hat. Kleine Mitteilungen. Sortimenter-Stammrollen. — Vom Badisch-Pfäl zischen Buchhändler-Verband ist eine Broschüre veröffent licht worden, die die Einführung von Sortimenter-Stammrollen empfiehlt. Der Vorschlag ist ja nicht neu und in diesen Blättern und in vielen Vereinen schon öfters verhandelt worden. Der Verfasser der Broschüre, Herr Buchhändler Hermann Lang in Landau, ist überzeugt, daß die Einführung solcher Stammrollen der einzige Weg sei, -aus den jetzigen unhaltbaren Zuständen herauszukommen und den Buchhandel wesentlich zu heben-, Cr erkennt an, daß dank der eifrigen und erfolgreichen Bemühungen des Börsenvereins-Vorstandes und der Kreis- und Ortsvereine der Rabattunfug so.gut wie gänzlich ausgemerzt wurde, und will jetzt die Hand an die Heilung eines andern Schadens gelegt wissen, an dem »nicht minder bösartig der Körper des Gcsamtbuchhandels krankt». Diesen Schaden findet er in der »Überfülle der Sortiments betriebe und in der unlauteren Konkurrenz, die den soliden, be rufsmäßigen Buchhändler durch Buchbinder, Schreibwarenhändler, Warenhäuser und deren fortgesetzte Züchtung (I- in empfindlicher und durchaus unkontrollicrbarer Weise bereitet wird-. Sein Reform-Vorschlag gipfelt in den Forderungen, daß in »gerechter und liberal aufgefaßter Prüfung die Firmen bestimmt werden, die auf der Buchhändler- oder Sortimenter-Stammrolle Platz finden sollen« und daß ferner -den nicht darin aufgeführten Geschäften von den Verlegern gar nicht oder nur bar mit stark verkürztem Rabatt zu liefern« sei. Das gereiche auch dem Verlag zum Vorteil, der in keiner Weise seine Interessen aufs Spiel setze, wenn er zur ehrlichen Durchführung dieses Gesundungs- Vorgangs die hilfreiche Hand biete. Wenn auch die Broschüre an manchen Stellen Widerspruch erregen wird, so behandelt sie doch im ganzen mit Sachkenntnis eine schon seit längerer Zeit im gesamten deutschen Buchhandel erörterte Zeitfrage und jeder Buchhändler wird sie mit Interesse lesen. Sie ist kostenlos vom Schriftführer des Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verbands, Herrn Adolf Nicolai i. Fa. I. Linck's Buchhandlung in Karls ruhe i. B., Kaiserstr. 94, zu beziehen. Die Broschüre wird sicherlich die Anregung zur wiederholten Behandlung der Frage in den Provinzialvereinen geben. Ibsens Briefe. — Das -Berliner Tageblatt- berichtet unter der Spitzmarke »Ibsen und Brandes«, daß die Veröffent lichung der Briefe Ibsens an eine junge Wienerin durch Georg Brandes in der norwegischen Presse heftige Entrüstung wach gerufen habe. Vielfach erheben sich Stimmen, die ein gericht liches Einschreiten gegen Brandes fordern, und die dänischen Blätter unterstützen diese Forderung. -Vort Land- und -Dane-
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