Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19031218
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190312189
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19031218
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-18
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^6 293. 18. Dezember 1903. Nichtamtlicher Teil. 10523 Schritt zu einem spätem wirklichen Schutz unsrer geistigen Werke? Und wenn sich diese Hoffnung auf einen ehrlichen Schutz wirklich nicht erfüllen sollte, so bieten wir doch nicht unsre Gesetzgebung dar, um die Interessen dieses renitenten Landes auch noch zu behüten in derselben weitgehenden Weise wie unsre eignen Interessen! Aus diesem, uns zum Gespött machenden Verhältnis zu den Vereinigten Staaten müssen wir hinauskommen, das ist sicher! Wenn aber unsre Regierung kein besseres Mittel weiß — und wenn sie eins wüßte, hätte sie längst damit herauskommen müssen! — so ist und bleibt das ostsruru osnsso: das literarische deutsch-amerikanische Abkommen vom 15. Januar 1892 muß gekündigt werden, und zwar möglichst bald! Köln, 12. Dezember 1903. G. Hölscher. Das Institut international <ie kiblioArapiiie in Brüssel. Gegenwärtiger Stand seiner Arbeiten und Veröffentlichungen. Von I. Thron. (Fortsetzung aus Nr. 292 d. Bl.) Das Schwergewicht der Arbeiten der vereinigten biblio graphischen Bureaus liegt auf dem Gebiet der Katalogi sierung und dürste auch den Buchhändler am meisten inter essieren. Das ideale Ziel, das den Gründern des Instituts vorschwebt, ist die Vereinigung der Titel der gesamten Bücherproduktion aller Zeiten und Völker in einer Zentral stelle, in zwei getrennten Alphabeten, einem alphabetischen Autoren- und einem Sachindex nach dem Dezimalsystem. Die Gründer des Instituts formulierten dieses Ziel in fol genden, im »Uullstiu äs I'Iustitut« von 1897 (Seite 149) veröffentlichten Sätzen: »Die »Uiblio§rapbla uuivsrsalis« ist ein Sammelwerk von methodisch geordneten Spezial-Biblio graphien, die von verschiedenen Gruppen von Bearbeitern, getrennt, jedoch nach einem einheitlichen Plan, bearbeitet werden. Sie umfassen im allgemeinen Bücher, Broschüren, Veröffentlichungen von Gesellschaften und Behörden und Zeit schriftenaufsätze und sind nach dem Dezimalsystem geordnet. Ihre Veröffentlichung durch den Druck geschieht teils auf Zetteln gleichen Formats (0,125x0,075 quer), teils in Buch form derart, daß jeder Titel ausgeschnitten und auf Zettel andern Formats aufgeklebt ohne weiteres in jeden nach einem andern System geordneten Zettelkatalog eingereiht werden kann.« Der bereits erwähnte Leiter des Instituts, Herr Senator Lafontaine hat unter dem Titel »Uns wsmoirs äa monäs« (Ein Weltgedächtnis) in der »llsvus« vom 15. Oktober d. I. seine Pläne und Wünsche vor das Forum des großen Publikums gebracht. Die darin mitgeteilten Zahlen über das bereits Geleistete und das noch zu Erreichende zeigen uns am besten die große Bedeutung des Instituts. Dieses hat mit bescheidenen Mitteln in achtjähriger Arbeit (wovon aber die ersten Jahre durch die Vorarbeiten fast allein aus gefüllt wurden) etwa 7 Millionen Titel auf Zetteln registriert und geordnet, darunter, soweit die moderne Produktion in Betracht kommt, auch Zeitschriftenartikel. Nun wird die gesamte Bücherproduktion seit Erfindung der Buchdruckerkunst bis zu Ende des 19. Jahrhunderts auf etwa 25 Millionen Schriften geschätzt, wozu ein jährlicher Zuwachs von etwa einer halben Million Titel zu rechnen ist. Die Herstellung des Gesamtkatalogs auf Zetteln (Unikum) würde eine sofortige Ausgabe von 1 100 000 Frcs. und eine jährliche Ausgabe von 350 000 Frcs. erfordern, um den Abschluß dieses Riesen unternehmens in zehn Jahren zu sichern. Die Ausgaben würden sich wie folgt zusammensetzen: a) Einmalige Ausgaben zur Installierung: 1. Jnstitutsgebäude 700000 Frcs. 2. Buchdruckerei 100000 3. Formulare usw. 50000 „ 4. Bibliothek 150000 5. Museum 25000 6. Druck der Tabellen 75000 „ Sa. 1100000 Frcs. b) Fortlaufende Ausgaben innerhalb zehn Jahre: 7. »lliblioAraplna uuivsrsalis« 2 500 000 Frcs. 8. Mobiliar 500000 „ 9. Propaganda 150000 „ 10. Allgemeine Unkosten 350000 „ Sa. 3500000 Frcs. '"Jährlich 350000 Frcs. Wie man sieht, sind diese Ausgaben keineswegs un unerschwinglich im Vergleich zu dem erstrebten Ziel, das der Wissenschaft und der Technik einen im besten Sinn des Worts unschätzbaren Dienst erweisen würde. Die Abschrift dieses Alphabets würde jede Nation in die Lage setzen, den Universalkatalog gewissermaßen im eignen Haus zu haben, wozu eine einmalige Ausgabe von einer halben Million Franken (Herstellungspreis von 50 Millionen Zetteln durch den Daktylographen) reichlich genügen würde. Die jährliche Fortführung dieses Katalogs würde die Staatsbudgets in kaum fühlbarer Weise belasten. Herr Lafontaine ist einer der eifrigsten Fürsprecher der Friedensbestrebungen und der Abrüstung. Er hat dies unter anderm durch Herausgabe einer »Uibliograpbis äs 1a palx« gezeigt. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn er seinen interessanten Artikel damit schließt, einen Vergleich zu ziehen zwischen den Ungeheuern Summen, die die stehenden Heere verschlingen, und den oben berechneten Ausgaben für die Fortführung des Universalkatalogs, die uns dann geradezu minimal erscheinen. Die Zinsen eines Kapitels von 15 Millionen Franken würden hierzu ausreichen, während für die Armee allein in den europäischen Staaten das elf tausendfache, d. h. 5 Milliarden, ausgegeben werden, die einem Kapital bezw. einer Staatsschuld von 175 Millionen entsprechen. »Wir wollen es vorläufig noch nicht glauben, daß in Gegenwart des bisherigen Erfolgs und der geleisteten Arbeit die Menschheit sich am Beginn des zwanzigsten Jahr hunderts dem Wunsch entziehen kann, die Resultate ihrer intellektuellen Tätigkeit genau zu inventarisieren. Und sollte uns die Menschheit in ihrer Gesamtheit im Stich lassen, so hoffen wir, daß ein Einzelner mit seinem Großmut für sie eintreten möge.« (Wink für menschenfreundliche Stifter im Sinn der amerikanischen Millionäre und Milliardäre!) Soweit das großartigste bibliographische Programm, das je aufgestellt worden ist und das gerade dieser Eigen schaft wegen am Anfang mehr Zweifel und Mißtrauen ge funden hat als billig, so daß sogar seine Förderer und Organisatoren mit vorsichtiger Bescheidenheit zu Werke gehen mußten, wie wir dies unter anderm aus dem schon er wähnten Aufsatze Junkers (Börsenblatt 1897, Nr. 1) er sehen, der damals nur von einem »partiellen Versuche« der Herstellung einer »UiblwArapliia unlvsrsalis« sprach. Sehen wir nun zu, in welcher Weise die auf dem Brüsseler Institut bisher vereinigten 7 Millionen Zettel des Welt katalogs sich zusammensetzen und wozu sie dienen. Wir müssen da zuerst zwischen der ältern Literatur und den Neuerscheinungen unterscheiden. Das Institut beschäftigt sich begreiflicherweise vorzugsweise mit letztem, deren Katalogi sierung für den sofortigen Gebrauch von ungleich größerm Nutzen ist. Und hier tritt auch der Wert der verschiedenen Bureaus, unter welche die Arbeit verteilt ist, sofort deutlich hervor. Das Brüsseler Institut hat bis jetzt folgende periodisch erscheinenden Bibliographien veröffentlicht, bezw. zu ihrer Veröffentlichung beigetragen: 1. UiblioArapbis äs la Uslgiqus. äourval oküoisl äs la librairis. In Gemeinschaft mit dem 6srols bsIZs äs la 1394*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder