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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1903
- Sprache
- Deutsch
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293 18. Dezember 1903. Nichtamtlicher Teil. 10825 Simmons das Eigentum an der berühmten Dichtung erwarb, empfing Milton 10 Pfund Sterling und bei seinem Tode die Witwe 8 Pfund Sterling, so daß alles in allem das -Verlorene Paradies« seinem Autor die Summe von 38 Pfund Sterling gebracht hat. 8. Mommsen - Exlibris. (Vergl. Nr. 282 d. Bl.) Be richtigung. — In Nr. 282 des Börsenblatts befand sich eine Mitteilung, nach der das Exlibris des verstorbenen Professors Theodor Mommsen von der Amelang'schcn Buch- und Kunst handlung in Charlotten bürg in Tausch abgegeben wird. Diese Mitteilung beruht insofern auf einem Irrtum, als es nicht das persönliche Exlibris des großen Gelehrten ist, sondern ein auf seinen Wunsch für die Mommsensche Nobelstiftung an gefertigtes. Bekanntlich übergab Mommsen vor Jahresfrist der Stadt Charlottenburg eine größere Summe zur Anschaffung von Büchern für höhere Lehranstalten. Ludwigs-Maximilians-Universität in München. — Für das Wintersemester 1903,04 sind 4609 Studierende immatri kuliert; außerdem besuchen noch 224 Hörer und 22 Hörerinnen die Vorlesungen. Die einzelnen Fakultäten weisen nachfolgenden Besuch auf: Theologie 181, Jurisprudenz 1541, Kameralistik 88, Forstwissenschaft 62, Medizin 912, zahnärztliche Abteilung 55, Philosophie 1. Sektion 971, 2. Sektion 586, Pharmazie 213. Zur Geschichte des Papiers. — In der Sitzung vom 9. Dezember d. I. der philosophisch-historischen Klasse der Kaiser lichen Akademie der Wissenschaften in Wien legte der Sekretär, Herr Hofrnt Professor Lr. Karabacek, eine Abhandlung des wirklichen Mitglieds Hofrats Professor Wiesner vor, betitelt: »Ein neuer Beitrag zur Geschichte des Papiers«. In dieser Ab handlung werden die Ergebnisse der materiellen Untersuchung des Papiers von vier aus dem achten Jahrhundert stammen den Handschriften mitgeteilt, die von Lr. M. Aurel Stein in der Taklamakanwüste (Ostturkestan) im Winter 1900 bis 1901 ausgegraben wurden. Die Fundstätten sind Dardan Uilig und die Ruinen des Cndere-Tempels. Die untersuchten Materialien liefern eine Bestätigung der vom Verfasser schon früher gewonne nen Resultate, daß nämlich die der arabischen vorangegangene chinesische Papiererzeugung mit der Verarbeitung roher Baste dikotyler Pflanzen begann, aus denen die Papiermasse gewonnen wurde, der frühzeitig als Surrogat zerstampfte Hadern zugesetzt wurden, und daß der Methode der Zerstampfung des rohen Bastes bald als Verbesserung ein Mazerations-Verfahren folgte. Auch daß zur Verfertigung eines und desselben Papiers die Rohfasern verschiedener Pflanzen benutzt wurden, bestätigen die neuen Unter suchungen. Auch daß schon von den Chinesen Stärke zur Leimung des Papiers in Verwendung kam, wird durch die neuen Prüfungen bekräftigt. Diese Bestätigungen sind insofern von Wert, als unter den früher geprüften alten asiatischen Papieren nur sehr wenige genau datiert waren, das Alter vieler nicht genau ermittelt werden konnte und auch bezüglich der Provenienz mancher dieser Manuskripte Zweifel erhoben werden konnten. — Die Abhandlung wird in die Sitzungsberichte ausgenommen werden. Stuttgarter Buch Handlungs-Gehilfen-Verein E. V. — Dem Schillervortrag, über den kürzlich an dieser Stelle be richtet worden ist, folgte am 10. Dezember ein Vortrag über »Henrik Ibsen, sein Dichten und Wirken-, den unser Mitglied Herr Büsching hielt. Der nordische Dichter, den man in Deutsch land ebenso schätzt und verehrt wie in seiner Heimat, fand in Herrn Büsching einen trefflichen Interpreten, der es verstand, in einem über eine Stunde währenden Vortrag das Leben und Dichten des großen Skandinaviers interessant vor Augen zu führen. Ausgehend von den Literaturverhältnissen der vierziger Jahre, gab der Vortragende zunächst eine kurze Lebensbe schreibung des Dichters und ging sodann auf oie einzelnen Dichtungen, sowie auf die in den bekanntesten Dramen ge schilderten Verhältnisse und Personen ein, wobei er namentlich die vorkommenden Frauengcstaltcn ausgezeichnet zu charakterisieren wußte. Interessant waren besonders die Ausführungen des Redners über das, was er über den Einfluß sagte, den Ibsen im Verein mit Zola und wenigen andern ausländischen Schriftstellern auf die deutsche Literatur ausgeübt habe; besonders sei da Haupt mann, einer unsrer größten Naturalisten zu erwähnen, der ganz in Ibsens Spuren wandle. Mit einer Rezitation des wunderbar einfachen und doch so ergreifenden Gedichtes: Solvejgs Lied aus »Peer Gynt« schloß Herr Büsching seine in freier Rede vor- gctragenen Ausführungen, die von großem Studium und warmer Begeisterung für Ibsen zeugten. Selbstverständlich blieb der wohlverdiente Beifall der zahlreich erschienenen Anwesenden, zu denen auch viele Damen zählten, Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. nicht aus, war doch jeder von dem Vortrag gefessellt und hoch befriedigt. 8. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ^rnsrioava. LoanL-^rts. Lollrlors. OsoAraplns. Hiskoiro. Intts- rakurs. Nusigus. klumismatigus. Orientalin,. I'bilolo^ie. Lbilo- soxlns. 8oienoss. 8oois,Usws. 8ports. IböolvAis. Katalog XXIII von I. Oamdsr, 2 Bus äs Illnivsrsiks in Laris. 8". 52 8. 992 Xrn. Irrbros-XataloA 1904 dsr LuoülurvdluvA Oillroksr L kansob- burA in IVisn I, LoAnsrAUSss 2. (2u^lsioü ^.nrsiASr dss öüoüsrlaAsrs 1903, dir. 6. 8". 72 8. in UmsoülaA. Die Vossische Buchhandlung in Berlin 1693—1903. Auf Grund urkundlichen Materials zusammengestellt und als Handschrift gedruckt. 8°. 36 S. mit 6 Anlagen. Berlin IV 62, Vossische Buchhandlung. 1903. Kart. 8portivA, maaz» rare Itsms, Hatural Uistorz', inoludinx- mauz» tins vorlrs on OrnitboloA)', Lotavz» and Uortioulturs, Orolnds sto. ^stronowz» and ?1>z»siW, NisasUansons lätsratnro inolndivA librarz» sots in lins condition. 8soond-liand Looülist dio. 26 (1903/04) ok 6. L.. Loz-ndsr, 96, Lroad 8trsst, I, Obain 8t., Lsadivg-, Loris. 8". 32 p. 696 nrs. Personalnachrichten. ff Franz Adolf Hartleben. — In Ergänzung unserer Mitteilung über den kürzlich verstorbenen frühern Verlagsbuch händler Herrn Franz Adolf Hartleben tragen wir (nach einer ausführlicher» Beschreibung seines Lebensganges im Leipziger Tageblatt vom 16. d. M.) das folgende nach: Franz Adolf Hartleben wurde am 15. Dezember 1835 in Neu- Gradiska in Ungarn, an der Militärgrenzc, geboren. Hier war sein Vater Friedrich Andreas Hartleben Vorstand der k. k. Forst behörde, eine Stellung, die etwa unfern Forstmeistern entspricht. Die Familie Hartleben ist deutschen Ursprungs. Die meisten Vorfahren von Franz Adolf Hartleben waren Juristen. Sein Großvater Theodor Conrad war Geheimer Regicrungsrat in badischen Diensten, sein Urgroßvater Franz Joseph Hartleben war ein namhafter Rechtsgelehrter und chursächsischer Hof- und Regierungsrat. Der Letztgenannte ist der Vater von Conrad Adolf Hartleben, der 1803 die Buchhandlung A. Hartleben in Pest (jetzt in Wien) begründete. Erst Friedrich Andreas Hartleben, der Vater von Franz Adolf Hartleben, trat in ungarische Dienste. Ursprünglich zum humanistischen Studium bestimmt, wurde Franz Adolf Hartleben durch das Jahr 1848 diesen Studien ent rissen und widmete sich nunmehr der militärischen Laufbahn. 1851 trat er als Kadett in das 14. k. k. Grenzregiment ein, gehörte dann kurze Zeit dem k k. Geniekorps an, worauf er in die Kavallerie übcrtrat. Hier stand er mehrere Jahre als Leutnant in dem 9. k. k. Ulanenregiment »Fürst v. Liechtenstein«, zuletzt als Regimentsadjutant. Auf Veranlassung seines Großonkels Conrad Adolf Hartleben, des Begründers der Firma, dessen Wunsch es war, daß sein Großneffe die Firma über nehme, da die Ehe Adolf Hartlebens kinderlos geblieben war, erbat und erhielt Franz Adolf Hartleben 1861 den ehrenvollen Abschied. Franz Adolf Hartlcbcn trat nunmehr in die Firma ein und wurde 1863 nach dem Tode seines Großonkels alleiniger In haber der Firma. Obwohl Franz Adolf Hartleben in einen ihm gänzlich neuen Wirkungskreis eintrat, gelang es ihm doch, durch seine Begabung und seinen unermüdlichen Pflichteifer sich in den fremden Berus vollständig einzuleben. Noch vor dem Hinscheiden seines Großonkels hatte er sich zwecks Vervollkommnung seiner buchhändlerischen Ausbildung nach Leipzig begeben, wo er als Volontär in die angesehene Kommissionsbuchhandlung von Steinacker eintrat. Im Hause des Inhabers dieser Firma, des Königlich Bayerischen Generalkonsuls Wilhelm Einhorn, lernte er seine Gattin Anna Einhorn kennen, mit der er am 17. Juni 1863 sich vermählte und über vierzig Jahre — bis zu seinem Tode — in glücklichster Che lebte. 1870 verlegte Franz Adolf Hartleben seinen Wohnsitz von Wien nach Leipzig, indem er die Geschäfts führung in die Hände seines damaligen Prokuristen Herrn Eugen Marx legte, den er am 1. Oktober 1875 als Gesellschafter in die Firma aufnahm. Wenn er auch fern von Wien weilte, so hatte Franz Adolf Hartleben doch regsten Anteil an dem stetigen Aufblühen der alten Firma, die dank der unermüdlichen Arbeit der beiden Gesellschafter ihren Ehrenplatz im deutschen Buchhandel behauptet hat. 1888 wurde Franz Adolf Hartleben in Anerkennung seiner Verdienste vom Kaiser von Österreich und König von Ungarn der ungarische erbliche Adel verliehen, und cs wurde ihm dabei gestattet, sein altes Familicnwappen — die Familie Hartleben besaß früher den deutschen Adel, hatte ihn aber durch lange Nichtführung verloren — und sein altes Familienprädikat »von Angelshausen-, in ungarischer Übersetzung »Sarkhäza« zu führen. 1892 verkaufte Franz Adolf Hartleben die 1395
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