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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1903
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- Deutsch
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10496 Nichtamtlicher Teil. 292, 17. Dezember 1903. I'g.so. 10: llabls äs Is. ckivision s616j patbolo^is intsr-ns. l?aso. 11: llabls dsla ckivision j617j katbolvAis sxtsrns. l?aso. 12: llabls äs ia ckivision j612j Lll^sioloZis. llaso. 13: llabls äss äivisions (618 st 619j Ozmsoolog-is, llöckiatris, Nsckssins oowparss. I'aso. 14: llabis äs 1s. ckivision (35j ^äministration. l?aso. 15: llabls äs lg. ckivision (9j Ilistoire, Osograpüis, Lio- Arapllie, dsnsaloZis. Das ganze Werk wird nach bisherigen Dispositionen etwa 40 Hefte mit ungefähr 750 Seiten umfassen, die zu einem für bibliographische Arbeiten anerkennenswert billigen Preis von 25 Franken (in Subskription — für die bisherigen Subskribenten sogar nur 20 Frcs.) geliefert werden, damit die Anschaffung für jede Bibliothek ohne Opfer möglich ist. Die »lladlss Zsnsralss« bilden ohne Zweifel die vollständigste und modernste Methodologie des gesamten menschlichen Wissens, die — um wieder auf den Hauptvorzug des Dewerffchen Systems zurückzukommen — nicht veralten kann, da sich neue Zweige der Wissenschaft oder der Technik, die im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte noch entstehen oder sich spezialisieren mögen, mit Leichtigkeit in das vorhandene Grundgebäude einstigen lassen, ohne auch nur den kleinsten Stein daran zu verdrängen oder zu verändern. Die Zusammensetzung der Tafeln weist eine augenscheinliche Un gleichheit auf: die einen umfassen Haupt-, die andern Unter abteilungen des Dezimalsystems, und während z. B. für die Hauptabteilung 9 (lkaso. 15) ein Heft genügt, sind für die Hauptabteilung 6 »Angewandte Wissenschaften« bezw. die einzelnen Fächer ihrer Unterabteilungen bereits sieben be sondere Hefte veröffentlicht worden. Dies erklärt sich dadurch — abgesehen davon, daß die Hefte ganz verschiedenen Um fang haben —, daß die Mitarbeiterschaft an den Tafeln ver schiedener Natur ist und sich bei einzelnen Gebieten, wie Technologie und Medizin, die Mitarbeit von Spezialisten und gelehrten Gesellschaften darbot, die für andre Gruppen des Dezimalsystems nicht erforderlich war, bezw., wo sie aus gewissen Gründen im Laufe der Zeit noch erforderlich werden sollte, ohne Schwierigkeit nachgeholt werden kann. Dewey hat den Aufbau seiner Tafeln mit der 4. Auf lage von 1894 abgeschlossen und für die spezielle Aus arbeitung einzelner Gebiete dem »Institut inisi-nailonal« onrts blnuebs gelassen. Diese geschieht jedoch nicht ohne jedes malige Zustimmung des amerikanischen Bibliographen, und die einzelnen Teile der »llalüss Asnsrnlss rskonäuss« werden zu diesem Zweck regelmäßig zur Prüfung und eventuell Verbesserung nach Amerika gesandt, bevor sie in Brüssel in Druck gegeben werden. In welchem Maße die Brüsseler Tafeln eine Vervollständigung der amerikanischen bedeuten, läßt sich am besten daraus ersehen, daß z. B. die Abteilung Rechtswissenschaft s34j bei Dewey 2, in den neuen Brüsseler Tafeln dagegen 80 Oktaoseiten umfaßt. Zum Gebrauch der Tafeln in den Ländern deutscher Zunge wird natürlich eine deutsche Übersetzung und Bearbeitung nötig, sobald das System selbst erst einmal festen Fuß in Deutschland gefaßt haben wird. Ein alphabetischer Gesamtindex der Schlagwörter (»Incksx äss wots-soaebss«) wird das Werk abschließen. Dieser wird nach bisheriger Schätzung mindestens 100 000 Bezeichnungen und dadurch auch den nicht wissenschaftlich gebildeten Benutzer dieses Universalschlüssels in die Lage setzen, das Ziffernbild des von ihm gesuchten Spezialgebiets sofort aufzufinden. Und gerade hierin sehe ich einen großen Vorteil des Systems für den Buchhändler, der Bibliographien und Bibliothekskataloge nach dem Dezimalsystem nunmehr ohne die geringste Mühe nachschlagen kann, da er die Titel eines bestimmten Gebiets in den Katalogen der ver schiedensten Sprachen und Länder stets an der gleichen Stelle verzeichnet findet. Außerdem enthält jedes Heft sehr ausführliche Erläute rungen über die Anwendung des Systems auf die betreffende Wissenschaft, Erklärung der vorkommenden Zeichen und Zifferstellungen, wodurch der Spezialist und der Bibliothekar- leicht in das innerste Wesen der Bibliographien eindringen können und in der Lage sind, diese für ihren Gebrauch in besondern Fällen noch mehr zu spezialisieren (z. B. aus dem Gebiet der Lokalgeschichten, der Nationalliteraturen, der neuen Industrien). Demselben Zweck in noch erweitertem Maße dient eine Reihe von »Nanusls paar 1'usuAs äu lls- xsrtoirs öiölivArapkiqns« (ä 2 kr.), die bis jetzt für folgende Gebiete erschienen sind: Physik — Landwirtschaft — Photo graphie — Sport, nebst einem »Allgemeinen Handbuch zum Gebrauch des Universal - Repertoriums«, die alle außerdem über die Technik der Katalogisierung, der Zettelkataloge, der Aufstellung von Bibliotheken und andres mehr unterrichten. (Fortsetzung folgt.) Rabaltvergütung bei Postberug von Zeitschriften. III. (Vgl. Nr. 289, 291 d. Bl.) Folgende uns weiter gemeldeten Zeitschriften-Verleger vergüten dem Sortimenter Rabatt bei Postbezug ihrer Zeitschriften (Red.): Bazar-Aktiengesellschaft, Berlin: für »Bazar« fürs Vierteljahr 60 -H. „ »Elegante Mode do. 45 ,, »Große Modenzeitung« do. 35 H. Braun L Schneider, München: für »Fliegende Blätter« 25A, also fürs Halbjahr 1 70 H. Richard Dietze, Berlin: für »Dinglers Polytechnisches Journal» 25 U. Albert Langen, München: für -Simplicissimus«. (Höhe des Rabatts nicht angegeben.) Franz Lipperheide, Berlin: für »Illustrierte Frauen-Zeitung« fürs Vierteljahr 40 „ »Modenwelt« fürs Vierteljahr 25 ->). Kleine Mitteilungen. Zur Verteilung der Nobelpreise. — Die Verteilung fand auch in diesem Jahre im Festsaal der Musikakademie in Stockholm statt. Von den Preisträgern waren Becquerel, Arrhenius und Björnson persönlich anwesend und erhielten unter lebhaftem Beifall der Festversammlung aus König Oskars Hand die Anweisung auf den Geldbetrag (je etwa 140 000 Kronen), ein Diplom und eine große goldne Me daille., Abends wurde ein Festbankett abgehalten, an dem der schwedische Kronprinz teilnahm und auf dem Björnson eine bedeutende Rede hielt, die wohl geeignet ist, beim Verlage schöner Literatur zur Richtschnur zu dienen, weshalb ihre Haupt gedanken hier eine Stelle finden mögen. Als die Aufgabe der Dichtkunst bezeichnete er, der Menschheit in ihrer Entwicklung, die einem endlosen Wanderzuge nicht immer in gerader Richtung, aber immer vorwärts, gleiche, kraft der dichterischen Phantasie, die das Denken nach vorn treibe, die Wege zu entdecken und den Zug zu ordnen. Nicht wie ein photographischer Apparat soll das Denken des Dichters bloß aufnehmen, ohne Bewußtsein dessen, was gut und böse, nützlich und schädlich sei. Denen, die so unbewußt zu arbei ten glauben, stelle er nur die kleine Frage in den Weg: Warum fangen sie gerade dies Bild da ein, und nicht jenes dicht da neben? Und wenn die Bilder, auf die sie so treffen, fast alle an stoßerregend sind, ist das ganz ohne Wahl geschehen? Sie, so aut wie wir andern, können sich nicht losreitzen von der Vorstellung der ererbten moralischen Wertung; der Unterschied ist nur, daß wir ihr dienen, während sie sich gegen diese auflehnen. Die, die leugnen, daß das Dichterwerk einen bestimmten Sinn, eine Tendenz haben soll, zeigen uns durch ihre eignen Werke, daß auch sie eine haben. — Wie Björnson dann mit Beispielen aus der Literaturgeschichte belegte: je höher die Leiter der Geistes freiheit hinaus, um so fester die Tendenz. Auch Ibsens und Tolstojs langer Arbeitstag haben eine stetig wachsende Ten denz gehabt, wachsend wie die Lichtsackeln im Abendwind. — Freilich könne die Tendenz die Kunst überwältigen, oder beide könnten sich decken; das sei nicht gut. Aber von des Lebens alles ordnendem Uberschuß, aus dem es sich stets verjüngt, müssen wir in jeder Dichtung ein sicheres Gefühl bekommen . . . Den Lebens zusammenhang suchen wir in der Kunst. Die uralte Erfahrung von dem, was schadet und was nützt, der Stamm all unsers Be wußtseins, verlangt, von der Kunst vervielfältigt und in Mil-
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