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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1903
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- Deutsch
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10376 Nichtamtlicher Teil. ,-V 288, 12. Dezember 1S03. die Führung seines frühem Familienwappens sowie des Prädikats von Sarkhaza gestattet hat. Hochbetagt ist er am 18. November 1903 in Blasewitz bei Dresden gestorben. Am 1. April des Jahres 1864 trat Eugen Marx, der jetzige Besitzer der Firma (geboren in Leipzig 27. Oktober 1844), der seine buchhändlerische Ausbildung in Leipzig ge nossen hatte, in die Firma A. Hartleben in Wien ein, der er seither alle seine Kräfte widmet. Ausgezeichnet durch große Arbeitskraft und Energie, unterstützt durch gründliche Kenntnisse, hat er einen wesentlichen Anteil an der Ent wicklung des blühenden Geschäfts. Am 31. März 1870 wurde Eugen Marx als Leiter des Geschäfts Prokura erteilt, und am 1. Oktober 1875 wurde er nach zwölfjähriger, zum größern Teil selbständiger Tätigkeit als öffentlicher Gesell schafter in die Firma ausgenommen, bestrebt, im freund schaftlichen Verein mit seinem damaligen Kompagnon, den alten Ruf der Firma zu erhalten und zu fördern. 1892 erwarb dann Eugen Marx, der kurz vorher zum k. k. Kom merzialrat ernannt worden war, den Geschäftsanteil seines Kompagnons käuflich und ist seither alleiniger Besitzer der Firma. Seine umfassende verlegerische Tätigkeit in dem kleinen, uns zur Verfügung stehenden Rahmen voll zu würdigen, ist schwer. Marx war es vor allem, der in Österreich-Ungarn mit Glück die Ausgabe von umfangreichen Werken in Lieferungen eingeführt und eingebürgert hat, um auch den weniger Bemittelten Gelegenheit zu schaffen, sich mit geringen Kosten nach und nach in den Besitz besserer Literatur zu setzen. Er war überhaupt bestrebt, dem Verlag eine mehr praktische, dem Geiste der Zeit entsprechende Richtung zu geben, und legte daher neben der Fortführung der von seinen Vorgängern begonnenen Unternehmen sein Haupt gewicht auf Technologie und populär-wissenschaftliche Darstellungen. Daneben wurde aber auch die Belletristik gepflegt. Die Firma Hartleben war Roseggers Verleger; sie hat die Werke von Jules Verne in Deutschland eingefllhrt und in zwei Ausgaben, von denen die eine, die illustrierte, der französischen Prachtausgabe an Schönheit nicht nach steht, herausgegeben. Fast alle Wissenschaften sind jetzt im Verlagskatalog der Firma vertreten, treffliche Atlanten und viele Reisebeschreibungen und Reiseführer. Den Glanzpunkt der neuern Unternehmungen des Hauses bilden jedoch neben den Zeitschriften »Der Stein der Weisen«, »Die Rundschau für Geographie und Statistik« und andern die großen Kollektionen: die chemisch-technische Bibliothek, die elektro technische Bibliothek und die Kunst der Polyglottie. Neben der Verlagshandlung und dem Sortiment betreibt die Firma seit 1864 ein ausgebreitetes Kommissionsgeschäft. Neben seiner intensiven geschäftlichen Tätigkeit hat aber Eugen Marx auch Gelegenheit gefunden, sich um die Interessen des österreichisch-ungarischen Buchhandels, sowohl im Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler, als auch in der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien händler, verdient zu machen. Als 1888 die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler mit Rück sicht auf die kurz vorher erflossene Novelle zur Gewerbe ordnung neu konstituiert wurde, wählte die erste General versammlung Eugen Marx zum Vorsteher der Korporation. Mit vehementer Energie ergriff er die Leitung der Ge schäfte, und eine reiche Tätigkeit trat an die Stelle der in den frühern Jahren immer stärker hervorgetretenen Stagnation. Die »Oesterreichische Buchhändler-Correspondenz« war voll von Gremialnachrichten, und es lag nicht viel Übertreibung darin, wenn man dieses Blatt als Organ der Korporation, nicht aber des Vereins bezeichnet^ Marx löste eine Reihe wichtiger, in jener Zeit auftretender Aufgaben mit großem Geschick. Die Transportversicherung und der Expreßdienst Wien-Leipzig wurden neu geregelt, die Schleuderei, die damals den gesamten deutschen Buch handel lebhaft beschäftigte, durch ein ebenso energisches wie rücksichtsloses Vorgehen in Wien siegreich bekämpft. Da neben gab es noch zahlreiche andre Fragen, die Konstituierung der Gehilfenschaft, eine Fachschule für Lehrlinge, die damals auf dem Höhepunkt stehende Zoll- und Stempel misere, die die Korporationsvorstehung in fast wöchentlichen Sitzungen beschäftigten. Kurz vor der Generalversammlung des Jahres 1890 legte Eugen Marx seine Stelle nieder. Rudolf Lechner beantragte dann in der Versammlung, ihm den Dank der Korporation zu votieren, und begründete diesen Antrag mit folgenden Worten: »Die Verdienste, welche sich Herr Marx während seiner zweijährigen Amtsführung um die Korporation er worben hat, darf ich wohl als allgemein anerkannt annehmen. Seine außerordentliche Tätigkeit und unermüd liche Arbeitskraft, mit der er sich der Förderung der allge meinen Interessen widmete, obgleich er selbst in seinem großen und umfangreichen Geschäfte über die Maßen an gestrengt war, werden immer als ein leuchtendes Beispiel seltener Selbstlosigkeit in unsrer Korporation dastehen. Wir alle sehen ihn nun mit großem Bedauern aus der Vorstehung scheiden und rufen ihm die tiefstempfundenen Abschiedsworte nach!« Eugen Marx war auch der erste Sektionsobmann für Niederösterreich des im Jahre 1888 reorganisierten Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler. Er war es, der die erste österreichische Verkehrsordnung nach dem Muster der deutschen ausarbeitete und in der außerordentlichen Versammlung des Vereins vom 2. Februar 1889 zur An nahme brachte. In den letzten Jahren hat Eugen Marx sich leider immer mehr vom öffentlichen Leben zurückgezogen, um eine um so regere Tätigkeit in seinem Geschäfte zu entfalten, der trotz der wenig günstigen Verhältnisse, unter denen der öster reichische Verlagsbuchhandel leidet, die hervorragende Stel lung, die das alte Haus im deutschen Buchhandel einnimmt, zu danken ist. Das fünfundsiebzigjährige Jubiläum der Firma wurde im Jahre 1878 festlich begangen. Wir wollen unsre heutigen Ausführungen mit demselben Wunsche schließen, der damals im lustigen Freundeskreise vielstimmig erscholl: So steh' denn lang', du wackres Haus, Dir selbst zum Preise, selbst zum Ruhm, Und stehe fest und halte aus Noch manches künft'ge Säkulum! —nlr— Kleine Mitteilungen. Unger L Hoffmann Aktiengesellschaft in Dresden Handelsregister - Eintrag. — In der Leipziger Zeitung Nr. 281 vom 4. Dezember (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 287 vom 7. Dezember) gibt das Kgl. Amtsgericht, Abt. III, in Dresden den folgenden Handelsregister-Eintrag bekannt: Auf Blatt 10406 des Handelsregisters ist die Aktiengesellschaft Unger L Hoffmann Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Dresden und weiter folgendes eingetragen worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 7. November 1903 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist: a) die Herstellung und der Handel mit Trockenplatten, photo graphischen Papieren, Apparaten und Bedarfsartikeln für photographische Zwecke; ferner der Verlag und der Vertrieb photographischer Literatur; b) die Errichtung von Zweigniederlassungen, die Übernahme oder Errichtung von Anlagen, Grundstücken, Geschäften oder anderen Unternehmungen, welche zur Erreichung des zu a gedachten Zweckes dienen, sowie die Beteiligung an solchen in jeder Form, nicht minder deren Wiederveräußerung bezw. Wiederaufgabe; o) der Erwerb anderer in die Geschäftszweige der Gesellschaft einschlagender Geschäfte, deren Fortführung unter ihrer seit-
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