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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1903
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- Deutsch
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^ 286, 10. Dezember 1903. Nichtamtlicher Teil. 10297 Die Revision der Angeklagten kam am 8. d. M. vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Der Reichsanwalt führte aus: Im Handelsgesetzbuch ist nirgends vorgeschriebcn, daß unbedingt Abschreibungen erfolgen müssen. Wenn der Wert des Objekts ein geringerer geworden ist, so muß allerdings die Abnutzung berücksichtigt werden. Es ist aber sehr wohl möglich, daß durch Reparaturen und Neuanlagen der Wert des Objekts ein höherer geworden ist. Im vorliegenden Fall hätte das Gericht prüfen müssen, welches der wahre Wert der Gebäude war. Was das Fabrikeinrichtungs-Konto betrifft, so hat das Gericht zugunsten der Angeklagten angenommen, daß es möglicherweise durch Aufstellung einer Dampfmaschine sich von rund bl 000 auf 53000 erhöht habe. Das Gericht nimmt an, daß der Anschaffungspreis wirklich 53000 ^ betragen habe und sieht das Strafbare nur darin, daß der Angeklagte Derkum es unterlassen habe, eine Abschreibung vorzunchmen. Wenn der wirkliche Wert nicht geringer war als der Anschaffungspreis, dann war er berechtigt, diesen in die Bilanz einzusetzcn. Anders liegt die Sache bei Peeb, den der Borwurf trifft, daß er das Grund stückskonto mit 16000 statt mit 14000 eingesetzt hat. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Reeb, hob aber das Urteil gegen Derkum auf und verwies die Sache insoweit an das Landgericht zurück. In den Gründen hieß es: Das Land gericht hat verkannt, daß es gestattet ist, den Anschaffungspreis als Wert der stabilen Konten in die Bilanz einzusetzen. Es ist nicht vorgeschrieben, daß dann unter allen Umständen Abschreibungen erfolgen müssen. Ein zweiter Rechtsirrtum beruht darin, daß der Begriff der nicht zu berücksichtigenden Reparaturen in viel zu engem Sinn aufgefaßt worden ist. Daß sie nicht berücksichtigt werden dürften, ist eine falsche Ansicht, soweit es sich um Auf wendungen handelt, die geeignet sind, den Wert der Gebäude zu heben. Es ist schlechterdings nicht ersichtlich, inwiefern nicht in der Herstellring des Fußbodenbelags in einem Stallgebäude nicht eine Aufwendung sollte gefunden werden können, die den Wert der Gegenstände erhöht. — Bezüglich Reebs ist dagegen genügend festgestellt, daß die ihm zur Last gelegte Eintragung objektiv falsch war. (Lentze.) Vom Reichsgericht. Fliegender Gerichtsstand der Lotte riekollekteu re. (Nachdruck verboten.) — Der Lotterie kollekteur August Wehrmann in Lübeck ist am 22.April d. I. vom Landgericht I in Berlin wegen Lotterievergehens zu einer Geld strafe von 500 verurteilt worden, weil er gedruckte Auf forderungen zum Spielen in der Braunschweigischen Lotterie an Personen in Berlin gesandt hatte. — In seiner Revision behauptete er, sein Einwand, daß das Berliner Gericht unzu ständig sei, sei aus rechtsirrtümlichen Gründen zurückgewiesen. Die Druckschriften seien in Lübeck erschienen und nur in Berlin auf die Post gegeben. Deshalb müsse die neue Bestimmung, daß als Gerichtsstand für die durch die Presse begangenen Delikte der Ort des Erscheinens gelte, in Anwendung kommen. Das Reichsgericht, 2. Strafsenat, erkannte am 8. d. M. auf Verwerfung der Revision und sprach sich grundsätzlich dahin aus, daß in solchen Fällen, wo es sich um Prospekte für Lotterien usw. handle, für die Novelle zum Z 7 Strafprozeßordnung kein Raum sei, weil es sich hier gar nicht um eine »erschienene« Druckschrift handle. Eine solche setze voraus, daß sie an fraglichem Ort dem Publikum zugänglich gemacht, veröffentlicht worden sei. Davon sei in solchen Fällen keine Rede. (Lentze.) Beschlagnahme. — Von dem in Deutschland verbotenen Buche des früheren Leutnants Bilse: Fritz v. d. Kprburg, »Aus einer kleinen Garnison«, das jetzt in Wien erscheint, ist, wie das Leipziger Tageblatt erfährt, in Leipzig ein größerer Posten polizei lich beschlagnahmt worden. Goethe-Gesellschaft. Herder-Feier. Schriften Bd. 18. — Die Goethe-Gesellschaft hat für den Jahrhunderttag des Todes Herders eine würdige Feier in Weimar vorbereitet. Da der Todestag selbst (18. Dezember) durch eine Feier in der Kirche und in den Schulen beansprucht ist, so findet die Feier der Goethe- Gesellschaft am Sonnabend, 19. Dezember, vormittags, in der »Erholung« statt. Sie wird eingeleitet durch die Rezitation der Verse Goethes in Stanzen zum Maskenzug vom 18. Dezember 1818, in denen dieser Herders herzlich gedenkt. Nach dem Gesang des Herderschen Gedichts »Verklärung- (komponiert von Schubert) wird Geheimer Hofrat L>r. Suphan die Gedächtnisrede halten. Ein Chorgesang, Dichtung von A. Schöll zur Enthüllung des Herder-Denkmals (1850, Komposition von Liszt) schließt diese Feier. Am Abend findet im Hoftheater ein Konzert statt, in dem der Herdersche »Prometheus« in der Komposition von Liszt und weitere Dichtungen Herders in Kompositionen von Seckendorfs u. a. zur Aufführung kommen. — Das Goethe- und Schiller-Archiv bereitet für den Gedenktag eine Ausstellung von Handschriften Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. und Bildnissen Herders vor. — Die Versendung des Bandes 18 der Schriften der Goethe-Gesellschaft kann in diesem Jahre nicht zur Weihnachtszeit erfolgen. Der Herausgeber, Professor vr. Sauer, ist an der rechtzeitigen Fertigstellung desselben (Goethe und Österreich. II) durch gesteigerte Berufstätigkeit verhindert gewesen. Die Versendung wird voraussichtlich im Januar 1904 erfolgen. Ansichtskarten-Monopol in Griechenland. — Das Recht, in Griechenland Ansichtpostkarten in den Verkehr zu bringen, steht seit drei Jahren der griechischen Negierung ausschließlich zu. Dieses Monopol geht jetzt seinem Ende entgegen. Es hat allen Beteiligten Nachteil gebracht. Die für diese Karten eigens her gestellten Wertstempel zu 5 und 10 Lepta waren sehr häßlich. Die von der Post erhoffte Erhöhung der Einnahmen blieb aus. Die Behörde hat eingesehen, daß sie sich mit der Privatindustrie in keinen Wettbewerb einlassen kann, denn diese findet täglich neue Bahnen zur Herstellung geschmackvoller und zeitgemäßer Ansichts karten und hebt dadurch den Verbrauch. Im Jahre 1902 wurden in Griechenland nur 98256 Inlands- und 158589 Auslandskarten verkauft. (L Papierztg.) Universität Berlin. — Der Lehrkörper der Berliner Uni versität umfaßt zurzeit 468 Personen. Davon kommen 23 auf die theologische, 30 auf die juristische, 180 auf die medizinische und 235 auf die philosophische Fakultät. Wir zählen im ganzen 90 Ordinarien (52 allein in der philosophischen Fakultät) 1 lesen des Mitglied der Akademie der Wissenschaften (Konrad Burdach), 23 ordentliche Honorarprofessoren, 112 außerordentliche Professoren, 231 Privatdozenten, 11 Lektoren und Sprachlehrer. Die größten Ziffern stellen die außerordentlichen Professoren und die Privat dozenten der medizinischen und der philosophischen Fakultät: es gibt 47 Extraordinarien und 105 Privatdozenten der Medizin, 52 außerordentliche Professoren und 113 Privatdozenten der philo sophischen Fakultät. (National-Ztg.) Verbrannte Bücher. — Wie aus London berichtet wird, wurden in der Buchbindereiwerkstatt von Leighton Son LHodge in Fetter Lane, London, durch einen Brand Tausende von wert vollen Büchern vernichtet. Der größte Teil der Auflage für 1904 des bekannten biographischen Lexikons »IVbo's wbo» wurde ver nichtet. Unter den Werken, die dem Element zum Opfer fielen, befanden sich auch die Luxusausgabe des Bridgewater »Oonstable. (Ladenpreis 1260 Kronen), die Subskriptionsausgabe von Batsfords »8ilvsrxlats« (Ausgabepreis 1360 Kronen), ein großer Teil der Auflage von Lord Wolseleys jüngst publiziertem Werk »Ltorz' ok a 8oläisr's Lite», »Niltons Leiters«, Lruiksbanks IVater oolours«, Talbots »Lg^pt«, u. a. Nobelpr eis. — Der diesjährige literarische Nobelpreis wird heute, am 10. Dezember, in Stockholm durch den König von Schweden zur Hälfte an Henrik Ibsen, zur andern Hälfte an Björnstjerne Björnson erteilt werden. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Weihnachts-Katalog 1903/1904 (37. Jahrgang) von C. Boysen, Buchhandlung in Hamburg, Heuberg 9. 8°. 124 S. mit vielen Bildern. NitteilunASn von L. .4.. Lroekliaus in Lsip^iA. 1903. dir. 2. 8°. 16 8. In diesen »Mitteilungen« erstattet die Firma F. A. Brock haus in Leipzig Bericht über die neuern Unternehmungen ihres Verlags und über wichtige Erscheinungen der aus ländischen Literatur. Vollrinann, Lull^viZ (Vr., Neilbabsr ller Lirma Lreitkopk L Härtel in LsipriA), Katurproäukt unci Kunstvsrlr. VerZlsiebenäs Lilller ruw Verständnis des künstlsrisobsn 8oballsns. 2>vsite, neu bearbeitete unci vsrwsbrts VuüaAS. box.-8". (Lormat 20:26 cm.) 128 8. mit 33 Liobtäruok- nncl 5 Lextbilllern. Dresden 1903, Verlag von Olsrbard Kübtwann. Lreis 6.—; in OriAinalsinband naob Lntrvurk von N. Nolitor ^ 8.—. — drsrwen cker Künste. L.uob eins 8tillebre. Lex.-8". (20 x 26 sw.) 256 8. llsxt mit 147 ^bbilclunASn. Lbsnda. 1903. Lreis ^ 6.—; in Ori-»inaIsinb:ui<! naob dl. Nolitor ^ 8.—. 8soond-band Looks: Oeneral and soientiüo Literatur« — Lirst sditions ok möllern autbors — Nanz- out ok print anä soaros boolrs — 6opiss ok books printsä in lirniteä säitions. Oata- lo^us (dl. 8. 13) ok Dsigbton Lell L 6o. in Larnbridss. 8». 49 p. Littsraturs, Distoirs, Lsaux-^lrts, 8oisneös oooultes, Livres illustrss dss XVIIl« st XIX« 8iso1ss. LiblioArapbis, Lbilosopbie, Lrovinees äs Lranoe, Lbasse st Llasons. Vova>»es, st Lxplora- 1364
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