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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel 3387 ^ «S, 24. März 1908. quantitativer Vollständigkeit der Adressen geschehen, die aber für den Handel gleichzeitig eine qualitative Bedeutung hat. Gehen wir einen Schritt weiter ins Detail, so sehen wir das Adressenmaterial durch ein internationales Künstleradreßbuch als Bewältigung einer wahren Sisyphus arbeit eingeleitet. Intsrnationalss ^ärsssbueb von biläsnäsn Künst lern. llnbrASNA 1907. klsrausSsgebsn von 6srbarä klvlnsnt. 80. 446 8. mit Kobrsibpapisr-Oarebsebuss nnä ^nrsiAenullbavA (kommissiousvarla^ von lil. 8 samann in KeipLix). Krois 24 Ll. Wurzbach hat derartige Arbeiten gelegentlich als eine dem Flohfang ähnliche Beschäftigung bezeichnet. Das klingt indiskret, würdigt aber vielleicht besser das Maß an Ge duld und Bienenfleiß, das für sie erforderlich ist. — Gerhard Klement hat auf dem Adreßbuch von Bothe auf gebaut und stützt seine Angaben z. Tl. auf eigene Mit teilungen der Künstler. Das ist vielversprechend, wir werden uns durchschnittlich auf die Richtigkeit der Namen und Angaben verlassen können. Von der Bürgschaft aber, die der Herausgeber in schönem Vertrauen im Vorwort übernimmt, wollen wir ihn entlasten. Ganz abgesehen von der Schwierigkeit, fremdsprachliche Eigennamen (vorwiegend des Ostens) in unsere Schriftsprache zu übertragen, können wir ruhig Intra wuros eine ausnahmslose Zuverlässigkeit von Künstlerangaben anzweifeln. Auch die Unleserlichkeil mancher Handschriften wird mitsprechen. Das beweist in einigen zum Schluß ganz reizvollen Beispielen der Katalog des -Pariser Salon 1907«. Danach wohnt in Leipzig Max Kiinger: Plagwitz, »Carlnemestraße«, in Berlin Dora Hitz: -Lutzoroplatz« und Kleinchevalier auf 238 »Kurfürstendamen« I- Wenn wir vorerst die ganze Anordnung des Adreßbuchs betrachten, so ist vor allem die Durchschießung mit Schreib papier sehr lobenswert, denn sie ist notwendig. Außerdem ist die nach 43 Unterscheidungen hin beobachtete Bezeichnung der künstlerischen Spezialität anzuerkennen. Wir finden selbst Restauratoren und Schriftsteller, wir finden den Keramiker vom Kunstgewerbler, den Kupferstecher vom Radierer, den Graphiker vom Zeichner getrennt. Das ist beachtenswert. Wir haben uns z. B. im Sprachgebrauch eine Trennung der beiden letzten Begriffe so angewöhnt, daß wir unter der Graphik nur noch die reproduzierenden Druckverfahren ver stehen und die Zeichnung zur Gruppe der Aquarelle, Gouachen usw. verweisen. — Auf der andern Seite sind einige Anregungen nötig. Sie ergeben sich, wenn wir uns die zweifache Benutzung des Bandes überlegen. Wir brauchen ihn, um die Wohnung zu einem gegebenen Namen oder die Art der künstlerischen Tätigkeit zu erfahren. Hierzu ist eine einheitliche alphabetische Anordnung von Hauptwert. Wir werden bei gleichartigen Namen am besten vorerst die ein fachen Familiennamen in alphabetischer Ordnung der Vor namen, bei gleichen Vornamen alphabetisch nach Städten verzeichnen. Erst darauf folgen die zusammengesetzten Namen in alphabetischer Folge der Beiwörter. Nehmen wir Bei spiele: Müller, Arnim, M., Düsseldorf — August, M., Dresden — August, A., München Müller - Braunschweig, Ernst, M., Charlottenburg — -Brieghel, Wilh., Lm., Berlin-Friedenau — - Heydenreich, Martha, Bmn., Dresden — -Kaempff, Else, Mn., Hamburg — - — Paul, Ahrenshoop usw. Wir brauchen den Band aber auch zu systematischem Herausschreiben . eines ganzen Teils von Adressen, in geo graphischer oder künstlerischer Anordnung. Sei es zum Ver sand eines Zirkulars, zur Aufforderung bei einem Wett bewerb u. dgl. Sofort ergibt sich die Notwendigkeit der Trennung von Frau und Fräulein, von Privat- und Atelier-Adresse. Im allgemeinen wird der Doppelname auf verheiratete Künstlerinnen schließen lassen. Die Regel hat aber Ausnahmen, und das richtige zu treffen wird jeweilig die Zeit zu kurz, die Anzahl der Namen zu groß sei». Wenn wir außerdem ein zweifaches Herausschreiben gleicher Adressen vermeiden wollen, so dürfen Pseudonyme nicht mit denselben versehen werden. Die Adresse gehört zum posta lischen Namen, zum Pseudonym ein Verweis. — Schließlich ein dritter Fall. Wir wollen uns nur an die Graphiker wenden, an die Bildhauer, an die Architekten, kurz an eine streng begrenzte Gattung. Wir werden, soweit subalterne Kräfte verwandt werden müssen, zu persönlicher Durchsicht sämtlicher Adressen (22 000!), zu einem Anstreichen, einer Kennzeich nung betreffender Namen gezwungen sein. Es wird sich also, wie bei jedem Adressenmaterial, die tabellarische Anordnung mit der Zeit notwendig machen. Wir geben ein Beispiel, dem wir eine weitere Anregung beifügen. Es wird wün schenswert sein, die Vertreter und Alleinverleger der Künstler anzugeben. Es können dadurch, namentlich auf dem Gebiete des Reproduktionsrechts, unangenehme Jrrtümer und ihre Folgen vermieden werden. Der Kunsthandel könnte hierzu klassische Beispiele anführen, die zu langwierigen Prozessen geführt haben. Es ergibt sich dann folgendes Schema: Name Maler Bildh. Graph. Kstgew. Arch. Restau ratoren Adresse Alleinige oder Kommissions-Verleger Jllies, Arthur 1 8. — — — Mellingstedt KonradJllies,Mellingstedt Klinger, Max, Prof. t 1 8 — — — Leipzig, Carl Heinestr. 6 E. A. Seemann, Leipzig Schneider, Sascha, Prof 1 — 1 — — — Weimar, Henßstr. 10 Breitkopf LHärtel, Leipzig Thiemann, Karl — — 8. — — — Libotz-Stern bet Prag Beyer L Sohn, Leipzig Zeising, W. t — 8. — — — Dresden Richter, Dresden 8. --- Holzschneider, 8. — Radierer, im übrigen die Klcmcntschen Abkürzungen. Soweit die Anordnung. Betrachten wir den Band nun einmal nach der Quantität der Adressen. Er umfaßt 445 Seiten zu 50 Zeilen, also im günstigsten Falle 22 250 Namen. Das bezeichnet einen bedeutenden Fortschritt der Vervollständigung geger^ das frühere Adreßbuch. Die Voll ständigkeit ist natürlich auch jetzt noch bedingt zu nehmen, im idealsten Sinne vielleicht nie erreichbar. Zum mindesten würde ein weitverzweigtes Netz von Mitarbeitern notwendig werden, soll nicht der Anfang bei Beendigung der Druck legung bereits teilweise veraltet sein. Wir müssen hierbei dem Nomadenleben der Künstler, vorwiegend der unbeweibten Klassen, Rechnung tragen. Die Berufsstatistik lehrt uns aber, daß diese im Übergewicht sind, und gibt uns in dieser Hin sicht einigen Anhalt über das Verhältnis von Wechsel und Bodenständigkeit der Adressen. Die St. d. D. R. Ns. Bd. 101 von 1895 zählt für Deutschland an Malern und Bildhauern: Männl. 7921, davon 4008 ledige, 3665 verheir., 248 verw. Weibl. 969, ., 825 ., 57 .. 87 ., Wir werden im weiteren Verlaufe sehen, wie sich diese Hauptzahlen auf die einzelnen Städte verteilen. — Nicht un- 438*
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