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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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3886 Börsenblatt s. d, Dtschn Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 69, 24. März 1908, Verbotene Druckschriften. Durch Urteil der 2. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Beuthen (Oberschlcsien) vom 27. Februar 1908 ist auf Un brauchbarmachung aller Exemplare folgender Karten: s.) Sokolkarten -L. ?. 986-, b) Ansichtskarten »Litvs, poä Olsr^vs.- erkannt. Beuthen (Oberschlesien), 1ö. März 1908. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. Durch rechtskräftiges Urteil der Ersten Strafkammer des hiesigen Landgerichts vom 28. Februar 1908 ist die Unbrauch barmachung I. des Titelbildes und der Aufschrift folgender Druckschriften: n) -Aus den Lasterhöhlen der Prostitution-, Verlag Max Fischer, Dresden; b> -Was man nicht laut erzählt-: Nr. 26 -Venus von Milo-, Nr. 27 »Der schöne Theodor-, Mitteldeutsche Verlagsanstalt Berlin IV.; II. des 7. Kapitels der Druckschrift -Leben und Lieben der Kapuziner-, von Burghard Assmuß, Verlag von Friedrich Zocher, Leipzig-Reudnitz; III. folgender Druckschriften: 1. »Vorsicht in der Liebe-, oder -Ehe ohne Kinder-, von Waldemar Froese, Verlag Max Emil Fischer, Dresden; 2. -Nackte Schönheit«, 1. Lieferung, Stuttgart, Verlag Hermann Schmidt; 3. »Intime Geschichten- Nr. 169: -Hinter dem Tapetentürchen- und Nr. 206: »Sein Trauzeuge-, Metropol-Verlag, Berlin 0; sowie der zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen mit der sich aus Z 41 St.-G.-Bs. ergebenden Einschränkung an geordnet worden. Breslau, 14. März 1908. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2737 vom 21. März 1908.) Nichtamtlicher Teil. Nachschlagewerke über Kunst und Künstler. Von Hans Loose. I. Der deutsche Kunsthandel ist in den jüngst vergangenen Jahren vorwiegend durch außerhalb seines Berufskreises entstandene und treibende Bewegungen günstig beeinflußt worden. Sie sind sämtlich Teile oder Folgen der durch unser ganzes Geistes- und Erwerbsleben gehenden Be strebung nach gegenseitiger Befruchtung von Kunst und Wissenschaft mit Handel und Industrie. Beide Teile gaben sich reiche Geschenke: der eine Verbreitung und Vertiefung künstlerischen Empfindens wie technischen Verständnisses, der andre materielle Unterstützung und Förderung. — Für den Kunsthandel kommt ein weiteres wichtiges Moment hinzu, die Überwindung der Gärungsjahre und Auswüchse unsrer modernen Kunst. Er hat, so gekräftigt, dann selbst an der Ausrottung der schlimmsten Mißgeburten jener Zeit, der Schlagworte »Moderne« und »Jugendstil« mitgewirkt. Das war notwendig, denn beide sind den zarten Ausläufern des Kunsthandels zu seinem eignen Schaden länger gangbare Münze geblieben, als glaubhaft erscheint. — Dieser Aufschwung äußerte sich im Buchverlag in der Verbesserung und Ver breitung der Kunstzeitschriften und kunstästhetischen Literatur, im reinen Kunstverlag (sit vsuis, vsrbo) in der Bevorzugung allgemein klassischer Kunst, vorwiegend der Galerie-Publi kationen, wie in dem Aufblühen der Original-Lithographie (Teubner, Voigtländer rc.), im Sortiment im zunehmenden Verständnis für diese Verlagsbestrebungen und dem wachsen den Interesse für die Ociginalgraphik im allgemeinen. Diese Faktoren und ihre Wirkungen bedingen ein reich haltiges kaufmännisches und wissenschaftliches Hilfsmaterial, das sich in vier Hauptgruppen teilen läßt: 1. das Adressen material, 2. die Lexika, soweit sie sich auf Kunst und Künstler beziehen, 3. Galerie- und Verlagskataloge und 4 Biblio graphien, Ikonographien und Abbildungswerke, d. h. illu strative Zusammenstellungen einzelner Galeriebestände oder der Gesamtwerke einzelner Meister. — Gehen wir dann den ersten Schritt ins Spezialgebiet, so antworten uns unter den Adressen wiederum vier Hauptgruppen auf die Fragen: »Wer ist's?« und »Wo ist es?«: I. die Adressen der Künstler, 2. der Bildungs- und Pflegestätten der Kunst, 3. der Kunsthistoriker und Sachverständigen und 4. des Kunsthandels, einschließlich der Ausstellungen, die, soweit es ihre Tendenz ist, zu verkaufen, ohne Bedenken unter den Handel zu reihen sind. Leichter Überblick ist vornehmste Bedingung und diese Einteilung hinreichend, jeden neuen Begriff einer der vier Gruppen unterordnen zu können. — Die wichtigste Aufgabe dieses Adressenmaterials wird es sein, den Kunfthandel einerseits mit den besten Künstlern und ihren Produktionen, anderseits mit dem kapitalkräftigen Konsumentenkreis bekannt zu machen. Diese Regelung von Nachfrage und Angebot, von geistiger und merkantiler Förde rung ist schwer, schwieriger, als wir bei dem geringgeschätzten Wort »Adresse« schlechthin fühlen. Aber die Wertschätzung wird steigen. Schon wenn wir uns Klarheit über die Unter abteilungen der Kollektivbegciffe Kunst, Künstler, Kunst handel und Konsumentenkreis schaffen. Zuerst über die Künstler: die Maler, Bildhauer, Graphiker, Architekten und Kunstgewerbler. Schon ihre Kunst teilen wir wieder in das Porträt-, Genre-, Historien- und Landschaftsbild, in Stein, Holz und Metall, in Lithographie, Holzschnitt und Radie rung usw. usw. Und dann wieder die reiche Menge der Pflegestätten: der Akademien, Kunstschulen, Galerien, Museen, Bibliotheken, Ausstellungen und Vereine, die Mannigfaltigkeit der Zweige des Handels: des Verlags, Sortiments, Antiquariats, des Kunstgewerbe-, Auktions- und Antiquitätenhandels, und schließlich das große Heer der Sammler und Kunstfreunde. Welche Fülle von Arbeit, aus diesem Kreise zum Teil schnell und leicht pulsierenden Lebens das statistische Material von tausend und aber tausend Adressen in Bände zu zwingen, damit es wieder ausstrahlend neues Leben, latente Kräfte weckt und die alten steigert! Die imposante Produktion und Arbeitsleistung, die so ent steht, wird uns ziffernmäßig am klarsten aus den Fest stellungen der Statistischen Ämter. Danach betrug in Deutschland 1905 allein die Ausfuhr nach dem Auslande an Gemälden, Zeichnungen und Plastiken 9,9 an Farben drucken, Kupferstichen und Photographien 78 Millionen Mark! Wenn wir hierzu erfahren, daß vorwiegend die Aus fuhr der Graphik in glänzendem Gegensätze zu einer ver hältnismäßig geringen Einfuhr steht, so niag uns dies ein Ansporn sein, die zweifelsohne noch erweiterungsfähigen Be ziehungen deutschen Kunsthandels zum Ausland zu nützen. Es wird uns die Notwendigkeit lehren, über diese Absatz gebiete aufs genaueste unterrichtet zu sein und unsre dazu erforderlichen Hilfsmittel entsprechend zu erweitern. — Wir werden im Laufe unsrer Betrachtungen sehen, daß sich zu all diesen Ansprüchen an die Nachschlagewerke noch die eines weitern Kreises gesellen. Er stellt sogar — nicht immer zum Vorteil der Werke — sehr markante Forderungen, nicht als Produzent oder Konsument, sondern rein zur Be friedigung eines allgemeinen Orientierungstriebes wiß begieriger Laien. Er zwingt so den Verleger, Details zu be rücksichtigen, die für Fachkreise nicht in Frage kommen oder ihnen bereits geläufig sind. Es kann dies nur auf Kosten
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