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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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3020 «örsenbl-M s. d. Dtschn. Suchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 62, 14. März 1908. gestellten zur vollen Geltung brachte, war maßgebend für den Ton im ganzen Geschäfte und gewann ihm die Herzen seiner Unter gebenen. Was Paul Trömel sich vornahm, führte er mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit durch. Gewandt, mit seltenem Scharf blick im geschäftlichen Leben, heiter und anregend in der Gesell schaft, ausdauernd und kühn in seinen geliebten Bergen, treue Anhänglichkeit allen denen bewahrend, denen er nahe stand, so war er in seinem ganzen Wesen. Die Nachricht von seinem Ableben hat in weiten Kreisen des Buchhandels tiefe Trauer hervorgerufen. Alle, die ihn gekannt haben, werden ihm ein unvergeßliches Andenken bewahren. Adolf Connerth. * Gestorben: am 11. März, 61 Jahre alt, der Buchhändler und Antiquar Herr Moritz St. Goar in Frankfurt am Main. Der verstorbene Kollege hatte am IS. Juli 1874 zusammen mit seinem Bruder Ludwig St. Goar das angesehene Antiquariat Jsaac St. Goar in Frankfurt am Main aus den Händen des Vaters übernommen, der sich damals vom Besitz des Geschäfts zurückzog, den Söhnen aber als Prokurist zunächst zur Seite blieb. Neben seinem Bruder hat er in umsichtiger Berufsarbeit, unter stützt von ausgezeichnetem bibliographischen Wissen und um fassender Beherrschung seines Fachs den Ruf der alten Firma gemehrt und gefestigt und das Geschäft zu großer Höhe erhoben, gekannt und geachtet in der gesamten großen Welt der Gelehrten und Bücherfreunde weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Im Jahre 1894 glückte seinem Scharfsinn die Ausfindung einer Don Quixote-Ausgabe in französischer Sprache, die bis dahin allen Bibliographen entgangen war (I-'iuxouisur von tzaiiots, traäuit par Ouäiv, ?aris 1614). Der deutsche Antiquariatsbuch handel verliert in ihm einen seiner kenntnisreichsten und hervor ragendsten Vertreter. Sein Andenken wird in weiten Kreisen lange Jahre ehrenvoll überdauern. * Edmonbo de Amicis -p. — Am 11. März ist in Bor- dighera der hervorragende italienische Schriftsteller Ed mondo de Amicis, 61 Jahre alt, gestorben. Am 21. Oktober 1846 geboren, besuchte er die Militärschule in Modena und widmete sich zunächst der militärischen Laufbahn, machte in dieser auch die Schlacht bei Custozza (1866) mit. In hohem Grade literarisch befähigt, übernahm er 1867 die Redaktion der Zeitschrift -Itslia militg.ro« und trat in dieser 1868 mit seinen berühmt gewordenen »Loeoetti äsila vita militg.ro« hervor. 1870 trat er von der Militärlaufbahn zurück. Cs folgten Jahre, die er mit ausgedehnten Reisen erfüllte. — Von seinen Schriften (von denen die meisten ins Deutsche über setzt sind) seien hier genannt: I-g Lpggng — lliooräi äi l-onärg — Olanäg — Ngroooo — Oc>- stantinopoli — kiooräi äi kgrigi — Lull Oosgno — lliooräi — Roma lidorg — kaeins epgrgs — koesis — kitrs-tti Isttorgrii — 6li gmioi — II Ouoro — LIlo ports ä'Itglig — II romgveo ä'un mgsntro — l.g egroeeg äi tutti — Lpsrgveo o qioris — ölomoris — kiooräi ä'ivtgNLig o äi souolg — Ogxo ä'gnno — (ligräino äollg kolig. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen all« Einsendungen dev Bestimmungen über die Verwaltung der Börsenblatts.! »Rückständigkeit des Sortiments?« (Vgl. Nr. 59 d. Bl.) Zu dem von Herrn Alt, Frankfurt a/M., vorgebrachten Fall ist, wie die Redaktion des Börsenblatts schreibt, -von beteiligter Seite- eine Entgegnung eingegangen, die nicht unwidersprochen bleiben darf. Wenn Herr Alt in Frankfurt einen Betrag von ^(43.20 durch Scheck bezahlt, so tut er das selbstverständlich nicht durch einen eingeschriebenen Brief, sondern durch einen gewöhnlichen Zehnpfennigbrief; er spart also 33 denn daß ein rech nender Sortimenter, wie Herr Alt ja zu sein scheint, eine Summe durch Scheck mit 30 H Spesen zahlen würde, die er durch Post anweisung mit 20 H Porto plus S Bestellgeld, Summa 25 hätte erledigen können, ist durchaus nicht anzunehmen. Leider muß ja der Sortimenter heute so spitz rechnen, und was auf diese Art in einem einigermaßen großen Sortiment durch Aufmerksamkeit an Spesen erspart werden kann, ist eine ganz be trächtliche Summe. Zu dem Schlußseufzer des Herrn Kommissionärs (?) möchte ich noch bemerken, daß es lediglich an den viel zu hohen und vom kaufmännischen Verkehr längst überholten Kassaspesen der Kom missionäre liegt, wenn die Sortimenter ihre Geldgeschäfte mehr und mehr von Leipzig wegziehen. In einer Zeit, wo das Geld fast andauernd so teuer ist, kann man nicht 1 Prozent für die Führung eines Kontokorrents bezahlen, das man bei jedem Bankier mit Vergnügen für ^ Prozent geführt bekommt. Wer ein Kontokorrent bet einer Bank unterhält, kann heute jeden Pfennig ohne Überweisungsspesen durch Reichsbank-Giro bezahlen, und wer das nicht hat, sollte wenigstens für ein Scheck konto sorgen, dann kann er durch Verrechnungsscheck beliebig hohe Summen in einem Zehnpfennigbrief überweisen. Daß der Empfänger wegen eines solchen Verrechnungsschecks zweimal zur Bank laufen müßte, ist nach meiner Erfahrung auch wohl nicht ganz richtig, sondern der Scheck wird gelegentlich eines sonstigen Verkehrs mit an die Bank geschickt, und diese schreibt den Betrag nach einigen Tagen gut. Der Adressat hat also mit dem Scheck, wenn er eingelöst wird, nur eine Buchung vor zunehmen und braucht sich, nachdem er ihn an seine Bank über geben hat, gar nicht mehr um ihn zu kümmern. Paul Stuermer, Köln. »Lesezirkel-Gebühren. « (Vgl. Nr. 53, 59 d. Bl.) Um Klarheit in der Frage der Berechnung von Nachabonne- ments im Lesezirkel, bezw. Unterlagen für einen schwebenden Prozeß in dieser Angelegenheit zu erlangen, regte ich in diesen Spalten die Frage an und bat von unparteiischer Seite um Aussprache. Es ist mir auch in dankenswerter Weise direkt von verschiedenen Herren Kollegen die Rechtslage dargestellt. Nun ergreift Herr Otto Thurm in Nr. 59 d. Bl. das Wort, dessen Ausführungen ich jedoch nicht als objektiv annehmen kann, da gerade er es ist, gegen den sich meine Klage wendet. Als langjähriger früherer Angestellter meines Hauses kannte Herr Thurm meine Gepflogenheiten bei Berechnungen der Nach abonnements genau, und auf Grund eben dieser Kenntnis bestellte er eine Anzahl Zeitschriften ohne vorherige Offerte. Auf den Artikel weiter einzugehen, erübrigt sich daher für mich. Halle a/S. Albert Neubert. Achtung für den Sortimentsbuchhandel! (Vgl. Nr. 55, 59 d. Bl.) Durch die beiden Artikel im Sprechsaal des Börsenblatts vom 6. und 11. März der Münchener Lehrmittelhandlung W, Pleßmann in München aufmerksam gemacht, teilen wir an dieser Stelle dem Sortimentsbuchhandel mit, daß der gesuchte Max Kupfer aus Oranienbaum bei Dessau bereits verhaftet ist. Er wurde von Wiesbaden, Nürnberg und andern Orten steckbrieflich verfolgt. Eine Nürnberger Zeitung warnte vor ihm und bat, wenn er auftauchen sollte, für die Verhaftung Sorge zu tragen. Das Signalement der Zeitung stimmte mit Max Kupfer völlig überein, der mehrere Male unser Geschäftslokal aufsuchte und mit allen möglichen Vorspiegelungen sich als Vertreter großer Lehrmittel handlungen ausgab. Wir benachrichtigten die Kriminalpolizei, die, da sich Kupfer nicht ausweisen konnte, die Verhaftung vornahm. Firmen, die von Max Kupfer geschädigt sind, wollen uns genaue Angaben machen. Wir werden die Weitergabe der Mit teilungen zu den Akten besorgen. Personbeschreibung. 38 Jahre alt, mittlere Gestalt, stark hervortretende Backen knochen, blasses, krankhaftes Aussehen. Er trug einen schwarzen, weichen Ftlzhut, schwarzen abge tragenen Überzieher, Schnürstiefel, weißen Kragenschoner mit roten Querlinien. Ein auf der linken Seite mit dicken Tintenklecksen versehenes, fingiertes Zeugnis der Münchener Lehrmiitelhandlung W. Pleß mann in München läßt ihn am besten wiedererkennen. Würzburg. Göbel L Scherer (H. Klemmer).
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