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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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62, 14. März 1908. Nichtamtlicher Teil. vörsenblatt s. d. Dtschr,. «uchhandel. 3017 Tätigkeit hin, da sie sich der Inspektion des Fabrikwesens zu widmen gedenkt. Die am Fuße des Blattes sichtbaren schönen Bilder der antiken Welt deuten auf ihre Vorliebe zur klassischen Kunst hin. Flataus Bücherzeichen stellt einen Kaufmann dar, der beschäftigt ist, Eintragungen ins Hauptbuch zu machen. Neben ihm machen sich aber die Un annehmlichkeiten des Tages geltend, — eine das Kontor reinigende Alte, ein zur Beseitigung der Mäuseplage dienender Kater. Das Auge des fleißigen Mannes gleitet auf einen Augenblick verlangend durch das Fenster, wo in sonniger Frühlingslandschaft ein Pan mit zauberischen Weisen seiner Flöte ins Freie lockt. Weitere interessante Exlibris bietet der Künstler mit denen für Adolf Sultan, das als ein Hymnus auf die Schön heit anzusehen ist, für Marie Hell, das auf bildende Kunst und Musik hinweist, dem in Strichlithographie ausgeführten für H. Geyer und dem als flotte Steinzeichnung behandelten für Arthur Liebsch. Von feinsinnigem Gehalt ist auch das Fritz Schroeder gehörige Buchzeichen. Neben den erwähnten schönen und charakteristischen Ex libris hat Häcoux noch eine Anzahl besonderer Kunstblätter, Titel u. a. m. geschaffen, Arbeiten, die ihn durchweg auf der Höhe graphischen Könnens zeigen. Hierher gehört z. B. das meisterhaft radierte »Gedenkblatt zum Andenken an die Jahrhundertfeier des Korps Lusatia in Leipzig am 14. Juli 1907«, das in seiner lebensprühenden Schilderungsweise den vormals in studentischen Kreisen herrschenden burschikosen Ton prächtig wiedergibt. Es zeigt eine im Grünen zechende Studentenoruppe vor der altehrwürdigen Eutritzscher Gosen schenke. Mit feinem Humor stellt Hsroux die Titelzeichnung der Einladungskarte zur Feier dem Gedenkblatt in schroffem Gegensatz gegenüber, indem er in einer Gruppe der jetzigen Angehörigen der »Lusatia«, im Frack, mit Cerevis und Fahne, die »feudale« Art des heutigen Sichgebens kenn zeichnet. Das hierzu gehörige Festliederbuch trägt auf dem Titel zwei Studios auf der Mensur, während die Damen karte drei liebenswürdige Korpsschwestern im Bilde vorstellt. Seiner Elfenserie, an der Hsroux seit Jahren arbeitet, hat er wieder ein neues Blatt »Elfe und Hamster« hinzu gefügt, das hinsichtlich der technischen Durchbildung alle vorhergehenden übertrifft. Die Technik der Steinzeichnung ist in diesem Blatte zu höchster Vollendung gebracht. Die Tiefen tragen hier ganz den sammetartigen Charakter, die Halbtöne jene Klarheit und Zartheit, wie sie die besten Drucke aus der Blütezeit der Lithographie zeigen. Daß solche Resultate nur mit Hilfe eines wirklich tüchtigen Druckers zu erreichen sind, darf hierbei freilich nicht außer acht gelassen werden. Wer jemals Gelegenheit gehabt hat, den Unterschied zu beobachten, der oft genug zwischen der farbigen Stein zeichnung und dem nach ihrer Ätzung vorgenommenen Abzug besteht, der konnte oft genug sein »blaues Wunder« erleben. Um so erfreulicher ist es daher, zu sehen, wie der Drucker hier mit vollem Verständnis auf die Absichten des Künstlers eingeht. — Ebenso anerkennenswert ist nach dieser Richtung auch das poesie- und stimmungs volle Blatt »Bardenklänge«, das ein nächtlicherweile auf ruhiger See dahingleitendes Wikingerschiff mit einem singenden Barden am Bug darstellt. In dem als ge tuschte Lithographie ausgeführten Bilde sind die mannig faltigen Tonfeinheiten äußerst wirksam zur Erscheinung gebracht. — Ein reizendes Miniaturbildchen bietet H6rou; auch mit seiner radierten Visitenkarte, auf der ein aller liebstes Putto sichtbar ist, im Begriff, eine Kupferplatte ein zuschwärzen; auf einer Mappe, die auf der Staffelei steht, findet sich der Namenszug des Künstlers, dahinter an der Wand eine Palette. Bei diesem köstlichen Blättchen hat der Künstler eine gemischte Radiertechnik angewendet, indem er Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. die Fleischpartien des Putto in der schwierigen und mühe vollen Punktiermanier durchführte, alle übrigen Partien dagegen in der Nadeltechnik behandelt hat. Die stoffliche Charakterisierung der verschiedenen Teile seiner Darstellung ist dadurch wesentlich erhöht. Welche Wertschätzung dem bescheidenen Leipziger Künstler auch im Auslande zuteil wird, geht daraus hervor, daß das letzte spanische graphische Jahrbuch »^.nuari Oliva« (Madrid und London) einen größeren illustrierten Aufsatz über sein bisheriges graphisches Werk veröffentlicht hat. Ernst Kiesling. Mitteilungen aus Nutzland. Von W. Henckel. (Schluß aus Nr. 60 d. Bl.) Zur Erinnerung an den berühmten Professor Mendelejerv soll in St. Petersburg ein -Jndustriepalast-, der auch ein Mendelejew- Kabinett enthalten wird, erbaut und ihm vor dem Technologischen Institut ein Denkmal errichtet werden. Als erste Spende bewilligte die Stadtverwaltung 25 000 Rubel, auch soll zu diesem Zweck in ganz Rußland eine Subskription eröffnet werden. Ferner will man dreißig Stipendien zu je dreihundert Rubel am Polytechnikum, am Technologischen Institut und an der Universität und eine vierklas- stge Schule, die seinen Namen führen soll, stiften. — Am 28. No vember vorigen Jahres wurde in St. Petersburg die fünfzigjährige schriftstellerische und wissenschaftliche Tätigkeit von K. Arssenjew glänzend gefeiert. Er war mit Professor Petruschewskij seit 1891 einer der Hauptredakteure der großen, im Verlage vonBrockhaus- Efron erschienenen Enzyklopädie; von seinen vielen wissenschaft lichen Arbeiten kann ich hier nur die über Preßgesetzgebung und über Glaubenstoleranz und Gewissensfreiheit hervorheben. Er ist Doktor des Staatsrechts, Ehrenmitglied der Moskauer Universität und der K. Akademie der Wissenschaften. — In der Bibliothek des Historischen Museums in Moskau wurden von der Gattin des Grafen Leo N. Tolstoj fünf umfangreiche, von ihr selbst geschriebene Hefte ihrer Selbstbiographie niedergelegt. Es war der verstorbene Kunsthistoriker Wladimir Stassow, der die Gräfin veranlaßt hatte, ihren Lebenslauf zu schildern, um alle Legenden zu widerlegen, die schon jetzt, noch bei Lebzeiten des Grasen und der Gräfin Tolstoj, verbreitet wurden. Diese Memoiren sollen vorläufig nicht veröffentlicht werden. Cs be finden sich in diesem Museum auch noch viele den Grafen Leo Tolstoj betreffende Reliquien, seine Handschriften, Familienbildnissc, Büste und auch das neue, von Rjepin gemalte Porträt des Grafen. — Der Historiker der Stadt Moskau I. E. Sabelin (geb. 1820) erhielt vom Kaiser aus Anlaß seines siebzigjährigen Staats dienstes und in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ein huldvolles Telegramm. — Zum Andenken an Anton Tschechow soll in Charkow ein ihm gewidmetes Museum errichtet werden. — Der bekannte Nationalökonom W. Woronzow beabsichtigt, seine große und wertvolle Bibliothek, die außer den Werken seiner Fach wissenschaft auch viele statistische Werke enthält, der Universität Tomsk zu schenken. — Der Professor sür slawisch-russische Philo logie an der St. Petersburger Universität A. Ssobolewjkij, Mit glied der K. Akademie der Wissenschaften, feierte das 25jährige Jubiläum seines Professorats. — Der Redakteur des »Boten der ausländischen Militärliteratur- W. Schneeuhr wurde vor Gericht ge laden. Er ist als Verfasser und Herausgeber vieler Schriften über den russisch-japanischen Krieg bekannt. - Für den Artikel »Leute aus unfern Kreisen-, den Wl. Korolenko in der Zeitschrift »Russischer Reichtum- veröffentlicht hat, wurde er zu gerichtlicher Verant wortung gezogen. — Die Warschauer Kasse der polnischen Schrift stell, r beginnt ihr achtes Jahr mit einem Kapitalbestand von 100 000 Rubel. — In Riga ist eine Abteilung der St. Petersburger Kasse zur Unterstützung von Schriftstellern und Gelehrten mit fünfzig Mitgliedern eröffnet worden. — Der Maler Mjässojedow malt ein Bild: Adam Mickiewicz rezitiert bet der Fürstin Wolkonsky in Moskau seine Geschichte. Es befinden sich darauf die Bildnisse von Puschkin, Shukowskij, Tschaadajew, Barjatinskij und Aksakow. — Fr. Fiedler, der bekannte Übersetzer russischer Dichtungen, hat kürzlich wieder im -St. Petersburger 391
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