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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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3016 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 62, 14. März 1908. Nichtamtlicher Teil. Wenigkeiten äes äeulscken Kun8tkanäel8 nebst äen ivicktlxsten LrscbeinunZen ckes -Vus- lanckes. Lsarbsitst vom vkutscben Lueb^erverbe- vsreill. ^07. ^abresrexister. 8°. 45 Leiten. 1908. Vortag äes Lörsouvorsius äor Vsutsobsu lla 0 bbäuä 1 er. sLoilags rum Lörssublatt kür äen Ooutsobou Luobbauäsl klr. 47 vom 26. lko- bruar 1908.) Wem die bisher erschienenen Nummern der »Neuig keiten des deutschen Kunsthandels« die Nützlichkeit dieser Bibliographie noch nicht genügend dargetan haben, der wird sich davon endgültig überzeugen, wenn er das vor kurzem zur Ausgabe gelangte Jahresregister einmal aufmerksam ansieht. Nun wird der ganze Zweck des Unternehmens erst vollkommen deutlich. Welche Ordnung und Sichtung tritt uns jetzt auf einem Gebiete entgegen, auf dem sich bisher keiner so recht zurechtfand! Eine uns ungeheuer verwickelt dünkende Sache erscheint auf die einfachste Weise gelöst, und wir stellen uns nicht entfernt die Mühe vor, die der Be arbeiter bei der Zusammenstellung seiner 4000 Stichwörter gehabt haben mag. Aus seiner Praxis als Kunsthändler heraus hat er vor allem der Bedeutung der Hinweise Rechnung getragen und jedes Objekt meist nach drei Seiten hin behandelt, dem Künstlernamen, Titel und Standort nach, so daß wir z. B. die Reproduktion des Napoleon von Delaroche nicht nur unter Delaroche, sondern auch unter Leipzig (Museum) und unter Napoleon aufgeführt finden; die volle Titelaufnahme steht beim Künstlernamen; bei Leipzig und Napoleon wird auf sie hingewiesen. Schließlich ist die Reproduktion ein viertes Mal und zwar unter dem Namen ihres Verlegers registriert, wenn auch nur durch die Angabe der Seitenzahl angedeutet. Wie man sieht, ist bei Benutzung des Registers nur geringer Scharfsinn aufzu wenden, der in keinem Verhältnis zu dem Scharfsinn des Bearbeiters steht, mit dem er alle denkbaren Auffindungs möglichkeiten ausfindig gemacht hat. Er hat aber des Guten noch mehr getan, indem er seine besondre Aufmerk samkeit der richtigen Schreibung der Künstlernamen zu wandte und zwischen Personennamen und Zubenennung genau unterschied. Wo verschiedene Schreibungen zu Recht bestehen, sind die nötigen Hinweise gegeben (Llstsu, Llatüjs Llstsij ). Diese Findigkeit erstreckt sich auch auf die neuere Zeit, und so sehen wir z. B auf das Gentzsche Porträt der japanischen Schauspielerin, die wir unter dem Namen Sada Aacco kennen, auch unter Kawakami verwiesen, was ihr wirklicher japanischer Name ist. Von alledem stand natür lich auf den registrierten Originalen kein Wort, sondern das sind Zutaten des Bearbeiters, die dem Register den Wert einer wissenschaftlichen Leistung verleihen. So könnten wir noch viel des Rühmenswerten über das neue Jahresregister sagen. Aber schließlich wird jeder, der es benutzt, ohnehin bald seine weiteren Vorzüge erkennen. Hinweisen möchten wir noch auf die saubere und lichtvolle typographische Ausführung des Satzes, der trotz seiner Fülle von Namen die notwendige Übersichtlichkeit bietet. In bezug auf die Vollständigkeit habe ich in einem früheren Artikel schon gesagt, daß in dieser Kunstbibliographie noch Lücken vorhanden sind, die nach längerem Bestehen des Unter nehmens gewiß verschwinden werden. Hierzu darf ich viel leicht noch die Anregung geben, doch die reinen Kunstpubli kationen in Buchform auch in die Kunstbibliographie mit aufzunehmen. So sollte z. B. Klingers »Epithalamia« ver zeichnet sein, ebenso die ausgebreitete Buchillustration sehr bedeutender Künstler, wie Greiner und Tiemann. Zwar werden diese Werke bei Hinrichs gewissenhaft verzeichnet, indessen gibt hier der Verfassername den Ausschlag, auch hat nicht jeder Kunsthändler Veranlassung, bei seinem geringen Bücherbedarf noch die Hinrichsschen Verzeichnisse zu beziehen. Wie jedes neue Unternehmen, so wird auch unsre »Kunst bibliographie« mit der Zeit unter den Händen der Heraus geber wachsen und immer weiteren Ausbau erfordern. Vor läufig aber befriedigt uns das Gebotene über die Maßen, und wir können nur wünschen, daß die »Neuigkeiten des deutschen Kunsthandels« sich mehr und mehr als unent behrliches Handwerkszeug im Gebrauche der Kunstinteressenten "weisen. , Georg Kluge. Bruno Höroux. Zu denen, die der Meinung find, daß einige flüchtige, den Anspruch der Genialität erhebende Striche genügen, um ein Kunstwerk zu formen, gehört der Leipziger Graphiker Bruno Hsroux nicht. Seine Anschauung vom Wesen der Kunst neigt ganz der entgegengesetzten Richtung zu, seine Schöpfungen lassen ans den ersten Blick erkennen, daß ihm Hingebung an das Sachliche, Vertiefung in das darzu stellende Objekt das Wesentliche künstlerischen Schaffens bedeutet. Sachlichkeit wird leider oft als Nüchternheit gedeutet. Wer diese Deutung im Hinblick auf Horouxs Arbeiten an wenden wollte, würde den Charakter seiner Kunst völlig verkennen. Beruht seine Darstellungsweise auch vor allem auf Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit, so fehlt es ihm daneben keineswegs an Phantasie, poetischem Empfinden und Gedankentiefe. Man hat nur nötig, einen Teil seiner Schöpfungen, seine Exlibris, zu sehen, und man wird er staunt sein über den in diesen kleinen Blättern zu tage tretenden Gedankenreichtum, über die Fülle abwechslungs reicher Bilder, die einer gesunden Phantasie entsprossen sind, nicht minder auch über die reizvolle technische Behandlung. Seine Treffsicherheit in Schilderung der geistigen Be ziehungen, Schlichtheit und Kraft im Ausdruck des Gedankens offenbaren sich überzeugend in dem Bucheignerzeichen, das Hscoux neuerdings für den Verlagsbuchhändler Karl W. Hiersemann geschaffen hat. Die Vorliebe dieses be kannten Buchhändlers für orientalische Literatur gab ihm das Leitmotiv für die künstlerische Darstellung. Umrahmt von einer orientalischen Architektur erscheint hinterm Schreib pult ein bejahrter orientalischer Schriftsteller in seiner Tätigkeit. Wie der Künstler auf diesem Blatt das gegebene Naheliegende ergriffen und verarbeitet hat, ist bewunderns wert. Die Einfachheit des bildlichen Aufbaues, die Be schränkung auf Betonung einer literarischen Neigung, die Kraft des malerischen Ausdrucks sind hoch einzuschätzen. Mir will scheinen, als habe der Künstler mit diesem köstlichen kleinen Radierwerk nicht bloß eins seiner gelungensten Exlibris, sondern eins der besten Buch eignerzeichen geschaffen, die die Neuzeit aufzuweisen hat. — Wesentlich reicher im Aufbau erscheinen die Bücherzeichen für Elisabeth Hell und Carl Flatau. Das erstere zeigt im Vordergründe eine jugendliche Studierende, hinter der eine ausgedehnte Fabrikanlage sichtbar ist. Damit kenn zeichnet Höroux einerseits das Studium der jungen Dame, die Nationalökonomie, anderseits weist er auf ihre spätere
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