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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1908
- Sprache
- Deutsch
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2504 Börsenblatt f. d. Drschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 51, 2. März 1908. »lös Lolisb gsv« von Baskerville, -Tds ^wsriosu loäisv- von Fynn, verschiedene Werke über den Neger von Dowd, Finot, Washington und Du Bois, während -Tds Koos Oaestion in Osvsäs- von Siegfried, »Tds ^.sistio UsvAsr in tds Ooloniss- von Nearne behandelt wurden, über den Sozialismus sind mehr als 25 Bücher zu verzeichnen, darunter die von Mallock, Le Rossignol und Kropotkin, sowie »Tds Orks ok ltodsrt Orvsa» von Podmore und -Tds llxrisivA ok tds Nso^- von Russell (Geschichte der Genossen schaft). -Tds loäustrisl k^publlo» von Sinclair sieht den amerika nischen Kommunismus voraus. Literargeschichtliches. Von der von Ward und Waller herausgegebenen, auf vierzehn Bände berechneten -Oswdriägs Uistorzc ok Laxllsd Tätsrsturs» wurde der 1. Band ausgegeben, der die Periode -Lrow tds Lsgivnivgs to tds O^olss ok kowsoos« umfaßt. Von andern Studien über die englische Literatur wären anzuführen »lütsrsrz- Uistor^- von Jusserand (Bd. 2), »Uistor^ ok Loglisd l-itsrsturs- von Nicol und Seccombe, -I-itersturs ok kogusr^- von Chandler, -Tds Lopvlsr Lsilsä» von Gummere und -Loglisd Ugtrists- von Omond. Lollee schrieb eine vergleichende Literaturgeschichte, Newmarch lenkte die Aufmerksamkeit auf -knetr^ svä Lrogrees in kassis». Profesior Woodbury erläuterte verschiedene »Orsst IVritsrs- und verbreitete sich über -Tds ^.pprseistiou ok llitsrsture-, während Stopford A. Brooke »Lruäiss in Loetr^- lieferte. Ibsen wurde von Jeanette Lee und Bjorkman, George Meredith von Trevelyan und Bailey, Miltons Verlornes Paradies von Marianna Woodhull erklärt- »Tds L.rtdur ok tbs La^lisd Loste- wurde von Maynadier, Shakespeares Kunst von Moulton, Canning, Baker und Werder untersucht. Die seltene Kunst des Effayicbreibens wurde vorzüglich ausgeübt von A. C. Benson, Lucas, Maeterlinck und Brander Matthews. Aus dem Reiche des Dramas können angeführt werden -Lsppdo snä Ldsoa« von Mackaye, -Ooäässs ok llsssou- von Johnston und die neuen Stücke von Shaw. Die erotischen Gedichte von Viereck veranlaßten viel unnütze Erörterungen. Von Nachschlagewerken sind zu erwähnen der erste Band der -Ostdoüo Loo^olopssäis-, Lockwoods Lexikon zu den englischen poetischen Werken John Milionsund nützliche Bibliographien über Oliver Wendell Holmes, Lincoln und über Christologie. Bemerkenswert ist das Anwachsen der Werke über Esperanto und andre sogenannte Weltsprachen. Verschiedenes. Aus der amerikanischen Reiseliteratur des vorigen Jahres sind herauszuheben: »Nesrsst lös Lols» von Peory, zwei Werke über Alaska von Cook und Dünn, eins über Labrador von Wallace, zwei über den Kongo von Starr und Richard Harding Davis, ferner -^oross IVilcksst Lkrios- von Landor. Das Frankreich von heute schilderte Barrett Wendell, die Vereinigten Staaten nach fünfundzwanzigjähriger Abwesenheit Henry James; amerikanische Örtlichkeiten und Typen wurden vortrefflich von Prudden, Hough, Parrish, Paine und Haney beschrieben. Von vielen wissenschaftlich-volkstümlichen Büchern seien ausgewählt der vierte Band der Cambridger Naturgeschichte, der -vsrvinisw to- äs^- von Kellogg, »Ls.rtdgus.Ires» von Hobbs, »lös llivgäom ok Lisa- von Lankester, -Odswistr^ ok Oowwsros- von Duncan, ver schiedene Werke über Ernährung und -IVorrzg tds visssss ok tds tlgs» von Saleeby. Andre spezielle Stoffe wurden behandelt in »Lrsgwstism- von James (Philosophie); in »loäiviäusl Training in our OollsKes« von Birdseye; in »Ido vsrv Ideologe« von Campbell; in -Tds Oevsorsdip ok tds Odurod ok Korns- von Put- nam; in -Odurod svä Ltsts in Lrsnos- von Gallron. Ver schiedene Werke handelten von der Inkarnation, einige Werke von christlicher Wissenschaft, namentlich die von Mark Twain und Powell; von Friedman erschien -Tds kowsoos ok tds Lslvstion ^rw^-. Fr. I. Kleemeier. Der Schmutz in Wort und Bild vor dem preußischen Abgeordnetenhause. (Vgl. Nr. 27, 48 d. Bl.) In der 39. Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses vom 27. Februar kam es bet Beratung des Staatshaushalts für 1908 (Gehalt des Ministers des Innern) zu folgender Erörterung: Abgeordneter Strosser (kons): Schon bei Beratung des Etats des Justizministeriums ist auf die Verbreitung obszöner Bilder und Schriften hingewiesen worden; die Empörung über dieses Unwesen war allgemein. Es ist bedauerlich, daß die Polizei diesem Unwesen ziemlich machtlos gegenübersteht, weil sie so oft von dem Gericht desavouiert wird. Der Minister sollte sich aber dadurch nicht davon abhalten lasten, die untern Polizeiorgane zu veran lassen, in ihrem Eifer nicht zu erlahmen. Cs werden jetzt so viele unsittliche Theaterstücke aufgeführt, daß jeder anständige Familien vater gar nicht mehr recht weiß, ob er seine Kinder ins Theater 'chicken kann. Die Gerichtsurteile in diesen Fragen stützen sich auf die Gutachten von Sachverständigen, deren Wert sattsam bekannt ist. Bei der Beurteilung dieser Stücke muß die Frage maßgebend sein: wirkt das Stück in sittlicher Beziehung Verderbnis erregend oder nicht? Minister des Innern von Moltker Meine Herren! Herr Abgeordneter Straffer hat in seiner Rede eine ganze Reihe von polizeilichen Angelegenheiten gestreift, die mich dienstlich be schäftigen und, wie ich gleich hinzufügen will, der Gegenstand meiner dauernden Sorge sind. Es sind lauter Gebiete, die von dem Standpunkt des Publikums aus für mich einen leicht ver wundbaren Punkt geben, aber Gebiete, in denen zu wirken und Abhilfe zu schaffen meine ernste Sorge sein wird. Der Herr Abgeordnete hat zunächst von der verwerflichen, unsiltlichen Literatur gesprochen, die sich breit macht. Die ernste Gefahr, die für weite Volkskceise in der pornographischen Literatur besteht, namentlich hinsichtlich unserer Heranwachsenden Jugend, hat mir wie meinem Herrn Vorgänger wiederholt den Anlaß gegeben, den Polizeioerwaltungen ihre Bekämpfung auf das ernstlichste zur Pfl cht zu machen. Meine Herren, wenn auch die Erfolge nicht immer sofort zutage treten oder greifbar sind, — die Bemühungen der Polizeibehörden aus diesem Ge biete ruhen und rasten nicht. Es sind allein in Berlin in den letzten Jahren 98 Beschlagnahmen unzüchtiger Schriften durchges.tzt, wobei die einzelnen Anordnungen häufig eine ganze Gruppe von Schriften betrafen; es sind fast 900 Biber zur Ein ziehung gelangt, die Anstoß zu erregen geeignet waren. Es sind 195 Drucksachen vom Straßenhandel ausgeschloffen. Die dauernde Aufmerksamkeit und Verfolgung durch die Polizei hat es erreicht, daß 22 sogenannte -Witzblätter- ihr Erscheinen gänzlich eingestellt haben. (Lebhaftes Bravo.) Mit besonderem Nachdruck gehen wir hierbei darauf aus, die letzten Verbreitungsstellen dieser gemeingefährlichen Erzeugnisse und damit die gewerbsmäßigen Unternehmer zu treffen. Es werden deshalb die Inserate in den Zeitungen aufmerksam beobachtet, von denen 72 aus den Spalten der Berliner Blättern ausgemerzt werden konnten. Dabei hat sich heraus gestellt, daß der Ursprung dieser verwerflichen Bilder und Schriften meist im Ausland zu suchen ist, und das hat uns dazu geführt, ein enges Zusammenarbeiten mit den Zoll- behörden herbeizuführen und bei einzelnen Staatsanwaltschaften Sammelstellen, die nach Ländern geordnet sind, einzurichten. Die größten Schwierigkeiten bieten vor allem die Roheiten und die häßlichen Bilder und Worte, die, ohne daß sie den juristischen Tatbestand einer strafbaren Handlung ganz erfüllen, doch auf jeden anständigen Menschen abstoßend und abschreckend wirken müssen. Es ist ja die Grenze der Strafbarkeit häufig sehr schwer zu finden. In über 200 Fällen wurde den Straf anzeigen des hiesigen Polizeipräsidiums von den hiesigen Staatsanwaltschaften oder den Gerichten nicht stattgegeben. (Hört! hört!) Aber diesen Umstand erwähne ich nicht, um einen Vor wurf gegen »ine andre Behörde zu erheben, sondern nur, um daran die Bemerkung zu knüpfen, daß wir nicht müde werden, auf dem Wege fortzufahren, den ich bezeichnet habe. (Lebhaftes Bravo.) Dann hat der Herr Abgeordnete die Zensur der Theaterstücke berührt. Meine Herren, der künstlerische W-rt der Stücke, die der Zensur unterbreitet werden, wird durch Sachverständige festgestellt, es wird das Urteil von literarischen Sachverständigen, von Schrift stellern, von Professoren der hiesigen Universität gehört, die in die Prüfung eingetreten sind und ihre Gutachten abgegeben haben. Das Abwägen zwischen dem künstlerischen Wert und dem sittlichen Unwert ist Sache der Polizei, in höherer Stelle Sache des Ministers des Innern, und ich kann Sie versichern, daß das ge wissenhaft geschieht. Wir haben gewisse Merkmale und Nicht-
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