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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1908
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- Deutsch
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kuck. 8ebv8tsr, Berlin 1880. Kleine Mitteilungen. *(si«e amtliche Verfügung «egen die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. (Vgl. Nr. 24 d. Bl.) — Gegen die hier erwähnte Verfügung der königlichen Negierung in Liegnitz wendet sich die Gesellschaft für Verbreitung von Volks bildung mit folgender Zuschrift an die Vossische Zeitung: -Die Verfügung der Liegnitzer Regierung beruht offenbar auf unzureichender Information. In keiner Veröffentlichung der Gesellschaft wird zu der christlichen Lehre und christlichen Kirche überhaupt, und noch weniger eine entgegengesetzte Stellung ein genommen. Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen. Ebensowenig hat die Gesellschaft in ihrer praktischen Arbeit zu diesem Vorwurf irgend welchen Anlaß gegeben. Die Gesellschaft hat seit dem Jahre 1897 an etwa 26 000 Bibliotheken über 650 000 Bücher unentgeltlich abgegeben, und zwar nach eigner Auswahl der betreffenden Bibliotheken aus den Katalogen der Gesellschaft. Von Überweisungen ohne eigne Auswahl sieht die Gesellschaft grundsätzlich ab, um zur eignen Prüfung anzuregen und jede Bevormundung zu vermeiden. Welcher Art die zur Wahl gestellten Bücher sind, lehrt ein Blick in den Katalog -Bücher für Volksbibliotheken«, der der Presse in seiner neuesten Auflage zugegangen ist. Jeder mit der volkstümlichen Literatur halbwegs Vertraute gesteht zu, daß dieser Katalog ein Muster verzeichnis für gute, den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechende Bibliotheken ist. Haeckel, Darwin, Carus Sterne, Strauß, Delitzsch und Harnack sind nicht darin vertreten, weil sich der Katalog auf die Bücher, die zunächst in Betracht kommen, beschränken mußte. Aber es gibt unter den Lesern der Volksbibliotheken auch Leute, die sich mit der Lektüre unserer besten Unterhaltungs literatur und mit den allgemein belehrenden Büchern nicht be gnügen, die vielmehr über die schwebenden Fragen im geistigen Leben sich unterrichten wollen, die von Haeckel, Darwin, Carus Sterne, Bölsche, Strauß, Delitzsch, Harnack u. a. nicht nur etwas hören, sondern selbst lesen möchten. Um diesem Leserkreise, den man groß oder klein abschätzen kann, je nach den eigenen Erfahrungen oder örtlichen Verhältnissen, entgegenzukommen, richtete die Gesellschaft im Jahre 1906 populärwissenschaft liche Wanderbibliotheken ein, die insbesondere den Volks bibliotheken größerer Dörfer und kleiner Städte zur Ver fügung gestellt werden sollten. Es handelt sich um einen Versuch. In dem kleinen Katalog für diese Bibliotheken, der 1541 Bände enthält, stehen neben den besten populärwissenschaftlichen Büchern auch die von gegnerischer Seite fälschlicherweise gewissermaßen als die Programmbücher der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung hingestellten Werke: Haeckel »Natürliche Schöpfungsgeschichte«, Haeckel »Welträtsel., Darwin -Abstammung des Menschen«, Carus Sterne -Werden und Vergehen«, M. W. Meyer -Entstehung der Erde und des Irdischen«, W. Bölsche -Abstammung des Menschen«, D. F. Strauß -Leben Jesu«, Harnack -Reden und Aussätze«, Friedrich Delitzsch »Babel und Bibel«, Ellen Key -Das Jahrhundert des Kindes«, die -Religionsgeschichtlichen Volksbücher« (Martin Schiele), die Sammlung -Aus Natur und Geisteswelt« (Teubner). Der Katalog ist den Verwaltern von Volksbibliotheken, die sich deswegen an die Gesellschaft gewandt haben, zugestellt worden. Eine größere Agitation für die Ein richtung konnte nicht stattfinden, da die Gesellschaft ohnehin stark belastet ist. So haben nur 20 Bibliotheken von der Einrichtung Gebrauch gemacht und insgesamt 675 Bücher verlangt, darunter die von jener Seite stigmatisierten zusammen in 2 bis 7 Exemplaren (!). -Dagegen sind z. B. allein im Jahre 1907 von der Gesellschaft in neuen Exemplaren unentgeltlich abgegeben worden: von den Wies badener Volksbüchern 19162 Stück, von Jmmermanns -Oberhof« 1144, Rückerts »Gedichten« 1000, Stifters -Studien« 500, Otto Ludwigs -Erbförster« 441, Frenssens -Peter Moors Fahrt nach Südwest- 390, Trumpps -Gesundheitspflege- 276, Liliencrons -Kriegsnovellen« 236, Freytags -Journalisten« 221, Ganghofers -Herrgottschnitzer« 211, -Des Knaben Wunderhorn- 203, Eyths -Hinter Pflug und Schraubstock- 188, Spielhagens -Was die Schwalbe sang« 173, Schaumbergers -Zu spät« 170, Stanleys Reisen 169, Raabes »Deutsche Not und deutsches Ringen« 169, Raabes »Halb Mähr, halb mehr- 140, Taneras -Ernste und heitere Erinnerungen« 130, Kleins -Fröschweiler Chronik- 120, Zeitzs »Kriegserinnerungen- 110, Adamis -Königin Luise« 110 Stück. Die Zahl der durch die Wanderbibliotheken gegangenen schon gebrauchten Exemplare ist bei den meisten dieser Bücher noch erheblich größer. -Ob sich angesichts dieses Tatbestands das große Lamento wegen der, wie wir glauben, ohne Grund beanstandeten Bücher lohnt, lassen wir dahingestellt sein. Man entrüstet sich an den betreffenden Stellen wohl nur, um für eine andre Art der Volksbildung und ein weniger einwandfreies Verfahren Raum zu schaffen. Volks bildungsarbeit, die diesen Namen verdient, darf dem Volke nicht Scheuklappen Vorhängen wollen. Wenn die Gebildeten, die am geistigen Leben regen Anteil nehmen, sich über eine Hypothese. möglichst erleichtern; sonst tun es »andre« und sagen von uns, daß wir »das Volk in seiner Dummheit erhalten wollen«. Damit danken wir als Volkslehrer überhaupt ab. Nur bei vollem Ver trauen zu uns und unsrer Offenheit kann die Volksbildungsarbeit gedeihen. Niemand, der es mit der Wahrheit genau nimmt, kann die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung be schuldigen, daß sie dem Volke etwas aufdränge, wofür es nicht reif ist. Von der Gesellschaft wird nicht ein einziges Buch hinaus gesandt, das nicht von den Verwaltern der Bibliotheken aus ihren Katalogen gewählt worden ist. Die Gesellschaft stellt die Bildungsstoffe und Btldungsmittel zur Verfügung, und Sache der * Zeitschrift-Jubiläum. — Das englische Buchhändler- Fachblatt »ll'lis Loolcgsllsr« (Bonckon, 12, IVarwielc Bans, katsr- nostsr kov) blickt auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurück. Cs hat aus diesem Anlaß die erste Nummer des 51. Jahrgangs (24. Januar 1908) zu einer Festnummer*) ausgestaltet, die aus der Feder George Herbert Whitakers eine Entwicklungsgeschichte des BlatteS bringt und diese mit Bildnissen seines Gründers Joseph Whitaker ((1820—1895) und des ihm gefolgten zweiten Heraus gebers Joseph Vernon Whitaker (1845—1895) schmückt. Im weitern bringt die Festnummer eine Reihe interessanter Artikel aus der englischen buchhändlerischen Geschichte dieser letzten fünfzig Jahre. Zahlreiche Bildnisse führen uns die Männer vor Augen, die in ihr hervorgetreten sind. Bortrag über Aarbeuphotographie. — Am 24. d. M. nach- im königlichen Schlosse zu Dresden im Beisein Ihrer königlichen Hoheiten der königlichen Prinzessinen eine Vorführung von histo- rischen Farbenphotographien durch Professor vr. jur. Freiherrn von Weißenbach-Leipzig mittels deS nach seinen Angaben von Schmidt und Haensch erbauten neuen Epidiaskops statt. Be- Tiere, Prachtwerke der königlichen Porzellanmanufaktur, die Lieb lingspuppe u. a. m. direkt in ca. zehn- bis vierzigfacher Vergrößerung vorgeführt. Am Mittwoch vorher hatte der genannte Gelehrte *) l'ba 6ook86ll6r. ckubiles Nuwdsr. ckanuar^ 1858—1908.
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