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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1908
- Sprache
- Deutsch
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1146 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 23, 39. Januar 1908. seiner ganzen traurigen Nichtigkeit gezeigt-, ein Urteil abzugeben und im übrigen die Verhandlung auszusetzen. DaS Urteil lautete auf eine Geldstrafe von 100 oder 10 Tage Haft und Publi- legte Berufung gegen das Urteil ein, die die heutige Ver- Handlung zur Folge hat, in der auch die noch nicht erledigten Punkte zur Erledigung kommen sollen. — Nach Verlesung mehrerer Protokolle aus Versammlungen, die sich mit der Angelegenheit beschäftigten, gibt der Beklagte folgende Erklärung ab: Da Pape und Seippel seit Jahren von sich uns gegenüber sagen, sie seien die geeigneten Vertreter ihres Standes, während sie dies niemals sind, so nenne ich sie uns aufgedrängt, vr. Lehmann gibt aber zu, daß Pape und Scippe^ zum erstenmal einstimmig, bei einer spätern Wahl mit 44 von 46 Zetteln gewählt worden sind. Er gibt ferner seiner Überzeugung dahin Ausdruck, daß er die Vertretung der Sortimenter in dem Verband der Kreis- und Ortsoereine um dessentwillen für eine nicht gute halte, weil in jenem Verbände die Verleger mit ihren entgegengesetzten Interessen vorherrschten. Der Beklagte gibt ferner an, in der Versammlung der Buchhändler im Jahre 1904 in Leipzig, in der Herr Seippel den Vorsitz führte, sei ihm bei Begründung eines Antrags seinem Gefühl nach die Redefreiheit durch den Vorsitzenden beschränkt worden; auch habe ihn Herr Seippel gegen sehr scharfe Angriffe anderer Redner nicht geschützt. Er habe den Eindruck gehabt, daß der Vorstand darauf auSge- gangen sei, den betreffenden Antrag zu Fall zu bringen. Zwei vom Gericht vernommene Zeugen, Teilnehmer an der Versammlung, sagen aus, die Redefreiheit dcS Beklagten sei in der fraglichen Versammlung durch den Vorsitzenden durchaus nicht eingeschränkt worden. Or. Lehmann habe Sachen zur Sprache ge bracht, die mehrere Jahre zurücklagen, und sei nur aufgefordert worden, sich kürzer zu fassen. Was die scharfen Angriffe beträfe, so habe 0r. Lehmann ebenso scharf gesprochen; den Zeugen sei eS zweifelhaft, ob sie als Vorsitzende zum Schutze 0r. Lehmanns cin- gegriffen hätten. In ähnlicher Weise haben sich auch die meisten kommissarisch vernommenen Zeugen zu diesen Punkten geäußert. Die Vertreter der Kläger, Rechtsanwälte vr. Meyer (für Seippel) und Jacobsen (für Pape) führen übereinstimmend aus, der Beklagte habe die Kläger, statt sie sachlich zu bekämpfen, in schmählicher Weise öffentlich beschimpft. Er habe ihnen Unwahr haftigkeit gegen sich selbst wie auch gegen die von ihnen ver tretenen Bcrussgenossen, also bewußten Verrat vorgeworsen. schen Manne zugefügt werden könnten; sie gingen über den Nahmen der Beleidigung hinaus und könnten nur als Verleum dung angesehen werden. ES müsse ihn daher eine außerordentlich scharfe Strafe treffen. Von nur Geldstrafe könne keine Rede sein. Der Verteidiger des Beklagten, vr. Hertz, Altona, sucht in längerer Rede nachzuweisen, daß vr. Lehmann als Sortimenter wie auch als Herausgeber der betreffenden Zeitschrift in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt habe. Es müsse ihm daher der Schutz dcS ß 193 gewährt werden und seine Freisprechung erfolgen. Höchstens könne ihn eine geringe Geldstrafe treffen. — Das Gericht verurteilt den Beklagten zu 900 Geldstrafe oder zu 90 Tagen Gefängnis. Den Klägern wird außerdem das Recht zur einmaligen Publikation des Urteils zugcsprochen. Man schreibt uns dazu aus Hamburg: (Red.) »Hiermit hat die vor elf Monaten angestrengte Klage vor läufig ihren Abschluß gefunden — vorläufig, denn die Berufung an daS Landgericht steht offen. Bemerkt werden soll noch, daß im Termin am 12. August v. I. die Kläger zur Zurücknahme der Klage bereit waren, sofern der Beklagte, Herr vr. Lehmann aus * ZiuSvergütuug bei O.-M.» Vorauszahlungen. Über weisungen auf Girokonto bei Banken. Verrechnungsscheck. (Vgl. Nr. 5. 6. 7, 8. 9. 10. 11, 13. 15. 16. 19 d. Bl.) Die hier genannten Firmen vergüten für Vorauszahlung des O.-M.-Saldos die nebcnbemerkten Zinssätze (außer 1A Meß agio) und nehmen Schecks »Nur zur Verrechnung- an, soweit sich nicht Überweisung auf Bank-Girokonto als zweckmäßiger empfiehlt. Weitere Meldungen: Georg W. Dietrich, München, 4*/gA pro anno. (Bankkonto: Bayerische Vereinsvank) Süddeutsche Monatshefte G. m. b. H., München, für Zahlungen, die bis 16. Mai 1908 direkt oder auf Girokonto der Bayerischen Vereinsbank, München, geleistet werden; 4A pro anno. Die Bücherproduktion der Bereinigten Staaten R.-A. im Jahre 1907. — In dem soeben abgelaufenen Jahre haben, wie -kudlibdsrZ' 6ireuln>r« mitteilt, die Verlagsge schäfte der Vereinigten Staaten N. - A. zusammen 9914 Ver lagsmerke herausgebracht, was gegenüber dem Jahre 1906 eine Zunahme um 1311 Werke bedeutet. Die Zunahme war nicht auf einen besondern Abschnitt des Jahres mit ausgesprochener Ein seitigkeit beschränkt, sondern, mit Ausnahme des November, auf das ganze Jahr verteilt; allenfalls kann der Oktober als ein besonders durch Ergiebigkeit ausgezeichneter Monat betrachtet werden. im letzten Jahre einen verhältnismäßig großen Raum einzu- nchmen begannen. Religion und Philosophie haben eine Zu nahme um 213 Werke aufzuweisen, Rechtskunde um 145, Geschichte und Biographien um 232, Poesie um 69, Medizin um 63, wäh rend die Naturwissenschaften und die Kunstliteratur eine sehr er hebliche Vermehrung zu verzeichnen haben. Im einzelnen gibt die folgende Übersicht den Umfang des Verlagsgeschäfts der Ver einigten Staaten für die verschiedenen Gattungen literarischer Produktion an. Es verzeichneten: Theologie und Erbauungsliteratur im weitesten Umfang 950 Verlagswerke; — Erziehungswesen, klassische und philologische Literatur 697; — Novellen, Romane, Märchen, Jugendliteratur 2782; — Rechtswissenschaft und Rechtspflege 243; — Volkswirt- illustrierte Werke 1109; — Geographie und Reisen 464; — Ge- 342; — schöngeistige Literatur, Essays und Monographien 336. — Flugschriften und sonstige Tagesliteratur (ausschließlich Predigten) hatten eine Gesamtzahl von 363 Neuerscheinungen aufzuweisen. Zu bemerken ist dabei, daß in dieser Gesamtzahl von 9914 Verlagswerken neue Werke im eigentlichen Sinne und neue Auflagen bezw. Ausgaben nicht unterschieden sind; die Zahl dieser letzteren betrug 2213, so daß also die Gesamtzahl der im eigent lichen Sinne deS Worts neuen Verlagswerke, die die Vereinigten Staaten im Jahre 1907 heroorgebracht haben, sich auf 7701 be läuft. (Nach: »Ludlisbers' Liroular-.) Wissenschaftlicher Kongriß. — Vom 21. bis 25. April d. I. wird in Wien der Erste internationale Laryngo-Rhino- logen-Kongreß tagen, der mit einer Feier der österreichischen Gelehrten Türck und Czermak und mit einer wissenschaftlichen Ausstellung verbunden sein soll. Seine k. und k. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand hat das Protektorat dieses Kongresse« übernommen. Dem Senior der österreichischen Laryngologen Hofrat Professor vr. Ritter von Schröttcr wurde das Ehrenpräsidium übertragen. Am 20. April findet eine gesellige Zusammenkunft, am 21. die feierliche Eröffnung (London), B. Fränkel (Berlin), Lermoyer (Paris), Gleitsmann (New Jork), Heryng (Warschau), Burger (Amsterdam), Grademigo (Turin), Onodi (Budapest), Kuhnt (Königsberg) und Jurasz
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