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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1908
- Sprache
- Deutsch
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^ 21, 27. Januar 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10b 1 noch das Photographiegesetz verletzt; die Ideen sind verwandt, aber einen Jdeenschutz gibt es nicht«. — Schlimbach hat eidiich bestätigt, daß er zur Herstellung seines »Originals« keine anderen als die schon erwähnten Vorlagen benutzt hat. Gegen die Freisprechung des Angeklagten und die Nicht- berücksichtigung des Antrags auf Einziehung der »Nachdrucke« hatte die Nebenklägerin Revision eingelegt. Das Reichsgericht verwarf die Revision als unbegründet. Daß nicht aus Einziehung der von dem Angeklagten hergestellten Bilder erkannt worden ist, ergibt sich, so wurde ausgeführt, daraus, daß überhaupt keine Nachbildung vorliegt. Das Landgericht hat ausdrücklich festgestellt, daß das Bild des Malers Schlimbach eine selbständige Schöpfung und nicht eine Nachbildung des Schmidt- schen Bildes ist. Bei dieser Sachlage war eine Einziehung aus geschlossen. (Lentze.) * Remitten-eufaktur« Vordrucke O.-M. 1908. (Vgl 1907 Nr. 291. 293-303; 1908, Nr. 1—20 d. Bl.) — Weitere Eingänge: Abel L Müller, Leipzig; Verlag der Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft, Stuttgart; A. Edlinger's Verlag, Innsbruck; G. Freytag G. m. b. H., Verlagsbuchhandlung, Leipzig; Wilhelm Knapp, Halle a. S.; Leipziger Verlag, G. m. b. H., Leipzig. Drei graphische Weihnachtsnummern. — Obristwag-vumbers gehören seit länger als einem halben Jahrhundert zu den Ge pflogenheiten der englischen illustrierten Zeitschriften; sie haben sich nach und nach auch in Frankreich und bei uns eingebürgert; vollen Charakter verloren haben und zu bloßen, mit Schauer geschichten garnierten Jnseratenspckulationen herabgesunken sind - in Frankreich haben sie einen höheren Charakter überhaupt nie gehabt; sie waren da immer nur sehr elegant ausgestattete buch händlerische Spekulationsobjekte, nicht selten ohne jede Beziehung zum Feste der Geburt des Heilands — haben sie sich in Deutsch land diesen Charakter besser gewahrt, und unsere illustrierten Blätter bringen zum Christfest teils originale auf das Fest bezügliche künstlerische Kompositionen, teils reproduzieren sie Gemälde alter und moderner Meister, wobei der jetzt so ungemein beliebte Farbendruck in weitgehender Weise herangezogen wird. Dies gilt aber in der Hauptsache doch nur von der illustrierten Zeit- schriften-Literatur, — daß auch die graphische Fachpresse sich dieser Strömung angeschlossen hat, ist wohl kaum über ein Jahr zehnt her. Die Weihnachtsnummern der typographischen Fach- blätter tragen aber einen andern, spezifisch technischen Charakter; es sind keine Publikationen in oben angedeutetem Sinne, sondern mehr eine Art Übersicht über die im Lause des Jahres statt gehabte Entwicklung des Buchgewerbes und der darin ge machten Fortschritte, vorgeführt teils in Schrift- und Druckproben und Abbildungen, teils in längeren Übersichten und Beschrei bungen, so daß diese Weihnachtsnummern tatsächlich zu Jahr büchern sich gestalten, was natürlich auch einen bedeutenden Ein fluß auf ihren Umfang ausübt. An der Spitze dieser großen Jahresübersichten muß das Archiv für Buchgewerbe, das sein Weihnachtsheft tatsächlich auch als Jahrbuch bezeichnet, genannt werden. Das Blatt wird, wie bekannt, von dem mit staatlicher und städtischer Unterstützung arbeitenden Deutschen Buchgewerbeverein herausgegeben, und diese halboffizielle Stellung gewährt ihm natürlich große Vorteile und Erleichterungen in betreff seines Erscheinens, seiner persönlichen Beziehungen, seiner Redaktion, Kostendeckung usw., denen gegenüber, namentlich was die letztere anbelangt, der Privatunternehmer, angesichts der großen Zahl der graphischen Zeitschriften stets mit sorgsamster Peinlichkeit vorzugehen hat. Die Eigenschaft des Archivs als Organ des Deutschen Buchgewerbevereins öffnet ihm auch leicht manche Thür, verschafft ihm mühelos manchen Beitrag, was der Privatmann oft erst nach viel Arbeit und Zeit verlust zu erreichen vermag, von den Kosten ganz zu schweigen, — kurz, die Stellung des Archivs ist eine bevorzugte, ihm sein gewichtiges Auftreten von 1750 Gramm im Jahrbuch ohne allzu große Schwierigkeiten ermöglichende. Was den Inhalt des Jahrbuchs des Archivs anbetrifft, so beginnt dieser mit zwei illustrierten Artikeln über die Buch bindekunst der alten Meister und über künstlerische Besuchskarten; an diese schließen sich auf 25 Seiten die Jahresübersichten über Papierfabrikation, Druckfarben rc., über die typographischen Ge sellschaften im Jahre 1907, Artikel über das Versal-SZ, Richters Kombinationsraster, liturgische Zierformen usw.; die Liees äs r68ista.vos des -Jahrbuchs« aber bilden 78 Kunst- und Em pfehlungsblätter, auf denen uns die moderne Graphik in allen Formen entgegentritt, — näher auf diese Blätter hier ein zugehen, macht uns deren große Zahl zu unserm Bedauern unmöglich. Drei- und Vierfarben-, Gold- und Silberdrucke, ein farbige, Duplex- und Vterfarben-Kupfer-Autotypien, Buchdruck, schwarz und mehrfarbig, Buchtitel und Umschläge, Prägungen, Verkleinerungen von Plakaten, Chromolithographien, Photo- Schriftgießereien und Farbenfabriken, kurz^ als ein reichhaltiges und mannigfaltiges Musterbuch tritt uns das Jahrbuch des Archivs entgegen, das im großen und ganzen ein achtunggebietendes Bild kleine Bedenken nicht zu Worte kommen dürfen. Es liegt sehr nahe, daß es neben einem offiziell unterstützten Fachblatt andern Fachblättern, die nur auf ihre eigenen Mittel angewiesen sind, und außer einem Redakteur sich keinen redaktionellen Stab leisten können, sehr schwer wird, jederzeit Hervorragendes, wenn auch minder Umfangreiches, zu leisten. Die graphische Fachpresse aber besitzt zwei Publikationen, die mit allen Ehren genannt werden müssen, denn ihre Leistungen sind quantitativ und qualitativ gleich bedeutend. Es sind dies der in Berlin erscheinende Deutsche Buch- und Steindrucker und die Schweizer Graphischen Mitteilungen in St. Gallen. Was den Inhalt der Weihnachtsnummer der erstgenann ten Monatsschrift — sie bildet Hest 3 ihres vierzehnten Jahr gangs — anbelangt, so ist er auch in diesem Jahre wieder so reich und wertvoll wie früher. Unter den Beilagen des über 1100 Gramm schweren Heftes sind die Schrift gießereien mit ihren Neuheiten so stark vertreten, daß man glauben könnte, sie hätten sich hier nach Übereinkunft Stell dichein gegeben; außerdem aber ist die Zahl der Kunstblätter aus den verschiedenen graphischen Verfahren eine sehr beträchtliche, und ihr graphischer Kunstwert ist nicht minder bedeutend. Das im Eingänge des Hefts gegebene Porträt des leider so früh ver storbenen Friedrich Westermann ist eine Prachtleistung in Vier farbendruck, und ihr gleichwertig ist eine große Anzahl andrer Blätter, auf die hier nur hingewiesen werden kann. Als eine recht glückliche Idee muß es bezeichnet werden, daß das Blatt diese dieser Weise bespricht, was sie dem Nichtfachmann ganz besonders wertvoll machen und ihm im Bedarfsfälle die Wahl des seinen Zwecken am besten entsprechenden Verfahrens sehr erleichtern graphischen Etablissements in Leipzig bleiben, die noch durch den ebenfalls gegebenen Grundriß und Durchschnitt des Riesenbaus aktuellen technischen Wert erhalten hat. Die dritte der graphischen Weihnachtsnummern ist die der Schweizer Graphischen Mitteilungen, deren Erscheinungs gebiet durch das -Schweizer- begrenzt erscheinen könnte, die jedoch überall, wo die deutsche Zunge klingt, in Fachkreisen wohlbekannt und ein hochgeschätzter Gast sind. Ihr Format ist Großquart und ihre Ausstattung ist stets eine prachtwerkartige, ihr Druck auf Kunstdruckpapier ein mustergültiger, und ihr Inhalt ent spricht diesen äußeren Eigenschaften. Was bezüglich des Reichtums und der Schönheit der Kunstbeilagen der beiden vorhergehend erwähnten Weihnachtsnummern gesagt worden ist, gilt auch von denen der Schweizer Graphischen Mitteilungen; ihre Kunstbeilagen sind reichhaltig und mannigfaltig, reich und von künstlerisch und technisch hohem Werte; die Ausstattung des Textes aber hat dadurch einen eigenen Reiz und Wert er langt, daß der laufende Teil desselben in verschiedenen modernen Schriften, unter Bezeichnung derselben, gesetzt ist — wohl die zweckmäßigste Vorführung solcher Neuheiten zur Ermöglichung eines eigenen richtigen Urteils. Der Text selbst behandelt selbst verständlich in erster Linie fachliche Technik; alle Fortschritte 136*
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