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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-01-23
- Erscheinungsdatum
- 23.01.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Mseckatt siir He» ÄiiWil Lilllilillildel« Eigentum des Börseiwercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich außer Sonn- und Festtags und wird nur an Buchhändler abgegeben. Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 ./6. weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch je 15 für Nichtmitglieder 20 bei Zusendung unter Kreuzband (außer dem Porto) 5 ^ mehr. Beilagen werden nicht angenommen. Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30Pfg.: Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Gehilfen für Stellengesuche. Die ganze Seite umfaßt 252 drcigespaltene Pctitzeilen. Die Titel in den Bücherangeboten und Büchergesuchen werden aus Borgis gesetzt, aber nach Petit berechnet. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 18. Leipzig. Donnerstag den 23. Januar 1908. 75. Jahrgang. Amtlicher Teil. An die historische Kommission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Im abgelaufenen Jahre haben mich Vorarbeiten zur Abfassung des vierten Bandes der Geschichte des deutschen Buchhandels beschäftigt; viel Zeit hat die Drucklegung des zweiten Bandes in Anspruch genommen, der in diesen Tagen ausgegeben wird; gegenwärtig beschäftigt mich eine letzte Überarbeitung des Manuskriptes zum dritten Bande, der ebenfalls in diesem Jahre erscheint; die Nieder schrift des vierten Bandes denke ich in der zweiten Hälfte dieses Jahres vorzunehmen, so daß im Jahre 1909 hoffent lich alle vier Bände vorliegen werden. Im Sommer habe ich einige süddeutsche Archive besucht. Vom 19. Juli bis zum 4. August war ich im K. K. Haus-. Hof- und Staatsarchiv zu Wien mit den Akten »Mainzer Erzkanzler-Archiv. Bllchcrkommission«. »Bllcherkommission im Reich, und »Impressori»« beschäftigt; vom 3. bis 7. Sep tember habe ich in Frankfurt a. M. das dortige Stadtarchiv besucht. Auf den Reichshofrats-. Erzkanzler-. Bücher kommissariats-. Frankfurter Magistratsakten und den Wiener Jmpressorien beruht fast ausschließlich die Behandlung der allgemeinen Verhältnisse des weltlichen und geistlichen Nach drucks- und Prioilegwesens und des allgemeinen Einflusses der Kaiserlichen Zensur im siebenten Kapitel und die Geschichte des Kaiserlichen Bllcherkommissariats. großenteils auch des Niederganges der Frankfurter Messe im fünften Kapitel des zweiten Bandes. Daneben waren so manche andre Züge in diesen Akten von Wert. So blickt man z. B. in einen außer ordentlich weit verzweigten Klein-. Wunder- und Reisebuch handel hinein. Frankfurter und Mannheimer Gängler kauften in Augsburg ein. Mannheimer Gängler bezogen die Frank furter Messen. Frankfurter hatten z. B. in Mannheim an einem dortigen Zitronenhändler eine Art von Kommissionär, der auch selbst Büchlein in seinem Laden hielt. Ein Frank furter Buchhändler, befragt, wieviel er von einem gewissen Traktätlein einem gewissen Gängler zugestellt habe, erwidert verletzt: »Keinem Gängler. sondern nur hiesigen Buch händlern!« Als Vertriebsorgan namentlich religiös und politisch pikanter Literatur wußte man diesen Kleinhandel aber recht wohl zu schätzen. Frankfurter Schriftstücke zeigen den mit seinen Stationen über ganze Länder verbreiteten Reisebuchhandel in einem erstaunlichen ümfang. Die »be ständige Handlung« eines solchen Jenaer Buchführers und seiner Reise-»Knechte« reichte über Frankfurt bis hinaus nach Speier. und bei einem Brande in Frankfurt verlor er KO 000 Gulden. Zwischen dem zünftigen Buchhandel und solchen unternehmenden Geistern kam es in jener guten alten Zeit denn freilich bis zu Überfall und Handgemenge. Andre Frankfurter Schriftstücke zeigen, wie man sich gegen Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. über am Orte neu sich niederlassenden Buchhändlern benahm, und welche Voraussetzungen dabei hinsichtlich Herkunft und Vermögens geltend gemacht wurden. Andre wieder zeigen die fast abergläubische Angst der Frankfurter Buchhändler vor den Leipzigern. Einmal vereinigt sich der Frankfurter Buchhandel zu einer Eingabe, in der er geheimnisvoll be richtet. man habe die sichere Nachricht, daß die Leipziger »gnovis moäo dahin bedacht, die Bücher Handlung alleine an sich zu bringen« und zu dem Ende namentlich ärmliche Buchhändlerexistenzen »überall zu Dero OommissarHs ernennet, umb alle Lrcava Ihnen zu notificiren«, usw. Es war um dieselbe Zeit, zu der die Frankfurter danach ausschauten, -daß wieder einige wohl vermögende Capitalisten und Buchsührer sich nach Frankfurt ziehen möchten, um den nutzbahren Buch handel hinwiedcrumb Key zu ziehen«. In München habe ich vom 6. bis 10., 12. bis 14.. und am 16.. 17.. 19. und 20. August das Kgl. Bayerische Reichsarchiv. Geh. Staatsarchiv, Münchener Kreisarchiv und Stadtarchiv besucht. Das Reichsarchiv enthält ein buchhandelsgeschicht liches Archivalienverzeichnis der bayerischen Kreisarchive, das es mir möglich gemacht hat. einzelne Stücke in Leipzig ein- sehen zu können, ohne daß ein persönlicher Besuch der be treffenden Archive nötig war. Die Papiere des Stadtarchivs geben einen ungefähren Überblick über die Angehörigen des Münchener Buchgewerbes in dem im zweiten Band behandelten Zeitraum, sowie Beiträge zur Geschichte der buchhändlerischen Fachbildung. Die enge Verschwisterung territorialen Gewerbe schutzes mit konfessionellem Interesse findet sich hier besonders deutlich ausgesprochen; »willen ohne daß Viller hauptsächlichen Uhrsachen halber sehr nachdenckhlich ist. daß die LvLtbolivi Vnser christliche büecher verlegen», sagt einmal der Münchener Magistrat. Wie die Verhältnisse des Buchhandels zur kaiserlichen Regierung betreffend im allgemeinen die Wiener und Frank furter Archive sich gegenseitig ergänzen und vervollständigen, so ist das für die Jahre des Reichsvikariats mit den Akten des Frankfurter Stadt- und des Kgl. Bayerischen Geh. Staats archivs der Fall; vervollständigend tritt in beiden Fällen das Mainzer Erzkanzlerarchiv hinzu. Die 1740er Jahre be ginnen mit einem in den Wiener. Münchener und Frank furter Akten zerteilten Ungeheuern Skandal: Buchhandel und Frankfurter Rat. der gefundenen Gelegenheit froh, kündigten dem Kommissariat wegen obwaltenden Interregnums den Gehorsam aus. so daß schließlich der Kaiserliche Bllcherkommissar seine Entlassung einreichte. Nach diesen stürmischen Ereig nissen. in denen Kursachscn so manchmal erprobte höfliche Tücke bewies, nahm dann sein Nachfolger den Plan seines Vorgängers auf. der schon im Jahre 1719 eine Reform der kaiserlichen Bücheikommission oder vielmehr ihrer Wiener Direktion verfolgt hatte. Umgekehrt ging während des 11?
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