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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1923
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- 1923-11-03
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Redaktioneller Teil. .V 257, 3. November 1923. (brauner Tarif) als auch fiir die mit Friedenspreisen abgeschlossenen Verträge bleiben solange in Kraft, bis ihre Änderung vom Deut schen Buchdrucker-Verein ungeordnet wird. Wochenbericht. Tie Direktion der Matgra-Aktiengesellschaft, Materialbeschaffttugsstclle fiir das graphische Gewerbe, und des Wirt schaftsamtes für Deutschlands Buchdrucker (Leipzig, Nanftsche Gasse 14) schrieb uns unterm 30. Oktober 1923: Der Geldmangel — der Papiergeldmangel — hat sich weiter verschärft. Wenn bisher ru Zeiten des Geldmangels nur die Banken nicht zahlen konnten, weil die Banknotenpaketc nicht rechtzeitig von der Ncichsbauk geliefert worden waren, so tritt jetzt neben derselben Tatsache noch die Erscheinung auf, das; auch die Kontoinhaber keine Deckung mehr finden, um die Niesen- beträge auszubringen. Wir leben also in einer Wirtschaftskrise der allcrschlimmsten Art. Fast täglich sind Betriebe gezwungen, ihre Still legung durchzufiihrcu bzw. die Arbeit derart einzuschränken, das; sie fast einer Stillegung gleichkommt. Das Durcheinander der Zahlungs bedingungen tritt immer fühlbarer in die Erscheinung, die Verwirrung in den Zahlungsmitteln fängt an, die ersten Kreise zu ziehen. Bis her wurde ja nur in Devisen oder in Papiermark zu irgendeinem Kurse bezahlt. Bereits ehe das angekttndigte Nentengelö zur Aus gabe gelangt, verweigern verschiedene Fabrikanten die Annahme von Papiergeld und verlangen Bezahlung mit Dollarschatzanweisung, Goldanleihe oder Nentenmark. Diese Forderung ist vorläufig über haupt nicht durchzuführen, um so mehr, als noch keine Klarheit über die Verrechnung der einzelnen Zahlungsmittel besteht. Ein Blick in den Börsenzettel: Dollarschatzanweisung 79 Milliarden per Dollar, Goldanleihc 05 Milliarden per Dollar, Nentenmark augenblicklich noch ohne Kurs. Tic Fabrikanten verlangen, das; bei Dollarschatz- auweisung 1 Dollar — 4 Goldmark 4 Nentenmark zur Verrech nung kommt. Durch diese Verrechnung wird der Käufer, der mit Dollarschatzanweisung bezahlt, benachteiligt, denn die Dollarschatz anweisungen stehen ja bedeutend höher im Kurse. Bei einem Verkauf von 100 Dollar Schatzanweisungen bei der Bank erhält der Ver käufer heute 7 900 000 000 000.— Papiermark. Für denselben Betrag am selben Tage Goldanleihc gekauft, erhält der Käufer nicht 100 Dol lar fiir diese Summe, sondern 118 Dollar, verdient also durch diesen Verkauf zirka 18 Dollar, nach Abzug der Unkosten mindestens 15 Dol lar. Durch diese Verrechnung wird demnach der Spekulation die Tür geöffnet, und wenn bisher in Devisen spekuliert worden ist, so wird heute, nachdem die Devisenzentrale den Devisenkauf erschwert bzw. unmöglich gemacht hat, mit den wertbeständigen Anleihen des Deut schen Reiches spekuliert. Daher kommt es auch, das; Dollarschatz anweisungen fast überhaupt nicht mehr zu haben sind. Eine weitere Erschwerung in der Bezahlung mit wertbeständigem Geld erwächst da durch, das; in vielen Großstädten die Handelskammern Notgeld her- ansgeben und sich die Banken bei Einrichtung von Goldkonten und Ausschreibung von Schecks auf Goldmark bei diesem Notgeld Vorbe halten, den Betrag in wertbeständigem Ortsgeld zu zahlen, wenn Nentenmark nicht vorhanden sind. Dieses Ortsgeld ist aber für den Kauf von Waren im Großhandel unmöglich, denn weder der Grossist noch der Fabrikant kann mit Ortsgelö einkaufen und verliert bei der Umwechslung wieder soundsoviel Prozent. Die Markverschlechterung setzte Anfang der vorigen Woche mit einem noch nicht dagewesenen Tempo ein. Von 12 Milliarden stieg der Dollar auf 40 Milliarden, dann auf 63 Milliarden und auf 65 Milliarden. Bei diesem Stande ist es trotz schärfsten Eingreifens der Devisenzentrale geblieben, ja es mußten bereits wieder starke Repartierungen vorgenommen werden, die stets das Anzeichen für eine weitere Entwertung der Mark sind. In der Woche vom 19. bis 26. Oktober hat sich die Mark um 441,7°/> verschlechtert. Der Golö- umrechnungssatz für Zölle und Steuern ist um 61,3°/» gestiegen. Tie Eisenbahnschliisselzahl ist in der letzten Woche zweimal erhöht worden und wird vom 1. November an nach dem täglichen Dollarstande er rechnet: also auch die Eisenbahntarife werden auf Goldmark umge stellt. Die Posttarife sind ebenfalls wieder erhöht worden, Briefe um das Zehnfache. Die Waren sind im Grundpreise zum Teil erhöht worden mit der Begründung, daß die Arbeitslöhne wie auch einzelne Roh materialien bedeutend teurer geworden sind, und ferner mit der Begrün dung, daß bei dem künstlich niedrig gehaltenen Dollarstande mit den steigenden Herstellungskosten eine Rentabilität ohne Erhöhung der Grundpreise nicht mehr zu erreichen ist. So haben die Hansbindfaden- fabriken um zirka 20°/, erhöht, die Kleistcrfabrikeu um 15°/,, die Pa pierindustrie hat ihre Zahlungsbedingungen verschärft und lehnt die Annahme von Papiergeld oder Papiergeldschecks ab, außerdem sind ver schiedene Papiere im Grundpreise erhöht worden. Es ist also das Bild einer Verwirrung, wie sie bisher noch nicht da war, und es ist nur zu wünschen, daß dieser Verwirrung Einhalt geboten wird durch die Einführung des wertbeständigen Zahlungsmittels und vor allen Dingen durch den Erlaß einer Verrechnungsform, nach der Papiergeld angenommen werden muß. Nachstehend die Preise der einzelnen Waren in Goldmark und in Papiermark bei einem Dollarstande von 62 842 500 000.—. Ri. Dollar 62 §42 560.000 — Goldmark Papiermark Millionen Pappen -.18 bis -.21 2700 die 3,l5u per Kilo Briefumschläge . . 3.- 3 60 45.0"0 50000 .. lOOOSlück Heftgaze . . . . > —.40 -.62 6.-00 9.300 Meter Shilling -.75 -.77 11.150 11.550 Büchertuch .... -.88 1.05 14.100 15.75" Moleskin . . . . 3.20 3.75 48.000 56.250 Llberzug-Papiere . —.06 —.10 —.900 1.500 per Bogen Cambric-Papiere . —.07 1.050 Kleister -.27 -.33 4,580 4.950 per Kilo Knochenleim . . . -.9" -.98 13 500 14.700 Lederleim .... l,IN 1.18 16 500 17.700 Heildraht. verzinkt l.3S 2.20 20'25» 33.000 Leinenzwirn . . . 13 64 25.0Z 214.0'0 375.450 Kapitalband . - . —.12 —.20 1.8N" 3.U00 per Meier Druckfilze .... l6.3U 37.82 244,500 567.000 Unterlag filze . . . 7.50 9.15 112.500 137.250 Wischwalzenstoff . 4.65 5.35 69.750 8".250 Gummidrucklücher 5.90 8.50 83.500 127.500 Wachstuch .... 6.80 8.30 102.000 124 600 Kilo Walzenmasse . . . 2.60 3.- 39.« "0 45.00t! per Hanfbindsaden, dünn 3.60 64.000 Hanfkordel .... 1.96 29 400 Einziehfaden . . . 6 90 103.500 Kolumnenschnur . 425 63.750 Maschinenbänder . 1 85 20.- 27.750 3oo,ooc per 100 w Boßhaarbesen . . 3.- 45 000 per Stück Handfeger .... 1.50 22.500 Kokosfaserbürste . 125 18.750 Borstbürste .... 2.10 31,40» Roßhaarbürste . . 1.90 28.50» Letmpinjel ist 8 . 2.69 40.000 „ N 8 - 3.32 69.800 Motorenöl .... 0.75 — 11.222 — per Kilo Schnellpresscnöl > . 080 - 11.970 - — - Mctallmarktbericht der Deutschen Mctallhandcl Akt.-Ges., Bcrlin- Obcrschöneweide vom 31. Oktober 1923. — Ter Metallmarkt beharrte in der abgelaufenen Woche durchweg in fester Haltung, wobei ins besondere die ständige Steigerung des Bleipreises von besonderer Be deutung ist. — Promptes Blei ist außerordentlich knapp und konnte daher einen Kurs von L 31.10.— erzielen. Die Tendenz läßt weiter auf einen festen Markt schließen, sodaß speziell auf dem Hartbleimarkt die Eindeckuug eiues etwaigen Bedarfs für die nächste Zeit geboten er scheint. Im einzelnen stellten sich die Preise wie folgt: Zinn L 203.—.—/ 206.—.—, Blei L 30.—.—/32.—.—, Antimon L 38.—.—/39.—. Die neuen Postgebühren vom 5. November an. — Die Tabelle mit den neuen Postgebühren befindet sich auf dem Bestcllzettelbogen der heutigen Nummer. Es wird empfohlen, sie sich auf Pappe aufzuklebeu und sie vom Montag, dem 5. November an, stets zu Rate zu ziehen. Tie Sätze für die Fernsprech- und Telegraphen gebühren sind im Bbl. Nr. 255 veröffentlicht worden. Wertbeständige Briefmarken. — Die Postverwaltung beschäftigt sich mit der Herstellung wertbeständiger Briefmarken. Am 1. De zember wird voraussichtlich eine wertbeständige Marke fiir 10 N e n t e u p f e n n i g e ausgegeben. Weitere Werte sollen un mittelbar folgen. Pakctvcrkehr mit Polnisch-Obcrschlesien. — Vom 1. November an gelten für den Pakctvcrkehr zwischen Deutschland (einschließlich des deutsch gebliebenen Teils des früheren oberschlcsischen Abstimmungs gebiets) und Poluisch-Oberschlesieu dieselben Verseuduugsbedinguugen und die gleichen Gebührensätze wie für Postpakete nach dem übrigen Polen. Es sind somit zu erheben: a) für gewöhnliche nicht sperrt ge Pakete: bis 1 KZ 1 b'r. 10 c., über 1 bis 5 kg 1 b>50 über 5 bis 10 kß 2 br 30 e.,
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